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Thema: Hahn sieht rot?

  1. #1

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    Hahn sieht rot?

    Keine Ahnung ob es ein Gerücht ist oder nicht, daß Hähne sich von rot provoziert fühlen. Irgendwo hatte ich was gelesen.

    Wie auch immer, ich habe ein Problem mit Paulchen oder er mit mir

    Als wir unsere Hühner in den Keller umgesiedelt haben ist mir eventuell ein Fehler unterlaufen. Ich hatte rote Schuhe neben dem Käfig stehen und als ich das erste Mal damit in den Käfig gegangen bin, hat paulchen mich ziemlich heftig in den Fuß gepickt und auch keine Ruhe gegeben bis ich wieder raus war. Ich habe dann die Schuhe gewechselt, zum einen geschlossene Schuhe und keine roten mehr. Da hat er nur einmal zugepickt wenn ich den Stall betreten habe und gut war.

    Seit Weißchen weg ist, attackiert mich Paulchen nun auch wenn ich draußen rumlaufe. Dann kommt er von hinten angerannt oder geflattert und pickt in den Stiefel oder meine Wade. Aber nur wenn ich laufe ansonsten macht er nichts.

    Wenn ich draußen sitze und das Wurmglas in die Hand nehme kommt eine der Hennen direkt auf meinen Schoß und auch sonst wenn die um mich herum stehen ist er absolut friedlich. Auch meinem Mann gegenüber.

    Wenn ich irgendwo hin laufe kommen die ganzen Hennen mit mir mit, laufe ich langsam genug passiert auch nichts.

    Hat das was mit den roten Schuhen zu tun? Ich vermeide seit dem jegliches rot wenn ich mit den Hühnern zu tun habe, oder hat es irdend eine andere Ursache? Kann ich dem das wieder abgewöhnen? Der Kochtopf ist keine Option.

  2. #2
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Dein Leidensdruck ist noch nicht hoch genug, es ist noch nicht genug passiert. Der Auslöser seines Verhaltens kann alles sein.
    Es gibt kompatible Hähne oder eben die anderen. Aber

    Der Hahn verhält sich wie ein Hahn und ist damit für deine Haltungsform vielleicht ungeeignet. Du kannst es aussitzen und wirklich hoffen, dass keine bleibenden Verletzung bei euch erfolgen (einer Freundin von meiner Mama ist der Hahn als Kind Richtung Kopf geflogen und das ihr ins Gesicht gehackt, es ist zum Glück nur eine kleine kaum sichtbare Narbe geblieben).
    .
    Alle Erziehungsversuche (sein Verhalten gehört zu seiner Art) werden scheitern und selbst wenn es klappt, es bleibt ein extremes Restrisiko. Meiner Meinung nach ist das nicht zu verantworten. Die Entscheidung für den Hahn ist eine Entscheidung gegen den Spaß an den Tieren. Du mußt immer aufpassen...

    Der Hahn verhält sich wie ein Hahn, er greift an (fordert quasi den Kampf auf Leben und Tod) und verliert, weil der Mensch ihn letztlich schlachtet. Aus seiner Sicht kann es nur einen geben und er wird entweder dauerhaft siegen oder dabei sterben (das ist ihm aber egal). Es kommt keine Ruhe in die Gruppe (weil ihr jeden Tag zu den Hühner geht, ihr jeden Tag in seinem Revier seid und einfach nicht lernt zu verschwinden) also bleibt er immer wachsam.
    Das ist auf Dauer für ihn auch nur Stress, kein Leben und kein Sieg.
    .
    ich hoffe du entscheidest dich richtig.....
    Kokido von den Hühnern
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  3. #3

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    Tja, Rot ist halt die Blutfarbe, und da stehen Hühner drauf ... . Auch Hennen zerren mitunter an roten Sachen; ok, nicht so dass jemand verletzt wird, aber komfortabel ist das nicht. Oder sie kriegen Angst und rennen weg. Beides regelmäßig erlebt. Die rote Jacke habe ich darum aussortiert. Eine andere mit einem kleinen roten Streifen am Kragen geht ... .

