Zutraulichkeit Kunst- Vs Naturbrut

[FragenZuFarben]

Hallo,
kann mir jemand sagen, ob Küken aus Naturbrut ein ähnliches Maß an Zutraulichkeit wie Küken aus Kunstbrut erreichen können, wenn man nur genug Zeit mit ihnen (und der Glucke) verbringt? Vielleicht gibt es ja Leute die viel Zeit mit Küken aus Natur und Kunstbrut verbracht haben, gab es da dann größere Unterschiede?
Danke schon mal für jede Antwort !

[Heidi63]

Normalerweise sagt man das Kunstbrutküken zutraulicher sind als Naturbrutküken.

Kann ich aber überhaupt nicht bestätigen.....meine Naturbrutküken sind genau so anhänglich.

Die Henne auf dem Foto z. B. stammt aus Naturbrut und hab ich garantiert in den ersten 8 Wochen kein einziges mal angefasst.Kommt immer drauf an wieviel man sich mit den Tieren beschäftigt.

[Lisa R.]

Das hängt sehr stark von der jeweiligen Glucke ab. Ist sie zahm und vertraut Dir, dann werden es auch die Küken tun. Warnt sie ständig und ist Dir gegenüber misstrauisch, dann werden die Küken das übernehmen.

Außerdem hängt es auch vom einzelnen Küken ab. Ich hatte schon scheue Kunstbrutküken (nicht von mir selbst gebrütet) und auch bei sehr scheuen Glucken sind immer mal wieder Küken dabei, die später sehr zutraulich werden.

[Heidi63]

Das hängt sehr stark von der jeweiligen Glucke ab. Ist sie zahm und vertraut Dir, dann werden es auch die Küken tun. Warnt sie ständig und ist Dir gegenüber misstrauisch, dann werden die Küken das übernehmen.

Liebe Lisa, das kann ich nicht bestätigen!

Du hättest die Glucke, die meine weisse Buschhenne ausgebrütet hat, erleben sollen.
Die wäre mir ins Gesicht geflogen wenn ich mich den Küken mehr als 2m genähert hätte.

[Lisa R.]

Deshalb hatte ich ja dabei geschrieben, dass es immer "Ausreißer" gibt, in beide Richtungen.

Der kleine Pepper-Hahn der jetzt bei ChickNorris lebt, hatte auch so eine Glucke. Sie kam ja als Notfall mit dem einen Küken zu mir. Sie war und ist ein sehr scheues Huhn. Man kann kaum mal ein Foto von ihr machen. Sie blieb mit dem Küken min. 10 m von mir weg.

Das Küken hat sich als halbwüchsiges Ding von heute auf morgen entschlossen mein Freund zu sein. Es blieb stehen und schaute mich ständig an. Ich hab's dann mal gefragt "Na Du, was willst Du denn von mir?" und schwupps saß das kleine Ding auf meiner Hand.
Von dem Tag an, saß es immer auf mir drauf wenn ich bei den Hühnern war und wollte rumgetragen werden.

[FragenZuFarben]

also meine Glucken sind Zwergseidis und daher sehr zutrauchlich. Dann kann ich wohl beruhigt Naturbrut machen und mit viel Beschäftigung mit den kleinen trotzdem sehr zahme Hühner erhalten.

[Flugfux]

Ich habe zur Zeit vier "Küken" aus Naturbrut vom 31.10./01.11. und ein hinzugekommenes aus Kustbrut (einen Tag älter).

Die rennen mir hinterher, wollen gestreichelt werden, fliegen mir auf die Schulter, wenn ich die Stalltür öffne oder wenn sie von einem großen Huhn gemobbt werden, und kuscheln gerne auf dem Arm. Da döst es sich ja auch so schön.

Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, dass Küken aus Kunstbrut noch zutraulicher sein können. Falls doch, freue ich mich schon tierisch drauf.

Ich habe Glucke und Küken vom etwa fünften Tag an auch per Hand gefüttert mit Kükenpellets, frischem Grünzeug und Mehlwürmern und habe sehr viel Zeit bei ihnen verbracht. Ich konnte es aber auch einfach nicht lassen, so süß wie die waren.



Am Freitag gehen meine ersten Bruteier in den Brüter. Und ich hoffe sehr, dass die Kunstbrütlis genauso zutraulich werden wie die Naturbrütlis.

[Dorintia]

Also ich hab zwar keinen Vergleich, aber ich könnt jetzt nicht so einfach sagen das Kunstbrutküken immer sehr zutraulich sind.
Unsere Orpis haben wir im Alter von einer Woche bei einem Züchter gekauft, wo sie nicht so viel menschl. Kontakt hatten.
Zuerst standen sie im großen Kleintierkäfig im Zimmer meiner Tochter, dann in der Scheune im großen Selbstbau-Kükenheim. Wir haben da Stunden verbracht, gefüttert, Hand reingehalten, gestreichelt. Auch als sie dann gut befiedert nach draußen in ein extra Gehege kamen, haben wir dort Stunden zugebracht.
Aber... jetzt sind so im Vergleich die als fast legereif gekauften Hybriden zutraulicher. Lassen sich anfassen/hochnehmen/streicheln. Bei den Orpington sind nur einige dabei die sich wirklich anfassen lassen, meist entziehen sie sich direkt, einige laufen direkt weg wenn man nur Anstalten macht. Einzig einer von den zwei Hähnen die wir jetzt noch haben (es waren mal fünf) ist wirklich zutraulich. Lässt sich problemlos hochnehmen, streicheln, setzt sich dann hin und bleibt einfach da. Er ist im Sommer auch schon auf den Schoß meiner Tochter gehüpft und hat es sich da gemütlich gemacht.

Ich bin wirklich gespannt wie es mit den ersten Naturbrutküken wird...

[julia.h]

Ich finde man kann nicht pauschal sagen, dass entweder Handaufzuchten oder Gluckenaufzuchten zahmer sind.Da gehören noch viel mehr Variablen mit rein. Ich denke da beispielsweise an folgendes:Rassezugehörigkeit - meine jungen Lakenfelder waren bei weitem nicht so zahm wie die Olivleger aus der gleichen Brut Zahmheit der Elterntiere... die vererbt sich nämlich weiter (mittlerweile sogar durch Studien bewiesen)Zahmheit der Glucke spielt auch eine Riesen Rolle...habe ich eine zahme Glucke ist es einfacher die Küken zahm zu bekommen, als bei einer scheuen Und letztendlich auch wie viel Zeit man für die Aufzucht investiert

[Luci]

Ich arbeite ja pädagogisch mit meinen Hühnern und habe sie für diese Arbeit auch ausgebildet. Alle sind aus Naturbrut da für mich aus pädagogischer und persönlicher Sicht nichts anderes in Frage kommt. Sie sind absolut zutraulich. Die Mütter waren unterschiedlich zahm. Beide fraßen aber aus der Hand und hatten- ganz wichtig- ein gutes Grundvertrauen zu mir.
Meiner Erfahrung nach kommt es auf die genetischen Faktoren ( Auswahl Elterntiere nach Charakter), die Prägung, die Lernerfahrungen und die Glücken an.
Ich will hier nochmals anmerken, dass es einen nicht unerheblichen Unterschied zwischen Fehlprägung und Zutraulichkeit gibt.
Sinnvoll ist es in diesem Zusammenhang zwischen erlernter Hilflosigkeit, Prägung und Habituation als bewusster Trainingsmethoden zu differenzieren.