Welche Gefiederfarbe bevorzugt Habicht?

[ChiBo]

Oder eben gerade nicht - so meine Frage.
Habt ihr Erfahrungen?

Da ich nur noch eine Henne habe würde ich am Wochenende gerne etwas Gesellschaft für sie kaufen.

Der Habicht kommt immer mal wieder und deshalb wüsste ich gerne, was wohl am wenigsten in sein Beuteschema passt. Anfangs dachte ich, "erdfarben" wäre gut, aber mittlerweile glaube ich, der sieht viel zuu gut, als dass ihn Tarnfarbe abhalten könnte. Vielleicht sogar im Gegenteil. Kaninchen, Fasan, all sowas ist ja auch eher tarnfarben unterwegs. Vermutlich hilft eh' alles nichts, aber nachdem ich im Moment überhaupt keine Ahnung habe, was ich meiner wildfarbenen Arauca-Zwerghenne zum Vergesellschaften beisetzen soll, und der Markt wohl keine Araucanas hergibt, bin ich offen wie nie.
So würde mich eure Meinung zu diesem Thema sehr interessieren.

LG - ChiBo

[ahoeh]

Alle Hühner fallen in das Beuteschema eines Habichts!

Natürlich sind Hühner mit Farben, die der Habicht besonders gut sieht, weil sie sich sehr von der Umgebung stark abheben besonders gefährdet. z.B. Weiß

Schwarze und wildfarbene haben nach meiner Erfahrung da einen kleinen Vorteil....aber eben nur einen kleinen. Auch sie sind ohne Schutz gefährdet.


Ich bin überzeugt davon, dass entscheidender als die Farbe die Rasse bzw. das Temperament der der Tiere ist. Manche Tiere sind einfach aufmerksamer und suchen schneller Schutz.

Für die Hauptangriffszeiten verordne ich meinen Tieren Gehegeaufenthalt, aber in den Übergangszeiten passiert leider schon mal was.

Meine rebhuhnfarbigen Italiener trifft es sehr selten. Da kommt Wachsamkeit und wildfarbigkeit zusammen. Was auch sehr entscheidend ist, ist ein wachsamer Hahn, der rechtzeitig warnt. Das ist bei meinen Italienern hervorragend. Einer der Hähne hat sogar den Habicht mal angegriffen.
Bei meiner bunten Truppe, die auch schwerfälligere, gemütliche Tiere hat habe ich immer etwas mehr Angst in den Übergangszeiten.

Viele Grüße
Andrea

[Huhnhilde]

Also ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten. Ich halte ein paar Seidis in unterschiedlichen Farben. Ich hatte bisher zwei Habicht Opfer. Beide Male waren es die wildfarbigen. Ich hätte auch vermutet, dass es evtl eher die weißen auffälligeren erwischt. Vielleicht oder wahrscheinlich war es aber auch einfach Zufall. Bin mal gespannt, was die anderen so berichten.

LG
Huhnhilde

[Cazador]

Aus meiner gemischten Herde wurden zuerst gezielt die Braunen(Welsumer) vom Habicht geschlagen. Danach hat er es an schwarzen Zwergen versucht. Die wenigsten Verluste (obwohl großter Bestand) hatte ich an den gesperberten Hühnern.

[Birli]

Greifvögel reagieren normalerweise gar nicht auf Farben, sondern auf Bewegung. Deshalb erstarren die Hühner auch, wenn der Hahn seinen Warnruf von sich gibt oder flüchten in die Büsche, um dort still zu verharren.
Alles was sich bewegt, fällt in sein Beuteschema, wenn es größenmäßig passt.

LG Birli

[Sabine68]

Interessantes Thema...

Ich hab fast alle Farben in meiner Hühnerschar, schwarze, weiße, gesperberte, wildfarbene, braune und das helle braun der Sulmtaler. Meine Sulmtaler Mixe sind mehr wildfarben, von denen hab ich dieses Jahr schon drei an den Habicht verloren. Die anderen sind alle noch da. Zufall?

