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Thema: Schützt die Genreserven

  1. #61
    Avatar von Luci
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    Also ich denke Hühnerzüchter sind in erster Linie auch mal nur Menschen- den Eindruck hatte ich zumindest meistens ;-)
    Das heißt es gibt solche und solche.
    Wo ich Okina, trotz seiner etwas aufgebrachten Reden, aber absolut zustimmen muss ist, die Fokussierung auf einen optisches Ideal.
    Kurz: ich finde, der Standard sollte bei Hühnern "gelockert"/ geöffnet werden um den Genpool und die Genvarianz zu erhalten.
    Mir ist klar, dass es dann nicht mehr die "ideale Doppelsäumung" gibt, aber den Preis dafür ("Mängel" in den anderen Punkten) möchte ich auch nicht zahlen.

    Das sehe ich aber nicht nur bei den Hühnern so, sondern auch bei der Championszucht der Hunde oder gar bei uns Menschen. Wenn ich manchmal die Teeniemädels sehe, herrscht da echt ein Riesendruck nur bestmöglich in die Schablone zu passen.

    Optimal fände ich es natürlich, wenn auch Gesundheit, Wesen und Leistung in die Bewertung (der befiederten Hühner) mit einfließen würde. Das ist vermutlich praktisch nicht so einfach umzusetzen, aber bei den Hunden passiert zumindet das ansatzweise.

    Hier gab es Mal Lachshühner, die im Käfig schlichtweg hysterisch waren. Absolut nervös. Das wurde nie bemängelt- bei Lachshühnern!

    Ich persönlich habe einfach mit den Rassetieren/ Showtieren im Schnitt wesentlich schlechtere Erfahrungen gemacht als mit den Mixen aus Naturbrut. In puncto Lebenserwartung, Vitalität und Legeleistung.
    Optisch waren sie ein Traum, aber das töstet mich dann nicht.

    Ich sehe es aber auhc realistisch und denke, es kommt eben auch darauf an wofür ich ein Huhn halte.
    Wenn es in der Voliere 1-2 Jahre für die Ausstellungszucht leben soll und anschließend noch verkauft oder eine gute Suppe abgeben soll (das ist nicht wertend gemeint) ist es einfach etwas ganz anderes als wenn ich das Tier für mich privat/ meine Kinder über viele Jahre als Familienmitglied halte. Der Platz ist vielleicht auch so begrenzt, dass ich bei Nichterfüllen der Legeleistung echt frustriert bin. Und wenn es früh stirbt ist es ein Drama für die ganze Familie (ich sage es überspitz als Beispiel)
    Der Ausstellungszüchter (wieder exemplarisch) kann es dagegen gut verkraften wenn es keine 8 oder 10 Jahre wird.

    Ich brauche zum Beispiel Tiere, die nicht zu viel brüten, halbwegs legen und vorallem gesund und wesensfest sind.
    Ich setze die Tiere ja pädagogisch ein und allein die Ausbildung der Tiere kostet echt unglaublich viel Zeit. Da ärger ich mich natürlich schwrz wenn das Tier dann ständig krank ist oder früh stirbt.

    Ich habe für mich daraus den Schluss gezogen: keine Äpfel kaufen wenn ich Birnen brauche!

    Das heißt für mich kommen gesunde, wesensstarke Tiere in Frage. Vereinzelt können es dann auch Rassetiere sein, sofern sie die Kriterien erfüllen.
    1,0 Vorwerkmix, 0,1 Vorwerk-Barneveldermix, 0,1 Rheinländer, 0,1 Bielefelder, 0,1 Blumenmix, 0,1 Lachsblumenmix, 0,1 Silverudds Blaue/ 0,1 dt. Lachshuhn, 0,1 Sundheimer- tiergestützte Pädagogik mit Huhn

  2. #62
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von Kleinfastenrather Beitrag anzeigen
    Hi,
    bevor ihr euch noch mehr Sachen zusammenreimt....

    Erstmal vorraus... Ein Züchter sollte normalerweise wissen wie gut seine Tiere ungefähr sind, das heißt von den typischen Rassemerkmalen, von der Form, von der Fertigkeit. Ein Preisrichter beurteilt immer das Tier im jetzt, daran wie nah es seiner Meinung nach dem Standard kommt.

