Hallo Leute,

mich würde interessieren, was eurer Ansicht nach im Rahmen einer Hobbyhaltung dafür und was dagegen spricht, Eier von Junghennen auszubrüten, die deutlich unter dem BE-Mindestgewicht liegen (z.B. 40 statt der geforderten 55 g bei den Appenzeller Spitzhauben).

Hintergrund meines Interesses ist der, dass ich kurzfristig von einem Hobbyhalter um 20 BE meiner gemischten Truppe angefragt wurde und es nicht schaffe, innerhalb von drei Tagen 20 Eier meiner "Alt"hennen zu sammeln, die dem rassetypischen BE-Mindestgewicht entsprechen und auch bezüglich Schalenqualität und Sauberkeit bruttauglich sind. Nehme ich auch Junghennen-Eier dazu, die deutlich unter dem Mindestgewicht liegen, kriege ich sogar 30 Eier zusammen (10 würde ich gerne als Supplement dazugeben, da die Befruchtung insgesamt vermutlich nicht supergut ist, schätzungsweise zwischen 50 und 75%).

Meine persönlichen Erfahrungen mit der Nachzucht aus kleinen Junghennen-Eiern sind ausnahmslos positiv, wobei sich das Positive darauf bezieht:

- Gesundheit und Vitalität
- Instinktsicherheit
- gute Legeleistung im Sinne von mässiger Leistung bei mittelgrossen bis eher kleinen Eiern*

(*Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, z.B. das Eiklar-Dotter Verhältnis, das ich bei mittleren bis kleinen Eiern besser finde, oder die Gesundheit und Langlebigkeit von Hennen, die sich beim Legen nicht übermässig verausgaben – Eier sind für mich letzlich nicht mehr und nicht weniger als ein erfreuliches Nebenprodukt der Hühnerhaltung.)

Darüber hinaus interessiert es mich nun aber auch ganz grundsätzlich, was für oder gegen das Ausbrüten kleiner Junghennen-Eier spricht. Habe bereits ein wenig im Forum gestöbert und recht unterschiedliche Aussagen dazu gefunden, z.B. diese beiden:

Zitat Zitat von Wontolla Beitrag anzeigen
Wie groß ein Huhn wird, hängt auch mit von der Bruteigröße ab. Bei meinen Paduanern ist das eindeutig so und bei anderen Rassen wird das ähnlich sein. Aus einem kleinen (Paduaner-)Ei ist noch nie eine große Henne geworden. Rassetypisch große Eier werden aber nur von großen Hennen gelegt. Die Regel ist: Je schwerer das Huhn bei Legebeginn ist, desto größere Eier wird es legen. Jeweils im Verhältnis zur Rasse.
Auch aus dem 14-Tagegewicht der Küken lässt sich die spätere Eigröße ableiten. Dieses Gewicht ist bei Küken aus kleinen Eiern immer zu niedrig. Geht nicht anders.
Viele "Züchter" besitzen nicht einmal eine brauchbare Eierwaage und verkaufen Bruteier "wie gelegt". Sie sind der Ansicht, die Eigenschaften der Nachkommen sind ohnehin genetisch festgelegt darum spielt die Eigröße keine Rolle. Recht haben sie ja, übersehen aber, dass die Eigröße auch eine Eigenschaft ist die sich vererbt.
Bruteier mit Untergewicht gehören ohne Wenn und Aber zurückgeschickt oder in die Küche.
Zitat Zitat von conny Beitrag anzeigen
laut A. Sixt , Buchautor,hat die Eigröße keinen Einfluss auf die Endgröße des Tieres, da die Größe eines Tieres genetisch festgelegt ist und von den Elterntieren vererbt wird. Mag sein, dass aus einem kleinen Ei ein kleineres Küken schlüpft, nach ein paar Tagen bzw, wenn sie augewachsen sind, kann man aber in der Regel dieses Küken von der Größe her nicht mehr von den anderen unterscheiden.
Mir persönlich ist die Endgrösse meiner Tiere nicht wichtig bzw. ich mag sie eher klein und zierlich als gross und massig, weiss aber, dass der BE-Interessent überzählige Hähne essen möchte und es ihm daher genehm wäre, wenn ein bisschen was dran wäre an den Gockeln und sie auch innert nützlicher Frist schlachtreif wären. Dass die Befruchtungsquote (noch?) nicht berauschend ist, hab ich ihm gesagt, über die BE-Grösse haben wir noch nicht gesprochen.

Also, langer Rede kurzer Sinn: Was haltet ihr grundsätzlich davon, aus Junghennen-Eiern zu ziehen, und wie sind eure Erfahrungen damit?

Danke und Gruss!