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Thema: Diät für Hühner, bringt das was ?

  1. #1
    Avatar von Klausemann
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    Diät für Hühner, bringt das was ?

    Seid August letzten Jahres habe ich nun die 5 Orpington Hennen aus 2004. Mit der Weile legen nun schon 4 Hennen , die vierte Henne hat jetzt im Frühjahr damit angefangen . Was bleibt ist Sorgenkind Nummer 5. Sie futtert wie alle anderen, legt allerdings keine Eier. Was zur Folge hat, das sie immer fetter wird. Anfangs dachte ich erst, na ja, manche Hühner legen halt erst später, nun lass sie mal machen und warte erst mal das Frühjahr ab.

    Nun ist es Frühjahr und irgend wie habe ich den Eindruck das sie unter ihrem Gewicht etwas leidet. Sie ist ein bisschen Träge. Außerdem ist sie auch eine von denen, die den unverarbeiteten Kalk ausscheidet. Die andere hat das nun im Griff bekommen, vielleicht hängt es auch damit zusammen , das ich jetzt verstärkt Vitamine, Mineralien und Kalk zu füttere, ich weiß es nicht.

    Hat wer schon mal Erfahrungen mit zu dicken Hühnern gemacht ?
    Kann man ein Huhn auf Diät setzen ?

    Vielleicht kommt sie ja denn wieder in die Gänge…..

    Klaus
    Zitat: " wir müssen die Kurve der Dummheit flachhalten "

  2. #2
    Yuddha
    Gast
    Zitat Zitat von Klausemann Beitrag anzeigen
    Hat wer schon mal Erfahrungen mit zu dicken Hühnern gemacht ?
    Kann man ein Huhn auf Diät setzen ?

    Vielleicht kommt sie ja denn wieder in die Gänge…..
    Tach zusammen. Ich hänge mich mal an diesen uralten Eintrag, weil das der einzige war, denn ich zu dem Thema gefunden habe. Vieleicht gibts ja nach 13 Jahren doch irgendwelche neuen Erkenntnisse.
    Mir war voriges Jahr aufgefallen, daß meine Marans/CouNu-Mixe trotz viel Platz im Freien die meiste Zeit im Stall am Futterautomat rumhingen und fleissig mümmelten. Hatte dann mal das Augenmerk auf den Futterverbrauch gelegt und kam so auf 180g pro Huhn und Tag, was ja nun deutlich mehr ist, als die 120g, die üblicherweise immer als Anhaltspunkt genannt werden. Es gab Legemehl zur freien Verfügung bis dahin.
    Hatte dann umgestellt auf Fütterung nur morgens und abends und der Verbrauch hat sich dann auch bald bei ca. 120g eingependelt. Aber die Tucken (jetzt 117 Wochen alt) haben ihre Fettärsche behalten, und nachdem ich sie jetzt mal von den jüngeren CouNus separiert habe, stelle ich fest, daß die nach nunmehr vier Tagen kein einziges Ei gelegt haben.
    Womit wir zur Frage im obigen Eintrag kämen: Macht das Sinn, die auf Diät zu setzen, und würden die möglicherweise dann mal wieder Eier legen oder ist sowas bloss überflüssige Hühnerzankerei, und die wären im Suppentopf besser aufgehoben?
    Und wenn man sie trotzdem weniger energiereich füttern würde vorher, würden die dann auch zuerst das überflüssige Fett abbauen, oder werden das dann schmale Schmalzrippchen mit viel Fett?

  3. #3
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    Hy!

    Grundsätzlich kann ich gleich sagen: Wenn man das Futter nicht grundsätzlich umstellt, dann hat eine Diät keinen Sinn. Hört man dann wieder damit auf und hat noch dasselbe Futter, geht es wieder aufwärts- im Prinzip wie bei uns Menschen auch, wenn nicht auch zugleich eine Umstellung des Ernährungsplans stattfindet.

    Als zweites muss man dazu natürlich nun wissen, was Du fütterst, wie groß Dein Auslauf ist und wie der beschaffen ist?


