Ja, gut, das Argument mit der angewiderten Ranführungsperson hat was für sich- nur wird dann eben alles so weitergehen wie jetzt...
Ja, gut, das Argument mit der angewiderten Ranführungsperson hat was für sich- nur wird dann eben alles so weitergehen wie jetzt...
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
Beim Kälberschlachten durften wir Kinder nicht in die Nähe des Schlachtraumes (Metzger kam auf den Hof). Sobald das Kalb zerlegt war, wurde die Tabu-Zone aufgehoben.
Was mir aus dieser Zeit als eindringlichstes Erlebnis in Erinnerung geblieben ist:
Wir hatten in einer Schlachtwanne Kälberaugen entdeckt, die Jungs haben sich Stöcke besorgt und mit den Augen Hockey auf dem sauber abgespritzten Boden gespielt... Unser Spiel wurde nach kurzer Zeit entdeckt und es gab den Mega-Anschiss (auch für die Mädelz, die wie ich nur kreischend über die Augen gesprungen waren). Uns wurde die absolute Pietätlosigkeit unseres Spiels erklärt! Die Würde des Tieres auch nach dem Tod ist nicht verhandelbar!
Das Schlachten von Geflügel und Fischen habe ich als Kind erlebt. Es war immer klar, dass es ohne das Schlachten eines Tieres keine Wurst und kein Fleisch gibt. Als traumatisch habe ich das nicht in Erinnerung, was daran liegen mag, dass nie ein Lieblingstier in meinem Beisein unter dem Messer landete.
Opa hat, als mein Lieblingskuschelhuhn auf einmal weg war, gesagt es wäre weggeflogen. Das war schrecklich! Das wäre nie und nimmer weggeflogen. Aber wahrscheinlich die mildeste Lüge, die er mir gegenüber machen konnte. Und so, wie ich damals schon irgendwie ahnte, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, habe ich an seiner Aussage wegen des weggeflogenen Huhnes gezweifelt....das hat mich als Kind lange beschäftigt.
Selbst habe ich noch nie geschlachtet.
Das Ausnehmen und Abbalgen, Schuppen habe ich gelernt als ich mir im Restaurant meiner Tante während der Schulzeit ein paar Mark dazu verdient habe.
Genauso ist mir in Erinnerung, dass es früher in den Fischgeschäften immer Becken gab, aus denen man sich Karpfen/Forellen aussuchen könnte. Die wurden dann sichtbar hinter der Verkaufstheke mit dem Holzstock betäubt und geschlachtet.
Der Protest von irgendwelchen Leuten hat mittlerweile dazu geführt, dass man solche Becken gar nicht mehr sieht und dass Fische direkt als Fischstäbchen geboren werden....
Sobald ein Tier einen Namen hat wird es schwierig. Der Huhn-Opa mußte den Sylvesterkarpfen Fridolin (der seine letzten Tage in der Familieneigenen Badewanne verbrachte) in einem Fleet aussetzen, weil keiner ihn Schlachten und essen wollte....
Kindern würde ich die Anwesenheit beim Schlachten immer gestatten, sie aber niemals dazu zwingen!
Kinder wissen genau, dass die Schlange die Kugelknopfaugenmaus fressen muß um zu überleben. Auch diese Fütterung in Zoos findet leider nun auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Lieber wird den Kindern Fleischabfall in Form von Gesichtswurst kredenzt. Und das finde ich wirklich pervers!
Zitronenfalter falten keine Zitronen
Schlachten war in unserer Familie kein Thema, da es keine Tiere dafür gab. Allerdings war uns klar, dass Schnitzel nicht auf Bäumen wachsen.
Mit meinen Huhns wurde alles anderes und meine Eltern reagierten entsprechend.
