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Thema: Sind Chabos eine Qualzucht

  1. #21
    Avatar von Magduci
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    Soweit ich weiß ist der nackthalsigkeit dominant und reinerbiger Siebenbürger Nackthals mit reinerbiger Siebenbürger Nackthälsen ergibt immer gesunde reinerbige, gleichaussehende Nackthälse. Die Ursprungsrasse ist übrigens schwarz. Die anderen Farben wurden durch die Menschen herausgezüchtet. Und sie brauchen keinen befiederten Hälse. Ohne sind sie so natürlich wie es kaum eine ältere Rasse gibt. Es wurde ihnen nichts weggezüchtet, warum sollte man denen jetzt Federn hinzüchten, wo es noch nie welches war nur weil unser Auge dessen Anblick leider nicht mehr gewohnt is?
    Warum denken wir, Menschen hätten die zufällige Nackthalsigkeit herausselektiert? Kann es nicht sein, dass es ein Urhuhnvariante mit nacktem Hals schon immer gab? Wie eben auch viele andere Vogelrassen mit nacktem Hals und auch mit befiederten Hälsen gibt.

    Da wir ja nicht dabei waren, und es wurde ja auch nichts schriftliches darüber hinterlassen, bin ich eher der Meinung, dass diese Nackthälse nicht durch menschlicher Selektion entstanden sind, sondern schon immer waren. Sie lebten damals bei den Nomaden, Halbnomaden Stämmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese ihre freilebenden, sie begleitenden Hühner extra auf Nackthalsigkeit selektiert haben. Die hatten sicher andere Sorgen.

    Die sind so Ursprünglich, dass sie ohne die Menschen auch überleben können. Zugegeben die Brutwilligkeit wurde ihnen später reduziert aber sonst sind sie immer noch so, wie schon seit vielen vielen hunderten von Jahren sind.


    Hallo Arnika!
    Die Siebenbürger Nackhälse sind ursprünglich aus den Siebenbürger Bergen. Sie trotzen Kälte wie Wärme super gut. Bei mir ist noch keinem irgendwie der Kammspitze abgefroren, den Marans leider regelmäßig. Auch erkältet oder hächeld vor Hitze war auch noch kein einziger.

    LG
    Magda
    Geändert von Magduci (01.02.2018 um 22:18 Uhr)
    Hab ein Herz aus Gold, Nerven aus Drahtseilen und eisernen Willen!
    Für so viel Metall ist mein Gewicht ganz OK.



  2. #22

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    So viele Nackhalsrassen, das hätte ich nicht gedacht.
    Marans goldhalsig und silberhalsig

  3. #23
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von sternenstaub Beitrag anzeigen
    Der wissenschaftliche Geflügelhof des BDRG forscht derzeit dazu, konnte aber die Auswirkung des Krüpergens in ersten Testbruten bei den Chabos nicht bestätigt finden. Es seien auch bei der Verpaarung zweier kurzbeiniger Tiere nicht mehr als die üblichen Brutverluste, die bei allen Hühnern auftreten, gefunden worden und die seien alle in der ersten Letalphase aufgetreten. In der zweiten Letalphase habe es wohl keine Verluste gegeben. Soweit ich es noch im Kopf habe, ist auch kein verkrüppeltes Küken zur Welt gekommen. Mal sehen was da endgültig raus kommt.
    Ich habe die Arbeit gelesen, die dort am wissenschaftlichen Geflügelhog gemacht wurde. Leider ist die Arbeit qualitativ so, das ich sie nicht als Referenz heranziehen würde. Es genügt nicht, einen Studenten ein paar Monate lang ein paar zufällig vorhandene Hühnchen untersuchen zu lassen. Es konnte noch nicht mal eindeutig zugeordnet werden, welche Tiere langbeinig, welche kurzbeinig sind. Es wurde nicht darauf eingegangen, das bei den besonders kurzbeinigen Chabo vermutlich zwei Gene beteiligt sind, das Krüpergen und das Cornish lethal Gen. Da müssten erstmal geeignete Tester-Linien gezogen werden, um das zu untersuchen.

