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Thema: Henne verteidigt ihre Freundin

  1. #1
    Avatar von Bohus-Dal
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    Henne verteidigt ihre Freundin

    Ich habe schon mehrfach erlebt, wie Hennen ihre Freundinnen verteidigen. Zufällig konnte ich das vorhin dokumentieren.

    Die gestreifte Zwergplymouthrock und die perlgraue Hedemora werden jetzt 8 und sind befreundet. Die große weiße, gepunktete Mixhenne hat die gestreifte in der Rangfolge überholt, obwohl sie viel jünger ist, und macht sich immernoch einen Spaß daraus, sie zu mobben.

    Hier sieht man, wie sie sie androht und wegscheucht:

    1.jpg2.jpg3.jpg

    Die Freundin mischt sich ein, stellt sich dazwischen und drängt die mobbende Henne ab:

    4.jpg5.jpg6.jpg

    Die weiße ist aber schneller und mobbt hinterrücks weiter:

    7.jpg

    Die gestreifte sucht Schutz bei ihrer Freundin

    8.jpg9.jpg

    die die weiße nochmal abdrängt:

    10.jpg11.jpg

    Die Hedemora muß hier der respektlosen Mixhenne nochmal die Rangordnung erklären, man beachte den Blick der Hedemora:

    12.jpg

    Während der ganzen Zeit sah ich sie nicht einmal hacken und hörte nicht einmal ihren Dominanzlaut, sie klärte das nur mit Körpersprache.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  2. #2

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    Das sind ja mal tolle Bilder, danke fürs Teilen!

    Ich wünschte, ich hätte die Kamera dabeigehabt, als eine meiner Dotten den Terrier heftig angesprungen hat, nur weil er - ohne böse Absichten - ihrer Freundin zu nahe gekommen ist. So eine todesmutige Verteidigungsbereitschaft fand ich auch verblüffend, zumal die Angreifende deutlich rangniedriger war als die Freundin und eigentlich viel mehr Angst vor dem Hund hatte als sie.

  3. #3
    Avatar von Gitti
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    Ein geglückter Einblick mit supertollen Fotos in die Welt des Hühnerverhaltens....... für viele (mich eingeschlossen) wäre die "Dramatik" ohne deine Erklärungen gar nicht wirklich sichtbar
    LG - Gitti mit Theo (2021) Uschi (2014), Ginger (2017), Wilma (2020), Kitty + Magda (2018 ), Traudel (2021), Fienchen (2022)

  4. #4
    Avatar von Bohus-Dal
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    Genau das habe ich auch gedacht - lauter Bilder von drei Hühnern, wie langweilig, könnte man denken. Man muß schon gut aufpassen, um die manchmal subtile Sprache der Hühner mitzubekommen.

    Zitat Zitat von Tulip Beitrag anzeigen
    Ich wünschte, ich hätte die Kamera dabeigehabt, als eine meiner Dotten den Terrier heftig angesprungen hat, nur weil er - ohne böse Absichten - ihrer Freundin zu nahe gekommen ist. So eine todesmutige Verteidigungsbereitschaft fand ich auch verblüffend, zumal die Angreifende deutlich rangniedriger war als die Freundin und eigentlich viel mehr Angst vor dem Hund hatte als sie.
    Schade, daß Du die Kamera nicht dabeihattest, das ist ja auch toll. So typisch, und selbst wenn man den Fotoapparat wider Erwarten dabei hat, dauert das Anmachen und Zielen meist zu lange. Wieviele unwiederbringliche Augenblicke hat man schon verpaßt zu dokumentieren!

    Ich freue mich so für meine gestreifte Henne, das hat sie wirklich verdient, sie ist so eine ganz liebe, vorsichtige. Als sie mal Gesellschaft für eine kranke Henne im Haus war, freundete sie sich mit der an und verteidigte sie dann hinterher auch gegen andere.

    Ich bin auch der Meinung, daß ruhige, souveräne, hochrangige ältere Tiere Ruhe und Stabilität in die Gruppe bringen und somit einen sozialen "Zweck" haben und also auch einen "Wert", obwohl sie nicht mehr legen. Bei mir dürfen sie sowieso wohnen bleiben, so lange sie leben, aber oft werden ja gerade diese älteren Tiere geschlachtet. Es ist ja überhaupt interessant, daß sie weiterleben und eine Omafunktion in der Gruppe haben, obwohl sie sich nicht mehr selber fortpflanzen können, das ist doch nur bei sehr wenigen Tierarten so. Menschen und Elefanten.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  5. #5
    Grottenolm Avatar von Mietze
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    Das ist eine schöne Geschichte, danke für die schönen Bilder.

