Muss er können!
Zum einen kann man Habichte in der Falknerei auf spezielle Beutetiere abtragen, zB speziell Rabenvögel, Kaninchen, Fasane oder Hasen. Zu dumm wäre es, wenn man auf Karnickel oder Hase geht, der Vogel aber stattdessen auf Fasane oder Rabenvögel geht, die im Moment gar keine Jagdzeit haben- würde dann nicht nur peinlich und teuer für den Falkner, sonder der wäre diese Jagdgelegenheit dann auch schnell los!
Und so trägt man den Habicht auf pro Vogel streng spezifische Sachen ab, und der jagt dann auch nur das, auf was er geprägt wurde.
Der wilde Habicht hat eine breite Amplitude, vor allem als Jungtier, tendiert aber auch zur Spezialisierung, denn was er leicht erbeuten kann, ist natürlich am ergonomischsten für ihn.
So hatten wir im Zivi ein nichtbrütendes Althabichtsweib in der Gegend. Die sich auf unsere, und zwar ausschließlich diese!, braunen Hybriden einschoss. Binnen anderthalb Jahren hat sie die von 27 auf 15 reduziert, und ging danach an die roten Jungtiere, und DANACH dann an ebenfalls einfarbige Jungtiere, wie einen selbstgezogenen Hybridsussex- Junghahn, der quasi weiß war.
Dieses wilde Habichtsweib ging nicht an die im Revier befindlichen Fasane, ging nicht an Enten, ging nicht an Blausperber, ging nicht an die Silberitaliener oder andere bunte Hühner. Ausschließlich die einfarbigen roten und später andere einfarbige.
Darum ist es dumm, einen Habicht von einer Wildvogelbeute zu verjagen, selbst wenn das im eigenen Garten neben den Hühnern ist- vor allem bei einem Junghabicht wie in Roksis Fall.
Es ist nämlich sehr FÜR den Habicht sprechend, wenn der im deckungslosen Winter lieber an einen Wildvogel geht, als an die direkt benachbarten Hühner. Vor allem, weil er ein Huhn mit einem Ansatz schlagen kann, während er für Wildvögel und selbst Brieftauben schon im deckungsreichen Sommer ca. 10 Versuche für einen Jagderfolg braucht. Entsprechend viel mehr Ansätze braucht er im Winter für einen Wildvogel, zumal einen so wachen Vogel wie ein Ringeltaube.
Darum sollte man ihm die Wildvogelbeute unbedingt lassen, und wenn man ihn versehentlich verjagt, die Beute dann wenigstens liegen lassen, damit er wieder zurück kommen und seine "Belohnung" haben kann.
Dafür spricht auch, dass wir hier um unser Dorf jeden Winter Habicht haben!
Meist ab August/ September bis März, und meistens ein Rothabichtsweib. Und trotzdem meine Hühner völlig ungeschützt frei laufen, hatte ich den in nun sechs Jahren nur dreimal an den Hühnern. Einmal davon, den einzigen Erfolg, schreibe ich noch immer Nachbars Kater zu, weil der danach seltsamerweise wochenlang Stubenarrest hatte. Die anderen beiden Male konnte ich ihn von der soeben gegriffenen Henne (den Krähen sei Dank!) vertreiben, und obwohl ich die Krähen wirklich wöchentlich teils mehrmals alarmieren oder meckern höre, hält unser jährlicher Winterhabicht (2017 hatten wir einen Altterzel als Standvogel...) sich trotz vier/ fünf Hühnerhaltern im Dorf strikt an die raren Wildvögel.
Vor allem wohl an Krähen, aber auch diverse Wildtauben, und was er sonst noch in der Flur aufstöbern mag!
Darum: Dem Habicht, auch im eigenen Garten, den Wildvogel gönnen- ihn vom Huhn aber vertreiben, wenn man schnell genug ist! Oder er nicht so oft kommt, dass man ihm die zwei/ drei Hühner im Jahr gönnen kann...
Und jetzt habe ich das, was ich als separates Thema machen wollte, doch hier gepostet ^^...
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