    Die unterschiedlichen Bewertungen kommen besonders durch die verschiedenen Entwicklungstufen, auf der ersten Schau sind die Tiere noch was zu jung, es fehlt an Masse, Schwanzfederlänge..., auf der zweiten ist das Tier nahezu perfekt und auf der dritten sind sie schon leicht am Mausern oder haben leicht zerschlissene Federn, vielleicht ist auch eine mal abgebrochen. Oder das Tier steht mal in perfekter Pose, mal hat es so garkeine Lust auf Ausstellung.
    mir ist klar, das das so ist. Aber wie bringe ich das jetzt mit dem Schutz der Genreserven übereinander? Was zum Teufel hat das Alter, die Mauser oder das Ausstellungstraining damit zu tun, den genetischen bzw. Zuchtwert eines Tieres zu ermitteln? Für mich ist das ganze jetzige System der Schauen und der Bewertungen im Hinblick auf den Schutz der Genreserven ungeeignet. Einen Genpool schütze ich nicht, indem ich eine Rasse nach einem hundert Jahre alten Standard hinbiege, dem keinerlei genetischer Sachverstand zugrundeliegt. Es ist völlig gleichgültig, welche Genetik hinter einem Ausstellungshuhn steckt, solange es so aussieht, wie sich der Preisrichter das vorstellt. Ob das Huhn im Käfig nun schwarz mit zwei Schwarzverstärkern, birkenfarbig mit 5 Schwarzverstärkern, oder goldhalsig mit 10 Schwarzverstärkern ist, es ist schwarz. Aber welche dieser Genkombis ist nun die, die alt, einzigartig und zu schützen ist, zusammen mit dem Rest des Huhns?

    Es wird Zeit, das der BDRG und seine Verbände sich mal hinsetzen und sich mit der Genetik (und Epigenetik/Selektionskriterien) ihrer Rassen auseinandersetzen, statt sinnfrei das Sperma von Hähnen einzufrieren, deren Farbschlag bereits erloschen war und die vor ein paar Jahren aus irgendwelchen anderen passenden Rassen zurückgezüchtet wurden. Wie heißt das so schön: nur was ich kenne, kann ich auch schützen. Das gilt auch für Genkombinationen.

  3. #63

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    Die Genetik ist doch nur in groben Zügen bekannt, zumindest mir (und ich habe mich nach Kräften schlau gemacht).
    Was z.B. ist genetisch der Unterschied zwischen Rost-Rebhuhnfarbig, Rebhuhnfarbig, "duckwing", wildfarbig ?
    Marans goldhalsig und silberhalsig

  4. #64
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    Wo bin ich denn aufgebracht, Luci ?

    Sorry, wenn ich frage, aber gilt im Wessiland "seine Ansicht klar zum Ausdruck bringen" schon unter "aufgebracht"? Frage ich nicht nur wegen jetzt, sondern ich mich schon, seit ich Berlin verlassen habe... Für 'nen warmen Spruch kriegst Du da gleiches zurück, und keiner nimmt Dir was krumm, weil man sich versteht, auf die typisch herzlich- rauhe Art da oben, und hierzulande kriegst Du pfannkuchengroße Augen und zu Boden klatschende Unterkiefer für aus meiner Sicht ganz normale Ansagen *seufz*...

    Arnika: Rost- rebhuhnfarbig ist rot verstärkt rebhuhnhalsig, wenn Du so willst, Duckwing ist schlicht die englische Bezeichnung für rebhuhnhalsig und bezieht sich auf das farbige Flügeldreieck des Hahns, angelehnt an den Flügelspiegel der Enten (Duck), und wildfarbig ist auch nur rebhuhnhalsig, aber intensiver gefärbt.
    Und mit Rebhühnern hat all das mal so gar nichts außer der Bezeichnung gemein, weil kein Rebhuhn auch nur annähernd so aussieht. Alle Klarheiten beseitigt ^^ .
    Geändert von Okina75 (31.12.2017 um 17:17 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #65
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von Arnika Beitrag anzeigen
    Die Genetik ist doch nur in groben Zügen bekannt, zumindest mir (und ich habe mich nach Kräften schlau gemacht).
    Was z.B. ist genetisch der Unterschied zwischen Rost-Rebhuhnfarbig, Rebhuhnfarbig, "duckwing", wildfarbig ?
    genau da legst du den Finger in die Wunde: es muß sich jeder selber nach Kräften schlau machen. Das ist für einen Einzelnen kaum zu leisten. Es braucht beides, die Genetik und die Züchter-Erfahrungen, beides muß zusammengebracht werden und für jeden zugänglich gemacht werden, und zwar in deutsch, damit alle Parteien darüber diskutieren können. Diese Diskussionsplattformen befinden sich bisher in irgendwelchen Stammlokalen x-beliebiger Dörfer und in einigen Internetforen, wo mehr oder weniger aneinander vorbei über dasselbe gesprochen wird. Warum bietet der BDRG nicht wenigstens mal für jede Rote-Liste-Rasse eine Zusammenstellung der Fakten für die Zucht und Selektion an? Es den Sondervereinen zu überlassen, hat ja in den wenigsten Fällen gefruchtet. Bis auf wenige Ausnahmen findet sich auf den entsprechenden Webseiten bis auf einen Auszug aus dem Standard nichts brauchbares für Leute, die sich über die Zucht solcher Tiere informieren wollen.

