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Thema: Zwergseidenhahn mit starker Borkenbildung nach Milbenbefall (?)

  1. #1

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    Zwergseidenhahn mit starker Borkenbildung nach Milbenbefall (?)

    Hallo zusammen,

    um eine bessere Übersicht zu gewähren, teile ich mein Anliegen in zwei aufbauende Absätze.

    Ausgangslage:
    Ich konnte bei Hähnchen (Ja, das ist sein Name), vor etwa 5 Wochen von einem auf den anderen Tag Beulen am linken Schenkel und an der Innenseite des Bauchs fühlen. Ich habe sofort den Tierarzt kontaktiert, der noch am selben Tag vorbeikam. Wir entdeckten dann gemeinsam, dass Hähnchen eine Menge Federlinge und lt. Angaben des Tierarzts auch die Nordische Vogelmilbe im Schwanzgefieder und auf der umgebenden Haut hatte.

    Das Ganze sah so aus:

    https://i.imgur.com/i8F1bXi.jpg

    https://i.imgur.com/tpgepL4.jpg


    Als Lösung haben wir den gesamten Stall ausgeräumt, ich habe ihn zu erst mit „MITTEL“ ausgeprüht und nach 2-tägigem Abdampfen mit Sumpfkalk gestrichen. Hähnchen wurde auf TÄ-Verordnung ebenfalls mit „MITTEL“ eingesprüht und die schorfigen Stellen mit Blauspray eingesprüht.
    Zwischenzeitlich viel einiges von der Borke ab, gleichzeitig hatte ich den Eindruck, dass die Stellen, auf die das Blauspray gesprüht wurde, eher dazu neigten, mehr Borke zu bilden.

    Als nach etwa 3 Wochen noch keine großartige Veränderung eintrat, empfahl uns der TA erneut die Behandlung mit „MITTEL“. Die Schwellung am Bein ist mittlerweile weg, auch der Schorf und die trockene Haut gingen prima ab.



    Aktueller Zustand:
    Sein Allgemeinbefinden ist relativ schlecht, er schläft viel, steht viel herum. Hunger und Durst sind da, dennoch hat er aufgrund des Bewegungsmangels einiges an Gewicht verloren.
    Aktuell ist vor allem auffällig, dass ein etwa daumengroßes Stück harte Borke am Hinterleib verblieben ist. Ich habe ihn schon mehrmals für etwa 20 min. in einem warmen Bad aus Gundermann, Arnika- und Kamilleblüten stehen gehabt, bevor ich versucht habe, die Borke zu lösen.

    Aktuell sieht es so aus:

    https://i.imgur.com/VgML2PM.jpg

    https://i.imgur.com/FC9QiIw.jpg

    https://i.imgur.com/zEbiWHI.jpg

    https://i.imgur.com/zEbiWHI.jpg

    https://i.imgur.com/BGuEyoe.jpg


    Es scheint so, als würden die Federkiele nicht durchkommen und sich so entzünden. An der hinteren Stelle war es mir möglich, die Borke anzulösen. Darunter sieht es so aus, als würde es sich um größtenteils abgestorbenes Gewebe handeln. Ab einem gewissen Punkt hat eine kleine Blutung begonnen, sodass ich sofort aufgehört habe, es weiter zu versuchen.
    Die Stelle habe ich mit verdünnter Wasserstoffperoxidlösung ausgewaschen, anschließend mit Jodlösung gespült und letztendlich mit Jodsalbe dick eingecremt.

    Ich suche primär nach Erfahrungswerten, wie mit einer solchen Borke umzugehen ist. Einfach abwarten, bis sie sich von alleine löst oder doch lieber mit Hilfe von Badezusätzen versuchen einzuweichen und abzulösen?

  2. #2
    Avatar von Sterni2
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    Also wenn das abgestorbenes Gewebe in die Tiefe hinein ist, dann ist dort vielleicht keine Haut mehr drunter und es ist eine Kruste,die eintrocknen soll und irgendwann abfallen wird. Dazu sollte sie unbedingt so trocken wie möglich gehalten werden. (bei mir gäbs dann Betaisodonaspray drauf, alternativ Silberspray)
    Sobald totes Gewebe aufgeweicht wird, können Bakterien schön wachsen drin, weil es nicht mehr durchblutet ist und somit kaum abgewehrt werden können. Auch Salben würde ich dann nicht anwenden. Die weichen auch auf.
    Wenn es aber weiterhin heiß, Umgebung gerötet, geschwollen - entzündlich bleibt, wär zu überlegen ob er ein Antibiotikum braucht. Und ob man alles Tote wegschneiden soll und gesunde Hautenden zusammen nähen.
    Wenn zusammennähen nicht geht, aber Totes weggeschnitten ist, dann müsste Wundbehandlung durchgeführt werden (mit Honig, antibakterielle Salben oder was auch immer).

