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Thema: Schützt die Genreserven

  1. #11
    Avatar von Bonchito
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    Ich bin froh das es viele Leute gibt die nicht züchten möchten sondern nur bunte Hühner halten, so werde ich als Züchter auch zuchtuntaugliche Tiere los, sonst müsste ich ja alle in den Topf hauen nur weil eine optische Kleinigkeit nicht passt nur Hybriden und "Rassehybriden" mag ich nicht, da steckt man das Geld in die falschen Unternehmen mmn

  2. #12
    Avatar von Pudding
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    Leider kommt man an viele Rassen gar nicht ran...
    deshalb habe ich die Zucht von Zottegemer zitron aufegeben - nirgends Frischblut - nirgends!
    Wer mit mir reden will, der darf nicht bloß seine eigene Meinung hören wollen.
    von Wilhelm Raabe

    Alle verrückt hier, komm Einhorn lass uns gehen....!

  3. #13
    Avatar von Anni Huhn
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    Bei mir gibt es beides, eine Gruppe Hamburger Silberlack ( Ausstellung), eine Gruppe Chabos ( Bruteierverkauf)und ein bunter Haufen aus jede Menge Rassen die ich z.B. gerne gezüchtet hätte aber kein Frischblut bekommen habe( Lavender Araucana und Cream Legbar),die ich Züchten wollte aber die meisten haben das Nordseewetter nicht vertragen ( Sebright, Ayam Cemani), diverse Hühner von Kollegen die nach den Ausstellungen in den Müll gewandert wären da Kühltruhe zu voll etc. Ein paar Tauschhühner sind auch dabei. Mein Lieblingshuhn ist eine Italiener Henne die wunderschöne grüne Eier legt und nur wegen ihrem gekippten Kamm nicht gefiel ( dabei gehört das so). So bin ich von der Chabozüchterin zur Hühnerarche mutiert. Ich kann aber ausstellen, züchten und mich an jeder Menge bunter Eier erfreuen. Und leider, leider kann ich die Mixe und Nothühnchen aus meiner bunten Truppe besser verkaufen wie alle Rassetiere. Es gibt wirklich viele Familien die eine bunte Truppe für die Kinder wollen, und das ist auch gut so. Ich muß schon so viel Aufklärung wegen Hühnerhaltung und Pflege leisten. Was würde passieren wenn jeder Hans und Franz Rassetiere züchten wöllte. Keine dieser Familien möchte einem Zuchtverein beitreten, meist ist schon das auftauchen beim dreimonatigen Impftermin zu viel. Informieren über die Rasse und Zuchtstandards fällt auch weg, mit drei Hennen und einem Hahn, der über Jahre hinweg die eigenen Nachkommen befruchtet wird der Genpool auch nicht größer, und die meisten können ja noch nicht mal einen Hahn halten geschweige denn mehrere wie man sie für eine erfolgreiche Rassezucht benötigt. Mir gefällt die Jagt nach dem besonderen, auch wenn man dafür durch ganz Deutschland fahren muß. Es ist doch gerade das schöne das man nicht an jeder Ecke die gleichen Hühner bekommt.
    Nach zehn Ausstellungen die ich dieses Jahr besucht hab weiß ich jetzt allerdings auch das man doch mehr Züchter seltener Rassen in der Nähe hat wie man denkt. Die Züchter sind nur schon oft 70+ und mögen weder Ebay Kleinanzeigen noch das Internet. Verkauft wird nur auf Ausstellungen oder durch Mund zu Mund Propaganda. Adressen bekommt man nur durch die Zuchtvereine, und das ist garnicht schlecht, so weiß man wenigstens an wen man sich wenden muss, wenn es Rassetypische Probleme gibt.

  4. #14
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    Ich finde, mit bunten Hühnervölkern schützt man mehr Gene als mit moderner, rein auf Äußerlichkeiten basierenden Schauzuchten!
    Wie viele Rassen sind heute unmittelbar miteinander verwandt, weil man die und die Rassen zum Verzwergen genommen hat, weil man die und die Rassen genutzt hat, um neue Farben in bestehende Rassen hineinzubringen? Welche großen, separaten Genpools erhält man damit?

    Zudem wird strengstens nach den vom Standard vorgegebenen Normen selektiert, und jede natürliche Variation innerhalb einer Rasse und eines Farbschlages möglichst unterbunden. Das drückt sich allein in dem Bestreben aus, Scheckung nach Norm herstellbar zu machen, oder schlimmer noch das beinahe völlig unberechenbare Splash.
    Sehr schön, dass dieses einstige "Schmutzig- weiß" als Farbschlag anerkannt wurde, so dass immerhin nicht alle reinerbig blauen Küken aus einer Blauzucht aussortiert werden müssen. Aber schon diese in der Ausprägung fast unberechenbare Farbe in einen normierten Rahmen zu pressen zeigt, dass äußere und damit auch genetische Vielfalt eher ein Hindernis denn gewollt sind.

