Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Zwerghuhnzucht einen Boom erlebte, in deren Verlauf viele Großrassen bei der Schaffung neuer Zwerge Pate standen, wurden auch mehrere Versuche unternommen, die Bergischen Kräher im Kleinformat erstehen zu lassen. Dies gestaltete sich jedoch ausgesprochen schwierig. Anscheinend hatte als erster ein sächsischer Züchter, Emil Schlesinger, den besten Erfolg damit, was aber viele Jahre im Bergischen Land nicht so gerne zugegeben wurde. Wilhelm Küppersbusch aus Velbert brachte sie zur Anerkennung.
Die Krähruflänge ist aufgrund des nur ein Drittel so großen Körpers der Zwergkräher kürzer als bei den Bergischen Krähern. Er soll aber ebenfalls im Vorwärtslaufen mit gesenktem Kopf vorgetragen werden, und auch der Ton des Lufteinsaugens, der Schnork, ist bei vielen Hühnen vorhanden. Früher waren wohl auch bei den Zwergkrähern die Rufe länger als heute, aber gute Hähne können immerhin noch zwischen sechs und sieben Sekunden krähen.
Von den Deutschen Zwerghühnern, die bei der Verzwergung zuhilfe genommen wurden, haben die Zwergkräher-Hennen die Brutlust geerbt. Sie ist in den einzelnen Zuchten unterschiedlich stark ausgeprägt, aber durchweg eher vorhanden als bei den Großen.
Sind die großen Kräher schon als bedrohte Hühnerrasse eingestuft, so gilt dies umso mehr für die Zwerge. Etwa ein halbes Dutzend Züchter halten ihnen die Treue, freuen sich aber über jeden Zuwachs in der Zwergkräherklasse.