Was mache ich falsch?

[human. :||: nature.]

Hallo zusammen,

ich möchte mich an dieser Stelle mit der Bitte um Rat an euch wenden, ich weiß mir keinen mehr??!

Ich habe nun mittlerweile seit 2 Jahren (23 und 24) das selbe Problem: Kurz vor dem schlupf stirbt ein ungewöhnlich hoher Teil der Küken ab. Ich habe natürlich im Vorfeld auch schon die Suchfunktion genutzt und versucht Fehlerquellen zu eliminieren.

Ich versuche, einfach mal alle Rahmenbedingungen aufzulisten:

Ich brüte mit einem (neuen) Hemel A 35 mit vollautomatischer Wendung. Während der Brut sind 37,8°C eingestellt und es steht eine Wasserschale im Gerät, damit erreiche ich ca. 55% Luftfeuchtigkeit. Im Zimmer sind konstant ca. 23°C Umgebungstemperatur und 20-40% Luftfeuchtigkeit.

Am 18. Tag lege ich die Eier auf die Schlupfhorde, senke ich die Temperatur auf 37,6°C und es stehen beide Schalen im Brüter, damit komme ich auf ca. 70% Luftfeuchtigkeit. Die Luftrosette ist die ganze Zeit über vollständig geöffnet.

Ich brüte Eier aus 3 Stämmen Zwerg-Amrocks aus (und zur) Ausstellungszucht, alle sind jetzt in 2. Generation bei mir, die Hähne in diesem Jahr sind allesamt die Söhne ihrer jeweiligen Väter, welche letztes Jahr befruchtet haben: Stamm 1 ist blutsfremd zu 2 & 3. Und an dieser Stelle wird es kurios: Alle Hähne befruchten (je nach Jahreszeit) ziemlich gut mit ungefähr 70-90%. Bei Stamm 1 schlüpfen fast alle Küken (i.d.R sterben während der Brut ca. 1-2 Küken in unterschiedlichen Stadien ab) und die Geschlechter sind ungefähr gleich verteilt. Bei Stamm 2&3 stirbt in der Regel ungefähr die Hälfte der Küken (gefühlt) ca. 3-4 Tage vor dem Schlupf ab und es schlüpfen fast nur Hähne. Die abgestorbenen Küken scheinen, soweit sich das zumindest erahnen lässt, Hennen zu sein. Bis auf eine Ausnahme sind alle Küken bisher normal entwickelt (1 Kopf, 2 Beine, 2 Flügel, usw.).

Die Eltern bekommen normale Legepellets, flüssige Vitamine zusätzlich ins Wasser, haben immer Auslauf und ab Dezember ca. 16h Licht im Stall. Gelegentlich gibt's zusätzlich noch Grünzeug und ein paar Mehlwürmer (ungefähr 1x die Woche).

Ich habe die Vermutung aufgestellt, dass es an den Genen der einen Gruppe liegen könnte, aber das erscheint mir unplausibel, da es ja die gleiche Rasse ist.

In Gesprächen mit anderen Züchtern (anderer Rassen) höre ich immer wieder, dass "es eben ein schlechtes Jahr sei und bei den meisten ähnliche Phänome auftreten". Ohne jetzt andere Züchter in Misskredit bringen zu wollen - ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es einen Zusammenhang zum "Jahr" gibt, zumal, den Aussagen nach, gefühlt jedes Jahr ein schlechtes Jahr ist.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Brutautomat nur so gut ist, wie der, der ihn bedient und versuche den Fehler bei mir zu finden..Habt ihr noch einen anderen Ansatz?

Vielen Dank vorab für eure Unterstützung!

Freundliche Grüße!

[Mantes]

Ich meine, dass die Temperatur zu niedrig ist !? Ich brüte mit 38,3 Grad und wesentlich trockner ! Die ersten Wasserrinnen werden erst am 10. Tag befüllt (bei Hühnern versteht sich ) !

[wolfswinkel7]

Ich hab leider nicht viel Ahnung von der Zucht, aber passt den das Gewicht des Bruteis?
Manche füttern auch spezielles Elternfutter.
Aber da werden sich noch einige Spezialisten melden!

[human. :||: nature.]

Die Eier sind zwischen 40-47gr schwer, für Zwerg Amrocks stehen 40gr im Standard.

[morgan]

Da hätte ich eine Theorie: Wenn die Küken 3 - 4 Tage vor Schlupf absterben, dann ist das etwa die Zeit in der die Embryonen die Haut zur Luftblase durchdringen. Wenn du mit 55 % LF brütest, dann könnte es sein, dass die Luftblase nicht groß genug ist, bzw dass in die Luftblase Flüssigkeit reinläuft und die Embryonen/Küken ertrinken. Mit Rücksicht auf die Marans-BE brüte ich zwischen 45 - 50 % LF. Hast du die Entwicklung der Luftblasen während der Vorbrut im Auge behalten?

[morgan]

Ich meine, dass die Temperatur zu niedrig ist !? Ich brüte mit 38,3 Grad und wesentlich trockner ! Die ersten Wasserrinnen werden erst am 10. Tag befüllt (bei Hühnern versteht sich ) !

Deine Temperatur gilt für Flächenbrüter, an der Eioberkante gemessen. Für Motorbrüter sind die 37,8 ° schon in Ordnung.

[human. :||: nature.]

Das ist ein guter Ansatz, danke! Darauf habe ich während der Brut nicht mehr geachtet, um ehrlich zu sein.

Bei Marans ist die Schale ja etwas dicker, korrekt? Welchen Wert sollte ich da bei mir anpeilen?

[Silmarien]

Brütest du alle drei Stämme gleichzeitig oder nacheinander? Falls gleichzeitig, verteilst du die Eier immer nach dem gleichen Schema (z.B. Stamm 1 auf Horde 1 usw.)? Tauschst du die Horden im Laufe der 18 Tage? Hast du die Temperatur im Hemel kontrolliert, oben und unten?

[nero2010]

Hemel und Heka glaub sind ja fast gleich ähnlich.
Bei Heka wird bis zum 18. BT eine LF von 50-55% angegeben.
Ich brüte ca. 52 % egal ob Zwergseidenhuhn, Marans ...
Dein Phänomen hab ich in all den Jahren noch nicht beobachtet.

[Schäfchenzähler]

Ich frage nochmal nach, nur damit ich es richtig verstanden habe. Du hast drei Stämme, mit denen du jeweils Linienzucht betreibst (also in jedem der drei Stämme hast du seit nun zwei Generationen immer einen Junghahn zur Zucht behalten -und die Junghennen auch? Alle Zuchttiere sind eng miteinander verwandt?)
In diesem Fall vermute ich tatsächlich ein Problem innerhalb der Genetik. Du schreibst ja auch, dass in Stamm 1, der blutsfremd zu den anderen beiden ist, keine außergewöhnlich hohe Kükensterblichkeit kurz vor Schlupf vorhanden ist. Durch Linienzucht können auch negative Merkmale (also z.B. auch spätes Absterben im Ei) verstärkt werden. Dann könntest du doch versuchen, den blutsfremden Hahn von Stamm 1 zu den anderen zu setzen.
Wenn das nicht der Grund ist: waren die Stämme immer auf gleicher Position im Brüter eingelegt, und konnte die Luft im Brüter warum auch immer nicht ausreichend zirkulieren?