    Wenns sein Zustand erlaubt würde ich also ersteres probieren - trocken halten und kaum anrühren.
    Aber es darf nicht zuviel an Entzündung da sein. - Sonst Antibiotikum dazu schlucken.
    Wenn er schlechter wird oder überhaupt nicht besser, kann man immer noch zweiteres überlegen.

    Aber sag mal - was um Himmels Willen ist MITTEL? Das sollte man schon wissen. Womöglich hat er das schlecht vertragen. Und es wäre dadurch zu den Hautnekrosen gekommen.

    Schauen, dass sein Sitzplatz immer möglichst sauber ist.

    LG Sterni

  3. #3
    Avatar von Blindenhuhn
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    Hier https://www.lachshuhnzucht-herne.com...ten/parasiten/ sind unter "nordische Vogelmilbe" auch Krusten und Borken abgebildet. Als Therapie wird Verminex oder Frontline empfohlen.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  4. #4

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    Infiziert sieht es auf den Fotos eigentlich nicht aus, aber dass nach 2 Wochen keine deutlichere Verbesserung zu sehen ist, ist nicht schön.

    Schorf abpulen ist meiner Meinung nach eigentlich nie eine gute Idee und entspringt eher dem Wunsch, den sichtbarsten Teil der Verletzung zu "ordnen". Dass dabei neue Verletzungen entstehen, die wiederum Eingangspforten für Keime sind ist unvermeidlich. Man kennt das ja vom eigenen Rumgerupfe an halbverheilten Wunden.

    Ist das Gewebe tatsächlich abgestorben, also nekrotisch, dann würde ich es im derzeitigen Stadium als trockene Nekrose interpretieren und einfach bis auf weiteres trocken und möglichst keimfrei belassen bis es selber abgeht.
    Täglich Silberspray und eine Povidon-Jod Lösung (Spray, wasserbasiert) würde ich wie Sterni positiv sehen.
    Keine Bäder und keine Salben bei einer trockenen Nekrose.

    Sind immer noch Milben aktiv, Blindenhuhns Link scheint gut zu passen, muss natürlich dagegen behandelt werden.
    Geändert von Mikromeister (22.06.2023 um 16:06 Uhr)

  5. #5

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    Zitat Zitat von Sterni2 Beitrag anzeigen

    Aber sag mal - was um Himmels Willen ist MITTEL? Das sollte man schon wissen. Womöglich hat er das schlecht vertragen. Und es wäre dadurch zu den Hautnekrosen gekommen.

    Schauen, dass sein Sitzplatz immer möglichst sauber ist.

    LG Sterni
    Oh man, da hätte ich nochmal drüberlesen sollen, das war ein Platzhalter, da ich nochmal nachschauen wollte, wie das Mittel heißt Das Mittel heißt Sebacil, ändere ich auch gleich im Ausgangspost.

  6. #6

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    Zitat Zitat von Mikromeister Beitrag anzeigen
    Infiziert sieht es auf den Fotos eigentlich nicht aus, aber dass nach 2 Wochen keine deutlichere Verbesserung zu sehen ist, ist nicht schön.

    Schorf abpulen ist meiner Meinung nach eigentlich nie eine gute Idee und entspringt eher dem Wunsch, den sichtbarsten Teil der Verletzung zu "ordnen". Dass dabei neue Verletzungen entstehen, die wiederum Eingangspforten für Keime sind ist unvermeidlich. Man kennt das ja vom eigenen Rumgerupfe an halbverheilten Wunden.

    Ist das Gewebe tatsächlich abgestorben, also nekrotisch, dann würde ich es im derzeitigen Stadium als trockene Nekrose interpretieren und einfach bis auf weiteres trocken und möglichst keimfrei belassen bis es selber abgeht.
    Täglich Silberspray und eine Povidon-Jod Lösung (Spray, wasserbasiert) würde ich wie Sterni positiv sehen.
    Keine Bäder und keine Salben bei einer trockenen Nekrose.

    Sind immer noch Milben aktiv, Blindenhuhns Link scheint gut zu passen, muss natürlich dagegen behandelt werden.

