Genau! Sehr gut erklärt. Man kann ein Prinzip haben dem man folgt. Wie es sich dann aber bei den Tieren zeigt ist ganz anders. Da gibt es sooo viele Dinge die man in die Überlegung mit einbringt welches Tier warum bleibt und andere halt nicht. Da geht es nicht nur ums Aussehen sondern auch um den Stammbaum, Verhalten, um den Stammbaum des anderen Geschlechts. Das kann man alles nicht so hoppla hop erklären.
LG
Astrid
Ich verfolge dieses Thema auch immer gerne und erfreue mich an den geteilten Zuchterfahrungen, auch wenn ich keine Augsburger habe.
Einkreuzungsprojekte, die hier zwischenzeitlich etwas diskutiert wurden sind mit echter Vorsicht und genauer Kontrolle durchzuführen, wenn man es denn mal wagen möchte. Für meinen Geschmack wird da teilweise zu viel unkontrolliert „einfach mal so reingemischt“. Mit Einkreuzen einer anderen Rasse in einem Jahr ist es nicht getan. Es wäre bei den Augsburgern ja schon fatal eine Zucht zu ruinieren, deshalb würde ich das glaube ich auch nicht machen, wenn es vermeidbar ist.
Wenn man eine Einkreuzung mal versuchen möchte, um zu sehen ob sinnvoll sollte man das immer neben seiner rassereinen Zucht machen, denn es ist wie immer, wenn man fremdes Blut in die Zucht nimmt, man erhält nicht nur Vorzüge und oft werden nicht alle Merkmale der einzukreuzenden Rassen oder anderen Linie der gleichen Rasse berücksichtigt.
La Flèche in die Augsburger einzukreuzen ist sicher eine Möglichkeit, doch da hat man dann einen langen Weg. Auch bei den La Fleche Einkreuzungstieren müsste man genau hinsehen. Das müssten dann schon mal welche sein, die man als La Flechezüchter eigentlich gerade nicht brauchen kann, keine orange Augen, keinen zu hohen Stand, vielleicht noch zarter im Größe und Typ….und einiges mehr. Ich halte es auch für deutlich besser innerhalb der Rasse die Zucht breiter aufzustellen. Wir arbeiten insgesamt innerhalb der Züchter zu wenig zusammen. Ich halte zwar nichts von diesen automatisch rotierenden Zuchtringen, aber man sollte sich innerhalb seiner Rasse doch auch Zuchtkontakte aufbauen, mit denen man sich bei Bedarf austauschen und mit passenden Tieren unterstützen kann.
Vielleicht hier mal ein kleines Schmankerl zum Kronenkamm. Er ist bei den Augsburgern ursprünglich ja wirklich durch den Einfluss der La Flèche entstanden. Ich habe einfach mal zum Spaß (unabhängig von meinen eigentlichen rassereinen Zuchten) und um etwas mehr praktisch über die Kammanlage Hörnerkamm zu erfahren meine rebhuhnhalsigen Italiener mit meinen schwarzen La Fleche gekreuzt. Da fallen sehr unterschiedliche Kammbilder. Hier mal 2 Beispiele, auch wenn es ja keine Kreuzung mit Augsburgern ist. Hier sieht man jedoch mal welche Varianz beim "Mischen" von unterschiedlichen Kammanlagen entsteht... und diese beiden Hähne auf dem Bild stammen von der gleichen 1,1 Verpaarung.
bild1-k.jpg bild1-1-k.jpgbild2-k.jpg
Viele Grüße
Andrea
Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt
Naja... wenn man einkreuzt, egal ob verwandte Rasse oder nicht, macht man das mit Vorsicht. Genau so wenn man fremdes Blut in seine Stämme einbringt. Da wird erst mal normal weitergezüchtet und die Versuchskreuzung läuft nebenher mit einem sehr kleinen Stamm. Und erst nach ein paar Jahren wenn man das abschätzen kann, bringt man das frische Blut dann in den eigentlichen Stamm ein. Das ist kein Hau-ruck-Verfahren wo man sich den Stamm mit kaputt macht. Sollte es jedenfalls nicht sein. '
Sehr interessant deine Kreuzung und was da bei den Kämmen rausgekommen ist.
LG
Astrid
Hallo Andrea,
Jussi hat sich in einem vorigen Beitrag ja schon geäußert, daß es mit den La Fleche-Einkreuzungen bei den Augsburgern nicht funktioniert hat.
Ich habe bei einer Rasse, die ich 20 Jahre gezüchtet habe, auch ganz gezielt eingekreuzt. Aber mit entsp. Dokumentation und anschließender Selektion.
Grundsätzlich kann ich mich nur wiederholen: Einkreuzung kann dann sinnvoll sein und Nutzen haben, wenn man es entsprechend fachgerecht macht und nicht planlos hin und her agiert.
Ich gebe Dir recht, daß in den letzten 10 bis 15 Jahren viel zu viel und planlos und teils ohne Sinn und Verstand in sehr vielen Rassen quasi "rumgerührt" wurde.
Viele Grüße von Mathias
Klar kann das Sinn machen, wenn man es mit Plan, Dokumentation und gezielt mit Selektion macht. ...aber eben nur so. Ich wollte nur mal sensibilisieren dafür dass man dies nicht "einfach mal so machen sollte". Dass Jussi weiss was sie tut steht außer Frage. Mir macht es nur manchmal Sorgen wenn man hört oder liest wie leichtfertig es oft heisst. "Du willst was verbessern oder ne Blutauffrischung machen, dann kreuz halt was ein." Nicht selten werden "unfertige" Kreuzungsergebnisse ohne entsprechende Information weitergegeben. Das kann für unsere Rassen, speziell für unsere seltenen nun einmal echt problematisch sein.
Viele Grüße
Andrea
Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt
[B]Mich findet man nicht bei Facebook
Ich brauche auch kein Instagram!
Ich hab das HüFo und das reicht
Uiiiiiiiih - das hintere Schätzchen hat Maggie´s Gesicht! Einschließlich Knopfäuglein. (Ich werde diese Henne nie vergessen, auch wenn ich sie nur auf ein, zwei Fotos gesehen hab... irgendwie hatte sie was Besonderes vom Gesicht und dem Blick her.)
Ich wünsch euch weiter viel Erfolg mit euren Bemühungen - super, dass die Rasse langsam wieder bekannter wird. (Zwei meiner Sizilianischen Kronenkamm-Jungs, Valentino und Ghandi, sind übrigens bei meiner Freundin untergekommen und teilen sich jetzt brüderlich 16 Legehennen.)
Königsberger Berta, Italiener-Hybr. Finny, Araucana-Hybr. Emma. RIP Traudi (Sussex-Hybr.) - Siz. Hörnerkamm Heidi, Seidi weiß Sissi, Z-Seidis gelb Gerti und Käthchen
Insta: @eisteeoma
Das ist bestimmt richtig. Aber … Robert Höck sagt auch nichts Falsches und er holt die Leute ab, da wo sie grade stehen. Ich finde er gibt sich Mühe und ist informativ.
Nur weil er was macht worauf andere nicht gekommen sind ist das nicht falsch. Man kann ihn mögen oder nicht.
Seine Beiträge regen dazu an weitere Fragen zu stellen.
Ich finde jede Quelle gut, die Hühner populär macht!
Grüße Tina
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