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Thema: Legeleistung von Hybriden bei "normaler" Haltung ?

  1. #31
    Moderator Avatar von sil
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    Luci, was du schreibst bedeutet ja im Wesentlichen, dass das Herdenmanagement entscheidend ist.
    Das, was die gewerblichen Legehybridenhalter machen, indem sie eben nach einer gewissen Zeit ausstallen und wieder neu einstallen, ist ja auch nichts anderes. Dass es dort immer ganze Stalleinheiten trifft, ist vor allem der Hygiene und rein praktischen Überlegungen geschuldet.
    Bei "uns Hobbyhalters", kann das ja auch funktionieren, ganz unabhängig von der gehaltenen Rasse. Es gibt halt kein bereits vorgefertigtes Rezept, und es pfuschen halt auch solche Dinge wie Hühneroptik und persönliche Beziehungen zum einen oder anderen Hühnercharakter mit rein, außerdem Platzprobleme und fehlende Konsequenz beim Herdenaufbau, aber grundsätzlich geht es.

    Bloß sind wir jetzt schon etwas weg von der Frage der Legeleistung von Hybriden in Hobbyhaltung.
    Ich möchte behaupten, sie ist nicht wesentlich anders als die von Hybriden in gewerblicher Haltung, wobei man ja mit bedenken muß, dass in gewerblicher Haltung beinahe ausschließlich braune und weiße Hybriden gehalten werden, sehr selten Grünleger oder gar die nach irgendwelchen Rassen benannten Hybriden.
    Und grade bei den braunen und weißen Legehennen muß man leider damit leben, dass ein verhältnismäßig großer Prozentsatz das zweite Legejahr nicht überlebt, bzw gesundheitliche Probleme zeigt. Dann muß man, um weiter die Eierzahl innerhalb seines Hühnerbestandes zu halten, eben auch wieder auf ein passendes Herdenmanagement zurückgreifenund gegebenenfalls wieder Junghybriden dazusetzen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  2. #32
    Avatar von Luci
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    Nur noch ganz kurz OT: ja, das Herdenmanagement ist EIN wichtiger Faktor. 🙂
    Ich reagiere nur immer leicht verwundert, wenn sich Menschen 2 Seidis und 3 Wyandotten kaufen, dann jammern weil sie zu viel brüten und zu wenig legen und dann aus Verzweiflung Hybriden kaufen, weil "die Rassehühner ja nix legen".
    Dem kann man vorbeugen wie ich meine.
    Und klar gibt es einige Faktoren die einen trotz bester Planung reinreißen können.
    Befruchtungsrate gleich Null, Fuchs frisst die besten Leger, Inzuchtdepression bei angeblichen Viellegern ect. pp.
    Und dass ich immer vernünftig bin was die Huhns angeht widerspricht ja einfach schon dem Krankheitsbild OCD. 😂
    Wobei, im letzten Jahr war ich vorbildlich vernünftig 😉

    Ich selbst halte keine Hybriden und hab auch nix an ihnen.
    Einzig RDH-Hennen, aber dann auch nur in einem pädagogischen Projekt mit den Kids (als medienwirksame Aufzeigetiere), dürften hier einziehen.

    Da fände ich es dann aber echt super interessant wenn einer Legestatistik von RDHs führt.
    Und somit wieder beim Thema...;-)

  3. #33

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    Ein guter Züchterfreund von mir hat im letzten Jahr braune Hybriden als Küken aufgezogen und mit seinen Rassehühnern laufen lassen. Sie hatten Auslaufhaltung und das normale, für Hühner übliche Futterspektrum - ich meine damit dasjenige welches guter fachlicher Praxis in der Tierernährung entspricht - zur Verfügung - sprich Legemehl als Alleinfutter. Die Hybriden haben - bei 8 Hennen - im Durchschnitt 310 Eier gelegt ... Hybriden sind züchterisch auf höchste Leistung ausgelegt, und diese Leistung wird dann auch abgerufen ...
    Ich muß hier immer den Kopf schütteln, wenn Hühnerhalter meinen, man könnte mit div. "Eigenkonstrukten bei der Fütterung" 1. eine artgerechte Füterung sicherstellen und 2. entsp. Eier von den Hennen erwarten ...
    Wenn ich keinen Input gebe - sprich den Motor nicht füttere - dann gibt es auch keinen Output - sprich der Motor läuft nicht ...
    Das ist jetzt einmal unabhängig davon, daß bei den Rassehühnern seit den 1920er Jahren quasi kaum noch auf Legeleistung geachtet wurde ... mit entsp. Zuchtarbeit bekommt man auch eine Steigerung der Legeleistung bei Rassehühnern hin ... nur leider sind die Angaben in den Rassebeschreibungen/Standards nur Makulatur und bilden nicht mehr die Realität ab ... viele der Rassen erreichen nicht mal mehr die Hälfte der angegeben Leistung ... aber auch da ist die individuelle Leistung häufig sehr unterschiedlich und das Spektrum der Rassen mit einer Leistung "von bis" sehr groß.

    Viele Grüße von Mathias
    Geändert von Mathias (27.12.2017 um 20:47 Uhr) Grund: Korrektur Ortographie

  4. #34
    Avatar von Luci
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    310 im Schnitt sind echt unglaublich viel!
    Danke für die genaue Info. Waren das braune Lohmanndamen?