    Gut, dann werde ich die Bäder sein lassen, getrennt steht er bereits. Silberspray habe ich nicht da, dank dem großen Fluss aber morgen schon zur Verfügung. Die Gabe von Silberspray und der Povidon-Jod Lösung zeitlich abwechselnd, d.h. morgens/abends machen oder jeweils beides verabreichen?

    Ich werde auch nochmal Rücksprache mit meinem TA bezüglich etwaiger Milben halten.

  7. #7
    Avatar von nero2010
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    Sebacil ist ein Teufelszeug, kann gut sein dass es Hähnchen zu viel wurde.
    Würde auch Verminex gegen Federline und Milben nehmen.
    hab damit paarmal Stall eingesprüht wegen Milben aber nie die Tiere
    Geändert von nero2010 (22.06.2023 um 21:10 Uhr)

  8. #8
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Blindenhuhn Beitrag anzeigen
    Als Therapie wird Verminex oder Frontline empfohlen.
    Bitte kein Frontline für Hühner!

    Das Problem bei Frontline ist, dass es beim Huhn systemisch wirkt.
    Die Haut des Huhnes ist anders als beim Säugetier, deswegen geht der Wirkstoff beim Vogel ins Blut, auch wenn hier im Forum gerne das Gegenteil behauptet wird. Anders als beim Säugetier, da bleibt er nur auf der Haut.

    Vögel haben je nach Art eine unterschiedlich durchlässige Blut Hirn Schranke. Das ist eine Barriere für Medikamente.
    Beim Huhn ist sie leider sehr durchlässig.
    Zur Verdeutlichung:
    Die Gefährlichkeit eines Stoffes wird mit der LD 50 angeben. Das steht für Letale Dosis 50%, heißt, das ist die Menge an Wirkstoff, bei der die Hälfte der Tiere/Menschen verstirbt.
    Bei Frontline liegt sie beim Huhn bei 11,3 mg/kg, bei der Ente z.B sind es jedoch 2000 mg/kg.
    Beim Hund über 5000...

    Daran kann man sehen wie empfindlich das Huhn ist, während andere Vögel total resistent dagegen sind.

    Also bitte kein Frontline, erst recht nicht, wo es inzwischen Exzolt gibt, was hervorragend gegen die nordische Vogelmilbe wirkt und sogar für Hühner zugelassen ist..

  9. #9
    Avatar von Blindenhuhn
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    Danke, Frank! Dann sollte man das vielleicht der Lachshuhnzucht Herne mitteilen?
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  10. #10

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    Zitat Zitat von Zlata Beitrag anzeigen
    Silberspray habe ich nicht da, dank dem großen Fluss aber morgen schon zur Verfügung. Die Gabe von Silberspray und der Povidon-Jod Lösung zeitlich abwechselnd, d.h. morgens/abends machen oder jeweils beides verabreichen?
    Jod, in Form wässriger Povidon-Jod Lösung ist ein sehr breitbandiges Antibiotikum (äusserlich) und Desinfektionsmittel für Mensch und Tier. Im Gegensatz zu alkoholischen Zubereitungen brennt es nicht.
    Man kann es jederzeit auf offene Wunden, Haut und Schleimhaut aufbringen. Vorbeugend, oder wenn schon eine Entzündung da ist.
    In Salbenform hat es einfach eine größere Depotwirkung, aber Salbe wollen wir hier ja nicht.

    Silberspray ist ein alkoholbasierter Lack (Schellack?) mit Aluminiumpartikeln.
    Man verwendet es zur Abdeckung und Schutz von Wunden, vor allem wenn Tiere andere Verbände nicht tolerieren oder man keine anbringen kann.
    Es desinfiziert etwas durch den Alkohol, brennt in offenen Wunden und macht einfach eine dampfdurchlässige, lichtundurchlässige Schutzschicht. Tiere haben keine Lust das Zeug abzupulen. Durch die Silberfarbe kann man den Schichtzustand leicht visuell prüfen.

    Ich würde für eine Wundbehandlung zuerst Jod aufpinseln und trocknen lassen. Dann Silberspray drüber.
    Solange das hält bleibt es einfach so.
    Ist die Silberschicht deutlich angegriffen, die ganze Prodedur von vorne. Gibt es keine Entzündungsanzeichen, reicht auch Auffrischen des Silbersprays ohne Jod.

    Disclaimer:
    Ich bin Ingenieur, kein Veterinär. Obige Information habe ich aber mit einer Humanmedizinerin abgeglichen.
    Geändert von Mikromeister (23.06.2023 um 07:53 Uhr)

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