Raubtierangriff - wie lang bis Regeneration?

[cairdean]

Hey zusammen,

ich habe aktuell wieder ein Küchenhuhn, Roberta. Sie gehört einer Freundin, bei der ein Raubtier vor genau einer Woche in den Auslauf eingedrungen ist, ein Huhn getötet und Roberta (vermutlich) verletzt hat.

Da meine Freundin am Montag eine Hüft-OP hatte, hab ich ihr das Huhn zum gesund pflegen abgenommen. Noch mehr Sorgen braucht sie ja in der Situation nicht.

Roberta konnte anfangs nur auf ihrer rechten Seite liegen, Greifreflex war und ist aber auf beiden Füßen vorhanden. TA hat nichts gefunden, aber auch nicht geröngt. Ihre Beine sind frei beweglich, beide gleich, keine äußerliche Verletzung sichtbar, nichts warm oder geschwollen. 2 Tage nach dem Angriff hat sie wieder angefangen selbstständig zu fressen, wenn auch nur Dosenmais, Mehlwürmer und heute auch 2 Seramaeier.

Sie kann "schon" für so 1-2 Sekunden ihr Gleichgewicht halten, liegt aber ansonsten im Käfig. Mal wie ein normales Huhn, mal wieder seitlich. Ich und auch die Besitzerin möchten sie nicht unnötig quälen, ihr aber die Chance geben zu genesen.

Was ist Eure Erfahrung nach Raubtierangriff und Schock, wie lange brauchen sie zum Regenerieren?

[wolfswinkel7]

Ich kenn mich mit Schock (Gott sei Dank) nicht aus.
Ich würde ihr im Nachhinein noch ein paar Rescue Tropfen geben, oder Aconitum Globulis.
Arnica Globulis würde ich dann noch dazu geben.
Aber das ist nur das was ich tun würde.

[chtjonas]

...Was ist Eure Erfahrung nach Raubtierangriff und Schock, wie lange brauchen sie zum Regenerieren?

Das tut mir wirklich leid für das Hühnchen und ich wünsche gute Besserung.

Mit Raubtierattacken und möglicherweise unsichtbaren Verletzungen sowie Schock habe ich glücklicherweise auch keine Erfahrungen.

Aber ich hatte ja auch schonmal eine Henne, die ich auf der Seite liegend im Auslauf gefunden hatte und die die ersten Tage im Käfig immer nur gelegen hatte.
Der habe ich neben leckerem Futter auch täglich (ich denke mindestens 1-2 Wochen, genau weiß ich das nicht mehr) hochdosierten Vit. B-Komplex gegeben. Sie hat sich ganz, ganz langsam - aber stetig - wieder fast vollständig erholt.

Ich tippe heute auf Schlaganfall, das Mädel war schon älter. Könnte ja vielleicht bei deinem Hühnchen auch eine durch den Angriff ausgelöste innere Blutung oder eine Verletzung der Wirbelsäule sein.

Solange sie Fortschritte macht, und seien diese noch so klein, würde ich die Hoffnung nicht aufgeben.

[Orpington/Maran]

Ich persönlich meine auch, Hühner regenerieren sich immer gut, falls möglich würde ich aber versuchen, sie “hinzustellen“, evtl kann man sie in eine Kiste tun, und mit Stoff eine Art Schaukel bauen?! Nachts nicht, aber halt tagsüber, ich hatte auch ein Huhn, was nach einem Greifvogelangriff steiff auf der Seite lag und null Greifreflexe hatte, die hat sich aber auch nach ein paar Tagen Pflege gut erholt

[cairdean]

Danke für Eure Erfahrungsberichte! Vit B Komplex bekommt sie, hatte ich vergessen zu erwähnen. Metacam nur die ersten 2 Tage. Rescue Tropfen hab ich nicht da, ihre Besitzerin aber bestimmt! Guter Tip.

Ich möchte auch ungern die Hoffnung aufgeben, solange jeden Tag Fortschritte zu verzeichnen sind. Das sind sie, allerdings sind das minimini-Schritte. Wenn Du, O/M schreibst, nach ein paar Tagen Pflege erholt...ich sehe es noch nicht, dass sie innerhalb der nächsten Woche steht. Und dann wären es schon zwei Wochen Krankenstand. In dem aktuellen Käfig kann ich ihr leider keine Schaukel bauen, werde das aber meiner Freundin empfehlen, wenn sie sie abholen kommt (ich weiß noch nicht wann, sie ist heute erst selber aus dem KH raus). Da ich auch zwei Katzen hab, die gern durch Gitterstäbe pfoteln würden, kann ich sie auch nicht in einen anderen Käfig setzen.

[Bolli]

Eine meiner Brahma Hennen war für zwei Tage völlig traumatisiert. Nicht bewegt, nicht gefressen oder getrunken, nur starr gesessen. Ich habe sie reingeholt und mit Dosenmais und Hack zwangsgefüttert, aber das zeigte sehr schnell Wirkung und sie fraß und trank wieder eigenständig. Bewegt hat sie sich von da an sehr sehr langsam, und in geduckter Haltung. Das ging über mehrere Tage so, knapp eine Woche, wurde aber zusehends besser von Tag zu Tag. Nach gut zwei Wochen war ihr von dem Angriff gar nichts mehr anzumerken. Ich würde ihr auch noch etwas Zeit gönnen.

[Miss Boogle]

Wäre es eine Idee, so ein kleines Hundegeschirr zu nehmen mit kleiner Leine - so kannst du sehen, ob sie steht oder hängen lässt. Ist vielleicht einfacher wenn sie weiß, dass sie nicht umfallen kann.
gute Besserung für die Kleine

[cairdean]

Ich mache jeden Tag etwas Physio mit ihr. Ich stütze sie sanft, so dass sie fast selber steht, vorgestern (5 Tage nach dem Angriff) konnte sie noch gar nicht stehen, sondern ist sofort nach vorne, oder hinten oder zur Seite gekippt. Gestern konnte sie erstmalig für 1-2 Sek stehen, dann stütze ich bis sie wieder liegt. Heute Abend habe ich sie nach den 1-2 Sek stehen wieder bis zum hinlegen halten wollen, die letzten 2cm hat sie das Hinlegen in normale Schlafposition alleine geschafft. Das sind ihre Fortschritte. Echt minimini. Ihr macht uns jedenfalls Mut mit Euren Erfahrungsberichten! Ich bleib erstmal dran.

[Nina Suppenhuhn]

Ich kann ja nur "Hokuspokus". Aber es gibt keine besseren Schockmittel als die, die Wolfswinkel genannt hat: Rescuetropfen und Aconitum, hohe Potenz.

[cairdean]

Es geht weiter aufwärts! Ich glaube der Schock ist endlich überwunden. Sie ist jetzt total aufmerksam, putzt sich und verfolgt, was in der Küche geschieht, mit dem Kopf. Vorher hat sie immer starr gesessen und den Kopf nur zum Fressen bewegt. Jetzt bewegt er sich praktisch ständig. Wie bei einem "normalen" Huhn halt.

Außerdem versucht sie alleine zu laufen. Kurz hinstellen geht schon, nicht mit gestreckten Beinen, aber immerhin! Nach einem Schritt putzelt sie hin. Aber der Wille ist da und der tägliche Schritt zur Verbesserung auch!