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Thema: Meine kleine Farm - Trial and error

  1. #11

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    Das war ganz wunderbar zu lesen!

  2. #12

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    Anschließend an meine Ausführungen zu Beginn des Threads möchte ich meine kleine Erinnerungschronik im Winter des ausklingenden Jahres 2021 n. Chr. fortsetzen - oder anders gesagt zu Beginn des 3. Jahres meiner neuen Zeitrechnung nach Anschaffung meiner kleinen Hühnerfarm:

    Wie bereits beschrieben, entließen mich die kürzer werdenden Tage des Jahres mit dem Gefühl nunmehr alles im Hühnerhalterdasein erlebt zu haben, mit dem einhergehenden Gefühl der Sicherheit und der Ruhe zur Weihnachtszeit zusammen mit der Vorfreude auf das Frühjahr, wo meine liebgewonnenen Hühner und mein Hahn nach wohlverdienter Pause wieder zu bekannter Agilität zurückkehren werden.

    Neben den kühleren Temperaturen hielt der Winter aber eine weitere Überraschung für den Hühner-Novizen parat. Was früher allenfalls als Randnotiz in den Medien wahrgenommen wurde, manifestierte sich als Hauptschlagzeile einer Boulevardzeitung an den hiesigen Kiosken (zugegebenermaßen blieb es eine Randnotiz für den Großteil der Bevölkerung und befand sich lediglich unscheinbar auf der letzten Seite des Lokalteils der Zeitung und doch erschütterten sie meine heile Welt bis ins Mark, wie es sonst vermeintlich nur Boulevardzeitungen mit ihrer Polemik und Attitüde könnten, so ich sie denn lesen würde):

    Vogelgrippe im Kreis - Veterinäramt ordnet Stallpflicht mit sofortiger Wirkung an

    Zu einer Zeit also, wo jeder auf seine Art den Umgang mit einer Pandemie lernen, verstehen und damit leben musste, wurde ich mit einer Pandemie in der Pandemie konfrontiert.

    Gelernte Praktiken: Hände waschen/desinfizieren, Abstandsregeln einhalten, Masken tragen usw. schienen wenig zielführend bei der Bekämpfung der neuen (vermeintlichen Gefahr-) Lage.

    Also wieder mal: ab ins Hühnerforum um festzustellen dass
    a) die Gefährdungslage gemeindeabhängig anders eingeschätzt wird und
    b) dies zu unterschiedlichen Maßnahmen führt, die eine einheitliche Stringenz der Bekämpfung (gelinde gesagt) vermissen lassen.

    Was also macht der erstmals mit einer solchen Situation konfrontierte mit zu viel flexibler Zeit im Homeoffice:

    Er ruft das zuständige Amt mit offensichtlich noch flexiblere Arbeitszeiten an und erreicht dort äußerst kurzfristig nach ca 2 Tagen den zuständigen Mitarbeiter. Am Ende eines langen Telefonats offenbarten sich folgende Erkenntnisse:

    1. Stallpflicht bedeutet die Pflicht des Halters seine Gefiederfreunde im Stall einzusperren
    2. Erlaubt ist ein vor jeglichem Wildtierkontakt geschützter Auslaufbereich
    3. Spatzen sind keine Wildtiere
    4. Ausnahmen können auf schriftlichen Antrag bewilligt werden, allerdings wird dies im Kreis nur restriktiv für Straußenvögel gewährt.
    5. Ein kaputter, ehemals sicherer Auslauf gemäß 2. führt nicht zwingend direkt zu einem Ordnungsgeld

    Da ich auf die Schnelle keinen Strauß auftreiben konnte und meine Hühner leider im Winter nicht glucken und ich somit das gekaufte Straußenei nicht unter den dafür notwendigen 4 Hennen ausbrüten lassen konnte, musste ich also - wohl oder übel - meine zwei linken Hände auf rechts krempeln und mit dem Bau eines Auslaufs beginnen, spätestens als ich nach zwei Tagen exerzierter Stallpflicht die Panik und aufkommende Depression in den Augen meiner auslaufgewöhnten Hühner erkennen konnte.

    Zaunpfosten, Karnickeldraht, Nägel, Krampen, Spanndraht, Abdwckplane, Pflaster, Verband und zwei Tage Urlaub beschafft und ran an die Aufgabe!

