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Thema: Legeleistung von Rassegeflügel

  1. #41
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Redcap Beitrag anzeigen
    Ich wollte einfach an unsere Fähigkeit zur Selbstkritik appelieren, denn auch die Rassegeflügelzucht geht in Richtung Perversion.

    Beim Thema Geflügelverein halten mir die Züchter immer vor, da ich nicht im Verein bin und auf Ausstellungen gehe und nicht bereit bin, alle selektierte Tiere zu schlachten bin ich ein Kuschelhuhnhalter und habe mit Zucht nichts zu tun.
    Quasi Wildvermehrer, obwohl ich auf Aussehen, Leistung und vor allem Vitalität achte.
    Ja, es ist geradezu schändlich, Hennen auch noch alt werden zu lassen..
    Dabei finde ich hier im Forum viele engagierte Leute, die nicht unbedingt im Verein züchten...
    Pokalgeile Vereinszüchter, die über Leichen gehen, gibt es leider in jedem Tierzuchtverein, wie auch die engagierten heute, die aber meist mehr im Hintergrund sind, weil sie eben weniger Pokale kriegen.

  2. #42

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    Kann man wieder etwas zum Ausgangsthema zurückkehren. Mir ging es eigentlich um Zweinutzungsrassen wie zum Beispiel Sulmtalern, die ja ursprünglich zur Fleischgewinnung und als Eierlieferanten gehalten wurden.
    Da fand ursprünglich doch sicher auch Selektion auf vorallem diese beiden Merkmale statt, und deshalb wunderte es mich, dass das heute anscheinend bei vielen Züchtern keine Kriterien mehr sind.

    Das dies vorallem an der praktischen Umsetzung scheitert und das züchterische Engagement in diesem Bereich einfach zu wenig honoriert wird, ist mir jetzt bewusst geworden.

    Damit, die Selektion in dem Bereich, so negativ zu sehen wie es manche hier machen, tue ich mir etwas schwer.

    Ich ziehe eine gewisse Anzahl von Küken groß, die Tiere mit der besseren Lege und Mastleistung(ich weiß, korreliert negativ) bleiben in der Zucht und die anderen "landen nicht in der Tonne", sondern werden zu einem hervorragendem Biolebensmittel, die ein glückliches und artgerechtes Leben hatten.

  3. #43
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Vulpes vulpes Beitrag anzeigen
    Ich ziehe eine gewisse Anzahl von Küken groß, die Tiere mit der besseren Lege und Mastleistung(ich weiß, korreliert negativ) bleiben in der Zucht und die anderen "landen nicht in der Tonne", sondern werden zu einem hervorragendem Biolebensmittel, die ein glückliches und artgerechtes Leben hatten.
    Das ist doch der richtige Weg, sich einen vitalen und leistungsfähigen Stamm zu erarbeiten.

  4. #44
    Avatar von kniende Backmischung
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    Dem schließe ich mich an und halte es genau so.
    Ich halte Rassehühner in erster Linie, weil ich die Produktionsbedingungen für Hybriden verabscheue. Auch die extreme Leistungssteigerung der Legetätigkeit, sodass die Hennen praktisch dazu verdammt sind, sich tot zu legen
    Kein Huhn schafft auf Dauer 27 von 30 Tagen ein Ei zu legen, ohne über kurz oder lang Schaden an Legeaparat, Knochen und/oder allgemeiner Gesundheit zu nehmen, wenn man nicht genauestens beobachtet und entsprechend zufüttert.
    Und selbst dann sind Schäden recht häufig, wenn das Huhn älter als ein bis eineinhalb Jahre ist.

    Ich möchte keinen Lebewesen, was aufgrund seiner angezüchteten Leistung ein extrem kurzes Leben hat

    Mir reicht eine Legeleistung von einem Ei jeden zweiten Tag völlig aus. Damit lebt meine aktuell älteste Legerin seit vier Jahren gut und bisher gesund. Sie macht (wie auch ihre Kolleginnen) seit ihrem zweiten Lebensjahr eine Winterpause und die überbrücke ich mit nachgezogenen Junghühnern. Genau, wie Altsteirer es beschrieben hat.

    Mir ist nicht nur Leistung (in einem für das Huhn verträglichen Maße!) und Aussehen wichtig (hab dieses Jahr das erste Mal ausgestellt - mit nur wenigen gezogenen Tieren!!),
    sondern im Besonderen das einzelne Tier.
    So bin ich ganz sicher auch ein Kuschelhuhnhalter - obwohl ich meine Nachzuchten auch esse und abgebe.
    Dabei bin ich aber schon bemüht, die Rasse, für die ich mich entschieden habe, nicht nur zu erhalten, sondern zu verbessern!
    Die Züchter, die ich kenne (im Verein), halten es ganz ähnlich ... na ja, mit weniger kuscheln

    Übrigens essen bei uns alle gerne die Rassehähne - obwohl bissfester! Ich möchte keine "Küken" essen und meine Kinder auch nicht.

    LG Silvia
    Geändert von kniende Backmischung (15.12.2015 um 09:18 Uhr)
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
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  5. #45
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    Den Begriff der Totleger gibt es schon seit hunderten von Jahren.
    Diverse Foren-User bestätigen aber entgegen vorherrschender Vorurteile, dass auch Hybriden viele Jahre alt werden.
    Legehühner werden inzwischen über 100 Wochen eingesetzt um das Ziel 500 Eier pro Huhn zu erreichen.
    Wer sagt das denn, dass das Hühnern schadet täglich ein Ei zu legen, wenn die Versorgung stimmt?
    Ein Huhn würde wohl kaum 500 Eier in ihrem "Arbeitsleben" schaffen, wenn die "Arbeitsbedingungen" nicht passen würden.
    Da ergeben sich eher Probleme bei den Rassehühnern ... allen voran die Verfettung ... Aszites etc. pp.

