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Thema: Nassfutter - Grunsätzliches und alles mögliche....

  1. #21
    Avatar von Blindenhuhn
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    Zitat Zitat von zickenhuhn Beitrag anzeigen
    Soviel ich weiß,soll man es so geben,das sie abends bevor es zum schlafen geht,den Kropf mit Körner voll haben.Die Verdauung von Körner geht langsamer von statten,wie Nassfutter.Meine haben stets Körner zur freien verfügung im Stall.Wenn ich nassfutter nach 15 Uhr (Winterzeit) gebe,fressen sie weniger Körner zur Nachtruhe.Somit sind sie morgens früher unten zum fressen.Also für Leute die kein Futter und Wasser im Stall haben,schon sinnvoll,abends kein Nassfutter.Man hat auch mehr hinterlasssenschaften ,wenn abends nassfutter gefüttert worden.Das mit der Kropfverstopfung kann ich nix zu sagen.
    Genauso habe ich es ja auch geschrieben!
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  2. #22
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    Bohus: Du liest mich hier schon eine Weile und solltest es vllt. schon bemerkt haben, aber wenn nicht, verdeutliche ich es nochmal- ich mache niemals, ich betone niemals irgendetwas "weil's schon immer so gemacht" wurde, es "also müsste", folge keinen "Trends" und Moden! NIEMALS! Wenn ich was mache, dann ausschließlich darum, weil es für mich nach langer Reflektion Sinn ergeben hat und ich davon überzeugt bin. Ich, nicht irgendwelche 10.000 anderen .

    Ich finde es toll, dass Deine Hühner auch trockene Pulver fressen, von sich aus würden sie das aber nicht tun, sondern immer ca. weizenkorngroße Strukturen bevorzugen. Dies ermögliche ich ihnen dadurch, dass ich, tut ja niemandem weh, ein Weichfutter anrühre. Und zwar als Bestandteil des Hauptfutters, nicht als "Leckerli", welche ich für Hühner als sinnlos erachte, da für mich die Effizienz der Ernährung wichtig ist. Getrocknete Mehlwürmer, Gammarus etc. kann natürlich jeder verfüttern, mir sind die aber zu teuer, und müssen ja auch irgendwo her kommen, insbesondere die Gammarus aus der Natur oder Zuchtteichen. Kommen für mich also leider nicht infrage.

    Aber welche Pülverchen brauchen Hühner täglich?....Und in Alleinfuttermittel für Hühner (oder auch Auswahlfutter) ist nicht genug Protein für den Tag?
    Alleinfutter hat 17 % Protein, und das rein pflanzlich. Hühner sind aber keine Veganer, sondern brauchen auch tierische Nahrungsbestandteile. Unsere nun völlig angeschmierte Natur kann das nicht mehr bieten, also muss es anders woher kommen. Aber zurück zum Alleinfutter. Das hat ca. 17 %. Körnermischungen haben um die 10 %. Gemeinsam gefressen ergibt das aber nun nicht etwa 27 %, sondern nur 13,5- und das ist viel zu wenig, und wird noch weniger durch das Grün, das artgerecht gehaltene Hühner so zu sich nehmen.
    Mit Insekten ist wie gesagt in Deutschland im Allgemeinen ziemlich Essig, und ist auch im besonderen, dem Rahmen regelmäßig begangener Ausläufe je nach deren Größe und Besatzdichte nur relativ kurze Zeit von Bedeutung. Auch meine selbst nach Bio-Maßstäben völlig unterbesetzten, sehr naturnahen 1200 m² sind/ waren nach vier Jahren Dauerbelauf erschöpft. Wir sind dabei noch in einem relativ moderat bewirtschafteten Landschaftschutzgebiet mit Grünlandnutzung. Also pestizid-, wenn auch nicht düngerfrei. In einer Haltung mitten in intensiver Ackerwirtschaft MIT Pestiziden dürfte eine Auslauffläche wohl noch im Besetzungsjahr klinisch tot sein, was Mikrofauna angeht...

    Jedenfalls: Daher muss, um die Hühner ausgewogen zu ernähren, das Futter aufgewertet werden.
    Und da kommt nun das Weichfutter ins Spiel, in das sich problemlos alles mögliche ins Huhn bringen lässt, was sie sonst vermeiden würden (außer man lässt ihnen gar keine Wahl, aber das ist nicht mein Weg).
    So mische ich Hämoglobinpulver bei (enthält 98 % Protein sowie alle Mineralien und Spurenelemente in fast idealem Verhältnis), Mineralfutter mit Vitaminen (für alle Vitamine und Kalzium, was die üblichen Muschelschalen nur bedingt im optimalen Verhältnis liefern), Bierhefe (für optimale Mauser und viele Spurenelemente) und Leinsamen/ Leinkuchenpulver (für Omega 3- Fettsäuren und kräftiges Gefieder). Sowie hier und da mal gerebelten Oregano (zur Kokzidienprophylaxe), Knoblauchpulver oder -granulat (zur Wurmprophylaxe) und Kurkumapulver (für die Leber und zur allgemeinen Stärkung).