    Nach einigem Schweiß und Blut ohne großes Tränenvergießen konnte ich Vollzug melden: Vogelgrippe-Provisorium 1.0 war fertiggestellt. Mein Nervenkostüm hätte man allerdings an Karneval nicht mehr als solches durchgehen lassen und mich folglich zu keiner Veranstaltung der hiesigen Karnevalshochburg zugelassen (zu der ich allerdings auch keinen Eintritt erbeten hätte).

    Nach zwei Wochen Eingewöhnung meiner Hühner an das neue, lichtgedämmte und folienflattergeräuschreichere, kleinere Auslaufgelände unter ständiger Darreichung der besten Leckerbissen der Welt, kam endlich der erste Starkregen und die damit einhergehende Notwendigkeit den Silvestertag zur Errichtung eines Provisoriums 2.0 zu ver(-sch-)wenden.

    In dieser Phase mutierte der Müßiggang des frühen Sonnenuntergangs und der frühen Bettruhe zur Lektürephase an deren Ende ich nicht nur täglich Auskunft über das aktuelle Vogelgrippegeschehen geben, sondern auch Wetterentwicklungen vorhersagen konnte.

    In Nachschau half das allerdings wenig, da überraschenderweise weder die Vogelgrippe und das darauf gerichtete Verhalten der Behörden, als auch das Wetter sich von meinem neuen Kenntnisstand beeinflussen ließ.

    Es kam also wie es kommen musste: Schnee in unserer sonst so schneearmen Region!

    Der geringe, aber eben nicht eingeplante Schnee machte aus meinem Provisorium 2.0 meine neueste historisch bis archäologisch wichtige Errungenschaft: Ruine 1.0.

    Um die nun schon zu lange Geschichte etwas abzukürzen:
    Provisorium 3.0 hielt zumindest bis Mitte Februar, bis in unserer windanfälligen Lage der Sturm sich dessen bemächtigte und in Einzelteile zerlegte.

    Dies war der Zeitpunkt, an dem ich mich an Punkt 5 des Telefonats mit dem Veterinäramt erinnerte:

    Also habe ich lediglich grob den Weg innerhalb der Auslaufs freigelegt und ansonsten alle Trümmer im Gehege zurückgelassen und entgegen der Sorgen meiner Familie auf einen Neubau verzichtet und mich für etwaige Diskussionen mit dem Ordnungsamt gewappnet, in der Hoffnung, dass dort ähnliche flexible Arbeitszeiten gehandhabt werden wie von den örtlichen Kollegen im Innendienst.

    Ende Februar wurde dann endlich die Stallpflicht aufgehoben. Mein Fazit:

    1. Vorbereitung ist das A und O. Schade, dass ich dies nicht war!
    2. Der Umgang mit Vogelgrippe ist seitens des Behörden weder einheitlich, stringent noch transparent
    3. Einige Nerven, einiges an Geld und vor allem Freizeit wurden investiert
    4. Der beengte Platz, die Hinterlassenschaften der Hühner, der Schutz vor Wetter und die ständige geschützte Möglichkeit Futter abzugreifen, die ländliche Gegend, einige Unachtsamkeiten meinerseits und die Ignoranz meiner Nachbarn bezüglich ihrer diesbezüglicher Probleme führten zu meinem nächsten Anschlussproblem und der neuen Herausforderun:

    Ratten…

    Hierzu dann mehr in meinem nächsten Post😉

  3. #13

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    Wo ich es noch einmal überfliege:

    Bitte seht mir die Ausschweifungen zu diesem einen Thema und die scheinbar willkürliche Schwerpunktsetzung nach. Es fällt mir sehr schwer mich kurz zu fassen und trotzdem alles Erwähnenswerte anzusprechen.

    Und dann noch diese unsäglichen Cliffhanger…oh man🤣

    Es ist aber doch erstaunlich, wie gut man sich an Einzelheiten erinnern kann. Spricht dafür, wie wichtig einem sein Hobby geworden ist👍

  4. #14
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Zum Glück hast Du Dich nicht kurzgefasst. Ich mag Deine Abschweifungen.

    Ich musste sehr schmunzeln ob Deines "Bauberichtes", erinnert er mich doch sehr an unser erstes Konstrukt anlässlich der Vogelgrippe 2006.

    Herzlich Willkommen in der OCD-Selbsthilfegruppe (keine Angst, wir streben keine Heilung an)

    LG Lisa

  5. #15

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    Vielen Dank Lisa!

