Da das schon häufiger Thema war:
http://www.huehner-info.de/forum/sho...ighlight=tanny
Ich habe kein Hobby - ich habe eine kleine Hühnerhaltung. Die bringt mir neben der Freude an den Tieren einen Haufen Arbeit und ein finanzielles Minus, welches nicht unerheblich ist. Diese Hühnerhaltung wurde vor 32 Jahren begonnen, um dem zum Himmel schreienden Umgang mit Tieren in der Industrie, einen winzigen Gegensatz zu verwirklichen. Ich selbst habe die Haltung vor 19 Jahren übernommen, aus den selben Gründen. Meine Haltung zum Thema Arbeit ist die, daß Arbeit auch einen erfüllenden Aspekt haben sollte. Daß man mit einer ordentlichen Hühnerhaltung keinen Gewinn erzielen kann, unter den gegebenen kranken Umständen, war natürlich von vornherein klar. Aber daß wir zusätzlich noch beste Hühnereier zum Verzehr haben würden, haben wir als Geschenk betrachtet, was ebenfalls für das Fleisch der Hähne galt und gilt. Bzw. waren und sind Eier und Fleisch auch Lohn unserer/meiner Arbeit. Denn wollte ich ein küchenfertiges Huhn nach meinen Ansprüchen kaufen können, wäre der Preis ein Vielfaches von den üblichen 3 bis 5 €uronen. Das Selbe gilt für die Eier.
Für mich sind die Eier meiner Hühner sehr wertvoll, nicht zuletzt darum, weil ich jeden Tag dafür arbeite. Viel Geld ist in die Anlage geflossen, die nun überfällig dringend komplett erneuert werden muß. Diesen Preis, den ich also selbst für meine Hühnereier bezahlen muß, erwarte ich auch von meinen Kunden, die den aber nicht bereit sind zu zahlen. Das habe ich bei der letzten Eierpanik die besonders sturen Kunden spüren lassen - sie haben keine Eier bekommen. Die habe ich stattdessen meiner Famile gebracht und auch Eierlikör draraus gemacht. Alle anderen Kunden waren froh, gesunde Eier kaufen zu können. Das wird bei der nächsten Preiserhöhung nicht unbedacht bleiben.
Hühnereier kosteten in den 60er und 70er Jahren immer um die 20 bis 25 Pfennig. Und Anfang der 60er verdiente ein Mann im Schnitt um über 4 DM, Frauen weit unter 3 DM. Nach sage und schreibe 60 Jahren ist der Eierpreis immer noch der selbe, bzw. vergleichsweise erheblich gesunken. Wie krank ist das denn !!
Mitte der 70er habe ich für Bioeier um die 35 g, 50 Pfg. bezahlt, für die um die 55 g, 60 Pfg.
Hühner aus privater und bester Haltung legen nicht jeden Tag ein Ei. Und schon gar nicht über 300/J. Sie werden nicht nach einem Jahr geschlachtet. Sie mausern, sie glucken und führen die neue Generation ins Leben. Und so weiter und so fort - wurde hier ja alles bereits erwähnt. Aus Angst vor staatlichen Repressionen den Eierpreis niedrig halten? Daß ich nicht lache. Wir leben schließlich nicht in der Ehemaligen und auch nicht in der Zeit davor. Ich gehöre der Generation der langen Märsche in friedlichen Zeiten an. Mein Atem ist lang. Nach und nach werden auch die letzten Deppen merken worauf es ankommt - wenigstens die Mehrheit. Das Hühnerei, nach besten Vorraussetzungen entstanden, ist das nahrhafteste Lebensmittel welches wir haben.
Bescheidenheit ? Meine Schuhe sind 4 und 21 Jahre alt. Meine zwei Hosen 6 und drei JAhre alt, etc. Demütig werde ich, wenn ich die Leute vor der Tafel wartend sehe, wie sie sich mit strahlenden Augen freuen, wenn ich wieder mit ner Kiste meiner Hühnereier komme; oder wie geschehen, eine Frau mit vier Kindern und sehr wenig Einkommen, bei mir Eier für drei oder vier € kaufen will, weil sie der Familie wenigstens ab und an etwas Gutes zukommen lassen möchte.