    Lohn dieses ganzen "unnötigen" Prozederes ist, dass ich seit Herbst 2013 kein einziges krankes Alttier mehr hatte, keinen Schnupfen mehr seitdem, bzw. nur mal vllt. einen Tag lang kurz Hatschi von einigen, die in der Regenzeit jetzt einen Tag ZU nass wurden und etwas auskühlten.
    Das Blutmehl sorgt zusätzlich für einen guten Fleischansatz, denn Muckis brauchen zum Gedeihen neben Training ja vor allem eines: Protein. Und nicht nur die Muskeln sind seitdem gut, also die allgemeine Fleischigkeit der Schlachtkörper (Gut! Nicht zu verwechseln mit völlig übertrieben bzw. masthybridengleich- die würden mit Blutmehl wahrscheinlich explodieren...), sondern interessanterweise habe ich auch kaum noch krumme Brustbeine in der Nachzucht, obwohl die Kükis teils schon ab der dritten Woche aufbaumen.
    Es ist also nicht das "zu frühe" Aufbaumen, das krumme Brustbeine verursacht, sondern die Ernährung, bzw. ein Mangel an Nährstoffen zur richtigen Zeit. Meine diesjährigen Schlachtergebnisse ergaben einen Anteil krummer Brustbeine von unter 10 %. Zu Anfangszeiten, noch mit konventionellem Futter, betrug der Anteil locker 50- 60 %. Man kann also sagen, diejenigen, die jetzt noch krumme oder gebogene Brustbeine entwickeln, verwerten entweder das Futter nicht so gut oder aber sind die rangtiefen Tiere, die sich nicht richtig ans Futter trauen.

    Dann Stichwort Wurmkur: Einfach mit etwas Öl unter's Weichfutter mischen, und alle nehmen es problemlos und ausreichend auf. Weichfutter vereinfacht und ermöglicht so vieles. Kein Huhn würde wie gesagt von sich und von Natur aus staubfeines Pulver aufnehmen- sie tun es, klar, wenn man das durchboxt, aber es tut ja nicht weh, ihnen das viel angenehmer darzureichen- eben in einem leckeren, gehaltvollen Weichfutterchen .

    Zur Verabreichung:
    Weichfutter und Körner habe ich anfangs immer abends zusammen gegeben. Hat den Tieren nix ausgemacht, war aber trotzdem irgendwie doof. So teilte ich dann auf in morgens/ vormittags Weichfutter und abends Körner, zu Zeiten vieler Jungtiere auch morgens einer halben Ration Körner.
    So haben sie jetzt morgens/ vormittags was und mümmeln daran bis zum frühen Nachmittag umher. Am späten Nachmittag/ Abend gibt es dann kurz vor Einschluss die Körner, und alles schnackelt.

    Und nun empfehle mir doch bitte mal einer einen Versandhändler, der Getreide zu zB 8 €/ 50 kg anbietet, denn auf meine Ebay- Kleinanzeige meldet und meldet sich keiner, obwohl meine angebotenen 20 €/ 100 kg über dem diesjährigen Weizenpreis für die Menge liegen. Gerne auch per PN.
    Geändert von Okina75 (28.11.2017 um 15:08 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  3. #23
    Avatar von Wurli
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    Obwohl meine die Bierhefe auch so fressen (hatte mal nen Becher stehen lassen) bekommen sie fast täglich Weichfutter in die Voliere bzw in den Stall.

    Gerade jetzt im Winter finde ich es noch wichtiger.
    Mehr aus Wachtelhausen, dem Land der Riesin und Giftzwerge https://manu-s-wachtelei.blogspot.co.at/ und https://hansberg-angora.blogspot.com

  4. #24
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    Außerdem riecht Weichfutter so gut beim zubereiten, da hat man gleich auch noch was davon ^^...

    Und, wichtiges PS, das so aufbereitete Weichfutter, bzw. die Ernährung der Hühner kostet trotz all der im einzelnen nicht unbedingt billigen Ingredienzien viel weniger, als würde man die Hühner ausschließlich mit konventionellem Futter wie im Landhandel/ Raiffeisen gekauft füttern.

    In letzterem ist nämlich grundsätzlich VIEL zu viel Mais drin, bis zu 48 %, dazu der Proteinanteil zu gering, so dass die Tiere VIEL mehr fressen müssen, um auf ihren Bedarf an Nährstoffen zu kommen. In der Intensivhaltung mag das egal sein, ist in Freilandhaltung aber was ganz anderes. Durch dieses viel mehr Fressen freut sich natürlich einerseits der Futtermittelhersteller, andererseits aber verfetten die Tiere wahnsinnig, und taugen dann mit zwei Jahren wirklich nix mehr, so dass die entweder eine Mordsdiät brauchen, um wieder ihre flockige Leistung zu erreichen, oder müssen weg, weil sie ja "nicht mehr soviel legen" .
    Was wiederum Lohmann Tierzucht freut, weil er alle zwei Jahre so seine sicheren Abnehmer für neue Tiere hat.

