Wenn du keine Industriehähnchen haben möchtest, sondern langsam gewachsendes Hähnchenfleisch, dann kommen für dich statt Masthybriden sogenannte Zweinutzungsrassen in Frage, wie Anschie bereits angesprochen hat. Bresse, Mechelner, Sulmtaler und viele andere mehr (siehe auch die bereits erwähnten Rassen). Das Fleisch dieser Rassen gilt als Delikatesse, aber da die Tiere sich bewegen und festes Muskelfleisch ausbilden, benötigen sie entsprechende Garmethoden.
Natürlich sind sie nicht in 5 Wochen schlachtreif wie Masthybriden, sondern brauchen je nach Rasse 16, 20 oder noch deutlich mehr Wochen (Mechelner), bis aus einem schlacksigen Junghahn ein 'fetter' Braten wird (obwohl die Junghähnchen auch schon lecker sind, halt weniger Fleisch dran ). Ein schlachtreifer Mechelner Hahn bringt allerdings auch locker das doppelte auf den Teller, verglichen zum Discounterhähnchen. Natürlich belasten diese Rassen dann auch die Ausläufe entsprechend. Bei den großen Mechelnern beispielsweise rechnet man mindestens 25 qm pro ausgewachsenem Tier, damit die Grasnarbe überlebt. Nicht zu verachten auch die Bodenverdichtung und der Keimdruck in beengten Verhältnissen. Sonst hast du schneller wieder Antibiotika-Fleisch auf dem Teller als die lieb ist.
Die Hennen der Zweinutzungsrassen legen in der Regel auch eine gute Anzahl Eier, können natürlich nicht mit den Leistungshybriden mithalten, die legen dafür auch an der Grenze des Machbaren und es ist schwierig, gleichzeitig genug Nährstoffe UND genug Kalk in sie hineinzubekommen. Alternativ zu Zweinutzungshennen kannst du natürlich auch Hennen von Legerassen halten, die in der Regel zwar nicht mehr Eier legen, aber aufgrund ihres geringeren Gewichts weniger Futter verbrauchen als Wuchtbrummen wie beispielsweise Mechelner. Hennen der Legerassen sind in der Regel eifrige Futtersucher, die gerne große Ausläufe nutzen und viel nach Insekten und Würmern scharren. Auch das macht sich in kleinen Ausläufen schnell bemerkbar.
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