    Ich hoffe jedenfalls einen guten Querschnitt der Einsteigerprozesse und -probleme darstellen zu können, natürlich ohne den einen Lösungsweg parat zu haben. Zumindest aber ist es schön, wenn ich den einen oder anderen alten Hasen (oder wie nennt man das hier) an vergangene Tage erinnere - noch schöner ist es natürlich, wenn es etwaigen Neueinsteigern bei den jeweiligen und individuellen Planungen hilft, auch wenn man sich vorher durch das Geschreibsel quälen musste.

    To be continued…(to whom it may concern)

  6. #16

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    Vielen Dank für deine sehr schön geschriebenen Berichte. Und ja es hilft mir als Neueinsteiger gerade in meiner Planung, nebst der zig Threads die sich hier so finden. *verschwindet wieder im Hühnerhaus Bereich so um das Jahr 2017 herum*

  7. #17

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    Sehr schön erkennbar ist, wie sehr der Hühnervirus nach und nach das persönliche Alltagsleben beeinflusst. Auch hier wurden schon diverse Provisorien errichtet ... nicht nur Ausläufe (das Abgefahrenste bisher war eine improvisierte Brutmaschine). Wäre vielleicht auch mal einen Bericht wert Schreib` ruhig weiter, das ist schön!
    Geändert von Schwanzfeder (05.04.2024 um 08:17 Uhr)

  8. #18

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    Kommen wir also zu einem der wohl kontroversesten Themen hier im Forum:

    Ratten und der Umgang mit diesen An- und Mitbewohnern, Mietnomaden und Hausbesetzern.

    Natürlich war auch mir klar, dass sich Ratten in ländlichen Gegenden zuhause fühlen können, aber getreu des abgewandelten Sprichwortes „Was man nicht sieht, ist nicht da!“ durfte ich mein kleines Hühnergelände als rattenfrei bezeichnen, zumindest bis zum wetterbedingt erzwungenen Abbaus des Vogelgrippe-Provisoriums 3.0 a.k.a. Ruine 2.0.
    Wundern musste ich mich bereits beim Abbau über den sehr weichen Untergrund innerhalb des Pandemie-Auslaufs, den ich nach mehr als 2 Monaten intensiver Hühnerbegehung als verdichteten Untergrund erwartete. Ein Erdhaufen unter meiner Hühnertreppe ließ den Detektiv in mir aufhorchen. Als am Abend der vollständigen Beseitigung der Ruine 2.0 die erste Sichtung erfolgte, ließ sich mein neuerliches Problem nicht mehr ignorieren.

    Die Ursachenforschung für die Ansiedlung ergab folgende Ergebnisse:

    1. Lagerung von Balken, Bahnschwellen, etc. hinter und Paletten neben dem Hühnerstall fördern die Rückzugmöglichkeiten und den Nestbau
    2. Die sporadische Bei-Fütterung der Hühner im Vogelgrippe-Auslauf erfolgte von außen. Reste konnten nur schwerlich eingesammelt werden und - hier der nächste Vorwurf an mich - die Mühe machte ich mir nur selten, zumal am nächsten Tag ja auch - oh Wunder - keine Reste mehr zu sehen waren
    3. Die Nachbarn im Umkreis halten draußen ebenfalls einige Tiere (Rinder, Hühner, Kaninchen etc.). Wo ich meine Vorgehensweise als ignorant naiv bezeichnen würde, wurde und wird dort den Ratten sehenden Auges je nach Glaubensrichtung ein Himmel auf Erden oder ein Mekka bereitet. Die durch offenes Futter, Bereitstellung diverser Nist- und Rückzugmöglichkeiten entstehende Überbevölkerung musste zwangsläufig zu Ausweitung und/oder Umsiedlung einzelner Familien(-teile) führen

    Zu meinem Glück hatte ich noch keine Zeit die Ärmel nach meinen Vogelgrippe-Bemühungen runterzukrempeln und in den Standby-Modus zu schalten, also mal wieder: Ran an die Arbeit und die konservativen Methoden zur Rattenvermeidung angehen!

    Alle Holzreste, Paletten u.Ä. aus dem Umkreis des Hühnergeländes entfernen und die dadurch entdeckten Löcher unter Wasser setzen um es den Ratten möglichst ungemütlich zu machen. Restliche (gefundene) Ausgangslöcher wurden mit Chili eingestäubt, um hier die abwehrende Wirkung des Capsaicins nutzbar zu machen. Die Fütterung erfolgte fortan nur noch im Stall und Futterreste wurden abends rigoros eingesammelt.