Ich denke auch, freiwilliges zu gucken/weg gehen und die richtige kindgerechte aufklärung können wäre für Kinder wichtig. Alles kann, NICHTS muss
Die Aktion selber zeigt, dass Tier, sein Leben (wie... wo und wie lange) und sein Tod ausgeblendet werden. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass der Fernseh die passenden Antworten eingestellt hat, keiner von uns weiß, was wirklich gesagt wurde. Dennoch kommt der ein oder andere mal ans Nachdenken
Kokido von den Hühnern
mehr unter Villa Raptor
Huhnihunde, wir hatten wohl ähnliche Erlebnisse in der Kindheit.
Kinder müssen es selbst wissen wann sie dabei sein wollen. Mit dem Erzwingen erreicht man nur das Gegenteil von dem was man wollte.
Besonders Deinen letzten Abchnitt finde ich sehr wertvoll
GrüßeKinder wissen genau, dass die Schlange die Kugelknopfaugenmaus fressen muß um zu überleben. Auch diese Fütterung in Zoos findet leider nun auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Lieber wird den Kindern Fleischabfall in Form von Gesichtswurst kredenzt. Und das finde ich wirklich pervers!
Monika
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Ein zartfühlender Opa, Huhnihunde- die Leute wissen gar nicht, wieviel sie mit solchen offensichtlichen Lügen/ Kinder für Blöd- Haltereien kaputt machen... Zumindestens zuerst mal das Vertrauen in sich, und wem soll ein Kind mehr vertrauen denn seinen nächsten Verwandten ...
Genau wie der landauf, landab als lieber Tieronkel bekannte Prof. Dr. Bernhard Grzimek in seinen ganz jungen Jahren, als er noch im oranienburgischen eine der ersten Wirtschaftsgeflügelhaltungen betreute und eine Hündin hatte, die dann natürlich auch zweimal im Jahr warf. Die Kinder der Mitarbeiter aus dem nahen Dorf kamen oft vorbei wegen der Welpen, bis einen Tag dann der Jäger angefordert wurde, um die Welpen zu entsorgen- die hatte dann "der Habicht geholt"...
Seitdem ich das (als Erwachsener!) in einem seiner Bücher las (von ihm selbst niedergeschrieben), ist der Kamerad auch weit posthum bei mir aber auch so richtig unten durch gefallen, ein Heuchler sondergleichen nahezu, und der war nicht mal mein Opa. Hatte ihm als Kind als Vorbild im Tier-, Natur-, und Artenschutz nur ebenso grenzenlos vertraut... So kann man sich irren!
Wie muss es dann erst Kindern gehen, die von ihren wirklichen Eltern oder Großeltern derart übel, ja..., betrogen werden und das merken?!?
Geändert von Okina75 (18.12.2017 um 19:48 Uhr)
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
Ich muß sagen, das ich das Töten auch nicht kann, vielleicht auch noch nicht.
Aufgewachsen bin ich damit nicht und kenne es erst seit ca. 15 Jahren.
Ich bin richtig stolz, das ich es dieses Jahr geschafft habe beim rupfen zu zusehen und dann auch beim rausholen der Innereien zuschauen konnte, ohne das mir schlecht wurde. Ich habe sie sogar angefaßt. ( Ich habe mich immer gedrückt, um ja nicht mitmachen zu müssen, beim rupfen und ausnehemen. Bei den Lämmern gings schon gar nicht.
Aber das Zubereiten der eigenen Tiere und essen ist wiederrum überhaupt kein Problem.
Es ist schon wirklich sehr schwer, wenn man nicht damit aufgewachsen ist.
Meinen Sohn haben wir auch zuschauen lassen, wenn er wollte. Aber sein Gemüt war dafür auch zu zart. Letzten Winter hat er zumindest vesucht mitzumachen, aber das Töten konnte er auch nicht. ( Wie der herr, so's gescherr )
LG Nadja
1,2 Schweden, 1,3 Ga H’Mong, 3,4 Orpington, 0,2 Cream legbar, 0,1 Lavender Araucana,
0,1 Marans, 0,2 Mixe
Herr Floyd ein Eifeler Junge, der bei seinem Onkel das Schlachten hautnah mitbekam, und ich ein Kind des Ruhrpotts, wo früher Tauben, Hühner und Kaninchen oft geschlachtet wurden.
