Hallo,
ich habe seit einem knappen halben Jahr Hühner und Laufenten und mache gerade meine erste Erfahrung mit Glucken, Brüten und Küken. Da meine (Huhn) Glucke offensichtlich keinen Bruterfolg hat, bin ich auf eine vielleicht etwas schräge Idee gekommen und möchte gerne die Einschätzung erfahrener Hühner- und Entenhalter hören.
Zu erst mal der Hintergrund:
Die Glucke sitzt heute den 25. Tag auf ihrem Gelege und es scheint sich nichts zu tun. Als sie anfing zu glucken, habe ich ihr immer wieder die Eier weggenommen, da ich eigentlich dieses Jahr noch keine Hühnerküken haben wollte. Das war jedes Mal furchtbar für uns beide, so dass ich mir irgendwann dachte, wenn sie es unbedingt will, dann soll sie eben brüten. Also hat sie Bruteier, ein Brutnest mit Auslauf und allem drum herum bekommen und hat, soweit ich das beurteilen kann, vorbildlich und nach Lehrbuch gebrütet. Ist brav sitzen geblieben, hat sich große Mühe gegeben mich mit Knurren vom Leib zu halten und ist nur aufgestanden um zu fressen, ein Sandbad zu nehmen und einen stinkenden Pferdeapfel abzulassen. Das alles im Turbomodus, wie das bei jungen Müttern eben so ist. Sie selbst ist letztes Jahr im April in einem Brutkasten geschlüpft, wurde aber von einer Sundheimer Henne halbwegs anständig erzogen. Eigentlich ist sie ein recht zierliches, aufgewecktes Hühnchen mit ein paar Hummelchen im Po. Dass sie überhaupt so lange still sitzen kann, hat mich schon sehr überrascht.
Vor zwei Tagen habe ich den Kratz-und Wassertest gemacht und die Eier mit einer normalen Taschenlampe geschiert. Manche waren gefüllt, bei anderen war ich mir nicht sicher und wieder andere sahen mir unbefruchtet aus. Beim Wassertest und an der Schale kratzen hat mir keines ein Lebenszeichen gegeben. Da es aber braune Eier sind und ich keine Erfahrung habe, habe ich ihr vorerst alle wieder untergelegt.
Da sie so vehement brüten wollte und das so stark durchgezogen hat, will ich ihr ein Entglucken meinserseits ersparen, weil ich ja auch keinen Traumatherapeuten für Hühner zur Hand habe. Ewig sitzen lassen kann ich sie aber auch nicht mehr, da sie schon sehr erschöpft wirkt. Eintagsküken sind in einem halbwegs vernünftigen Umkreis nirgends zu bekommen und auch in der nächsten Woche nicht in Aussicht.
Jetzt hat eine Laufente gleichzeitig gebrütet und ihre Küken haben heute begonnen zu schlüpfen. Da bin ich aus lauter Verzweiflung auf die, vielleicht bescheuerte, Idee gekommen meinem Hühnchen zwei Entenküken unterzuschieben, damit sie aus dem Brutmodus kommt und ein Erfolgserlebnis hat. Sollten die Entenküken sich später als Hühner identifizieren, wäre das im Fall kein großes Problem sie im Hühnergehege einfach mitlaufen zu lassen. Aber eigentlich würde ich eher darauf setzen, dass die Entenbabys der Henne das Glucken abgewöhnen und sich dann irgendwann in dem Alter, in dem sie anfangen schwierig zu werden, ihresgegleichn wieder anschließen.
Mit tut einfach die Glucke so leid, sie hat es so stark gewollt zu brüten, hat sich sogar gegen mich damit durchgestzt und sich wirklich ziemlich verausgabt dabei und soll jetzt keine Küken bekommen?!? Man wirft mir vor ich würde meine Hühnchen vermenschlichen, wahrscheinlich stimmt das auch. Aber ich bringe es nicht über´s Herz...
Also, ich freue mich auf eure Erfahrungen, Einschätzungen, Warnungen, am liebsten Ermutigungen und im Fall gerne auch Tips zum Unterschieben der Entenküken.
Ach ja, und die Ente hat auf wundersame Weise mehr Eier als ich eigentlich dachte. Ich gehe davon aus, dass sie auch nicht besser zählen kann als ich, die Anzahl ihrer Küken nicht übersieht und der Verlust für sie verkraftbar wäre.
Danke schonmal für eure Antworten!
Eva
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