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Thema: Kleiner Hahn "skalpiert"

  1. #1

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    Kleiner Hahn "skalpiert"

    Am Dienstag hat mein kleiner Hahn (Ardenner) sich ganz schlimm verletzt. Wie auch immer es passiert ist, wissen wir nicht. Jedenfalls ist sozusagen sein Hinterkopf skalpiert, d.h. auf einer Fläche von schätzungsweise 8-10 cm2 ist die ganze Haut weg, und zwar so richtig komplett mit der Fettschicht. Der Kleine ist heute gerade sechs Wochen alt geworden, von daher ist die Wunde in Relation zu seiner Größe natürlich riesig. Es sieht auch wirklich schlimm aus, aber er ist fit. Er war nachdem wir die Verletzung entdeckt haben ein paar Stunden etwas angeschlagen, ist aber die ganze Zeit herumgelaufen und hat gefressen und getrunken. Eigentlich wollte ich mit ihm zum TA, aber nachdem ich mehrere TÄ durchtelefoniert habe und keiner ein Huhn behandeln wollte, habe ich es aufgegeben. Ich habe dann noch mit einem Geflügelspezialisten telefoniert, der allerdings zu weit weg ist, als dass ich hätte hinfahren können, aber der sagte mir nur, wir sollen gar nichts machen, das wird wieder. Nun meine Frage: hat jemand Erfahrung mit solchen Verletzungen? Wir haben die Wunde am Anfang desinfiziert und seitdem alles getrocknet war, mache ich zweimal am Tag Lanolin drauf, damit es nicht reißt (außerdem geht die Wunde auf der rechten Seite bis ans Auge und er konnte zunächst durch die Spannung sein Auge nicht ganz schließen). Ich bin mir sicher, dass er es übersteht, da er mittlerweile wieder sehr munter ist und da sich bis jetzt nichts entzündet hat, hoffe ich, dass es so bleibt. Wißt Ihr, ob da wieder "richtige" Haut drüber wächst? Und vor allem Federn? Wenn es kahl bleibt, ist das dann eine "Problemstelle" wo ihn andere Hühner picken würden? Er ist eine Handaufzucht (da meine anderen Hühner irgendwie weggekommen sind) und mit nur einem anderen Küken aufgewachsen, die pickt ihn aber glücklicherweise nicht. Der Kleine ist insgesamt seitdem sehr schreckhaft und ängstlich (die kleine Henne auch), es scheint aber wieder besser zu werden. An dem Tag, wo die Verletzung passiert ist, hat er nur geschlafen, wenn er bei jemanden auf dem Schoß saß, so verängstigt war er. Wie lange kann sich so ein Huhn einen Unfall "merken"? Ich weiß halt nicht, ob ein ängstlicher Hahn so gut geeignet ist, Hennen zu führen. Menschen gegenüber ist er weiterhin sehr zutraulich, sucht eigentlich sogar Schutz bei uns. Aber natürlich möchte ich ihm ein glückliches Hühnerleben ermöglichen - und da sollte natürlich auch eine kleine Hennenschar für ihn dazu gehören!
    Ach je, ich hätte nicht gedacht, dass ich nach so kurzer Zeit so sehr an Hühnern hängen würde und mir dann so einen Kopf machen würde...

  2. #2
    Avatar von Arne
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    Auhah! Wat hat den der Minigockel für nen großen Kopp? Am Hinterkopf 8-10 CM²!?? Kann das sein, daß Du dich da mit den Maßeinheiten vertan hast?
    Bei einer Zwerg Cochinhenne hatte ich mal am gesamten Unterbauch die Haut aufgerissen -allerdings war die Haut incl. Federn noch dran!- und bei der haben wir Penicillinpuder draufgestreut, Pflaster drüber und NIE wieder irgendwelche Probleme gehabt!
    Ob bei Deinem "Sam Hawkins" die Federn wieder nachwachsen werden......... aber die Wahrscheinlichkeit, daß die Hennen danach picken halte ich für ziemlich gering.
    Deine Bedenken wegen einem ängstlichen Hahn als "Herdenführer" dürften eher ins Gegenteil verkehrtwerden: ein ängstlicher Hahn wird lieber einmal zu früh Alarm schlagen, als daß er eine seiner Hennen verliert (Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel!).
    Du kannst NIE so dumm DENKEN, wie Hühnerhalter sich verhalten können!


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    Eulenspiegelei ist mein "Ding"! Danke an den freundlichen "Erkenntnishelfer"!

  3. #3

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    Aua hab ich auch gesagt, als ich das gesehen habe... Also wenn ich in Mathe damals in der Schule gut aufgepaßt habe, dann rechne ich doch für eine Fläche Länge mal Breite... Die Wunde fängt am rechten Auge an und geht über die ganze Breite vom Hinterkopf bis kurz vor's linke Auge. Und oben fängt's kurz hinter dem Kamm an und geht bis in den Nacken. Da kommen fast 3 bis 4 cm in jeder Richtung zusammen. Ich hab ja noch nicht so die Erfahrung mit Hühnern und kenne mich mit Rassen nicht so aus, ist er sehr groß für sein Alter? So richtig riesig sind die Ardenner ja nun eigentlich nicht. Und er entspricht in seiner Größe auch den anderen Küken, die bei den Glucken aufgewachsen sind.
    Aber jedenfalls läßt er sich diese für ihn wirklich riesige Wunde ganz ruhig zweimal am Tag einschmieren. Heute morgen hat er das ganze allerdings anschließend noch mit ein bißchen Blumenerde aus Chefs Blumenkasten ergänzt - ich hoffe, das wirkt wie Heilerde...
    Es beruhigt mich, dass die Viecher wohl einiges ab können, ich habe mir echt große Sorgen gemacht - aber der kleine Gockel selber hat mich schon ziemlich überzeugt, dass alles wieder gut wird...
    Aber es ist schon lustig, eigentlich habe ich den kleinen Kerl Jonathan getauft (bevor ich wußte was es ist, hieß es Jonathan-Sophie) aber seitdem er so ramponiert aussieht, bekomme ich alle möglichen Namensvorschläge, von "Kojak" bis "Pierre Luigi Collina" war schon alles dabei - "Sam Hawkins" war jetzt neu... :P