Wir wurden nie dazu gezwungen, oder gar davon abgehalten dabei zuzuschauen.
Ich fand die Anornung der Organe damals sehr interessant, schaute manchmal zu, und liess mir einiges erklären.
Später lebten Herr Floyd und ich einige Jahrzehnte im Kölner Raum, wir waren echte Stadtmenschen.
In den frühen 1990igern waren Herr Floyd und ich zum allerersten mal auf Weihnachtsbesuch in der Slowakei.
Später fuhren wir regelmässig in die Slowakei, und bekamen dann so ab November die ganzen Hausschlachtungen hier im Dorf mit.
Da die ganze Familie mithilft, waren auch immer alle Kinder dabei, und ab einem gewissen Alter wurden sie sogar für kleinere Tätigkeiten eingespannt.
Ich hatte damals auch mal mitgeholfen "Hurky" herzustellen. Da musste eine gekochte, und gewolfte Innereien-Reismasse (auch die Lunge kam da rein) in Dickdarmstücke füllen, und verschliessen. Der Geruch war für mich seeeehhhhr gewöhnungsbedürftig, hatte versucht nicht tief einzuatmen, nur durchhalten war wichtig.
Hurky ist bei den Slowaken als Frühstück sehr beliebt.
Wenn ein Tier getötet ist, mache ich soweit alles mit, nur beim Töten kann ich in den meisten Fällen nicht dabei sein.
Letztens mussten unsere Puten geschlachtet werden, das hat eine Frau aus unserem Dorf mit Herrn Floyd gemacht. Abends die Schlachtkörper zerteilen und einfrieren, war dann für mich kein Problem mehr.
Bei unseren Junghähnen helfe ich sogar beim Töten mit, nehme sie aus, und friere sie küchenfertig ein. Wenn ich mal alleine zuhause bin, kann erlöse ich auch kranke, oder verletzte Tiere.
Aber die Zeiten ändern sich auch hier in der Slowakei. Viele junge Menschen wohnen in den Städten, kaufen ihr Fleisch und Eier in den Supermärkten, und einige Kinder wissen schon gar nicht mehr welches Fleischstück zu welchem Tier gehört.
Wir versuchen so gut es geht Schweinefleisch von Hausschlachtungen zu bekommen, letztes haben wir 2 Pakete Jungbullenfleisch von einem Bekannten kaufen können.
Das wird hier oft gemacht, Bauersleute die Milchkühe halten, füttern und schlachten die Jungbullen, und bekommen das Fleisch sehr gut verkauft.
Frische Milch kaufen wir nur noch bei unseren Nachbarn, die rund 30 Milchkühe halte, so mit Auslauf und Wiese. Sie unterhalten seit Jahren in der nahen Stadt sogar ein Frischmilchautomat, der sehr gut besucht wird.
Jedes Jahr im Mai findet in einigen Dörfern und Ortschaften ein Schlachtfest statt.
Die Schweine werden schon am Vorabend getötet, aber das zerlegen, verwursten, kochen, usw. wird unter dem Beisein der Besucher gemacht. Und weil es hier viele Kinder gibt, bringen die Besucher auch alle Kinder mit, die immer gerne an der "grosse Schlachtplatte" mit essen.
Hier habe ich ein tolles Video (Mai 2016) von unserem Dorf gefunden, was die tolle Stimmung bei so einem Schlachtfest sehr gut zeigt.
So ab 6.25 Minute erklärt unser Bügermeister wie gerne seine Leute dieses Fest organisieren, und die Schulköchin erzählt auch ihre Tätigkeit mit grosser Begeisterung.
Übrigens, die Kinder werden hier zu nichts gezwungen , sie machen alles freiwillig mit.
Liebe Grüsse aus dem wilden Osten, wo einige Uhren noch anders laufen.
Obecná zabíjačka (TV Rimava)
https://www.youtube.com/watch?v=CsCt7XqWNUA
Geändert von Floyd (18.12.2017 um 21:40 Uhr)
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