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Thema: Meine erste Hühnerschar - muss ich gleich schon wieder aufgeben? :(

  1. #1

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    Meine erste Hühnerschar - muss ich gleich schon wieder aufgeben? :(

    Hallo liebes Forum,

    mit meinem ersten Beitrag möchte ich mich kurz vorstellen:

    Wir haben im August ein altes Fachwerkhaus auf dem Dorf mit wunderschönem Grundstück ( 3000qm, alter Obstbaumbestand, Wiesen, Teich etc.) gekauft. Ideal, da wir immer schon den Wunsch hatten, Hühner zu halten.

    Also habe ich mich umfassend (zumindest empfand ich das so) informiert, was Stallbau, Pflege, Futter und Auslauf anbelangt. Meine Wahl für den Stall fiel auf ein WEKA-Holzgartenhaus (Schwedenhaus Gr.1).

    Aufgebaut, huhngerecht eingerichtet, gestrichen mit Leinölfarbe vom Hausumbau, Holzritzen und Spalten Innen mit Lehm gespachtelt und gekalkt. Ich wollte alles so gern ökologisch sinnvoll, naturnah oder wie man es auch nennen will, gestalten.

    IMG_6956_1.jpg

    Nun waren wir schon länger auf der Suche nach passenden "Bewohnerinnen", wir wollten unbedingt eine kleine aber bunte Rassen-Mischung - nicht nur wegen der Eier, sondern weil ich die Tiere sehr schätze. (Selbstverständlich hatten wir uns schon Namen für jedes Einzelne überlegt)

    Letzte Woche las ich von der Salzdahlumer Vogelbörse, ganz in unserer Nähe (30 min). Ich dachte mir, gut, fahren wir lieber nur einmal wohin und schauen welche Rassen vertreten sind, dann kommt nicht jeden zweiten Tag ein neues Huhn allein zur Herde. Ausserdem dachte ich dass die Verkäufer dort nur einen Vormittag mit den Tieren zugegen sind, bedeutet weniger Stress als auf einer Rasse-Ausstellung.

    In der Nacht vorher habe ich in Windeseile noch die letzten Vorbereitungen getroffen, Tränke und Futterspender aufgehängt, 2 lose Brettchen befestigt - irgendwie war es wie so wie ein Kinderzimmer einzurichten, wenn man weis dass es morgen soweit ist!

    Also sind wir hingefahren und waren erstmal erstarrt vor lauter Geschnatter, Menschen und Gerüchen in der kalten Novembermorgenluft. Nach einer kurzen Verschnaufpause sind wir Runden gegangen und haben uns mit den weniger zwielichtig aussehenden Verkäufern (und -entschuldigung - es gab eine Menge merkwürdiger Gestalten) unterhalten, die obligatorischen Fragen gestellt ("Entwurmt? Geimpft?) und uns gleich in 5 Tiere verliebt, welche wir prompt mit in neue zu Hause genommen haben. Sie sahen für uns absolute Laien sehr gesund aus, die Verkäufer waren nett, auskunftsfreudig, konnten geradeaus sprechen und rochen nicht nach Alkohol (bitte entschuldigt nochmal, aber manche Leute dort waren sehr befremdlich)

    - 1 Wyandotte gestreift
    - ein "normales" Legehybridhuhn
    - 2 rotgesattelte Italiener
    - 1 Appenzeller Spitzhaube


    ... wurden es dann.

    Wir waren überglücklich, haben noch frisches Einstreu und extra Legemehl und ein Paar Leckerli-Würmer im Laden nebenan besorgt und sind abgedüst.

    Am Stall angekommen hat meine Frau die Girls dann in den frischen Stall entlassen, sie sahen sehr zufrieden aus, haben gleich gepickt und getrunken. Den restlichen Tag haben sie hier verbracht um sich einzugewöhnen. Am nächsten Tag hob sich zum ersten Mal die Hühnerklappe und es war toll ihnen beim Erkunden ihres Auslaufs (ich schätze mal so 400 qm Wiese unter Büschen, Walnussbäumen und Haselnuss) zuzusehen.