[hagen320]

Natürlich sind Hühner mit Farben, die der Habicht besonders gut sieht, weil sie sich sehr von der Umgebung stark abheben besonders gefährdet. z.B. Weiß

Das glaube ich nicht, weder die Farbe noch die Größe der Tiere spielt eine rolle.
Greifvögel sehen besser als wir Menschen, sehen ein breiteres Farbspektrum und nehmen Bewegungen besser wahr.
Natürlich hat sich die Natur etwas bei den Farben von zB. Fasanen gedacht, auch dabei das genau soviele farblose Hennen wie bunte Hähne schlüpfen, aber die bewegen sich auch in ihrem "natürlichem" Lebensraum. Unsere Hühner sind meist in einem Auslauf eingesperrt der wenig mit ihrem eigentlichen lebensraum zu tun hat und aus dem sie nicht fliehen können. Für den Habicht das gefundene Fressen, der nimmt sich das Huhn das als erstes "richtig" steht, da ist nur wichtig was unter den Federn ist.
Hilfreich sind viele aufmerksame Hühner die möglichst von einem aufmerksamen Hahn begleitet werden oder Übernetzen. Netze sind bei mir nicht möglich, ich habe seit einigen Monaten einen Plastikuhu stehen den ich regelmäßig umstelle, seit dem ist ruhe. Mal sehen wie lange.

[ChiBo]

Dass das Huhn an und für sich sehr wohl in's Beuteschema eines Habichts passt - schon klar. Habe es jetzt ja oft genug erfahren müssen.

Dachte halt, wenn ich nicht auch noch mit der "richtigen" Farbe winke, hätten die Hühner vielleicht eine etwas größere Chance, länger zu leben.
So nach dem Motto: vielleicht merkt der Habicht dann gar nicht, dass es ein Huhn ist… . Lasst mir doch ein bißchen Naivität.

Und wenn ich meine Hühner so revue passieren lasse: Es waren die Schwarzen, die am längsten verschont blieben. Und die weiße, kleinste, war Nicht die Erste.
Ich würde schon auch fast sagen, das helles braun besonders gern "genommen wird".

@hagen 320: Meine Hühner leben in ihrem "natürlichen" Lebensraum, würde ich sagen. Hühner sind Waldscharrvögel - und sie leben bei mir im Wald. Allerdings habe ich "mein" Grundstück leider etwas zu sehr aufgeräumt, aber sie können ja raus.
Aber wie ihr schon sagt, wenn Huhn sich bewegt hilft die beste Tarnung nichts. Da kann sogar ich ausmachen, wo sie sich aufhalten.

Übernetzen kann ich übrigens auch nicht.
Wie groß ist denn dein Plastikuhu?

LG - ChiBo

[Okina75]

Hy!

Im Zivi hatten wir zu Anfang 27 braune Legehybriden und 15 Blausperber, später kamen noch 10 silberfarbige Italiener dazu (die Hybriden- Edition).
Nach einem Sommer und Herbst hatten wir noch 14 Blausperber, 10 silberfarbige Italiener und 13 braune Legehybriden...
Dazu kam, dass wir im Revier eines Habichtweibs lagen, in dem es Fasane gab...
Die eine Blausperberhenne lag einfach so tot im Auslauf, unversehrt, also "einfach so" gestorben. Die Italiener waren noch alle da, aber von den braunen Hybriden hat das Habichtstier nicht weniger als 13 Stück platt gemacht...
Als die Braunen nicht mehr den Hauptanteil der Herde ausmachten, ist der Habicht noch immer nicht an die Blausperber und Italiener gegangen, sondern hat sich zuerst an die braunen Jungtiere gehalten, später dann an die überwiegend weißen oder sonst sehr aus dem Farbschema der Herde fallenden Tiere gemacht, wie einen Sussex- Junghahn oder eine hell mischfarbige Grünlegerhenne.

In unserem Fall hat er also zuerst genommen, was der Hauptbeute in seinem Revier farblich etwa entsprach (den Fasanen) und am häufigsten verfügbar war (die braunen, fasanhennenähnlich gefärbten Hybriden), und später hielt er sich an die farblich abweichenden Einzelstücke.

Es gibt also kaum eine Regel, mit der man fest kalkulieren kann.
In einem Fall verschont er vielleicht die weißen, und nimmt andersfarbige, weil ihm die weißen "zu unheimlich" sind, in einem anderen Fall mag er bevorzugt die weißen nehmen, weil die leicht aus der Menge herauszupicken sind...

Gruß,
Andreas

[birgit23]

Ich glaube er holt sich die, die abseits der Gruppe verträumt allein herumscharren und ihn so zu spät bemerken.
Unsere Opfer waren gold-weizenfarbig, schwarz, weiß-splash und hellbraun. Man sollte Hühner im Weißkopfseeadlerkostüm züchten...
lg
Birgit