Schwedische Blumenhühner!

[army]

Zwischen rebhuhnf.-geb. und wildfarbig ist ein Unterschied...

[Penni]

Hallo army!

Kannst du den Unterschied genauer erklären?

Interessierte Grüße! Penni

[chookie]

Ich probiere mich seit Jahren an Henks Chicken Calculator aber für Blumies wird da schwer :-)

Wer es noch nicht kennt:
kippenjungle.nl/Overzicht.htm

[chookie]

Hat der Hahn “verdünnungsfaktoren“?
Blau ist scheinbar drinn!
Wie sieht es da überhaubt aus, zu viel schwarz kann ja ne Einbahnstraße werden, ist das auch mit zu viel, blau, creme, perlgrau usw also Verdünnungsfarben im allgemeinen so?

Da würde mich mal euere Beobachtungen interessieren, eigentlich spaltet blau ja usw...

[Penni]

Hallo Oli!

Ich kann nur zu Blau was sagen, die Buntheit bleibt da erhalten, da ja nur die schwarzen Gefiederanteile zu Grau (Blau) verdünnt werden. (und evtl. sogar splashfarbige Tiere fallen, also noch eine Variante mehr, wenn auch nicht sehr bunt) Die Herde wird dadurch also optisch auf jeden Fall bunter, selbst wenn die Gruppe insgesamt sehr schwarzlastig wäre.

Grüße! Penni

[Vinny]

Penni, nur wegen dir darf ein Küken jetzt ziemlich sicher bleiben, obwohl es ein Hahn ist.
eines von zwei Küken, dass jetzt schon im Kükenalter Haube hat und ganz gelb ist und bis jetzt nur weiße federn schiebt. Das heißt ja, dass er dann an alle Küken einen Schopf vererbt und alle Küken blau werden, oder?

[Penni]

Hallo Vinny!

Beim Schopf bin ich mir nicht so sicher, weil vor kurzem Melli hier anderes berichtet hat. Allerdings sollte schon einiges an Schöpfen fallen, allerdings nicht hundert Prozent.
Wenn das Küken tatsächlich splash ist, dürfte es mit den Tieren ohne Blauanteil nur blaue, bzw. je nach Farbe blauanteilige Nachkommen geben. Splash mit Splash ergibt dann allerdings wieder Splash.

Grüße! Penni

P.S. Ich bin auch gespannt, ob das bei den Blumen dann auch so hinhaut

[melachi]

Ich glaube ich bezeichne das einfach falsch. Ich bezeichne das rebhuhnfarbig gebändert, was ihr wildfarbig nennen würdet. Ich bin da noch zu sehr in den Cochins drin.

ja, die beiden darf man nicht verwechseln. Leider sind die Bezeichnungen der Farbschläge bei den unterschiedlichen Rassen in Deutschland (aber auch in anderen Ländern) sehr uneinheitlich, weshalb es oft zu Mißverständnissen kommt.

Leider habe ich für die ganzen Farbschläge keine eigenen Fotos, aber es gibt eine tolle niederländische Webseite, die die Farbschläge beschreibt und Federbeispiele zeigt (Halsfeer = Halsfeder, Rugfeer = Rückenfeder, Zadelfeer = Sattelfeder, Fleugeldekfeer = Flügeldeckfeder, Borstfeer = Brustfeder). Daher kommen jetzt eine Menge Links, aber es lohnt sich, mal reinzuschauen:

Die Küken mit der Wildzeichnung basieren auf dem Farbschlag der Bankiva-Hühner, das ist sozusagen der Wildtyp, aber nicht 'wildfarbig', das wird in Deutschland für andere Farbschläge verwendet. Tatsächlich ist der Farbschlag 'goldhalsig' oder auch 'rebhuhnfarbig': http://www.kippenencyclopedie.nl/php...?title=Patrijs. Wie man sieht, sind bei der Henne die Federn mit kleinen Eumelanineinlagerungen 'gepfeffert', außer der Brust, da sind die Federn lachsrosa. Genetisch ist der Farbschlag e+.

Kommt das Pattern-Gen (Pg) dazu, was man im Deutschen mit 'Muster-Gen' übersetzen kann, dann passiert folgendes: diese gleichmäßig verstreuten scharzen 'Pfefferstreusel' werden sortiert. Man erhält e+, Pg, und das sieht so aus: http://www.kippenencyclopedie.nl/php...ezoomd_patrijs. Jetzt werden die ersten sagen: hab ich bei meinen schon gesehn, denn tatsächlich ist diese Kombi bei den Schweden zu finden. Das Eumelanin sammelt sich in einer unsauberen mehrfachen Bänderung. Dieser Farbschlag ist nun nicht besonders spektakulär, deshalb gibt es den in der Ausstellungszucht auch meines Wissens nicht.