Wer den Leuten Bestes zum Schleuderpreis verkauft, verdirbt unter Umständen ihren Charakter - auf jeden Fall die Eierpreise und die Aussicht auf ein besseres Leben für die Tiere. Wer seine Tiere nicht optimal füttert und hält, sollte selbstverständlich dieser Tatsache entsprechend seine Preise gestalten. Dann sind 2 € auch in Ordnung. Ich komme mit 3 oder 4 € noch lange nicht zurecht. Und das liegt nicht nur an mir
LG, Saatkrähe
Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe
Oha! Da muß ich optimieren, ich liege knapp über 26ct.
Sowieso!In den Kosten sind auch Anschaffung bzw. Brut- und Aufzuchtkosten bis zum Legebeginn, Einstreu und Nahrung berücksichtigt.
Ich hab den Selbstkostenpreis bekannt gemacht, und nehme nur Futterspenden. Ich verkaufe keine Eier.Und Eier zum Selbstkostenpreis abgeben, nee.
Eben. Hätte ich die Arbeit mit denen nicht haben wollen, hätte ich keine Hühner.
Ich rechne andersrum:
Überschüssige Eier lege ich in einen Kasten an der Grundstücksgrenze (damit mir keiner auf den Sack geht, der Eier will, das wäre nämlich unbezahlbar). Positiv ist, daß ich zwar kaum Nachbarn habe, aber es in der Nähe Schrebergärten gibt, und so ist im Sommer in der eierreichen Zeit das Interesse automatisch höher als im Winter, wenn die Hühner pausieren.
An dem Kasten ist ein QR-code (ein Handy hat eh jeder), der führt auf eine Webseite, wo ich jeweils eintrage, wieviele Eier wann in den Kasten gekommen sind.
Damit ich nicht immer nachgucken muß, ob noch Eier da sind (das wäre auch unbezahlbar), merkt eine Kamera im Kasten, wenn jemand den aufgemacht hat, und die schickt mir eine eMail. Gleichzeitig wird Datum und Uhrzeit auf die besagte Webseite geschrieben.
Die Leute können also im Sommer im Garten im Liegestuhl ihr Handy zücken und rausfinden, wieviele Eier wann in den Kasten gekommen waren, und - im Fall, wo den schon einer aufgemacht hat danach - entscheiden, ob sie im Zweifel umsonst an den Kasten rennen wollen, weil der nun leer ist.
Die eingehenden Futterspenden teile ich durch die rausgegangenen Eier, und den so ermittelten Preis pro Ei setze ich auch für die selbst verbrauchten an. Von den laufenden Kosten (wie oben beschrieben) ziehe ich die so ermittelte Gesamtsumme ab, und was übrig bleibt, teile ich durch das Schlachtgewicht der im selben Zeitraum gemeuchelten Junghähne und evtl. alten Suppenhühnern,
Seit Mitte Juni, wo ich das so rechne (nicht ich, sondern Excel natürlich) ergibt das einen Kilopreis von 8,91EU bei einem Eierpreis von 28,5ct. Damit kann ich leben.
Wenn ich die reinen Futterkosten (ohne Leckerlie & Gemüse!) auf die bisher gelegten Eier umlege komme ich aktuell auf 0,62/Ei; mit den restlichen Kosten wie Stall & Zubehör + Einstreu auf 2,60/Ei
Mehr aus Wachtelhausen, dem Land der Riesin und Giftzwerge https://manu-s-wachtelei.blogspot.co.at/ und https://hansberg-angora.blogspot.com
Das unterschreibe ich komplett so wie es da steht!! Danke Frank....besser kann man es, glaube ich, kaum ausdrücken.
Mir geht es überhaupt nicht darum "Geld damit zu verdienen"....sondern nur um die von dir genannten Gründe. Trotzdem reichen die 30ct in meinem Umkreis vollkommen, weil Eier hier in der Gegend per se günstiger sind. Selbst beim Bauern kosten sie nur 25ct....
"Meine" sind aber etwas besonderes....es sind Rassehühner...es ist hochwertiges Futter...es ist quasi unbegrenzter Auslauf...es die ärztliche Rundumversorgung, wann es immer es nötig ist (anstatt der Kochtopf)....es ist mein Herzblut...es ist die Liebe die darin steckt - zum Tier und zur Natur.
Im Grunde unbezahlbar....
