Also ich denke Hühnerzüchter sind in erster Linie auch mal nur Menschen- den Eindruck hatte ich zumindest meistens ;-)
Das heißt es gibt solche und solche.
Wo ich Okina, trotz seiner etwas aufgebrachten Reden, aber absolut zustimmen muss ist, die Fokussierung auf einen optisches Ideal.
Kurz: ich finde, der Standard sollte bei Hühnern "gelockert"/ geöffnet werden um den Genpool und die Genvarianz zu erhalten.
Mir ist klar, dass es dann nicht mehr die "ideale Doppelsäumung" gibt, aber den Preis dafür ("Mängel" in den anderen Punkten) möchte ich auch nicht zahlen.
Das sehe ich aber nicht nur bei den Hühnern so, sondern auch bei der Championszucht der Hunde oder gar bei uns Menschen. Wenn ich manchmal die Teeniemädels sehe, herrscht da echt ein Riesendruck nur bestmöglich in die Schablone zu passen.
Optimal fände ich es natürlich, wenn auch Gesundheit, Wesen und Leistung in die Bewertung (der befiederten Hühner) mit einfließen würde. Das ist vermutlich praktisch nicht so einfach umzusetzen, aber bei den Hunden passiert zumindet das ansatzweise.
Hier gab es Mal Lachshühner, die im Käfig schlichtweg hysterisch waren. Absolut nervös. Das wurde nie bemängelt- bei Lachshühnern!
Ich persönlich habe einfach mit den Rassetieren/ Showtieren im Schnitt wesentlich schlechtere Erfahrungen gemacht als mit den Mixen aus Naturbrut. In puncto Lebenserwartung, Vitalität und Legeleistung.
Optisch waren sie ein Traum, aber das töstet mich dann nicht.
Ich sehe es aber auhc realistisch und denke, es kommt eben auch darauf an wofür ich ein Huhn halte.
Wenn es in der Voliere 1-2 Jahre für die Ausstellungszucht leben soll und anschließend noch verkauft oder eine gute Suppe abgeben soll (das ist nicht wertend gemeint) ist es einfach etwas ganz anderes als wenn ich das Tier für mich privat/ meine Kinder über viele Jahre als Familienmitglied halte. Der Platz ist vielleicht auch so begrenzt, dass ich bei Nichterfüllen der Legeleistung echt frustriert bin. Und wenn es früh stirbt ist es ein Drama für die ganze Familie (ich sage es überspitz als Beispiel)
Der Ausstellungszüchter (wieder exemplarisch) kann es dagegen gut verkraften wenn es keine 8 oder 10 Jahre wird.
Ich brauche zum Beispiel Tiere, die nicht zu viel brüten, halbwegs legen und vorallem gesund und wesensfest sind.
Ich setze die Tiere ja pädagogisch ein und allein die Ausbildung der Tiere kostet echt unglaublich viel Zeit. Da ärger ich mich natürlich schwrz wenn das Tier dann ständig krank ist oder früh stirbt.
Ich habe für mich daraus den Schluss gezogen: keine Äpfel kaufen wenn ich Birnen brauche!
Das heißt für mich kommen gesunde, wesensstarke Tiere in Frage. Vereinzelt können es dann auch Rassetiere sein, sofern sie die Kriterien erfüllen.
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