    Von meiner Warte aus kann ich folgendes Anekdötchen zum Besten geben:
    Vor bald zwei Jahren hatte ich von einem befreundeten Nachbarn 4 gebrauchte Hybriden übernommen, weil die schon zwei Jahre alt waren und ihm nimmer genug legten. Soweit nichts unübliches bei Hybriden...
    Ernährt wurden die rein konventionell, quasi nur Getreide und grüne Küchenabfälle. Auslauf schätzungsweise so 250 m², mit 10 Mädels drin. Infolgdessen völlig kahl und zerkratzt, niente nada natürliches Grün etc. .
    Als ich die Mädels kriegte, waren vor allem die Rhodeländer+ und die Maran+ richtige Walrösser, kann man nicht anders sagen. Bei mir gab es dann eben von Stund' an nur mein selbst gemischtes und fast end- optimiertes Futter, und in der Tat, im Laufe der Zeit rückte der plüschige Federklops unter dem hinteren Ende (der Bauch) weiter und weiter nach oben und vorne, sprich, die Mädels erschlankten zusehends- vor allem bei der Maran+, war das ganz krass zu sehen- die wandelte sich von einer Roseanne richtiggehend zu einer, öhm, Claudia Schiffer .
    Auslauf bei mir ist sehr naturnahe, ca. 1200 m² große Wiese mit nur maximal 24 Alttieren drauf (inkl. Hähne), Futter wie gesagt sehr vielgestaltig und reichhaltig. Effekt der Sache war, dass die zwei überlebenden Mädels das Legejahr 2017 mit 156 Eiern pro Nase abschlossen. Und das bei am Ende des Jahres ca. dreieinhalbjährigen Hybriden.
    Die Maran+ gab dann kürzlich mit fast vier Jahren auf, die Rhodeländer+ ist nun noch als einzige über, und legt immer noch. Zwar inzwischen etwas rauhschalige, ansonsten aber einwandfreie Eier. Und fett wurde nie wieder eine.
    Bzw. ein bisschen Fett haben sie sicherlich, das ist ja auch vorteilhaft, aber es wurden nie wieder solche Kampfdrohnen, wie sie zu ihrem Karierrebeginn bei mir waren.
    Seinerzeit hatte ich die anderen beiden (Lohmann Braun und Bovans) relativ schnell geschlachtet, weil die renitenten Biester immer stiften gingen, und die hatten schon ihre 2- 3 cm dickes Fett im Bauch. Wenn ich von meinen Hybriden schlachte, so liegt da ein bisschen Gelb über den Innereien, am Bauch auch mal ein Zentimeterchen, aber das war's.

    Also wenn Diät, dann zugleich zumindest Futterumstellung, sonst hat man den Bumerangeffekt. Wichtig ist vor allem, die fettmachenden Kohlenhydrate runterzuschrauben, energiereich muss das Futter hingegen durchaus sein, denn von nichts kommt ja nichts.
    Kohlenhydrate sind hier in erster Linie Mais und Weizen.
    Vor allem Mais ist in allen konventionellen Futtern (es sei denn den hochpreisigsten Varianten jenseits der 20 €/ Sack) viel zu viel drin, teils bis zu 48 %, was ein Unding ist. Dessen Anteil darf 20 % nicht überschreiten.
    Was viele nicht wissen ist, dass Mais in Übermaß genossen nämlich gar nicht gesund ist, und um ihren Bedarf aller Nährstoffe etc. zu erreichen, fressen die Hühner und fressen und fressen und fressen. Das freut den Futtermittelhersteller wie auch den Hühnerzüchter, weil die so viel mehr Umsatz machen, der eine durch viele Sack Futter, der andere durch alle zwei Jahre 'nen Satz neuer Hennen, weil die Alten vor Fett nimmer legen...

    Beides ist für den Halter aber schiet, denn auch Hybriden können vier Jahre lang manierlich legen (Rassehennen auch), von den Futterkosten ganz zu schweigen... Naja, und darum wäre es gut zu wissen, was ich oben fragte. Da muss man ansetzen, dann dürften auch die Mädels wieder erschlanken.
    Geändert von Okina75 (23.03.2018 um 14:02 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  4. #4
    Yuddha
    Gast
    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich kann ich gleich sagen: Wenn man das Futter nicht grundsätzlich umstellt, dann hat eine Diät keinen Sinn. Hört man dann wieder damit auf und hat noch dasselbe Futter, geht es wieder aufwärts- im Prinzip wie bei uns Menschen auch, wenn nicht auch zugleich eine Umstellung des Ernährungsplans stattfindet.
    Klingt logisch, aber es gab ja die Umstellung, daß sie sich nicht mehr den lieben langen Tag drin aalen können, sondern es nur morgens und abends was gibt. Dann stehen allerdings die Futterautomaten so lange zur Verfügung, bis die Kröpfe auch alle voll sind, schon, damit die Rangniederen nicht verhungern. Eine Mengeneinschränkung für alle schien mir wenig sinnvoll.

