Wie der Züchter und nach welchen Richtlinien er gezüchtet hat, kann ich nicht sagen. Und wo genau die Weltmeisterschaft war, weiß ich auch nicht, habe nur die ganzen Pokale etc gesehen und kenne mich damit auch nicht sonderlich aus, da ich immer ganz klein ausstelle.
Aber zu meiner ursprünglichen Frage. könnte das ne Inzuchtsdepression sein?
Da fällt mir grad noch ein, das er wohl ab und an etwas "dazwischengekreuzt hat" um Mängel, z.B. in der Federbreite zu beheben. Aber was. wollte er nicht sagen. Nur macht es mich stutzig, das es in 2013 vermehrt zu solchen Fehlbildungen gekommen ist.
„Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.
Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“
Ich denke auch, dass da einer übertrieben hat. Von einer WM bezüglich Rassegeflügel ist mir nichts bekannt. Und wie hein bereits geschrieben hat kann es niemals Inzucht sein wenn eingekreuzt wurde!
Alles was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.Charles Darwin, Begründer der Evolutionstheorie
Lieber Adasa,
für Deinen Beitrag bin ich dankbar, weil man hier vielleicht einige Vorurteile ausräumen kann.
Viele Befürchtungen zum Thema Inzucht sind geprägt von Erfahrungen mit Inzucht bei Säugetieren. Bei Hühner handelt es sich aber um Vögel, die naturgemäß anpassungsfähiger sein müssen. Es kommt bei Vögeln sehr viel häufiger zu Genveränderungen, weil sie entweder alte vorhandene Gene (die bislang geschlafen haben) wieder reaktivieren oder weil sie Gene verändern. Dann entstehen z.B. schwanzlose Hühner, wie bei Araucana oder Kaulhühner. Die grüne Farbe der Araucanaeier ist auch solch ein Gensprung (oder eine Reaktivierung eines alten schlummernden Gens?).
Bei verschiedenen Kreuzungen kommt eine F1-Generation heraus, die nicht wie gewünscht aussieht. Erst wenn man diese F1-Generation miteinander kreuzt kommen die vorher gewünschten Exemplare heraus. Das zeigt, dass das Aussehen nicht automatisch das Genpotential wieder spiegelt. Deshalb unterscheidet man den Genotyp (das genetische Potential) vom Phänotyp (dem Aussehen). Es macht also wirklich keinen Sinn deshalb seine Bruteier bei Ebay zu bestellen, weil der Verkäufer eine gute Bewertungskarte aus einer Ausstellung mit abgebildet hat. Das ist der Phänotyp, sagt aber nichts über den Genotyp aus. Wer seine Linie mit neuem Blut auffrischen möchte, der sollte sich geeignete Tiere als eigene Herde halten und züchten und erst in der vierten Generation daran denken, evtl. Tiere mit in die eigene Linie mit aufzunehmen. Ansonsten kann man wirklich böse Überraschungen erleben. Der Hinweis stammt von einem alten Züchter aus den USA, wo man innerhalb von Hühnerrassen in Großlinien (strain) züchtet und der einzelne Züchter mindestens eine Dreilinienzucht betreibt. Manche dieser strains haben eine jahrzehntelange Tradition, ohne dass es zu Inzuchtschäden kommt. Da gilt auch der Grundsatz: Don´t mix strains. Das ist in Deutschland nicht üblich, weil oft unbekannt oder die örtlichen Gegebenheiten nicht vorhanden sind (nicht jeder Züchter kann drei Herden halten und 6 - 10 Hähne zusätzlich halten). Wer aber an der üblichen Methode festhalten möchte und sich immer wieder neues Blut in die Herde holt macht trotzdem nicht falsch, weil er/sie die Rasse erhält und ebenfalls ein genetisch wertvolles Reservoir schafft.
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