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Thema: Mareksche Lähme - Sind Tiere und ihre Produkte überhaupt essbar?

  1. #1

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    Mareksche Lähme - Sind Tiere und ihre Produkte überhaupt essbar?

    Hallo,
    gestern Abend erhielt ich den Anruf eines befreundeten Hühnerzüchters und er erzählte mir, er habe schlechte Nachrichten. Bei seinem Bestand ist Mareksche Lähme nachgewiesen worden. Wir hatten beide eine Kotprobe an einen Tierarzt geschickt und diese untersuchen lassen. Ich wollte lediglich ein homöopatisches Erkältungsmittel für eines meiner Zwerghühner haben. Bei ihm sah die Sachlage schon etwas anders aus. Ihm waren zu diesem Zeitpunkt bereits 15 Jungtiere gestorben. Als der Bescheid meiner Tiere kam, war ich sehr erleichtert. Kaum Kokzidien, kein Wurmbefall. Kein Handlungsbedarf. Bei ihm viele Kokzidien, viele Würmer. Er bekam entsprechende Medikamente und die Empfehlung, eines der toten Tiere nach Gießen zu schicken. Dies tat er und erhielt gestern Abend den Bescheid. Es ist tatsächlich Mareksche Lähme.

    Nun erzählte er mir gestern Abend, dass er die Tiere nach und nach schlachten würde. Man hätte ihm gesagt, dass er die Eier - auch als Bruteier und zum Verkauf - weiter verwenden könne. Nur Neutiere dürften nicht mehr beigesetzt werden, sondern müssten auf ein etwas entfernteres Grundstück.
    Ich fragte ihn, ob er ernsthaft die immerhin infizierten Tiere essen wolle und er meinte: Ja. Bei dem Gedanken schüttelt es mich. Oder bin ich da nur zu empfindlich? Auch die Eier dieser Tiere an Ahnungslose zu verkaufen bzw. als Bruteier zu verwenden, halte ich für bedenklich.

    Wer kennt sich mit Marek aus? Kann man die übrigen Tiere (also ich meine, die legenden Hennen, die zwar nicht akut erkrankt, aber doch Krankheitsüberträger sind) bedenkenlos essen?

    Schöne Grüße
    Martina

  2. #2
    Aussteigerin Avatar von Heidi63
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    Es gibt fast keine Hühner die das Marek-Virus nicht in sich tragen,die Frage ist nur immer ob es ausbricht.
    Wenns also danach ginge....dürfte man kein Huhn mehr essen.
    Gruß Heidi
    Ausstellungszucht: Javanesisches Zwerghuhn und Zwergseidi weiß.Und dann gibts da noch meine bunte Showgirl-Seidi Truppe.

  3. #3
    Avatar von Widdy
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    Und dann kommt es auch noch drauf an, ob die Tiere früher gegen Marek geimpft worden sind.
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  4. #4
    Hühner Tyche Avatar von magda1125
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    moin,

    als züchter sollte er doch aber seine abnehmer von bruteiern und hennen darauf hinweisen?
    marek ist doch auch meldepflichtig bei dem veterinäramt.
    LG Magda

    „Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“ Ovid

  5. #5
    Avatar von elja
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    Marek ist nicht vertikal übertragbar.
    Damit ist der Verkauf von BEs vollkommen unkritisch. Allerdings muss er sich jetzt überlegen, ob er die zukünftigen Küken gegen Marek impfen lässt. Mit nur Impfen ist es nicht getan. Er muss diese Küken 6 Wochen vollkommen getrennt von den anderen Hühnern halten und auch auf einem Gelände, wo bisher keine Hühner liefen. Dann ist er ziemlich sicher, dass sich diese Küken nicht an der bei ihm vorhandenen Feldform anstecken. So geimpfte und gehaltene Küken kann er auch verkaufen.

    Natürlich kann man Marek-infizierte Tiere essen. Ich würde allerdings kein Huhn wollen, bei dem die tumörose Marek bereits ausgebrochen ist. Das ist allerdings mein persönlicher Ekelfaktor.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  6. #6
    Avatar von Yokojo
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    Geändert von Yokojo (12.12.2017 um 10:44 Uhr)

  7. #7

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    Danke für Eure Antworten.

