Vogelgrippe 2021/2022 - was kommt da auf uns zu

[Saskia999910]

liegt vermutlich an der Fressweise. Tiere, die weiden oder auf und an Gewässern leben, kommen zwangsläufig ständig mit Kot in Kontakt. Wenn Gänseherden immer wieder über dieselben Weideplätze ziehen, kann da schneller was passieren als bei einer Meise, die im Geäst turnt.

Huhu melachi,

danke für Deine Antwort. Das macht schon Sinn, aber ab und an müssten auch kleinere Singvögel doch mal in Kontakt mit dem Virus kommen, oder nicht? Sie halten sich von (Rast-) Gewässern ja auch nicht strikt fern. Ich habe aber noch nie von einem z.B. verendeten Rotkehlchen gelesen.. oder diese eher seltenen Fälle bekommt einfach keiner mit, da solch ein kleiner Vogel weniger auffällt, als ein großer Schwan, ein Uhu o.Ä.?!

[Blindenhuhn]

vollendeten Rotkehlchen

Ich liebe die Autokorrektur!

[Saskia999910]

@b5irin:
Du sagst also eher, dass es tatsächlich an den Arten an sich (u. deren "Anfälligkeit") liegt?
Deinen letzten Absatz hingegen verstehe ich eher so, dass alle Arten bei genügender Verteilung des Virus erkranken können. Meinst Du also die Kombination aus beidem, manche wirklich weniger anfällig + Virendruck? Aber von erkrankten kleineren Singvogelarten hört man halt wirklich nichts, das mit den Spatzen hab ich hier auch zum ersten Mal mitbekommen. Dann müsste es doch auch da mal mehr Fälle geben, gerade in solchen "Hochjahren" wie diesem.

[Saskia999910]

Ich liebe die Autokorrektur!

Hupsi, pardon! Wird grad noch schnell korrigiert.

[Warnehof]

In den Niederlanden sind nun die 16 Wochen erreicht. Da dort landesweit die Aufstallung angeordnet wurde gibt es nun keine Freilandeier mehr. Aufgrund der hohen Exportrate nach Deutschland, bedeutet dies, dass auch in deutschen Supermärkten, das Angebot deutlich schrumpfen wird.
https://www.distrifood.nl/assortimen...riep-101143479

Aufgrund der Funde von 2 Schwänen in der Steiermark, welche positiv auf H5N5 getestet wurden, soll nun die Verordnung verschärft werden. Demnach sollen Bestände mit mehr als 350 Tieren aufgestallt werden. Eine vernünftige Maßnahme die kleinen privaten Haltungen von den größeren gewerblichen Bestände zu trennen, so wie es ja auch in Mecklenburg Vorpommern praktiziert wird.
https://www.krone.at/2340831?fbclid=...6RVxkCwVVscMAk

Aus Schottland kommt heute die Meldung eines betroffenen Bestandes für Federwild für Jagdzwecke aus Leven, County Fife. Von den 60 Tieren, verendeten 49, die restlichen wurden getötet.
https://www.eveningexpress.co.uk/new...u-in-scotland/

Auch in Israel sollen nun AI imune Hühner gebaut werden. Begründset wird es mit den großen wirtschaftlichen Verlusten. Offizieller Grund ist natürlich die Angst der Menschen vor der nächsten Pandemie. Wie in einigen anderen Crispr/Cas-9 Projekten, die mittlerweile nicht nur die Flora, sondern auch die Fauna als verbesserungswürdig erkannt haben, ist man sich sichr nur Gutes zu tun.
Ich bekenne, dass ich kein Freund dieser Technologien der grünen Gentechnik bin, aber wie seht Ihr das? Ist das ganze Rumgemansche in den Genen Chance oder Risiko?
https://www.jpost.com/health-science...ird-flu-658758

[b5irin]

@b5irin:
Du sagst also eher, dass es tatsächlich an den Arten an sich (u. deren "Anfälligkeit") liegt?
Deinen letzten Absatz hingegen verstehe ich eher so, dass alle Arten bei genügender Verteilung des Virus erkranken können. Meinst Du also die Kombination aus beidem, manche wirklich weniger anfällig + Virendruck? Aber von erkrankten kleineren Singvogelarten hört man halt wirklich nichts, das mit den Spatzen hab ich hier auch zum ersten Mal mitbekommen. Dann müsste es doch auch da mal mehr Fälle geben, gerade in solchen "Hochjahren" wie diesem.

