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Thema: Henne verteidigt ihre Freundin

  1. #11

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    An Selbstbewußtsein mangelt es den Zwergen offenbar wirklich nicht!

  2. #12
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Das ist bei vielen Tierarten mehr so, zB auch bei Hirschen, die in Rudeln leben (also zB. Rot-, Dam- und Sikawild). Da bleiben die alten Tanten auch bis lange nach dem letzten Kalb in der Gruppe, sind dann meistens die ranghöchsten Tiere und erfüllen ebenso wie bei zB Elefanten die wichtige Aufgabe, die Truppe zu den jeweils vorteilhaftesten Lokalitäten zu führen, den Frieden aufrecht zu erhalten und so weiter. Auch bei Pferden ist das in den Stutenherden übrigens so...
    Gibt es evt. eine Liste über Arten, bei denen das bekannt ist? Finde ich sehr interessant, ich habe auch mal im Fernsehen gesehen, wie man die gleichen Rehe in einem Gebiet immer wieder gefangen und untersucht hat, glaube, das war in Frankreich. Da stellte sich auch raus, daß die Fertilität im Alter doch sehr nachließ.

    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    wenn die alte Alphahenne dem Ende entgegen geht...
    Sehr interessante Beobachtungen.

    Meine alte Alphahenne starb im Herbst 2016 im Alter von 12 Jahren und 4 Monaten. Sie legte und brütete nur, bis sie 10 war; danach nahm sie eine beinah hahnenähnliche Rolle ein, z.B. angesichts einer Handvoll Leckerli, auf die sich alle stürzten, machte sie einen Schritt zurück und ließ den anderen den Vortritt. Sie lockte auch manchmal andere Hennen oder fremde Küken und wies unverschämte Junghähne in ihre Grenzen. Gegen Ende war sie wegen ihrer Beinprobleme nicht mehr so mobil, trotzdem blieb sie die Chefin und wurde respektiert, und ich konnte auch keine Unruhe/Streitigkeiten beobachten, wie Du sie beschreibst, bevor sie starb. Die damals 4-jährige Schwarzhenne, 2. in der Rangordnung, wurde automatisch die neue Chefin, die obige Hedemorahenne die neue Nr. 2, es änderte sich also nichts. Dieses Jahr hingegen hat eine jüngere Glucke die beiden und eine Menge andere überholt, so daß es im Moment keine lineare Rangfolge und keine Chefin über alle gibt.

    Meine 4-5-6-jährigen finde ich jetzt übrigens noch nicht so alt. Die beiden 8-jährigen Omas legen nicht mehr, die nächstälteste wird jetzt 7 und hat bis zum Herbst noch gelegt, mal sehen, ob sie dieses Jahr auch noch legt.

    Ein anderer Fall von Freundschaft war der Bruder einer marekgelähmte Junghenne, die am Ende auf dem Fußboden schlief. Ihr Bruder wich ihr nicht von der Seite, schlief nicht mehr auf der Stange, sondern an sie gekuschelt auf dem Fußboden.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  3. #13
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Tulip Beitrag anzeigen
    An Selbstbewußtsein mangelt es den Zwergen offenbar wirklich nicht!
    Ne, die sind größenwahnsinnig
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  4. #14

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    Ich grübele jetzt schon eine ganze Zeit, was damals meine Dottie bewogen haben könnte, den eigentlich gefürchteten Hund aktiv anzugehen, als er ihrer Freundin zu nahe kam. Dass ein Huhn ein Huhn gegen ein anderes abschirmt, kann ich irgendwie noch verstehen und unter "Gruppendynamik" einordnen, aber einen Hund?

    Die Henne war nicht gluckig oder gerade gluckig gewesen, es war also kein imaginärer Nachwuchs zu verteidigen, und es kann im Sinne der Evolution doch auch nicht zielführend sein, sich für eine nicht mal blutsverwandte Freundin vors Raubtier zu schmeißen?

    Warum also ist sie dieses Risiko eingegangen? Einfach dumm - oder sollte es sowas wie "uneigennützige Freundschaft" auch bei Hühnern geben?

  5. #15
    Hahnenflüsterer Avatar von Rocco
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    Diese “uneigennützige Freundschaft“ gibt es, sogar artübergreifend.

    Es passierte folgendes. Mein handaufgezogener Täuber balzte an meiner Hand rum.
    Das gefiel meiner Seramahenne, auch zahm, überhaupt nicht. Sie war der Meinung, mich verteidigen zu müssen und stürzte sich todesmutig auf die Taube. Die Taube flog weg, die Henne war zufrieden und ließ sich kraulen. Oder war es Eifersucht?
    Jedenfalls ging sie die Taube vehement an. Die Henne starb im Alter von 5,5 Jahren.

    Mfg Rocco
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  6. #16

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    Ist ja spannend - eine Taube dürfte für eine Serama doch schon ein ganz schöner Brocken sein?

  7. #17
    Hahnenflüsterer Avatar von Rocco
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    Hatten etwa die gleiche Größe. Die Taube war aber etwas größer, aber nicht viel.

    Mfg Rocco
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  8. #18
    Hahnenflüsterer Avatar von Rocco
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    Fast vergessen.