    Dein Hahn erinnert mich an meinen Kater früher, der regelmäßig im Frühling(!) mein Bein angriff. Aber nicht ständig, vielleicht so an 1-2 Tagen/Woche. Ich hatte dann an der Wade Kratzer und kleine Biss bis auf`s Blut. Dem hat man das vorher angesehen: Er saß wie paralysiert und starrte glotzäugig auf meine Schritte, als seien seine Augen durch eine unsichtbare Schnur daran festgebunden. Damals hat ganz gut geholfen, ein Steinchen unter seinem Blick weit wegzuwerfen, da ist er dann hinterher gesprintet. Danach kam er an und schnurrte und war ganz zahm. Ich habe das als Dankbarkeit interpretiert. Es gab keine Probleme bzw Verletzungen mehr, weil es nur selten war, ich einfach reagieren konnte und für mich immer absehbar war, wie er reagierte. Ich hatte den Eindruck, er wollte mich nicht angreifen, konnte es aber nicht lange kontrollieren (hat es vermutlich immer einige Minuten lang versucht). Letztlich denke ich, es war der Paarungstrieb, Hormone im Frühjahr etc ... warum sollte es bei deinem Hahn anders sein?

    Allerdings geht von so einem Hahn schon ein erhebliches Gefährdungspotential aus, wenn er sich nicht unter Kontrolle hat und unter Testosteronüberschuss "leidet". Ich würd`s mir auch überlegen ... . Frühjahr ist ja lang. Das was du beschreibst, wäre auch für mich das Kochtopfsignal. Oder du vermittelst ihm ein Zuhause, wo ihm keine Menschen über den Weg laufen.
    Geändert von Schwanzfeder (21.03.2024 um 08:26 Uhr)

  4. #4
    Avatar von cairdean
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    Macht er das immer noch, auch wenn Du keine roten Sachen anhast?

    Ich kenne das mit dem Gehen, auch bei einigen meiner Hähne hat das "vor ihnen gehen" die Angriffe ausgelöst. Inzwischen bin ich überzeugt, dass das nicht mehr weggehen wird. Ich hab es neulich schon geschrieben. Es kursieren auch hier im Forum viele Empfehlungen, wie man krawutzige Hähne erziehen können soll. Bei mir ja es nie funktioniert und jeder Aufenthalt im Gehege war damit verbunden, sich für einen weiteren Angriff zu wappnen. Außerdem, da sind sich auch alle einig, die "erziehen", müsste das jeder Mensch individuell mit dem Hahn ausfechten.

    Ich hatte einen Hahn, der hat nur unsere mittlere Tochter und meinen Schwiegervater angegriffen. Meinen Mann, meine älteste Tochter und mich nicht. Er war sehr empfindlich, wenn jemand unsicher aufgetreten ist und wollte diese Menschen nicht im Gehege haben. Bei ihm hätte es vermutlich geholfen, wenn die Angriffsopfer sich anders verhalten hätten. Er musste eh gehen, weil er beim Tretakt Hennen verletzt hat, deshalb kamen wir nicht dazu das zu trainieren. Wie reagiert denn Dein Hahn, wenn andere Menschen den Stall betreten?