Ja, unterschiedliche Anfälligkeit verschiedener Arten und Kontakt mit Viren aufgrund des hohen Virendrucks in der Umwelt, der normalerweise gar nicht vorkommen würde.

Oft gibt es auch einen dosisabhängigen Effekt, d. keine Infektion, wenn man nur Kontakt zu wenigen Viren hat (die werden von der unspezifischen Immunabwehr stillschweigend beseitigt), aber dann eine Erkrankung, wenn man viele Viren aufgenommen hat (eben zu viele auf einmal für die unspezifische Abwehr, dafür gibt es dann die spezifische Abwehr, die aber etwas Zeit braucht, um ihre Wirkung zu entfalten).

Selbst wenn Singvögel als Ausnahme erkranken können heißt das nicht, dass in den Populationen der jeweiligen Arten gleich HPAI umgehen muss. Dadurch dass die Viren an diese Arten nicht so gut angepasst sind, klappt es dort mit der Vermehrung auch nicht so gut. D.h. einzelne Tiere erkranken zwar, geben die Infektion aber nicht in nennenswertem Umfang weiter.

[sm20]

Viren gabs immer, die Umwelt hat sich nicht geändert. Es ist ausschließlich ein Propagandaobjekt. Unvorstellbar große Massentierhaltungen erzeugen dabei den "Akzeptanzdruck".

[b5irin]

Viren gabs immer, die Umwelt hat sich nicht geändert. Es ist ausschließlich ein Propagandaobjekt. Unvorstellbar große Massentierhaltungen erzeugen dabei den "Akzeptanzdruck".

Die hochpathogenen Viren-Varianten gab es nicht immer bzw. "natürlich" nur alle paar Jahrzehnte, was wir jetzt erleben ist eine direkte Folge der globalen Zunahme der Geflügelintensivhaltung.

Von rund 40 untersuchten HPAI-Seuchengeschehen seit 1959 gab´s den Shift zur hochpathogenen Variante 1x in einer Wildvogelpopulation, 2x in Kleinhaltungen, aber in Regionen mit hoher Geflügeldichte und dann 39 x direkt in der gewerblichen Massengeflügelhaltung.

Die Geflügelwirtschaft kämpft mit einem Problem, dass sie selbst geschaffen hat. Schlimm ist nur, dass deswegen zehntausende Wildvögel sterben müssen, von den Auswirkungen auf artgerechte Geflügelhaltung ganz zu schweigen. Und die Behörden spielen mit ...

[Warnehof]

Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen wurde bei einer Graugans H5N8 festgestellt.
https://www.rtl.de/cms/gefluegelpest...n-4703791.html

Ein Schwan nahe Talin, Estland wurde jetzt positiv getestet. Damit gibt es jetzt zumindest Einzelfunde in jedem baltischen Staat.
https://news.err.ee/1608108250/bird-...ted-in-estonia

In Płońsk, nahe Warschau, wurde in einem flußnahem Park ein geschwächter Schwan gefunden, da man vermutete das der Schwan aufgrund des strengen Frostes geschwächt war, wurde er in ein Tierheim verbracht, wo er verstarb. Genommene Proben bzw. eine pathologische Untersuchung zeigten ein positives Ergebnis für AI.
https://warszawa.tvp.pl/52265475/pta...wszy-przypadek

Auch Tschechien meldet einen neuen Ausbruch. Dieses Mal in Letiny einem Dorf südlich von Pilsen. Eine Kleinhaltung mit 21 Tieren wurde nach dem Tod von 6 Hühnern positiv festgestellt.
https://www.ceskenoviny.cz/zpravy/pt...nskeho/1995442

Frankreich meldet Erfolge im Kampf gegen die Ausbreitung der AI. Nach der größtenteils vorbeugenden Keulung von gerade einmal 739 Geflügelhaltungen, mit etwa 3.000.000 Tieren, im Südwesten des Landes wird jetzt gemeldet, dass man die Ausbreitung der AI verlangsamt hat. Kommt jetzt nur mir etwas falsch an der Logik der Behörden vor?
https://www.francetvinfo.fr/sante/ma...s_4294781.html

[Saskia999910]

Vielen Dank für Deine Ausführungen, @b5irin.
Auch Deinen zusammengefassten Rückblick finde ich sehr interessant und aufschlussreich..