    Ich hatte dieses Jahr drei Küken, ein Hahnen-, ein Hennenküken und mein behinderter Fussel. Die drei waren immer zusammen und Hahn und Henne haben Fussel in die Mitte genommen, wenn die erwachsenen Tiere an ihn ranwollten, das war auch sehr interessant und berührend. Die zwei haben regelrecht auf ihn aufgepasst. Und ich habe eine Henne die vor zwei Jahren ein Einzelküken großgezogen hat und die Beiden sind immer noch ständig zusammen und beste Freundinnen.

    Es ist wirklich sehr interessant zu beobachten, was sich in einer Hühnerherde so tut.
    Liebe Grüße Mietze

    Bunt gemischte Hennentruppe: Orpington, Blumenhühner, Sundheimer, Bielefelder Kennhuhn, Mixe aus was weiß ich nicht und Chef der Mädels ist ein Orpi/Blumenhahn

  6. #6
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    Das ist bei vielen Tierarten mehr so, Pia, zB auch bei Hirschen, die in Rudeln leben (also zB. Rot-, Dam- und Sikawild). Da bleiben die alten Tanten auch bis lange nach dem letzten Kalb in der Gruppe, sind dann meistens die ranghöchsten Tiere und erfüllen ebenso wie bei zB Elefanten die wichtige Aufgabe, die Truppe zu den jeweils vorteilhaftesten Lokalitäten zu führen, den Frieden aufrecht zu erhalten und so weiter. Auch bei Pferden ist das in den Stutenherden übrigens so...

    Neben Deiner sehr interessanten Fotodoku (toll gemacht ) wird es aber auch in weiteren Situationen sehr interessant. Nämlich, wenn die alte Alphahenne dem Ende entgegen geht.
    Auch ich lasse altgediente Hennen leben und schlachte quasi nichts mehr über dreieinhalb bis vier Jahren Alter. Finde ich zum einen unfair, zum anderen bilden auch bei Hühnern gerade die ältesten dann irgendwann die stabile Führungsriege.
    Und da begab es sich einen Tag im frühen Sommer 2016, dass mir auffiel, dass die Mädels sich plötzlich tierisch an die Wäsche gingen. So die ranghöchsten fünf, sechs Hennen gingen sich ständig an die Wäsche, drohten breitseits wie die freche Henne bei Dir und dergleichen mehr, was in einer eingespielten Truppe wirklich höchst ungewöhnlich ist.
    Gleichzeitig fiel mir auf, dass die ranghöchste, die viereinhalbjährige Königsbergerin, sich weit von der Truppe abgesondert hatte, sich quasi im Gebüsch verkroch und keinerlei Kontakt zur Truppe mehr suchte. Im Zusammenspiel mit dem Zickenkrieg unter den Mädels wurde mir sofort klar- die machen unter sich die Ränge neu aus, und die gute alte Brigitte bereitet sich auf den letzten Weg vor...

    Ich fand es hochinteressant, dass die Ranghöhe der alten Chefin zwar weiterhin nicht angetastet wurde und ihr alle beim Vorbeikommen respektvoll wie immer begegneten, sie aber zugleich auch spürten, dass da bald Feierabend ist, und entsprechend auf einander los gingen, um die oberen Rangpositionen neu zu bekleiden. Obwohl die Altchefin noch lebte.

    Neue Chefin wurde dann völlig anfechtungslos die quasi gleichalte und bis dato an zweiter Rangstelle stehende Maranshenne Paula, die zu dem Zeitpunkt aber interessanterweise gerade gluckte. Alle rangtieferen Hennen behielten ihre Positionen letztlich bei, nach Alter gestaffelt (!), und Paula wurde ohne weiteres und kampflos als neue Chefin akzeptiert, nachdem die Königsbergerin nicht mehr war.