Er ist aber nahe verwandt mit dem Farbschlag 'rebhuhnfarbig gebändert', wo diese Bänderung wunderbar klar und sauber ist. Das gelingt aber nicht auf der Basis von e+, sondern nur auf der Basis von e^b, das oft als 'wildbraun' oder selten auch als 'braun' bezeichnet wird ('braun' ist normalerweise aber ein anderer Farbschlag).
e^b sieht so aus: http://www.kippenencyclopedie.nl/php...Bruin_(Sussex)
Mit dem Pattern-Gen (e^b, Pg) sieht es dann so aus: http://www.kippenencyclopedie.nl/php...rzomig_patrijs

In Kombination mit anderen Genen macht das Pattern-Gen noch einen Haufen andere Muster. Saubere Zeichnungen ergeben sich aber immer nur auf e^b, auf e+ bleibt die Zeichnung immer etwas unklarer, weil insgesamt weniger Eumelanin in die Federn (der Hennen) eingelagert ist.

Das nächste Gen ist Db, Dunkelbraun oder auch Ginger. Dunkelbraun bezieht sich auf die Kükendaune, Ginger auf die erwachsenen Tiere. Im Erwachsenen-Gefieder bewirkt das Gen eine Columbiazeichnung, es verschiebt also auch das Eumelanin. Zusammen mit Pg, also e^b, Pg, Db bekommt man die Flockenzeichnung der Möwen und Friesenhühner http://www.kippenencyclopedie.nl/php...?title=Goudpel, nimmt man statt e^b das Birken-Gen, also E^R, Pg, Db, landet man bei der Färbung der Totleger und Brakel http://www.kippenencyclopedie.nl/php...oudzwartgeband.

Nächter Kandidat ist 'melanisiert', der Schwarzverstärker Ml. e^b, Pg, Ml ist der doppelt-gesäumte Farbschlag: http://www.kippenencyclopedie.nl/php...=Dubbelgezoomd. Gebe ich dazu noch den Columbiafaktor Co, also e^b, Pg, Ml, Co dann habe ich die gesäumten Farbschläge http://www.kippenencyclopedie.nl/php...udzwartgezoomd. Bei Verwendung von Db statt Co, also e^b, Pg, Ml, Db lande ich bei den schwarz getupften: http://www.kippenencyclopedie.nl/php...dzwartgeloverd

Und jetzt shlagen wir den Bogen zu den Schweden und ihrer Scheckung: Wenn nur das Gen mo (motteled, gescheckt) vorliegt, dann bekommt man einen sogenannten dreifarbig bunten oder 'dreibunten' Farbschlag, wie man ihn oft bei den Schweden sieht: http://www.kippenencyclopedie.nl/php...riekleurigbont. Hinter der weißen Federspitze ist ein schwarzes Band, danach folgt die goldene Grundfarbe. Porzellanfarbig sieht aber anders aus: http://www.kippenencyclopedie.nl/php...itle=Porselein. Der weiße Tupfen sitzt in einem schwarzen Tupfen. Idealerweise hat man also hier e^b, Pg, Ml, Db, mo. Auf e+ wie gesagt etwas weniger sauber.

Wie auch immer die Schweden zu ihrer Farbe kamen: es ist neben dem Gen für gescheckt auch sehr oft ein bunter Reigen der Gene Pg, Db, Co, Ml aus den Vorfahren oder Einkreuzungen im Spiel, deshalb sieht man alle oben beschriebenen Farbverteilungen immer mal wenigstens ansatzweise auftauchen, z.B. auch im Jugendgefieder, wo das weiß noch nicht so dominant das Federkleid beherrscht. Welche der Gene da nun im individuellen Huhn vorliegen, ist nicht immer leicht zu beantworten, zumal bei mischerbigen Varianten.

Schaut man sich nun auf den ganzen Links die Hähne an, dann fällt auf: man sieht oft nur bei genauem Hinsehn Unterschiede. Man stelle sich noch die weiße Scheckung daz vor, dann erkennt man nicht mehr viel. Das ist auch das Problem bei den schwarz-weiß gescheckten Küken, die statt auf e+ auf E^R, dem Birken-Gen basieren. Dazugehörigen Farbschläge werden je nach Rasse als schwarz-gold/rot/kupfer, gold-birken oder orangebrüstig bezeichnet http://www.kippenencyclopedie.nl/php...wartgoudhalzig http://www.kippenencyclopedie.nl/php...tle=Goudberken. Hier fehlt dem Hahn zwar das braune Flügeldreieck, aber durch die bunten Schmuckfedern wird er den auf goldhalsig basierenden Hähnen sehr ähnlich, wenn noch das weißgescheckte draufgepackt wird. Nur bei den Hennen und bei den Küken ist der Unterschied deutlich zu sehen.

[Susanne27]

Großartig, danke!

[Susanne27]

Jetzt hab ich es mir schon bestimmt 3 mal durchgelesen und mir die Bilder angeschaut.

Eine Frage habe ich noch. Sind denn bei den Blumenhühnern beide Scheckungsarten erlaubt, oder nur die erste von dir beschriebene? Oder andersherum gesagt: Dürfen Blumenhühnern porzellanfarbig sein?