    Die Seramahenne war nicht mal unmittelbar dabei. Die kam von etwa 4m Entfernung an und stürzte sich auf die Taube.

    Die Kleine brachte es auch einmal fertig durch den Garten in 2m Höhe zu mir auf den Schoß zu fliegen und mal schnell ein Ei zu legen. Danach schwirrte sie wieder ab.

    Wenn man wirklich zahme Hühner hat, kann man immer wieder verblüffende Verhaltensweisen erleben.
    So bin ich auch überzeugt, dass sie sich im Spiegel erkennen.

    Mfg Rocco
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  9. #19
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    Diese “uneigennützige Freundschaft“ gibt es, sogar artübergreifend.
    Das war aber sicher sehr eigennützig von der Henne, weil sie ja dann ein Kraulerchen kriegte- was sie dem Täuber nicht zugestehen wollte. Das war garantiert Eifersucht/ Eigennutz...

    Bohus: Ja, ich glaube auch, dass das eine französische Doku war. Da Rehe ja aber eher solitär leben, haben die fortpflanzungs- inaktiven Tanten bei denen vllt. mehr die Aufgabe einer dichteabhängigen Populationsregulation- sprich, Jungricken können sich nicht unmittelbar um Mutters Revier häuslich niederlassen, sondern müssen weiter abwandern.
    Was wiederum die genetische Dispersion begünstigt, also Inzucht vermeidet, und die Wilddichte in der Gegend nicht so hoch werden lässt. Darum finde ich das auch gar nicht soooo sinnvoll, die alten Tanten hierzulande rauszuschießen, sobald sie nach einiger Zeit ein/ zwei Jahre nur noch je ein Kitz setzten oder ganz und gar als "Geltgeiß", wie der Waidmann sagt, ihrer Wege zogen- also wiederholt ohne Fortpflanzungserfolg.

    Gelten hier auch andere Vögel als Hühner?
    Wenn ja, hätte ich auch eine sicherliche Once in a lifetime- Beobachtung bezüglich womöglich wirklich altruistischen Verhaltens im Tierreich beizusteuern, und das von einem der unsozialsten Entenvögel, wo gibt...
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  10. #20
    Avatar von sternenstaub
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    So ein Verhalten kann man schon bei Küken beobachten. Ich mache ja fast nur Kunstaufzucht und habe ähnliches erst letzte Woche wieder sehen können. Da waren die Kleinen reichlich 3 Wochen. Die Hähnchen hüpfen sich schon fleissig an, der eine hat es aber übertrieben und dem Unterlegenen so heftig am Flaum gezogen, dass der geschrien hat. Prompt kam ein weiteres Küken herzu, sah sich das Ganze kurz an, stellte sich dann auf die Seite des Unterlegenen und trieb den Überlegenen ziemlich deutlich und nachhaltig weg. Der hat den Überlegenen einfach abgedrängt.

    Auch bei den erwachsenen Huhns sehe ich das öfter mal, ohne dass da Freundschaften im Spiel sind. Lora hat vor ein paar Tagen eine Feder herum getragen, als Trophäe. Morgana wollte die Feder auch haben, steht im Rang aber unter Lora. Lora hat die Feder fallen lassen und ist auf Morgana los gegangen. Morgana floh. Fine hat sich dann eingemischt und Lora zurecht gewiesen. Alles ohne einen Hacker, nur über die Körpersprache.

    Wenn keine Notwendigkeit besteht, dann agieren (meine) Hühner oft sehr subtil. Meine streiten sich selten deutlich, es ist für mich daher manchmal schwer heraus zu finden, wer im Rang wo steht. Ich weiß dass mein Chefhahn weder die Alpha- noch die Betahenne leiden kann. Aber mehr, als dass er mal in ihre Richtung droht, passiert nicht. Oft schaut er sie nur starr an, wenn sie ihm zu nahe kommen. Selten, dass er mal ein paar drohende Schritte auf sie zu macht. Sie weichen ihm von sich aus aus und das sehr deutlich.
    Alpha- und Betahenne ihrerseits treten den anderen Hennen gegenüber sehr selbstbewusst und dominant auf, ihnen wird Platz gemacht. Wer meint das in Frage stellen zu müssen, bekommt eins drüber gezogen. Sie sind noch diejenigen, wo der Rang am deutlichsten zu sehen ist. Aber ihren Rang sieht man nur am Futternapf deutlich, dort bestehen sie auf ihrem Vorrecht zuerst und gern auch allein zu fressen. Sonst sind die beiden ebenso unauffällig und subtil unterwegs, wie der Rest der Truppe.

    Was mir bei meiner Truppe auch auffällt und das schon lange: Ab einem gewissen Alter sind die Damen halb außerhalb der Rangfolge. Meine Althenne Nina und langsam auch die zweit Älteste Larissa, die scheinen einen Sonderstatus zu haben. Sie werden weder gehackt, noch zurecht gewiesen. Sie sind keine Chefs, weichen also ranghöheren aus, sind aber auch nicht unten. Die beiden sind ihrerseits ebenfalls zurück haltend. Sie scheinen so ein bisschen die grauen Eminenzen zu sein.
    Gruß sternenstaub

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