  4. #4
    Avatar von Scybalon
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    Hmm...ich glaube nicht, dass ihm noch genauso viele Federn wachsen, wie es vor dem Unfall die Regel gewesen wäre.
    Da die Haut komplett abgerissen ist, muss sie sich von außen her regenerieren, da es aber schnell gehen muss, wird einfach Bindegewebe gebildet, also eine große Narbe entsteht, in der kein Platz mehr für Federbildung wäre.
    Allerdings ist das Tier noch jung und bei Wirbeltieren ist die Jugendzeit normalerweise die Zeit, in der Oberflächliche Schäden noch am leichtesten abgebaut werden können.
    Meine Vermutung daher:
    Die "Ränder" der Wunde werden mit normaler Haut und somit mit Federn sein, die 2Mitte" allerdings nur eine lederartige Narbe, die dann halbwegs von den Schmuckfedern außenrum überdeckt wird.
    "Jemand kam zu Voltaire und klagte, das Leben sei so schwierig. Voltaire antwortete: Verglichen mit was?"
    - Shimon Peres

  5. #5
    Avatar von Arne
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    Mach' doch mal ein Foto von dieser Wunde und stell's hier rein! Würd' bestimmt den Einen oder Anderen hier auch interessieren!?
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  6. #6
    Avatar von Wiebke
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    Aua armer kleiner Kerl. Ich kann mich meinen vorrednern nur anschleißen, das wird wohl eine große Narbe geben. Selber habe ich auch eine Henne die sich letztes Jahr einen großen Teil ihres Kamms abgerissen hat, wie auch immer sie das gemacht hat. War allerdings nicht 8-10 qcm groß. Anscheinend hatte sie keine sehr großen schmerzen sie ist ganz normal rumgelaufen, wir haben es desinfiziert und eine antibiotische Salbe drauf getan und ihre Federn von dem Blut gesäubert, war relativ schnell abgeheilt, heute ist an der stelle Haut und sie sieht ein bisschen kahl aus, aber das ging wirklich schnell. Wenn Erde reinkommt, würde ich das mit Kamillebad oder Rosmarientee säubern, den Rosmarientee hat uns eine Tierheilpraktikerin empfohlen, als unsere Hündin sich den Ballen (also die Pfoten) aufgeschnitten hatte, war auch innerhalb von 2 Wochen verheilt. Viel Glück für deinen kleinen tapferen Kerl.

    LG

    Wiebke
    LG WIEBKE

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  7. #7
    Simon
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    Hallo

    Der arme Kerl

    Zum Spülen der Wunden verwende ich Calendula Urtinktur (Apotheke).
    Ich gebe ca. 3-4 Eßl. auf 1/4 l Kochendes Wasser und lasse es abkühlen.Das kochende Wasser ist wichtig,damit der Alkohol verfliegt.Das gleiche kann man mit Propolistinktur machen.
    Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht

    Gute Besserung!

  8. #8
    Avatar von apfel7
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    hallo..
    ich hatte letztes jahr ein kueken, das aus seinem abtrenngehege rausgekommen ist, eine grosse henne hat dieses gleich gesehn und ihn ziemlich heftig am hals gepickt, das samt haut-federfetzen runterhing u. es ziemlich blutete. wir haben es abgetupft leicht mit schnaps desinfiziert u. puder drauf, dass das arme dinge ned glei von anderen kueken angefallen wird, wenn diese blut sehn, mittlerweile ist es prima zugewachsen, aber federn verdecken die stelle leider immer noch nicht, und das nach nun 10 monaten. hier ein bild vom april diesen jahres:
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Das Gefährlichste am Fliegen ist die Erde - Wilbur Wright -
    "Komm mit", sagte der Hahn, "etwas besseres als den Tod können wir überall finden." Jacob Grimm, (1785 - 1863)

  9. #9

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    Vielen Dank für die vielen Tips!!
    Kamille hatte ich dann jetzt schon zum Abspülen genommen, diese Erdschicht, die er sich da hingebastelt hat, als er den Blumenkasten umgegraben hat, wollte ich nicht lassen. Aber das mit Calendula klingt auch gut, das werde ich mir besorgen.

    @Arne: Wollte mir heute sowieso eine Digitalkamera ausleihen, dann mach ich morgen mal ein Foto von dem Unglücksraben.

  10. #10
    Avatar von Eve
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    Kahle Stelle

    Hallo!

    Das kommt mir doch alles sehr bekannt vor...
    Anfang des Jahres ist eine unserer Hennen über den Zaun in unseren Garten gesprungen (doof wie sie ist...) und wurde von unserem noch sehr jungen Hund ertappt..
    Er wollte zwar nur mit ihr spielen, hat ihr aber den ganzen Hals kahl gerissen...das war echt kein schöner Anblick...
    Naja, wir haben sie dann sofort in ein seperates Gehege gepackt damit die anderen sie da nicht picken. Jeden Tag Jod draufgetan, damit sich nix entzündet.
    Heute ist sie super fit und brütet momentan Eier aus.. die Stelle am Hals ist jedoch kahl geblieben..sieht aber irgendwie auch witzig aus, und Schmerzen hat sie auch keine mehr!

    MFG
    Eve
    Viele liebe Grüße

    Eve und Luke

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