    In selbst aufgepepptem Weichfutter ist aber alles in optimaler Menge drin, so dass die Tiere viel weniger fressen, weniger schnell verfetten und selbst als Hybride vier Jahre lang eine kontinuierliche und gute Legeleistung erbringen können, ohne dabei auf übliche Weise auszuzehren (fett sein bedeutet ja nicht gleich, dass man nicht ausgezehrt wäre...). UND dabei noch optimal zu mausern!
    Allgemeine Fütterungsempfehlung auf den Futtermittelsäcken im Raiffeisen sind 120- 130 g/ Tier/ Tag. Ich kann durch meine rebellische Art, lieber selber zu mischen, problemlos mit 80 g pro Tier/ Tag kalkulieren (quer durch alle Größen gemittelt) und habe gute Legeleistung, guten Fleischansatz, gesunde Tiere und weniger Kosten .
    Geändert von Okina75 (28.11.2017 um 15:29 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #25
    Avatar von LittleSwan
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    @ okina: Jetzt hast du dich aber ganz schön in Rage geschrieben!

    Also, ich habe mir das Konzept ja von Andreas abgeguckt und kann es, nachdem ich es seit dem Frühjahr praktiziere, vollumfänglich bestätigen.
    Die Küken wachsen herrlich damit. Die Hühner sind rundum fit.
    Die unterschiedlichen Rassen reagieren ein wenig verschieden auf das Futter. Jeder hat eben seine Vorlieben. Aber es wird von allen angenommen.
    Ich füttere - berufsbedingt - nur einmal am Tag, abends. Bisher gab es damit noch nie Schwierigkeiten.
    Was ich manchmal abweichend handhabe: ich reiche Körnerfutter und Weichfutter tageweise abwechselnd, dann jeweils in doppelter Menge. Nach dem Prinzip: wir essen ja auch jeden Tag was anderes. Wichtig ist m.E., dass die Proteingabe auf Dauer kontinuierlich auf gehobenem Niveau bleibt.

    Meine Tiere kommen zum Füttern angerannt, als wenn sie am Verhungern wären. Wenn ich sie hochnehme und kontrolliere, sind jedoch alle immer wohl genährt! Ich interpretiere es daher so, dass sie verrückt sind nach ihrem Futter!
    Geändert von LittleSwan (28.11.2017 um 16:01 Uhr)

  6. #26
    Avatar von PPP
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    Boah...super....soviel infos......danke euch!!!!!

    Muss nachher alles genau lesen, wenn ich mich jetzt hier festbeisse, bekommt hier heute weder Huhn noch Mensch was zu futtern....

    Okina....irgenwo las ich was uber deine "berühmten" weichfutter rezepte. Warst du so lieb, sie hier zu verlinken? Dann mache ich es mir heute abend damit bequem......

    Mensch leuts....danke nochmal...ich freu mich schon aufs schmökern......
    Bleibt gesund...das Nati

    The fact that humanity has to clarify that any lives matter, should be concern enough.

  7. #27
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    Rage? Wie, wo, wer ?!?
    Ich lege nur wie immer Wert auf's Detail, damit möglichst viel klar ist ^^.

    Rezept? Öh ja, kommt (Memo an mich selbst: Muss mir doch mal 'ne File ablegen, so dass ich das nur noch kopieren brauche) ^^...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  8. #28
    Avatar von LittleSwan
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    @PPP ... sag gerade noch mal ... wie viele Hühner musst du täglich versorgen?

  9. #29

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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Aber zurück zum Alleinfutter. Das hat ca. 17 %. Körnermischungen haben um die 10 %. Gemeinsam gefressen ergibt das aber nun nicht etwa 27 %, sondern nur 13,5- und das ist viel zu wenig, und wird noch weniger durch das Grün, das artgerecht gehaltene Hühner so zu sich nehmen.
    Alleinfutter ergänzt man aber nicht mit Körnern.

    Übrigens bin ich gestern - als ich wieder einen Sack von dem bösen Fertigfutter gekauft habe - an einem Sack Kaninchenfutter vorbeigekommen. Das ist in einem durchsichtigen Sack verpackt und sah so ansprechend aus... mit den Körnern, den intensiv rotorangenen und grünen Flocken und bissl dunkelgrünen Pellets... he, ich hab aufs Schild geschaut... das hat doch tatsächlich 13,x % Rohprotein... wusste gar nicht das die Mümmelmänner und -frauen davon sooo viel brauchen...
    1.14 Gr. Wyandotten

  10. #30

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    Steht da wirklich Alleinfutter drauf? Ich bezweifel dies... Bei meinen Futterrecherchen ist mir so eine Falschdeklarierung noch nicht untergekommen bzw. guck mal drauf wieviel Rohprotein das hat.
    1.14 Gr. Wyandotten

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