    Der Landwirt sagte mir, dass er die künftigen Küken impfen will. Es scheint aber gar nicht so einfach zu sein, an den Impfstoff heran zu kommen, weil dieser wohl auf 1000 Tiere ausgelegt ist. Man hat ihm wohl in Gießen gesagt, dass dieser nur 20 Euro kosten würde. Das wäre für mich ein Betrag, den ich gerne für meine Tiere ausgebe. Jetzt muss er schauen, wo er ihn auftreibt. Die erste Tierarztpraxis hat bereits abgelehnt. Angeblich zu hohe Kosten und der Impfstoff müsse in Stickstoff gelagert werden....?

    Ich habe seine erkrankten Tiere gesehen und muss sagen, dass ich keinen Bissen davon runter kriegen würde. Man sieht den Tieren an, wie krank sie sind und wie sehr sie leiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für den Menschen nicht schädlich ist, solche akut erkrankten Tiere zu essen. Auch bei den nicht akuten Fällen, die aber die Krankheit übertragen haben, bin ich skeptisch.

    Grüße

  8. #8
    Erbsenzähler Avatar von eierdieb65
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    Hallo Martina

    Kaufst du Fleisch und isst es dann?

    Wenn eine Kuh Lungenkrebs hatte, wird die Lunge nicht verkauft. Den Rest der Kuh kaufst du.
    Es gibt sehr strenge Regeln, was Tumore angeht: Die dürfen nicht verkauft werden.
    Daher werden sie rausgeschnitten.

    Da esse ich lieber eigene Hühner, wo ich selbst weiß, welchen Tumor ich weggeschnitten habe.
    Marek ist für Menschen ungefährlich.

    In KEINEM Gütesiegel auf der Fleischverpackung steht, dass das Tier gesund war, das man dir verkauft. Es wird nur auf Zoonosen getestet.

    lg
    Willi
    Geändert von eierdieb65 (12.12.2017 um 12:32 Uhr)

  9. #9
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Zitat Zitat von magda1125 Beitrag anzeigen
    moin,

    als züchter sollte er doch aber seine abnehmer von bruteiern und hennen darauf hinweisen?
    marek ist doch auch meldepflichtig bei dem veterinäramt.
    Schön wärs!!!
    Aber lassen wir das lieber.....ich ärgere mich bloss


    Immobi,
    nimm ja keine Tiere oder Bruteier von deinem Bekannten, und vermeide Kontakt zu seinem Hühnerbestand. Auch keine Eierschalen von fremden Hühnern verfüttern!
    Auch an Eiern kann der Erreger haften!

    Kranke Hühner zu verspeisen, daß muss sich jeder selber überlegen. Manche essen ja sogar Tiere, welche von selbst gestorben sind.
    Erkranken kann der Mensch nicht an Marek.
    Geändert von Kamillentee (12.12.2017 um 12:37 Uhr)
    Futter macht Freunde.

  10. #10

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    Hallo Kamillentee,
    ursprünglich wollte ich meine Hühner während der Weihnachtsferien zu ihm bringen, damit er sie versorgt. Davon nehme ich aber lieber Abstand. Meine Tiere sehen so toll aus und ich habe das ganze Jahr über nur 2 Verluste (entkräftete Glucke bei Hitze und versehentlich bei Frost ausgesperrtes Jungtier) gehabt, da will ich auf gar keinen Fall riskieren, dass sich auch nur Eines ansteckt. Er hat von mir Bruteier bekommen und sie im Brutapparat ausgebrütet. Eigentlich sollte ich ein paar Junghennen davon im Frühjahr dann zurück bekommen, aber darauf verzichte ich lieber. Ich will mir auf gar keinen Fall Marek in meinen Bestand holen.

    Ich bin übrigens eh kein sooo großer Fleischfan und habe auch noch keines unserer eigenen Tiere schlachten können. Die dürfen bei uns alt werden. Wohl habe ich ein Tier vor 2 Jahren von seinen Qualen erlöst. Aber die kranken Hühner leiden sehen und dann anschließend zu verspeisen, geht bei mir gar nicht. Aber das darf Jeder für sich selbst entscheiden. Nur halte ich es für bedenklich, die Eier mit gutem Gewissen an Unwissende zu verkaufen. Wenn er die Tiere selbst futtert, ist das sein Problem.

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