    Anstelle eines möglichen ersten Anzeichens von Erfolg der ersten Maßnahmen, musste ich vielmehr die Ausmaße des - und nun konnte ich es auch vor mir selber nicht mehr anders umschreiben - Rattenbefalls erkennen. Der Volks- (und Foren-) Mund besagt, dass auf eine erblickte Ratte mindestens 10 Tiere kommen. Demnach konnte ich anhand der Sichtung eines Abends unter schwierigster Anwendung der Dreisatzrechnung auf ca 50-70 Tiere schließen - deutlich zu viel um es bei den bisherigen Maßnahmen zu belassen und ebenfalls deutlich zu viel um das Thema im Familienkreis zu besprechen😉.

    Bevor ich allerdings weiter auf das Thema eingehe, möchte ich kurz einen Exkurs zu den baulichen Gegebenheiten unseres Hühnerstalls einbetten:

    Unser Stall wurde rund 15-20cm erhöht über dem Boden durch die Verwendung von Beton-L-Steinen erbaut. Der Boden wurde mit OSB-Platten errichtet. Die Innenvertäfelung entstammt einer alten Gartenhütte, ebenso wie die Eingangstür mit Fenster. Für die Außenfassade habe ich schnöde Sichtschutzzäune verbaut und den entstehenden Hohlraum zwischen Innen- und Aussenwand mit noch vorhandenen Styroporplatten (soweit der Vorrat reichte) gefüllt. Als Innenbedachung habe ich erneut OSB-Platten verbaut und außen mit Plastik-Wellbahnen für den Regenabfluss gesorgt. Alle Übergänge zwischen Wänden und/oder Interieur habe ich mit Silikon ausgespritzt. Nachdem ich in Urlaubszeiten meine Urlaubs-Hühner-Vertretung ebenfalls lange dreimal täglich zu unserem Haus schicken musste(morgens öffnen, füttern, abends schließen) habe ich die manuelle Hühnerklappe auf eine automatische Hühnerklappe von AXT umgerüstet. Die Inneneinrichtung ist für den weiteren Verlauf dieses Handlungsstranges nicht von Bedeutung.

    Warum diese Ausführungen? Nunja, zwar wird allerorten und auch hier im Forum die Fütterung im Stall angepriesen zur Vermeidung von Ratten, aber wie sich für mich herausstellte ist die Umstellung auf eine überdachte Fütterung dann nicht mehr zu empfehlen, wenn sich die Nagetiere bereits im Hühnerrevier breitgemacht haben. Anfänglich war zu beobachten, wie die Ratten in den frühen Abendstunden in den Hühnerstall schlichen und sich dort am Fressen bedienten. Als dann noch durch Schließung der automatischen Tür ein nicht gefiedertes Wesen über Nacht im Stall eingeschlossen, versuchte sich etwaige Fluchtwege freizunagen und hierdurch die Grundlage für neue Eingangswege trotz geschlossener Hühnerklappe schuf, war mir klar, dass es so nicht weitergehen kann.

    Mir ist durchaus bewusst, dass Ratten Lebewesen sind und sie darüber hinaus teilweise aufgrund meiner Unbedarftheit, Unerfahrenheit und Naivität in der Lage waren sich derart bei mir auszubreiten, allerdings wurde mir die Gefahr für meine Hühner durch Übertragung von etwaigen Krankheiten, den Berichten über Ratten, die Eier fressen und Hühner aushöhlen zu groß, als dass ich dieses Risiko eingehen wollte.

    Berichte über Erfahrungsintelligenz ließen für mich nur den Schluss zu, dass ich mit Schlagfallen nicht nachhaltig erfolgreich sein werde und griff deshalb zu den freiverkäuflichen Giftpäckchen, die ich ordnungsgemäß sicher vor anderen Tieren in Köderboxen auf den Rattenpfaden drapierte. Vor allem das Thema Sekundärvergiftung hat mich derart umtrieben, dass ich ab dem Tag der Abkehr von der konservativen Rattenvertreibung und Hinwendung zur aktiven Rattenbekämpfung nahezu stündlich eine Grundstücksbegehung machte um etwaige angeschlagene Tiere zu erlösen und verendete Tiere zu entsorgen.