    Der Vergleich zu Katzen hinkt m.E. (das hast Du übrigens grandios gelöst, mit Deinem Kater! ). Mit Katzen hat man eine engere Bindung als mit Hühnern, oder vielmehr insbesondere Hähnen. Auch ich hatte schon Hennen, die gebettelt haben, hoch genommen zu werden. Bei Hühnern ist sehr viel möglich und sie überraschen einen immer wieder mit Verhalten, welches deutlich komplexer ist, als man ihnen zugetraut hätte. Aber wir sind immer nur einen begrenzten Zeitraum des Tages im Revier der Hühner und wenn der Hahn Dich aus dem Revier raus haben möchte, wird er damit jeden Tag Erfolg haben. Denn irgendwann wirst Du gehen und ihn und seine Hennen im Gehege allein lassen. Ich persönlich glaube, dass bei den meisten Hähnen, die angriffslustig werden, die Selbstkontrolle nicht ausreicht oder die Intelligenz um echte Feinde vom Menschen zu unterscheiden.
    Liebe Grüße

    Jassi

  5. #5

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    Ich würde hier auch in Betracht ziehen das es gar nicht mit rot zusammenhängt.
    1.14 Gr. Wyandotten

  6. #6
    Avatar von Tibi
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    Mach nicht so lange, dass Du irgendwann die Freude an deinen Hühnern verlierst. Ein Hahn kann so toll sein.

    Meine Mutter ist auf einem großen Hof aufgewachsen wo die Hühner noch so frei rumliefen (auch auf der Straße), da gab es einen Hahn, da musste jeder, der aus dem Haus wollte, erst mal gucken wo der steckt, damit man heil aus der Tür kam. Meiner Mutter ist er noch auf dem Fahrrad hinterhergejagt.

    Und ne Bekannte, auch Bauernhof, hatte 3 Hähne aus Naturbrut, die haben die Kartoffelkunden angegriffen im Kollektiv.

    Und dann gibt es diese Hähne, wo du denkst, die wissen mehr als du selbst, die sich kümmern und respektvoll sind im Umgang und einschätzbar.
    Grüße Tina


  7. #7

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    Wir hatten uns für Paulchen entschieden, weil er sich den Hühnern gegenüber toll verhält. Er begleitet sie zum Eier legen und vor dem Treten unwirbt er sie. Die Hennen setzen sich freiwillig hin. Weißchen war mehr der Vergewaltiger, er hat versucht die Hennen einfach im Genick zu packen und zu treten, was meist mit lauter Empörung und bei Seite gehen beantwortet wurde. Auch hat er die henne die er nicht so mochte einfach zur Seite getreten wenn sie ihm im Weg stand. Da der Hahn für die Hühner da ist, haben wir uns für Paulchen entschieden.

    Kinder gibt es bei uns im Haushalt keine. Besucher greift Paulchen nicht an, auch die nicht, die die Hühner versorgen wenn wir nicht da sind.

    Es passiert wirklich nur wenn ich zügig über das Grundstück laufe, egal was ich an habe. Ich habe mir auch schon überlegt, dass es ihn vielleicht ärgert, wenn seine Hennen mir hinterher rennen und das das die Attacke auslöst. Das kann ich aber nicht verhindern.

    Wenn mein Mann mit den Hühnern draußen ist und ich komme hinzu, dann kommen mir die Hühner entgegen gerannt und geflattert, auch Paulchen. Wenn ich stehen bleibe, passiert gar nix und nach ner Weile fangen die an zu picken und zu scharren.

    Aus gesundheitlichen Gründen kann ich nicht viel arbeiten, deshalb habe ich von Anfang an viel Zeit mit den Hühnern verbracht und sie trainiert, das sie kommen wenn ich sie rufe
    Geändert von Silvia64 (21.03.2024 um 10:51 Uhr)

  8. #8
    Avatar von Nina Suppenhuhn
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    Hallo zusammen,

    mein Hahn greift auch immer wieder mal an. Mich in der Regel nicht, auch nicht, wenn ich rot trage. Er mag definitic nicht, wenn mal sich schnell bewegt. Und an der Vermutung, dass ihn vorrangig unsichere Menschen stören, könnte was dran sein. Meinen Sohn (kein Kleinkind mehr) hat er letztes Jahr oft angegriffen, dieses Jahr viel seltener, seit der gelernt hat, wie er ihn sich vom Leibe halten kann. Mein Nann wird derzeit scharf attackiert und ja, der sendet definitiv unklare/unsichere Signale.