    IMG_7059_1.jpg
    IMG_7036_1.jpg



    Aber dann begann das eigentliche Drama: (Schock Nr. 1)


    Nach dem Wochenende hörte meine Schwiegermutter, die bei uns zu Hause auf unseren Sohn aufpasst, dass die kleine Wyandotte (800g) manchmal irgendwie niest und hustet. Mir fiel nach der Arbeit auf dass sie ein Auge nicht mehr öffnet. Das machte uns zunehmend Sorgen und ich bin am Dienstag Abend mit ihr zum Tierarzt. Der stellte einen Schnupfen sowie Bindehautentzündung fest und gab mir Salbe für das Auge und ein Antibiotikum mit.

    Ich machte mir gleich tausende Vorwürfe - kam sie aus einem warmen, beheizten Stall und ich bin Schuld, weil ich Sie so abrubt in das kalte, unbeheizte Novemberwetter setzte? War sie noch zu klein und wurde von den Anderen nicht ans Futter gelassen?

    Nun ja, letztendlich bin ich seit dem jeden Morgen um 4 vor der Arbeit und Abends in den Stall geschlichen, hab Sie vorsichtig geschnappt, verarztet und wieder zu den anderen gesetzt.

    Ich wollte ihr und den Anderen, offensichtlich gesunden, was gutes tun, hab ihr Thymian-Myrte-Balsam aufs Brustgefieder massiert, den Hennen jede Menge Grünzeug (Spitzwegerich, Giersch, Oregano) gesammelt, jeden Tag Kamillen- oder Salbeitee in die Tränke gefüllt und den Stall sehr sauber gehalten.

    Stand gestern geht es ihr noch nicht besser, das Auge ist gut, aber sie sitzt mehr bewegungslos herum als die Anderen, hat eine schwere und etwas röchelnde Atmung (so als müsste man ihr sagen "Mensch jetzt huste doch mal ab").


    Schock Nr. 2:

    Beim Ausmisten Mitte der Woche sah ich auf dem Kotbrett soetwas wie flüssigeren, rotbraunen Kot und dachte sofort an Blut. Meine Frau las im Internet dass es wohl üblich sei dass sich die Darmschleimhaut der Hühner immer mal wieder erneuere und das Ausgeschiedene ein wenig blutig sein kann. Ein ungutes Gefühl blieb.
    Die Mädels sitzen leider jedes Mal ein bisschen umsortiert auf der Stange, sodass eine Zuordnung nicht möglich war. Eine kleine Wyandottenfeder lag jedoch ganz in der Nähe...

    IMG_7032_1.jpg

    Schock Nr. 3:

    Gestern nach der Arbeit ausmisten, und was finde ich auf dem Kotbrett?? Ein etwa 7 cm langes kringeliges Würmchen in hellbeige, in etwa wie eine dünne Spaghetti. Das kann doch wohl nicht wahr sein, dachte ich. Wie viel Pech kann man eigentlich haben?! Wieder konnte sich kein Herkunftsverdacht erhärten.

    IMG_7054_1.jpg

    Was kommt denn als nächstes? Eins fällt von der Stange, eins erfriert, im Früjahr kommen die Milben... Ach und hab ich schon erwähnt dass wie noch kein Einziges Ei hatten? (das liegt sicher an der dunklen Jahreszeit)

    Ich weis wirklich nicht mehr weiter, soll ich einfach aufgeben?? Das ist eigentlich nicht meine Art, ich möchte doch nur dass es den Tieren gut geht! Ich will auch nicht auf Teufel komm raus die chemische (und sehr teure) Tierarztkeule auspacken...
    Sie sehen so glücklich aus wenn sie im Auslauf scharren und sie kommen sogar schon fast an die Hand wenn ich mit Körnern und etwas schrägen Hühnertönen komme.

  2. #2

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    Erstmal ruhig bleiben.. Eigentlich hast du ja gleich des Rätsels Lösung präsentiert bekommen!

    Deine Hühner sind verwurmt.. Also.. Entwurmen, dann wird sich der Gesundheitszustand schon von alleine besser.