    Die verwendeten Köder wurden jedenfalls dankend angenommen und ich füllte immer weiter nach zu Lasten des Hühnerbudget-Geldbeutels (heute würde man neudeutsch von einem Sondervermögen sprechen). Trotz der offensichtlichen Annahme der Köder, konnte ich keine verendeten Tiere feststellen, führte dies aber darauf zurück, dass ausweislich der Beschreibungen auf den Köderverpackungen, sich die Tiere zum Verenden zurückziehen.

    Erst ca 1 Jahr später stellte sich beim Umgraben eines Teils des Auslaufs heraus, dass die Köderboxen und die darin installierte Befestigungsmöglichkeit zwar theoretisch nur einen Verzehr vor Ort möglich machen, die Praxis aber offensichtlich doch anders aussieht. Beim Umgraben tauchte jedenfalls ein Riesenlager an kleinen blauen Säckchen auf und die Entsorgung bereitete mir einen weiteren Tag ärgerliche Mehrarbeit und die schmerzhafte Erinnerung an meine Anfängerfehler…

    Wieder zurück im Hier und Jetzt des Jahres 2022:

    Da auch - in Rückschau wenig überraschend - der Erfolg der neuen Maßnahme ausblieb und ich die große Hemmschwelle hin zur aktiven Bekämpfung bereits überschritten hatte, blieb mir aus damaliger Sicht als Ultima Ratio lediglich noch die Einschaltung von Experten. Also mal wieder ein Anruf bei der Gemeinde (hier kürze ich aufgrund vorher bereits getätigter Aussagen über die Erreichbarkeit der Ämter das Geschehen etwas ab) und zu meiner großen Überraschung wurde mein Anliegen und die damit verbundenen Verpflichtungen der örtlichen Obrigkeit ernstgenommen. Man schickte mir also kostenlos einen Kammerjäger, der sich zunächst königlich über meine bisherigen Bemühungen amüsierte, um mir dann aber den Tipp mitzugeben, es bitte nicht weiter mit den „blauen Bonbons“ zu versuchen, da die enthaltene Giftkonzentration viel zu gering sei und zudem zur Immunisierung der Tiere beitragen könne.

    Die neuen Fallen mit neuen Köder (Säckchen mit roten Haferflocken) wurden von mir erneut ordnungsgemäß und geschützt vor anderen Tieren aufgestellt. Die Grundstücks- und Umgebungsbegehungen wieder intensiviert. Zurecht, wie sich anhand mehrerer Funde und der Notwendigkeit des Eingreifens qua erlösendem Akt zeigte.

    Tatsächlich also stellte sich durch diese finale Methode Erfolg ein und die Ratten verschwanden nach und nach, so dass ich irgendwann wieder zu den konventionellen Vermeidungstaktiken übergehen konnte und hoffe nie wieder in die Bredouille zu geraten meine neuerlich wieder errichtete Hemmschwelle des Entscheidens über Leben und Tod überschreiten zu müssen.

    Heute ist mir klar, dass ich aufgrund äußerer Umstände nie vermeiden werden kann, dass Ratten in der Umgebung der Hühner hausen, ich aber sehr wohl dafür sorgen kann und muss, dass ich ihnen auf meinem Grundstück keine Möglichkeiten zur häuslichen Niederlassung und Fütterung bieten darf. Einfluss auf meine Nachbarn kann ich nur bedingt nehmen, aber für alles was sich in meinen Grundstücksabmessungen abspielt habe ich eine Verpflichtung…

    Schlussendlich sollten hiermit die Probleme in Zukunft hoffentlich kleiner werden und tatsächlich sollte ich Recht behalten. Sommer 2022:

    Milben!

    Ich hatte ja aber auch das Unterforum ‚Parasiten‘ noch nicht von A-Z gelesen. Mein nächster Fehler 🫣
    Geändert von Zapata (05.04.2024 um 13:55 Uhr)

  9. #19
    Avatar von Miss Boogle
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    Oh man - so viel erkennt man wieder
    Ich glaube, wenn du aus dem Geschriebenen ein Hörbuch für Hühnerhalter machen würdest, würde das ein super Erfolg werden.
    herrlich!
    am besten gelesen von Bjarne Mädel oder Oliver Kalkhofe
    Miss Boogle
    ...alte Kaffeetante!

  10. #20
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Nen Podcast kann ich mir auch vorstellen
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