    Es fehlen in der Arbeit auch Diskussionsansätze zu bereits lange publizierten Untersuchungen, wie es kommt, das eine reinerbig früh tödliche Mutation zu Küken führen kann, die bis kurz vor dem Schlupf noch leben. Beim Creeper-Gen fehlt das Gen komplett, es ist nicht mehr auf dem DNA-Strang. Dieses Gen bzw. das Genprodukt bewirkt, das das Signal zum Längenwachstum von Knochen im Embryo gegeben wird. Mischerbig ist noch genug Genprodukt da, das es für ein, wenn auch verkürztes Wachstum bestimmter Knochen reicht. Reinerbig fehlt es komplett, die Embryonen sterben früh ab, weil en unabdingbares Signal zum Knochenwachstum nicht gegeben wird. Nur bei Chabo kommt es gelegentlich dazu, das ein Embryo sich doch weiter entwickelt als eigentlich möglich. Und zwar ausschließlich bei den zuerst gelegten Eiern einer Legeperiode. Hier wird eine Selektion bei den Chabo diskutiert, die dazu führt, das die Henne dieses nötige Genprodukt in die Eier abgeben kann, allerdings nur in die ersten Eier nach einer Legepause. Damit schafft sie bei mischerbigen Tieren einen Vorteil in der Embryonalentwicklung, aber bei reinerbigen Tieren verhindert es (leider) das frühzeitige Absterben.

    Wenn ich also meine Bruteier geschickt wähle, dann komme ich natürlich auch zu dem Ergebnis, das es dieses späte Absterben nicht gibt. Ich will das nicht unterstellen, vielleicht wurde einfach die Literatur nicht gründlich studiert, und es kam zufällig zu einer entsprechenden Eiauswahl. Die kleine Stichprobe ist natürlich auch nicht hilfreich.

    Hier mal ein Foto eines reinerbigen, weit entwickelten, im Ei verstorbenen Chabo-Embryos, wie man sieht sind Beine und Flügel fast nicht gewachsen:
    IMG_8179.JPG

  4. #24
    Avatar von Yvi
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    Danke euch... Das war jetzt sehr intressant.
    Lg yvi
    Ps. Was die Nackthälse angeht- Geier überleben auch überall und Ich hab mir Nackthälse auch schon überlegt für meine bunte Truppe
    Schönes WE euch allen
    Leben, ist zeichnen ohne Radiergummi

  5. #25
    Avatar von Huhnihunde
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    Sehr interessant!
    Bei den Nackthälsen habe ich auch sofort an andere "Nackthals-Vögel" wie Geier und Strauße gedacht. Auch ihre Haut ist dunkler pigmentiert. Somit ist die Haut auf natürliche Art vor der Sonneneinstrahlung geschützt. Ist beim Menschen auch nicht anders, je weiter man Richtung Norden und kommt, desto heller werden Haut und Haar.
    Zitronenfalter falten keine Zitronen

  6. #26
    Avatar von sternenstaub
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    Hi Melachi,

    vielen Dank für Deine Erläuterungen. Für mich ist das Thema sehr interessant, auch weil wir evtl. einen kleinen Zuchtstamm Chabos aufbauen wollen. Wenn, dann werden wir nach der Regel kurzbeinig x langbeinig verfahren.

    Woran liegt es, dass die Entwicklung eigentlich nicht lebensfähiger Küken bis zur 2. Letalphase nur die ersten Eier eine Legeserie betrifft? Das habe ich nicht ganz verstanden und für mich als Laien klingt es unlogisch. Das würde ja bedeuten, dass sich der Gensatz ändert. Oder liege ich da jetzt komplett falsch?

    Hast Du evtl. Links zu Forschungsarbeiten? Ich habe da zwar mal gesucht, aber nicht soviel gefunden, auch nicht im englischen. Vielleicht einfach die falschen Begriffe. In englisch suchen ist für einen Ungeübten wie mich auch nicht so einfach.
    Ist die gesamte Arbeit des Geflügelhofes auch irgendwo zu kriegen. Das, woraus ich meine Infos habe, waren nur eine Zussammenfassung. Aber die komplette Arbeit wäre auch mal interessant.
    Gruß sternenstaub

  7. #27
    Avatar von Anni Huhn
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    Ich züchte seit Jahren Chabos, bis jetzt hatte ich keinerlei Ausfälle. Da ich von Anfang an zu kurzbeinigen Hennen immer einen langbeinigen Hahn hatte. Der Hahn wird jedes Jahr mit den ältesten Hennen zusammen weggegeben. Demnächst kommt ein Blutsfremder neuer dazu. Ist bei den Ausstellungen zwar immer eine Überraschung wie die Bewertungen ausfallen, da nur kurzbeinige gut bewertet werden. Die Beinlänge unterscheidet sich um etwa 1,5 cm -2 cm da muß man schon gut schauen. Mir ist wichtig das die Tiere gesund sind. Bei Chabos sind eh immer Farbüberraschungen dabei. Aber das macht sie auch so unverwächselbar. Die Gelockten kurzbeinigen sind immer etwas unbeweglich. Dafür kannst Du sie in den Garten lassen. Die machen nichts kaputt.