  5. #35
    Moderator Avatar von sil
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    Mathias,in dem Zusammenhang wäre es sehr interessant zu erfahren, wie alt diese Hybridhennen wurden, und über wieviele Jahre sie diese Legeleistung durchgehalten haben.
    Meiner Erfahrung nach gibt es im Wesentlichen zwei grundsätzlich voneinander abweichende Vorstellungen, was die Legeleistung/-Dauer bei Hühnern angeht.
    Die einen sind irgendwie in dem Glauben, sie holen sich ein paar Hennen und haben dann für die nächsten Jahre soundsoviele Eier pro Henne, und die am liebsten mehr oder weniger gleichmäßig übers Jahr verteilt. Im Idealfall darf es auf Ostern und auf Weihnachten zu ein bißchen mehr sein.
    Die anderen sind der unumstößlichen Überzeugung, dass ein Huhn ab Legereife ein Jahr lang täglich ein Ei herausdrückt, dann ist es quasi leer gelegt und taugt maximal noch für die Suppe.
    Daneben gibt es natürlich noch die, die schon eine Weile Hühner halten und von der Realität eingeholt wurden....

    Aber wie gesagt, ich wüßtegerne, wie lange diese Hybriden gelebt und gelegt haben.
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  6. #36
    Avatar von Luci
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    Sil, das hast du schön geschrieben. 😂

  7. #37
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    So, jetzt habe ich alles von Anbeginn gelesen. Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe.

    Die Fabrik-Hybriden sind auf Gedeih und Verderb auf Leistung getrimmt. Wie auch immer man sie hält, privat, werden sie wie vorprogrammiert legen - vorausgesetzt, sie bekommen das dafür vorgesehene Legefutter, oder man stellt es selbst mit den nötigen Zutaten zusammen.

    Füttert man aber mit dem optimalen Futter für Rassehühner, ist das schon für die Fabrik-Hybriden zu wenig. Egal wieviel sie davon fressen ? Denn dann ergeben sich Probleme mit den Eischalen, etc.

    Also das alles jetzt nur mal ganz grob - denn es gibt ja unterschiedliche Hybridlinien.

    Meine Güte... wenn ich mir nur vorstelle, eine Henne die JEDEN verdammten Tag ein Ei legen muß *tiefdurchatme* Mir wird schon immer ganz anders, wenn meine Marans das ganze Frühjahr und Sommer durchlegen - alle 48 h, manche bereits nach 36 h... Glücklicherweise haben die nun eine seeehr lange Pause gemacht (Sept. bis jetzt).
    LG, Saatkrähe

    Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe

  8. #38
    Moderator Avatar von sil
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    Saatkrähe, tatsächlich dürfte es so sein, dass Legehybriden ihre genetisch programmierte Eierleistung bringen, auch wenn das Futter nicht optimal auf die Leistung abgestimmt ist. Meines Wissens ist es selbst bei optimalst ausgelegter Ration so, dass die Hennen ihre Körperreserven angreifen, im schlimmsten Fall auch aufbrauchen.
    Selbst habe ich mehr als einmal Haltungen erlebt (vor allem zu Anfang, als ich versucht habe, für die von Schwiemu übernommene Hühnerhaltung Wissen zu sammeln), wo praktisch ausschließlich Weizen (zu-)gefüttert wurde. Dabei hat man auf die Hybriden geschworen, eben weil die weit besser gelegt haben als die sonst noch mitlaufenden Hinterhofmixe. Der Preis dafür war eben, dass man alle Jahre neue Junghennen kaufen mußte, weil die vom Vorjahr als "alt" und damit nicht mehr produktiv genug galten.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  9. #39
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Danke Sil ! Das klingt für mein Verständnis auch logisch. Wenn ich sehe, wie die Natur so 'arbeitet' - ganz allgemein - dann sehe ich, daß alles mehr oder weniger ineinander greift, optimal abgestimmt ist. Einerseits nachhaltig, andererseits Überfluß. So wird der Fortbestand der Arten gesichert. Wenn ich dann weiter überlege, daß 'unsere Hühner' als Wildform an die 25 Eier pro Jahr legen (und für die Not bei Nestzerstörung, etc., nochmals nachlegen können), dann sind ja bereits Rassehühner mit einer Legeleistung von 80 bis 180 Eiern/Saison eine Megaleistung. Die Tatsache, daß Hennen bereits mit mehreren tausend Follikeln (oder deren Keimen dafür?) aus dem Ei schlüpfen, dann aber 'nur' zwei- bis dreimal im Jahr brüten, sagt ja schon, daß mehr für den Organismus gar nicht vorgesehen ist, bzw. das ewige Eierlegen von der Henne mit anderer Münze bezahlt werden muß, da die physischen Verluste auch bei bester Fütterung und Haltung einfach nicht ausgeglichen werden können.

    Solche Hybridhaltungen, wie Du sie beschreibst, sind hier noch sehr verbreitet. Im Sommer/Spätsommer wird der Stall 'geräumt' und Junghennen wieder eingesetzt, die dann im kommenden Spätsommer wieder gegen neue 'ausgetauscht' werden. Die Ausläufe sind klein und schwarz, Freilauf eher selten, die Eier schmecken nicht, das Gelbe ist sehr blaß und die Halter haben keine Ahnung von Hühnern - obwohl sie die schon seit Jahrzehnten halten. Das einzige Futter ist Legemehl von Raiffeisen/HaGe und ab und an Wiese. Für mich immer wieder erschütternd. Und die Leute sind sooo stolz auf ihre Hühner. Und es sind meist sehr nette Leute. Es darf halt nix kosten. Aber arm sind diese Leute keineswegs.
    LG, Saatkrähe

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  10. #40
    Avatar von Bonchito
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    Na lieber legemehl von Raiffeisen als Leute die mischkörner (ohne Eiweiß) oder sonstigen selbstgemixten murks füttern (auswahlfutter, biotonnenersatz, 1x die Woche Fleisch fütterer, zusatzfutterfüttrere usw)
    Hybriden ohne passenden(!) Input füttern ist eben nicht artgerecht

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