Naja, Lieblings- oder besonders verdiente Tiere kann man aber auch laufen lassen, bis sie von selber umfallen- man muss es mit dem Pragmatismus ja nicht ganz so übertreiben. Haut ja auch niemand seinem Opa eine über den Bregen, solange der alte Sack noch einigermaßen genießbar scheint ...

Da liegt auch mein Dilemma...
Einerseits sage ich mir, ist ein Huhn/ Tier, da darf man wenigstens entscheiden, wann es gut ist. Und doch ist man auch nur Mensch, so wie ich gerade, dem gerade seine älteste Henne dahin siecht, und der ich nicht den Lauf an den Hinterkopf setzen kann...
Obwohl man eine Krankheit noch heilen könnte- nicht aber das Alter... SIE wird garantiert nicht mehr auf die Beine kommen, fast sechs Jahre alt, schon länger omi- langsam und immer bisschen geplustert unterwegs und so. Seit gestern auch nicht mehr auf die Stange kommend, nur noch wacklig unterwegs, Kamm bisschen blau und recht müder Blick.
Wäre ich so ein gnadenloser harter und gefühlloser Hund, für den mich hier wohl einige halten, hätte ich ihr schon die Birne weggeschossen, als sie letztes Jahr erstmals nicht gluckte, oder nach der sonst üblichen Herbstpause nicht wieder zu legen anfing. Damit ich wenigstens noch was vom Fleisch habe...
Aber ganz ehrlich: Bringt man so eine altgediente Lieblingshenne (oder überhaupt ein gedientes Lieblingstier) nach so vielen Jahren noch um, damit man sie wenigstens noch auffressen kann? Das ist selbst mir zu roh und unfair !

Und ich ringe nun mit mir: Lasse ich sie das Leben selber beschließen? Helfe ich nach?
Man muss ja nicht automatisch was umbringen, nur weil es alt ist... Bei krank habe ich hingegen weniger Skrupel... Ist schiete, wenn man ein Mensch ist- habe mir in der Tat schon öfter gewünscht, die Sache so praktisch- nüchtern wie Habicht oder Fuchs sehen zu können. Klappt aber nicht immer ...