    Zudem wird wie gesagt zu allererst auf das pingeligste auf das Äußere geachtet- und man erzähle mir nichts anderes- wo bereits durch Auslauferde leicht verfärbte Ständer zu Punktabzug in der Bewertung führen, läuft für mich schon per se was falsch und offenbart die wahren Ambitionen. Andere Aspekte wie Leistung, Gesundheit, Vitalität, die leiden oftmals. Siehe zB die Sebright, wo man in einen Stamm schon fast grundsätzlich zwei Hähne stellen muss, damit die Befruchtung stimmt. Oder siehe Rassen, wo einem die Züchter dann noch empfehlen, man solle sich Hybriden holen, wenn man Eier will...

    Nö, tut mir leid, aber ich finde ganz und gar nicht, dass im Rassenrepertoire für jeden was dabei ist. Zumal ich es relativ langweilig finde, wenn bei Hühnern ein Tier wie das andere aussieht, alle quasi Klone voneinander sein könnten. Sicher leisten die Rassezüchter da großes, immer wieder einheitliche Tiere herzustellen, was auch sehr ordentlich und aufgeräumt aussieht. Aber ich stehe weniger auf die beliebig austauschbare Massenware als vielmehr auf das möglichst individuelle ^^.
    Geändert von Okina75 (29.12.2017 um 03:33 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #15
    Überlebenskünstlerin Avatar von Saatkrähe
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    DAS unterschreibe ich - entspricht meiner Einstellung. Trotzdem ein schwieriges Thema. Vielleicht wäre es sinnvoller, den Rassestandad nur als richtungweisend zu betrachten und nicht ganz so pingelig. Aber das liegt ja bei den Züchtern selbst. Ich bewundere jeden Züchter, der sich (seiner Zucht und seinen Hühnern) Zeit läßt. Das ist nicht einfach in der heutigen, schnelllebigen Zeit. Wäre aber wichtig für wirklich gute Zuchten.
    LG, Saatkrähe

    Meine r-Taste hakt - sorry, wenn ich es manchmal übersehe

  6. #16
    Avatar von Luci
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    Die absolute Fokussierung auf das einheitlich Optische ist für mich auch einer- wenn nicht sogar der- Grund um mich persönlich gegen eine Rassehuhnzucht zu entscheiden.
    Ich wähle meine eigenen Nachzuchten nach 2 Hauptmerkmalen aus: Gesundheit und Charakter. Erst dann kommen Leistung ( ich will keine Eier zu kaufen) und dann Optik.
    Damit habe ich dieses Jahr für mich persönlich absolut gute Ergebnisse bekommen.
    Mein derzeitiger Hahn wurde als Brutei untergelegt, da die Elterntiere bei einer OCD-Kollegin charakterlich Genua waren. Der Vater souveräner Chefhahn von 4 anderen Hähnen ( +Hennen), und einfach nur cool. Die Mutter absolut menschenbezogen und unkompliziert. Der Sohn ist das erwartete Ergebnis und durfte deshalb bleiben. 🙂

    Ich denke sehr viele hier würden eher bei einem Züchter kaufen, der optisch variantenreichere Tiere der Wunschrasse zieht, dafür aber viel über den Charakter sagen kann, die Legeleistung dokumentiert und auch sehr alte Hennen mitlaufen hat.

    Mich persönlich stört, dass fast alle Zuchttiere im Brutautomat erbrütet werden. Das ist für mich persönlich ein Ausschlusskriterium. Das muss ja wohl sein, damit die Tiere zur Ausstellung voll befiedert sind.

    Beim Blumenstrauß- Hühnerhalter mit wenigen Tieren, der Naturbrut im eigenen Garten betreibt ist für mich da einfach die bessere Variante.
    Falls ich eine bestimmte Rasse möchte, kaufe ich diese via BE beim Forianer meines Vertrauens.
    Somit hab ich meine Wunschaufzucht und für den Rasseerhalt tue ich mit meiner TG Arbeit mit dem Einzeltier mindestens genauso viel wie jeder "anonyme" ( nicht medial präsente) Züchter.

    Das soll kein Angriff an die RGZ sein, nur wieder die Gründe darstellen, warum sich das gerade so weg entwickelt.

  7. #17
    Avatar von Anni Huhn
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    Ob es sich wirklich weg entwickelt weiß ich nicht, auch Rassen nach denen wir hier ewig suchen finden sich ja auf keiner Liste für bedrohte Tiere also muß sie ja jemand züchten. Ich bin letztes Jahr wegen der Impfungen in den Geflügelzuchtverein gegangen, jetzt habe ich mir einen kleinen Stamm Ausstellungstiere zugelegt um bei den Ausstellungen nicht nur als Kuchenverkäuferin mitzumachen. Die richtige Züchterarbeit die ist nicht meins. Zweihundert Küken im Brutkasten aufzuziehen um im Herbst dann Zehn davon Auszustellen ist nicht mit meiner Tierliebe vereinbar. Auch ein Tier zum Ausstellen zu züchten, und es hinterher nicht zu Zucht verwenden zu können ( Farbe blau) ist ungut.
    Ich finde die meisten hier machen es richtig, die Freude am Huhn, das es Charakter hat und keine Massenware ist, sondern ein gutes Leben verdient sorgt doch auch dafür das sich diese wundervollen Tiere weitervermehren und damit eine Gesundheit und Wesensfestigkeit erreichen die in der Ausstellungszucht schon lange verloren gegangen ist. Wann gab es schon mal so viele wundervolle Mixe wie jetzt. Gibt es überhaupt ein Tier was eine solche Genvielfalt aufweisen kann?