Bleibt gesund...das Nati
The fact that humanity has to clarify that any lives matter, should be concern enough.
Ja, eben, ein Hobby, euer Hobby. Warum soll der Käufer für euer "Herzblut", eure "Wertigkeit" bezahlen - die ihr ihm eigentlich aufzwingt (nicht den Kauf)?
Bei manchen habe ich echt den Eindruck da wurde das schon im vornherein so geplant... macht sich doch gut wenn man das Hobby refinanzieren (ob komplett oder nicht spielt keine Rolle) kann, ist ja alles legal. Zugeben würde das wahrscheinlich keiner - warum nicht? Da kommen dann lieber die Argumente mit der Wertigkeit...
Ich gebe Eier durchaus weiter... nicht gegen Geld und freue mich: der Nachbarin die ab und an mal Sonnenblumenkerne rüberwirft, der Arbeitskollegin - die dann immer meint sie müsse mir im Gegenzug auch was mitbringen, ein Rotkohl vom regionalen Feld - muss sie aber nicht, mein Mann einer Arbeitskollegin weil sie sich vielleicht über Hühner unterhalten haben... aber im allgemein essen wir die selbst und auch die Planung ist so das es für uns reicht und nicht für den Verkauf!
1.14 Gr. Wyandotten
Wer zwingt hier wem was auf?
Wenn man gefragt wird, ob man Eier verkaufen möchte, sofern man welche übrig hat....? Zwinge ich da jemandem die Eier auf? Und wenn ich Geld dafür verlange...warum soll ich sie "unter Wert" verkaufen?
Die Wertigkeit wird dadurch keinem aufgezwungen, sondern eher vermittelt. Also meine Kollegin eben war total begeistert, zum ersten Mal blaue Eier zu sehen und auch kaufen zu können. Sie sagte, die würde sie mit ihrer kranken Mutter teilen, weil sie so besonders wären....So what?
Und selbst wenn? Was wäre so verwerflich? Genauso könnte man sich fragen, warum manche sich in Vereinen als Mitglied anmelden um dort "günstig" die Impfung für ihr Hobby abzugreifen....? Wenn es doch Hobby ist, das Geld kostet, dann kann man das doch auch für teurer genauso einfach machen, oder? Was ist so schlimm an Sparsamkeit? Verstehe nicht - wie andere auch - worauf du letztendlich hinaus willst, Dorintia.Bei manchen habe ich echt den Eindruck da wurde das schon im vornherein so geplant... macht sich doch gut wenn man das Hobby refinanzieren (ob komplett oder nicht spielt keine Rolle) kann, ist ja alles legal. Zugeben würde das wahrscheinlich keiner - warum nicht? Da kommen dann lieber die Argumente mit der Wertigkeit...
Das ist doch prima. Jeder so wie er mag. Ich mag es so aber nicht (ausser sehr guten Freunden und Familie). Ich wüsste keinen Grund, die eine oder die andere Variante kritisieren zu müssen....Ich gebe Eier durchaus weiter... nicht gegen Geld und freue mich
Edit:
Letztendlich hatte ich dieses Thema eröffnet, WEIL ich eben nicht zuviel verlangen möchte. Wenn ich 10 Eier/Woche abgebe (=3 €) sind wohl kaum die Kosten, die 8 Tiere verursachen gedeckt, geschweige denn ein Haus am Mittlermeer und Ferrari vor der Tür....
Es soll symbolisch sein...aber nicht günstiger als Bodenhaltungs-Eier...selbst wenn die vom "Bauern" kommen.
Geändert von PPP (14.12.2017 um 12:31 Uhr)
Bleibt gesund...das Nati
The fact that humanity has to clarify that any lives matter, should be concern enough.
Die direkten Nachbarn bekommen ein paar Eier geschenkt. Sie meckern dafür nicht wenn die Junghähne mal wieder lauter werden...
Ansonsten verlagen wir 25 Ct./Ei, mehr ist da nicht drin.
Dass es deutschlandweit ziemliche Unterschiede gibt ist nichts neues. Bei uns kosten im Supermarkt 10 Freilandeier 1,69 und 10 Bio-Eier 2,59.
In München kosten 10 Bio-Eier schon mal das Doppelte.
Grüße Chris
"Wu de Hasen Hoosen hessn unn de Hosen Huusen hessn, do si me derhämm!"
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