  8. #28
    Avatar von melachi
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    Zitat Zitat von sternenstaub Beitrag anzeigen
    Hast Du evtl. Links zu Forschungsarbeiten? Ich habe da zwar mal gesucht, aber nicht soviel gefunden, auch nicht im englischen. Vielleicht einfach die falschen Begriffe. In englisch suchen ist für einen Ungeübten wie mich auch nicht so einfach.
    Ist die gesamte Arbeit des Geflügelhofes auch irgendwo zu kriegen. Das, woraus ich meine Infos habe, waren nur eine Zussammenfassung. Aber die komplette Arbeit wäre auch mal interessant.
    Ich habe da die Bachelorarbeit zum Thema gelesen, eine Publikation gibts da meines Wissens nicht. Die Bachelorarbeit kann man sich normalerweise über Unibibliotheken besorgen, oder man spricht den Geflügelhof mal direkt an. Ich habe sie mal an einem Ausstellungsstand gekauft.

    Dieser Link ist über die Genetik hinter dem Creeper-Gen: https://www.nature.com/articles/srep30172

    Hier ist die Publikation zu den vergleichenden Untersuchungen an Chabo-Embryos. Wenn du auf 'download pdf' klickst, kannst du den ganzen Artikel als PDF lesen: https://www.jstage.jst.go.jp/article...5_347/_article

    Die sogenannten 'maternal effekts' sind statistisch untersucht. Es ist eine mögliche Erklärung, das die Henne das Ei mit dem nötigen Molekül versorgt. In dem Fall müsste man die Genetik dazu bei der Henne suchen. Aber genauere Untersuchungen gibts dazu meines Wissens nach nicht.

  9. #29
    Avatar von sternenstaub
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    @ Melachi,

    vielen lieben Dank für deine Links. Ich habe mir die PDFs gleich herunter geladen - Lektüre für die nächsten Tage. Serama sollen ja auch ein Lethalgen haben, soweit ich weiß auch Kurzbeinigkeit. Aber das betrifft angeblich nur die Malaysier? Weißt Du wieso? Ich hätte eher den amerikanischen Typ vermutet, weil dort Chabos eingekreuzt wurden (das sieht man denen auch immer noch an). Im Ursprungsgebiet der Seramas waren die Chabos doch nicht an der Entstehung beteiligt, oder?



    @ Anni,

    misst Du bei den Chabos die Beinlänge, oder ist das einfach Erfahrungswert? Und wenn letzteres - wie hast Du das am Anfang gemacht? Ich habe jetzt hier 8 bunte Chabos laufen, aber da ist die Beinlänge eindeutig - 3 normallange und 5 kurzbeinige. Das hat sich bei Dir so gelesen, als sei der Unterschied in der Beinlänge bei Deinen Chabos geringer. Oder habe ich das falsch verstanden?

    Wie meinst Du das mit Farbüberraschungen? Sind sie nicht reinfarbig? Das ist für mich kein Problem, aber wenn die Chabos ohnehin nicht sauber reinfarbig sind, dann sehe ich das bei dem Merkmal locker. Gesundheit ist unter dem Strich ohnehin wichtiger. Gibt es sonst noch etwas bei den Chabos zu beachten?

    Und aus Neugier: Welche Farbe(n) züchtest Du bei Deinen Chabos?
    Gruß sternenstaub

  10. #30
    Avatar von Anni Huhn
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    Früher hab ich gemessen jetzt ist das ein Blick. Meine Chabos sind ansich recht klein, nur 50g schwerer wie Seramas. Ich habe mit silberweizenfarbig angefangen. Da kamen dann immer wieder andere Farben bei raus. Weiss mit schwarzem Schwanz, weiss mit grauem Schwanz, gelb.... gelockt und glatt. Hab daraus dann immer Stämme gemacht ausgestellt und weiterverkauft. Letztes Jahr hab ich die gelben selbst behalten. Das schöne ist das die Rasse nicht so oft vorkommt und sich gut verkaufen läßt. Andere Züchter haben meist auch viele Farben am Start. Ist nicht gewollt aber bei Chabos wohl einfach so. Kann also nie sagen welche Farben es nächstes Jahr bei mir gibt. Die Kurzbeinigen brauchen trockenen Boden und die Hähne in kalten Wintern Fett auf die Kämme. Probleme hatte ich nie, sind meine robustesten Hühnchen. Nur die Seidenfiedrigen wurden bei mir nicht alt weil es hier zu feucht ist. Aber die fallen nur bei einem von 50 Eiern

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