  6. #46
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    Den Begriff der Totleger (Every day layer) gibt es schon seit hunderten von Jahren.*
    Diverse Foren-User bestätigen aber entgegen vorherrschender Vorurteile, dass auch Hybriden viele Jahre alt werden.
    Es soll der Standard werden Legehühner über 100 Wochen einzusetzen, um das Ziel 500 Eier pro Huhn zu erreichen.
    http://www.worldpoultry.net/Layers/Eggs/2015/11/500-eggs-in-100-weeks-2721812W/

    Wer sagt das denn, dass das Hühnern schadet täglich ein Ei zu legen, wenn die Versorgung stimmt?
    Ein Huhn würde wohl kaum 500 Eier in ihrem "Arbeitsleben" schaffen, wenn die "Arbeitsbedingungen" nicht passen würden.
    Da ergeben sich eher Probleme bei den Rassehühnern ... allen voran die Verfettung ... Aszites etc. pp.

    * Diese Namen können auch nur dadurch entstanden sein, dass früher die Hennen auch nicht ihr Gnadenbrot bis zum Tag des Gerechten fristen durften, sondern auch nach ein, oder zwei Legeperioden (also etwa 100 Wochen) im Kochtopf oder der Backröhre landeten.

  7. #47
    Avatar von kniende Backmischung
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    Klar, können die in Ausnahmefällen auch alt werden - das bestreite ich ja nicht.
    Meine älteste wurde 11 Jahre. Hat aber nach 3 Jahren nicht mehr gelegt.

    Es ist aber eher die Regel, dass sie sich (vor allem in Großbetrieben) "aufbrauchen" und dann "entsorgt" werden - um es nochmal drastisch zu formulieren. Einfach, weil es nicht rentabel ist, ihnen die besondere Pflege angedeihen zu lassen, die sie von der Leistung her brauchen würden, um länger gesund zu bleiben.

    Und es ging nicht um den Begriff Totleger.
    Es ging um die Tatsache, dass man die Natur nicht durch Zucht zu sehr "denaturieren" sollte, weil dann das Gleichgewicht zwischen Leistung und Regeneration nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.
    Aber, das hast du sicher gewusst

    LG Silvia
    Geändert von kniende Backmischung (15.12.2015 um 09:49 Uhr)
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
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  8. #48
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von Redcap Beitrag anzeigen
    Diverse Foren-User bestätigen aber entgegen vorherrschender Vorurteile, dass auch Hybriden viele Jahre alt werden.
    Legehühner werden inzwischen über 100 Wochen eingesetzt um das Ziel 500 Eier pro Huhn zu erreichen.
    Wer sagt das denn, dass das Hühnern schadet täglich ein Ei zu legen, wenn die Versorgung stimmt?
    Ein Huhn würde wohl kaum 500 Eier in ihrem "Arbeitsleben" schaffen, wenn die "Arbeitsbedingungen" nicht passen würden.
    Diverse Foren-User bestätigen aber auch die oft zitierten Probleme mit dem Legeapparat ihrer ausgestallten Hybriden. Aber das kommt halt dann nach dem von uns, oder der Industrie, definierten "Arbeitsleben".
    Die "Rente" eines solchen Huhns spielt einfach keine Rolle!

    Man kann ja der industriellen Eierproduktion durchaus gleichgültig, oder wohlwollend gegenüberstehen, aber einen gewissen "Wohlfühlfaktor" im Sinne guter Arbeitsbedingungen zu unterstellen, halte ich doch für etwas weit her geholt. Die Hühner sind genetisch gezwungen viel zu legen, und die dafür benötigten Parameter wie Nährstoffe, Stallklima und Licht werden geliefert. Das wars dann aber auch...

    In der Rassegeflügelzucht ist sicherlich auch nicht alles beim Besten, deine diesbezüglich angeführten Beispiele sind für mich auch sehr erschreckend!
    Aber so traurig das Vergraben nicht ausstellungsfähiger Hühner auch ist; die Haltungsbedingungen in der Rassegeflügelzucht sind in den allermeisten Fällen sicherlich tiergerechter als in der industriellen Hühnerhaltung.

    Liebe Grüße,

    Markus
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  9. #49
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    Eine Verlustrate von 6-7 % spricht nicht gerade dafür, dass sich die Tiere "tot legen".
    Vielleicht liegen die Probleme eher in der "planlosen" Haltung der Privathalter, um eine Formulierung von sil aufzugreifen?

    Die Genetik wird durch Umweltbedingungen gestaltet. Die Legeleistung von 500 Eiern konnte nur durch "perfekte" Zucht- und Haltungsbedingungen erreicht werden.
    Geändert von Redcap (15.12.2015 um 09:57 Uhr)

  10. #50

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    Guten Morgen,

    der Name Totleger ist ein Übersetzungsfehler. Im Westfälischen wurde die Rasse "Daudtleijer" genannt was eigentlich Dauerleger hieß.
    Ins Hochdeutsche übersetzt wurde da Totleger raus.

    Gruß
    El Diablo

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