Ich habe mich entschieden, meine erste Glucke in diesem Jahr bereits im Januar brüten zu lassen. Schlupf war am ersten Februar. Da ich bisher noch keine Glucke so früh brüten ließ, ist es auch für mich eine Herausforderung, den Küken gerecht zu werden. Um zu zeigen, wie so eine Naturbrut im Winter aussehen kann, wollte ich euch an meiner teilhaben lassen. Wenns wirklich schief gehen sollte, dann haben wenigstens mehr daraus gelernt.

Der Hintergrundgedanke für die frühe Brut war, dass ich gerne Hühner hätte, die vor dem Herbst noch das legen anfangen.
Im Vorfeld habe ich mich bei erfahrenen Hühnerhaltern nach den Erfolgsaussichten erkundigt. Alles über 0 Grad wäre kein Probleme, -20 Grad Celsius wäre aber nicht so günstig....aber das ist ja klar.

Nun alles der Reihe nach:
Als die Glucke im Januar fest saß, habe ich von einem Bekannten grüne Eier geholt. Rasse unklar, aber das ist mir nicht so wichtig, mir kam es mehr auf die Eierfarbe an. Der Bekannte lässt übrigens seine Hühner täglich unter Aufsicht im Wald Futter suchen. Ein Hühnerparadies mit kerngesunden Hühnern.

Ich habe 10 Eier untergelegt, ist ja im Januar wirklich nicht sicher, dass alle was werden.
Das schieren am 5. Tag ergab, dass tatsächlich sämtlich Eier belegt waren. Das wären mir dann doch zuviele Küken gewesen, die haben bei der Kälte ja bald keinen Platz mehr unter der Glucke. Also habe ich schweren Herzens die drei kleinsten Eier entnommen und der Glucke 7 Eier gelassen - kann ja sein, dass eines oder zwei nichts werden.

Nichts da.. aus allen Eiern ist am 1. Februar ein Küken geschlüpft. Es sind drei gelbe, drei graue und ein braunes Küken.
Und nun ein paar Bilder vom ersten Ausflug an die frische Luft mit 3 Tagen. Temperaturen knapp über Null Grad, sie sind bald wieder unter die Glucke gekrochen.

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Untergebracht sind sie in einer großen Holzkiste im ehemaligen Kuhstall. Der hat dicke Mauern und ist in der Regel frostfrei. Aber unbeheizt.
Die Aufzuchtkiste habe ich mit Heu ausgelegt. Und vor allem mit dem Zeug, das vom Heu übrig bleibt, wenn man es aufschüttelt, das sogenannte "Heublumen" - Gemisch. Das lieben meine Hühner seit eh und je und da ich Pferde habe, bekommen sie es täglich.
Von den Heublumen habe ich eine Menge in die Aufzuchtkiste rein.
Aussenansicht und Innenansicht: Die Küken sitzen bereits unter der Glucke.
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Die Küken sind jetzt eine Woche alt und quitschfidel. Ich denke mir eigentlich jedes Mal, wenn ich in den Stall komme, dass es ganz schön schattig ist. Es herrscht dort zwar eine konstante Temperatur von kanpp über 0 Grad, aber kuschelig ist ja nun mal was anderes. Aber den Küken scheint es tatsächlich nichts auszumachen.
Inzwischen haben wir einen Ausgang in die Kiste gebaut, der tagsüber und bei Bedarf offen bleiben kann.
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Da es zur Zeit keine frischen Insekten gibt, habe ich im Pferdemist gegraben. Unter der gefrorenen Schicht wimmelt es vor Leben. Also fahre ich den frischen Mist zum Haufen und bringe "lebendigen" Mist für meine Hühner zurück. Sie sind begeistert. Auch die Glucke war auf Anhieb angetan und servierte ihren Küken ein paar Würmer. Das ist das schwarze Zeug vor dem Ausgang.
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Morgen gibts dann wahrscheinlich Würmer auf Eis, dann kann ich den Mist wechseln.

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Ich hoffe natürlich auf ein paar warme Tag im März. Und darauf, dass die Glucke wenigstens 4 Wochen führt. Wenn nicht, muss die Wärmelampe zum Einsatz kommen.

Das wars erst einmal. Ich werde weiter berichten.