    Als zweites muss man dazu natürlich nun wissen, was Du fütterst, wie groß Dein Auslauf ist und wie der beschaffen ist?
    Neben dem Legemehl zur Winterzeit Möhren zum Selbertöten, und im Sommer halt alles, was der Garten so hergibt, und was ich nicht selber aufessen kann. Die eine oder andere handvoll Weizen, aber eher selten. Der Auslauf ist ein ca. 400qm großer verwilderter Grundstücksteil mit Strauch- und Brombeerbewuchs und - als die Hühner noch nicht dort waren - mit flächendeckend 2m hohen Brennesseln, deren Wurzelwerk natürlich noch da ist, und die sich grosse Mühe geben, wieder auszutreiben. Das weiden dann nun die Hühner ab.

    Also wenn Diät, dann zugleich zumindest Futterumstellung, sonst hat man den Bumerangeffekt.
    Die Einschränkung auf morgens und abends scheint ja prinzipiell zu funktionieren, die neueren CouNu, die das nicht anders kennen, sind nicht zu fett, und legen auch. Den alten Fettklopsen scheint das aber auszureichen, ihre Körperfülle zu halten. Bewegen tun sie sich wie die anderen, und sind den ganzen Tag unterwegs. Momentan halt abwechselnd einen über den anderen Tag mit den aktiven.

    Wichtig ist vor allem, die fettmachenden Kohlenhydrate runterzuschrauben, energiereich muss das Futter hingegen durchaus sein, denn von nichts kommt ja nichts.
    Legemehl ist doch wohl eigentlich gemacht für Hühner, die außer Rumstehen und Eierlegen sonst nicht viel tun? Hat die gängigen 11,4MJ, 17% Rohprotein und 5,5% Rohfett.

    Kohlenhydrate sind hier in erster Linie Mais und Weizen.
    Steht natürlich nicht drauf, was genau drin ist. Solo gibts hier beides nicht, die handvoll Weizen ab und zu dürfte nicht ins Gewicht fallen. Das ist nie mehr, als so zehn Körner pro Huhn.

  5. #5
    Putenflüsterer Avatar von Stallknecht
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    Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass die Cou Nu Hennen nach spätestens einem Jahr besser eingetütet sind !
    Gerade heute habe ich wieder eine Cou Nu Henne verloren, diese war von August 2017 und wieder mal war die Kloake schön blutig. Gestern war die Henne noch einwandfrei, das geht unglaublich schnell bei denen. Von den Hennen aus 4/2017 sind nun auch schon in diesem Jahr 3 bei weg, alle mit dem selben Problem. Diese Tiere sind ja indirekt auch auf Mast getrimmt, die fressen auch gerne weitaus mehr als diese 180 Gr. Ich glaube in Frankreich wird der Futterbedarf sogar mit 400 Gr. pro Tag angegeben !

    Auf jeden Fall legen sie sehr gut, werden aber eben auch schnell recht dicke Brocken und haben auch gerne mal ein Problem mit dem Kalkanteil, obwohl ich reichlich davon verfüttere. Man kann die Hennen auch nach einem Jahr durchaus wie einen Knusperhahn verwerten, das Fleisch ist halt super. Nur eines sollte man wohl besser nicht versuchen, sie zu lange zu behalten.
    "Das Niveau eines Landes und dessen moralische Werte
    können an der Weise, wie ihre Tiere behandelt werden,
    gemessen werden.“
    ( Mahatma Gandhi )

  6. #6
    Avatar von sternenstaub
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    Die 120g pro Tag Futteraufnahme gelten für die hocheffizienten Hybridhühner mit ihren ca. 2kg Lebendgewicht. Cou Nu's sind fast doppelt so schwer. Wie sollen die mit nur 120g auskommen? Und sie sind zu einem ganz anderen Zweck gezüchtet worden. Da lag und liegt das Augemerk mehr auf dem Braten als auf der Legeleistung, im Gegensatz zum Hybridhuhn.

    Von Diäten halte ich persönlich gar nichts, das dürfte beim Huhn ähnliche Auswirkungen haben, wie beim Menschen auch. Besser die Ration so umstellen, dass die Huhns alles bekommen was sie brauchen, um gesund und leistungsfähig zu sein, aber mit (etwas) reduziertem Energiegehalt. Mais würde ich ganz weg lassen, Weizen mit Gerste abmischen (Gerste wird aber nicht unbedingt gern gefressen), evtl Kleie oder geschrotene bzw. eingeweichte Luzernepellets zum drücken des Energiegehaltes, aber im Schrot wird das evtl. aussortiert. Das wäre eher was fürs Weichfutter.
    Gruß sternenstaub

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