    Das war alles sehr hochinteressant mitzuverfolgen und zeigt, dass eine gesunde Altersstruktur in der Truppe von absolutem Vorteil und noch interessant zu beobachten dazu ist. Die ranghohen alten Tanten geben der Truppe eine kontinuierliche Ruhe und Entspannung, die allen Tieren zu einem ruhigen und zielgerichteten weiteren Leben verhelfen. Wer nicht streitet, verbraucht keine unnötige Energie, kann gut leben, bleibt stressfrei und gesund und kann auch alt werden.
    Das garantieren die alten Ladys, die bei eventuell doch mal auftretenden Streits auch meist völlig souverän oder auch mal etwas engagierter klären, je nach Naturell der Henne, und zu übermütige Junghennen schnell auf ihre Plätze verweisen. Eine Hühnertruppe mit Alterspyramide ist absolut artgerecht und sollte von jedem angestrebt werden. Auch wenn ältere Hennen nicht mehr soooo gut legen (oder auch gar nicht mehr).

    Nun ist die Chefin Paula schon fünfeinhalb, vllt. auch fast sechs, hat letztes Jahr nicht mehr wie üblich gegluckt, legt seit September '17 nicht mehr, und kommt seit langem nur noch als letzte aus dem Stall, ist nur noch langsam unterwegs, geht nicht mehr weit, und ich bin schon gespannt, wann die Mädels das nächste Mal in Streit entflammen.
    Dann weiß ich, dass Paula sich auch auf den Weg macht, oder gemacht hat, und bin gespannt, wie sich die Karten dann neu mischen. Ich glaube nach der gesternabendlichen Beobachtung, dass das nicht mehr SO lange dauert, denn sie ging auch als letzte rein, war schon fast dunkel, seeehr omimäßig langsam, und interessanterweise war ihre einzige je gelungene Tochter mit draußen. Die hat die Paula zwar nicht selber aufgezogen, und wollte sicherlich auch nur nochmal trinken, aber ging interessanterweise nicht rein, bevor ihre Mutti auf dem Weg war.

    Keine Ahnung, wie ich das deuten soll, ob da ein gewisses seelisches Band zwischen Mutter und Tochter besteht, die vorher nie so sehr Bezug zueinander zeigten, und sie sicher sein wollte, dass ihre betagte Mutter auch im schon fast dunklen noch gut in den Stall kommt. Jedenfalls wären wir damit wieder beim Thema, weil ich glaube, dass sie zumindest vllt. auf ihre Mutter geachtet hat, die wirklich extra langsam in den Stall ging...

    Mamma mia, ich hoffe, wenn, dass es die gute alte Paula schnell dahinrafft... Und bin gespannt, wie das dann im Klub der ältlichen Tanten weitergeht (habe noch ein paar weitere schon oder bald vierjährige/ über vierjährige Hennen)...
    Geändert von Okina75 (28.01.2018 um 01:29 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  7. #7

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    hallo,

    habe folgendes beobachtet:

    glucken steigen sehr oft im rang auf, duch teilweise hefige kämpfe.

    bei der mauser verändert sich auch mal der rang, meistens nach unten.
    wir leben in einem zeitalter der massenverblödung,
    besonders der medialen massenverblödung (p. scholl-latour)

  8. #8

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    Hier sind es auch die beiden sechsjährigen gelben Schwestern, die ihre hahnenlose Truppe bestens im Griff haben - und nicht nur die. Ein scharfer Chefinnen-Blick, und sogar der Hund macht sich verlegen vom Acker:



    Wobei das natürlich ein gefährliches Spiel ist: der Hund reagiert nur so defensiv, weil er von mir gelernt hat, dass die Hühner tabu sind. Was die Tucken natürlich nicht wissen - die haben längst den Schluß gezogen, dass sie diese Reaktion ihrer eigenen Fürchterlichkeit zu verdanken haben, sind rotzfrech geworden und scheuen nicht mal mehr davor zurück, den armen Terrier regelrecht herauszufordern (siehe das Starrduell im Hintergrund):




    Da muß ich schon sehr aufpassen, sprich: braves Hundeverhalten sehr viel belohnen, dass dem Terrier nicht doch mal der Geduldsfaden reißt. Aber die Frechheit der Einkilo-Chefhenne, die da ja auch die Ihren verteidigt, finde ich schon sehenswert.

  9. #9
    Avatar von Stanzi
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    Pia, Deine Fotostory gefällt mir. Wäre doch für eine Hühnerzeitung geeignet unter der Rubrik Verhalten. Sowas könnte ich hier auch schon beobachten, aber nie mit der Kamera einfangen. Wie Du schon sagtest, bis das Bild scharf gestellt ist, ist die Situation schon wieder vorbei.

  10. #10
    Avatar von Bohus-Dal
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    Wie süß mit dem Hund! So haben meine Sebright meine Katzen behandelt.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

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