    Die von dir genannten Bezeichnungen sind zwar überall zu lesen, aber sie bedeuten je nach Rasse oft was anderes. Wildfarbig kann mal ein eb- und dann wieder ein e+- Genotyp sein, meist mit Schwarzverstärker, manchmal ohne. Das Bankiva-Huhn ist allerdings nicht wildfarbig, obwohl es in allen Genen Wildtyp ist! . Das Bankiva-Allel der E-Reihe e+ heißt im englischen auch duckwing, das Allel e^b heißt partidge und das Allel e^Wh wheaten, aber alle drei zeigen das andersfarbige Flügeldreieck, den Duckwing. Partridge heißt übersetzt rebhuhnfarbig, allerdings sind die rebhuhnfarbigen in Deutschland alle e+, also NICHT partridge (e^b), außer den rebhuhnfarbig gebänderten, die zum e^b aber in jedem Fall noch das Pattern-Gen brauchen für die Bänderung. Und goldhalsig/goldfarbig hast du noch gar nicht in der Liste, um den Nomenklatur-Kuddelmuddel endgültig perfekt zu machen. In anderen Ländern ist das allerdings auch nicht besser, und wenn man dann auch noch über die Grenzen arbeitet, wird das Chaos perfekt. Das niederländische goldhalsig ist bei uns z.B. schwarz-gold, zwei völlig unterschiedliche Farbschläge.

    Deshalb ist es meiner Meinung nach auch so wichtig, dem Standard die Genetik beizufügen, soweit sie bekannt ist. Und zumindestens für die Allele der E-Reihe ist das ja schon mal recht gut möglich (außer vielleicht bei E und E^R), da sind die Kükendaunen recht aufschlußreich. Im Zweifel kann auch der Wissenschaftliche Geflügelhof des BDRG mit Hilfe der Vereine gerne mal ein Kreuzungsprogramm auflegen, wo durch Kreuzung z.b. mit Bankivas recht schnell ein guter Teil der Farbgenetik dingfest gemacht werden kann. Immer noch besser als sinnlose Projekte, z.B. wann und wie oft die Hähne verschiedener Rassen krähen, wenn man von jeder Rasse nur EINEN Hahn hat

  6. #66
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Immer noch besser als sinnlose Projekte, z.B. wann und wie oft die Hähne verschiedener Rassen krähen, wenn man von jeder Rasse nur EINEN Hahn hat
    .. wunderbar. Irgendwie ist in diesem Satz alles drin
    LG, Saatkrähe

    Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe

  7. #67
    Avatar von Blacky04
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    Zitat Zitat von Saatkrähe Beitrag anzeigen
    .. wunderbar. Irgendwie ist in diesem Satz alles drin
    Stimmt wohl.

    Außer, dass Rassen erhaltenswert sind. Mechelnern sind keine Niederrheiner und Brahma sind keine Cochin.

    Obwohl die Farben immer mehr durcheinander gemischt werden - leider.
    Alle sagten das geht nicht.

    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  8. #68
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    Zitat Zitat von Blacky04 Beitrag anzeigen
    Stimmt wohl.

    Außer, dass Rassen erhaltenswert sind. Mechelnern sind keine Niederrheiner und Brahma sind keine Cochin.
    ...
    Und das ist auch gut so. Es menschelt halt überall - auch bei den Ausstellungen
    LG, Saatkrähe

    Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe

  9. #69
    Avatar von Alf
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    Darf ich noch darauf hinweisen, dass nicht jeder die Voraussetzungen hat alte Landhuhnrassen zu halten, geschweige denn zu züchten.
    Ich habe mir meine Ramelsloher zugelegt, weil ich eine gefährdete Rasse unterstützen wollte und
    man hat mich letztes Jahr überredet zu züchten, weil der Bestand so niedrig ist.
    Ich tue mein Bestes mit Unterstützung des Sondervereins und eines erfahrenen Züchters aus dem Ortsverein.
    Mittlerweile hab ich drei Ställe für zwei Zuchtgruppen und Küken- bzw Hähneaufzucht.
    Das Problem an dieser alten Landhuhnrasse ist aber, dass sie viiiel Auslauf brauchen.
    Zu Sechst in der 30 qm Voiliere fühlen sie sich total unwohl! Außerhalb der Brutsaison laufen sie auf 600 qm... Was manchen Hennen noch immer nicht reicht 😏
    Wer hat so viel Platz?!
    Ich habe nette Nachbarn, aber möchte sie auch nicht überbelasten... Da ich die Hähne bis zur Schlachtreife aufziehe, ist es hier im Sommer auch ganz schön laut.
    Und ja, auch ich wäre froh, wenn ich die "ungeeigneten" Hühner an Leute abgeben könnte , die einfach Spaß an Hühnern haben. Aber wer will schon flugfähige Ausbrecher, die man nicht einpferchen kann 😟

  10. #70
    Avatar von Luci
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    Da hast du auch Recht Alf.
    Nicht jeder hat die Kapszitäten für solch eine Rasse, aber es gibt ja für kleinere Gärten andere Rassen.
    Ich finde Ramelsloher wunderschön. Züchtest du weiße?

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