    Der Hahn lebt noch, weil er erstens kaum fliegt und i.d.R. von vorne angreift, nicht von hinten. Er hätte im Herbst geschlachtet werden sollen, doch dann haben sich alle Junghähne nacheinander aus unterschiedlichen Gründen disqualifiziert, und so ist er noch da, zumal er im Winter viel gelassener war. Noch....
    Nur selber denken macht schlau.

  9. #9
    Avatar von cairdean
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    Huhu Silvia,

    ach, das kommt mir so bekannt vor. Es kann wirklich gut sein, dass er nicht damit klar kommt, dass die Hennen Dir folgen. Ich habe auch einen Ruf, auf den hin die ganze Herde angedüst kommt. Die Hennen immer vorneweg.
    Auch sowas stört aber nicht jeden Hahn und ich persönlich möchte nicht darauf achten müssen in welchem Tempo Icons mich wie dich das Gehege bewege. Mein Rat wäre tatsächlich ihn zu schlachten. Ich würde keinen Hahn abgeben, der schon mal Menschen angegriffen hat, außer der neue Halter weiß das und kommt wirklich damit klar.

    Ich gebe auch zu bedenken, dass er das vielleicht bisher nur bei Dir macht. Was passiert aber, wenn ihr im Urlaub seid und die Hennen dann dem "neuen" Futtergeber hinterher laufen?

    Es tut mir echt leid und ich fühle mit Dir. Ich hatte schon genau die gleiche Situation. Habe mich für einen Hahn entschieden, der innerhuhnig phantastisches Verhalten an den Tag gelegt hat. Er hat sogar Streitigkeiten geschlichtet. War aber leider nicht menschenfreundlich. Als mein Mann sich einmal bückte um etwas zu gucken, sprang er ihm von hinten an den Kopf. Dank seines Filzhuts ist nichts passiert - aber das ist einer der Vorfälle, die mir gezeigt haben, dass mit einem aggressiven Hahn nicht zu spaßen ist, selbst wenn keine Kinder da sind.
    Liebe Grüße

    Jassi

  10. #10

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    Naja, ich will dich nicht desillusionieren, aber Hühner braucht man nicht groß zu trainieren, damit sie angerannt kommen. Zumal, wenn du häufig Futter mitbringst ... .

    Letztlich kannst du mit dem Hahn verfahren, wie du möchtest. Ich persönlich würde nicht immer aufpassen wollen, dass ich ja nicht zu schnell laufe und mir das schon gar nicht vom Hahn vorschreiben lassen. Falls du es versuchen möchtest mit dem "Erziehen", würde ich es mal mit der Hühnersprache versuchen ... dh den Hahn demütigen, indem du ihn ein oaar Minuten lang vehement auf den Boden drückst, nachdem er deinen Fuß attackiert hat. Immer bedenken: Bei Hühnern gibt es keine Gleichberechtigung, die sind zutiefst hierarchisch organisiert und das wird sich auch nicht ändern, nur weil es einem nicht gefällt. Dein Hahn geht davon aus, dass er der Chef ist und nicht du und das ist verkehrt. Aber du signalisierst ihm immer, dass er Recht hat, weil du dich nicht wehrst und ihn in seine Schranken verweist. Unterlegene Hähne merken eben, dass sie unterlegen sind, weil andere Hähne ihnen das mitunter schmerzhaft zeigen. Leider hält der Lerneffekt meist nicht lange an (vielleicht ~2 Wo, abhängig von den äußeren Umständen), dann wird der Hahn wahrscheinlich auf`s Neue versuchen, sich über dich zu stellen. Das ist nunmal so bei Hühnern, die Rangfolge ist nicht in Stein gemeißelt. Und du verhältst dich dabei "zu nett" (dh wie ein unterlegener Hahn ...).
    Geändert von Schwanzfeder (21.03.2024 um 11:33 Uhr)

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