  8. #18
    Avatar von Blacky04
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    Mir geht es eigentlich mehr darum, die Rassen zu erhalten.
    Ob in Ausstellungsqualität sei dahingestellt.
    Einen Yokohamahan mit einer Orloffhenne zu kreuzen bring bestimmt einen geilen Blumenstrauß. Mehr aber auch nicht.

    Viele Rasen sind über Jahrhunderte abgeschirmt von "der Umwelt" entstanden.
    Siehe Araucana - von den Auraucanaindianern. Über ewige Zeit hat sich das so typisch blaugrüne Ei herausgebildet. Ebenso die Kaulschwänzigkeit und die so einzigartigen Bommeln.
    Wyandotten stammen ursprünglich vom Indianerstamm der Wyandott.
    Sumatra sind in ihrem so typisch schwarzglänzendem Gefieder auf gleichnamiger Insel entstanden.
    Brahma aus dem indischen Brahmaputradelta - und wohl in England durchgezüchtet.
    Malaien, Cochin, Ayam Cemani, auch Niederrheiner, ostfriesische Möwen, Dresdne etc.pp.

    Z.B. den Ayam Cemani die ihren eigene nur schwarze Farbe inklusive Blut-Knochen-Fleischfarbe zu nehmen, täte mir unendlich leid.
    Ein Hoch auf die Enthusiasten, die dieser - nicht so leichten Rasse - die Treue halten.

    Schade wäre in meinen Augen, diese Rassen an bunte Blumensträuße zu verlieren.
    Alle sagten das geht nicht.

    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  9. #19
    Avatar von Raichan
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    Es spricht doch nichts dagegen einen Stamm einer bestimmten Rasse zu halten und mit diesem Stamm noch Hennen anderer Rassen mitlaufen zu lassen, dann hat man es auch bunt. Natürlich müsste dann so gewählt werden dass man die Eier von dem Rassestamm unterscheiden kann. Oder man trennt eben die Tiere für die Zeit in der man BE sammelt. Es ist ja auch keine Bedingung dass wenn man eine Rasse züchtet, sie auch ausstelen muss. Mann kann trotzdem dem Standart gerecht züchten und auf Leistung und Vitalität achten.
    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ Kurt Marti

  10. #20
    Moderator Avatar von sil
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    Ich finde es auch wichtig und richtig, Rasse zu erhalten, und ich finde es wichtig und richtig, die Genvielfalt zu erhalten.
    Womit ich etwas Probleme habe ist, ob durch das Erhalten von Rassen tatsächlich auch die Vielfalt der Gene gesichert ist.
    Zum einen haben sich sehr viele Rassen im Laufe ihrer Geschichte teilweise stark verändert, und das Einkreuzen anderer Rassen um bestimmte Merkmale zu festigen oder z.B. einen bestimmten Farbschlag herauszuzüchten, ist ja weit verbreitet. Andererseits fördert die Fokussierung auf einzelne Merkmale keineswegs die genetische Vielfalt, eher ist bei manchen Rassen der Genpool bereits so eng, dass den Züchtern gar nichts anderes übrig bleibt, als wiederum andere Rassen mit einzukreuzen.
    Eine breite genetische Vielfalt hat man meiner Meinung nach dann, wenn man möglichst viele Individuen unterschiedlicher Herkunft zusammenlaufen und sich vermehren läßt. Im Augenblick, in dem ich eine planmäßige Zucht beginne, fange ich auch an, die Genetik einzugrenzen und mithin zu beschränken.
    Genetische Vielfalt in Bezug auf Rassen ist nur gegeben, weil es soviele Rassen mit ihren jeweils eigenen, eingeschränkten Genpools gibt. Insofern macht es natürlich Sinn, soviele Rassen wie nur möglich zu erhalten, auch, weil die genetisch ja mehr oder weniger stark eingeschränkten Eigenschaften einer Rasse zukünftige Zuchtarbeit, damit meine ich den Erhalt bestimmter Eigenschaften oder auch das Erschaffen neuer Kombinationen von Eigenschaften, ungleich einfacher macht.
    Diesen Effekt hat ja auch die Hybridzucht genutzt, indem sie den Genpool bestimmter Rassen so reduziert und gefestigt hat, dass durch das Kreuzen mehrerer in diesem Sinne "bearbeiteter" Rassen uniforme "Endprodukte" herauskommen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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