    Sie haben es doch gut bei dir, auf reichhaltiges Futter achten bis Sie wieder ganz fit sind und dann wird das schon

  3. #3
    Avatar von Blindenhuhn
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    Erstmal herzlich Willkommen bei den Hühnerverrückten!
    Das ist ja blöd, dass es gleich zu Anfang bei dir so mies losgeht! Nur nicht aufgeben, das wird schon wieder.

    Dem erkälteten Hühnchen würde ich Sinupret, Angocin o. ä. täglich verabreichen. Zusätzlich einen Erkältungstee (Thymian, Oregano, Salbei, ...) anstelle des Trinkwassers. Das schadet den anderen auch nicht.
    Wenn es eine Erkältung ist, wird das Antibiotikum nicht helfen. Päppelfutter, wie Rinderhackfleisch, gekochtes Ei, Haferflocken... wäre auch gut.
    Da du ja schon einen Wurm gesehen hast, dringend vom Tierarzt Flubenol holen und alle - nach Anleitung - entwurmen.
    Außerdem eine 3-Tages-Sammelkotprobe von allen sammeln und untersuchen lassen. Es KÖNNTEN, außer den Würmern, noch krankhaft viele Kokzidien vorhanden sein (blutiger Kot).
    Hier siehst du noch verschiedene Hühnerhäufchen:
    http://chat.allotment-garden.org/ind...?topic=17568.0
    Ich wünsche dir ganz viel Glück mit deinen Süßen!
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  4. #4
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Wie sunhilde schon geschrieben hat: Tief durchatmen. Wir werden gemeinsam das Kind/Huhn schon schaukeln.

    Hier erstmal eine Übersicht, wie Hühnerkacke aussehen kann - normale und kranke

    http://www.chat.allotment.org.uk/ind...?topic=17568.0

    Gegen die Würmer gibt's leider nur die TA-Lösung. Sammelkotprobe nehmen, beim TA abgeben, Ergebnis abwarten, passendes Mittel abholen, eingeben, ferddisch ....... bis zum nächsten Mal. Das ist ganz normal und gehört zur Hühnerhaltung /Tierhaltung allg. dazu.

    Das schnupfende Hühnchen kann ein bißchen Päppelfutter vertragen: Gekochtes kleingehacktes Ei, Haferflocken, ein wenig Hackfleisch usw.

    Dass neue Hühner krank werden ist leider nicht selten. Die kommen in ein fremdes Bakterien-Milieu an das sie nicht gewöhnt sind. Keine Wiese ist klinisch rein.

    Also mal nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und herzlich Willkommen im Hüfo

    Liebe Grüße Lisa

    P.S. Menno Bärbel, bist Du fix

  5. #5

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    Herzlich Willkommen im Hühnerforum.

    Es kann tatsächlich sein, dass einige von den Tieren (oder alle) einen Freilauf nicht gewohnt waren und sie sich erst an Witterungseinflüsse gewöhnen müssen (hätte man erfragen können, aber bei der ganzen Vorfreude kann nicht an alles gedacht werden und ob die Antwort der Wahrheit entsprochen hätte, sei auch dahingestellt). Dazu kam noch der Umzugsstress und eine neue Gruppe. Bei der geballten Ladung an Umstellungen passiert es leider schnell, dass die Tiere anfälliger für Erreger sind und sich was einfangen.
    Der Wurmbefall ist natürlich nicht schön und zeugt auch nicht von seriösen Verkäufern, lässt sich aber durch eine Wurmkur (für alle) leicht beheben.
    Was das rote Häufchen anbelangt, kann es sich tatsächlich um abgestoßene Darmschleimwand handeln, wobei meines Erachtens schon viel Blut dabei ist.

    Trotzdem würde ich nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen. Du hast die Hühner jetzt einmal, dann mach das beste draus. Ich persönlich würde: eine Kotprobe abgeben und auf Kokzidien untersuchen lassen (ist nicht teuer), alle entwurmen und der erkrankten Henne etwas Zeit und Ruhe gönnen (nach Absprache mit Deinem TA ggf. mit medikamentöser Unterstützung).

    Und daraus lernen, dass sich der Weg zu einem seriösen Züchter oder empfohlenen Hobbyhalter meistens lohnt. Auch wenn es etwas weiter entfernt ist.

