Glucke extrem unruhig, aber friedlich zu Küken

[Siebenhirten]

Grüß Euch,

ich habe diesmal u.a. zwei Zwerg Wyandotten, die unsere Seidenhühner ausbrüten. Sie sind extrem entspannt und erstmals erkenne ich so richtig, wie sehr die Glucke Einfluss auf ihre Kleinen hat. Diese sind überhaupt nicht ängstlich, sehr selbstbewusst und lassen sich gerne berühren.

Doch nun, nach fast 6 Wochen, ist die Glucke extrem unruhig, legt bereits Eier und läuft nervös in Auslauf auf und ab, in den Stall hinein und hinaus. Doch sie peckt ihre Küken nicht, was für mich ein Zeichen und Auftrag wäre, sie sofort raus zu nehmen. Ich denke bisher, die Küken brauchen das Pecken, um zu erkennen, dass sie nun selbstständig sein müssen.

Könnte es sein, dass die Glucke aufgrund ihres Wesens ihre Kleinen überhaupt nicht peckt und ich sie nun trotzdem raus nehmen soll?

Was meint Ihr?

[SalomeM]

Das Ende des Führens ist oft ein schleichender Prozess. Manche Glucken lassen nachts die Küken noch neben sich schlafen, gehen aber tagsüber bereits ihren eigenen Weg. Nicht jede Glucke pickt ihre Küken. Sie werden nach und nach einfach wie Luft behandelt. Bei Deiner Glucke ist das Ende des Führens eingeläutet.

Kannst Du nicht die gesamte Gruppe zu den anderen lassen?

[Okina75]

Wäre sehr sinnvoll, weil die Küken sonst 'nen schweren Stand haben und von jedem auf die Nuss kriegen. Mit Glucke sind sie erstmal noch etwas geschützter, und sie kriegen dann trotzdem auf die Nuss, wenn die Alte dann zu führen aufhört, aber man kennt sich bereits. Was auch der Grund ist, warum man eigentlich ohne weiteres die Kleinen entweder von Anfang an oder ab zwei/ drei Wochen bei der Truppe mitlaufen lassen kann.

Vorausgesetzt man hat genügend Platz, wird die Glucke sich ihre Distanz schon nehmen, und die Familie ist dennoch "in Touch" mit den anderen, was die spätere Einordnung der Küken in die Truppe ungeheuer erleichtert.

[Siebenhirten]

Kannst Du nicht die gesamte Gruppe zu den anderen lassen?

Wir haben ein eigenes System: Bei uns kommen irgendwann die Glucken weg. Die Kleinen bleiben bis nächstes Frühjahr separiert und in einem eigenen Auslauf und kommen erst als "Große" zur Truppe. Das hat damit zu tun, dass wir Hühner an zwei Adressen haben. Niemals geben wir kleine zur Truppe, weil wir ihnen das Mobben ersparen wollen.

[Okina75]

Und als große werden sie dann nicht gemobbt, wenn sie in die andere Truppe kommen?
Und ich ziehe meine Küken von Anfang an mitten unter den Großen mit auf, die Glucken mit den Kleinen schlafen nur separat. Und so wird auch nicht gemobbt, weil sich alle von Anfang an kennen ...
Und das es ab und zu mal auf die Birne gibt, das gehört zum Hühnerleben dazu. Ist ja beinahe, als würde man mit seinem Hund nur nachts Gassi gehen, damit es nicht zu eventuellen Spannungen mit anderen Hunden kommt ...

[magda1125]

moin,
"lockt" die glucke die küken noch?
wenn nicht, würde ich ihre unruhe zusätzlich zum bereits wieder legen als eindeutiges zeichen sehen, dass es ihr nun langt mit der "führerei".

[Siebenhirten]

Und als große werden sie dann nicht gemobbt, wenn sie in die andere Truppe kommen?

Klar, die üblichen Rangkämpfe, aber dann sind sie keine Küken mehr.

Mir gehts nur darum, ob ich noch zuwarten soll oder sie rausnehmen. Ich dachte immer, es sei wichtig, dass sie durch das Pecken spüren, dass sie nun quasi nicht mehr erwünscht sind und sie es durch einfacher "verstehen".

[Siebenhirten]

moin,
"lockt" die glucke die küken noch?

Nein. Wenn ich was Neues zum Futtern reingebe, frisst sie selber und die Küken sehen mit großen Augen zu

[elja]

dann rausnehmen.

[Siebenhirten]

Das mach ich.

Danke für Eure wie immer sehr kompetenten Ausführungen.

Bin echt froh, hier sein und schreiben zu dürfen