    Ich glaube trotzdem, dass Du nach den anfänglichen Startschwierigkeiten noch viel Freude an Deinen Hühnern haben wirst.

  6. #6
    Avatar von elja
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    erstmal herzlich WIllkommen im Forum.
    Du hast schon ganz viel richtig gemacht, aber eben nicht alles. Du hast Tiere aus 4 verschiedenen Beständen gekauft. Das auf einem Markt und bei herbstlicher Witterung. Also ist es fast normal, dass mindestens eins der Tiere krank wird. Die Tiere hatten/haben Stress. Bei Stress ist das Immunsystem von Säugetieren geschwächt, das von Vögeln fast nicht mehr existent.
    Ganz ruhig bleiben. Entwurme die Hühner, dazu findest Du hier viele Beiträge. Besorg Dir Oreganoöl (Dosto Ropa oder Dosto Fram) und gib es ins Trinkwasser. Misch noch Kokosöl ins Futter.
    Dem schnupfenden Hühnchen kannst Du 2x täglich ein Gelomyrtol in den Schnabel schieben (Hühnchen sollte vorher etwas gefressen haben, damit der Kropf nicht leer ist), hilft bei Schnupfen meist sehr gut. Das löst i.d.R. festsitzenden Schleim sehr gut. Du kannst damit auch noch inhalieren.
    In den "Schnupfen"-Threads wirst Du auch noch ganz unterschiedlliche Tips finden. Manche schwören z.B. auf Angocin.
    Ich wünsche Dir viel Spaß mit deinen Hühnchen.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  7. #7
    Avatar von Huhnihunde
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    Hallo und Willkommen!
    Neben den Tipps die du schon von sunhilde, Blindenhuhn und Ella bekommen hast wäre mein Rat, damit sich nicht die nächste " Baustelle" auftut: Streu den Stall bitte nicht mit Stroh ein. Denn im Strohhalm lebt es sich als Milbe prima! Lieber Hanfeinstreu o.ä.
    Viel Spaß und Erfolg mit den Hühnchen!
    Zitronenfalter falten keine Zitronen

  8. #8
    Selbermachenmüsser
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    Herzlich willkommen und nicht den Kopf hängen lassen.
    Sieh es positiv, was du an Problemen schon hattest lässt dich beim nächsten Mal ganz gelassen an die Sache ran gehen!
    Du hast ja schon alle wesentlichen Tipps bekommen.
    Was du noch machen kannst: Am Abend Erkältungsöl auf die Sitzstangen tröpfeln.
    Grüße Chris

    "Wu de Hasen Hoosen hessn unn de Hosen Huusen hessn, do si me derhämm!"

    1,10,1 Marans bk | 0,7,3 Marans sk | 0,3 Marans splash | 0,9 Hybriden | 2,15 japanische Legewachteln

  9. #9
    Avatar von Galla
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    Aus der Ferne ist es schwer zu beurteilen/helfen; gibt es auch ein Foto von der Wyandotte?

    So ein krankes Leichtgewicht würde ich unter Umständen sogar in's Warme holen und dort aufpäppeln.

    Und weil eine Sorge selten alleine kommt:

    Bei allen Tieren mal das Gefieder durchwühlen; bei kranken Tieren setzen sich gerne Vogelmilben/Federlinge fest.
    Dagegen kann man Verminex/Ballistol in's Gefieder tropfen. Und auch die Ständer kontrollieren - Stichwort Grabmilben. Die habe ich mir beim letzten Hühnerkauf gegönnt/umsonst dazu bekommen.

    Entwurmen wurde ja schon gesagt; zusätzlich könnte ein Vitamin-B-Komplex (Tablette Apotheke) nicht schaden.


    P.S.: Kopf hoch! Durch eine Erkältung, Verwurmung und Päppelphase im Haus gehen alle Hühnerbesitzer.......gehört einfach dazu.
    Geändert von Galla (14.11.2017 um 18:02 Uhr)

  10. #10

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    Die Hühner scheinen mir auch noch zu jung zum Eierlegen. Haben sie bei dir einen trockenen überdachten Platz? Ist der Stall zugfrei aber gut bis sehr gut gelüftet?
    1.14 Gr. Wyandotten

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