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Thema: Legeleistung von Rassegeflügel

  1. #61
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von Redcap Beitrag anzeigen
    Da habe ich aber nach über 10 Jahren einen anderen Eindruck.
    Natürlich machen die Beutegreifer einen Großteil aus, aber da gibt es doch noch andere Faktoren.
    Bakterielle Infektionen. Legedarmprobleme gibt es bei Rassehühnern ebenso.
    Ich habe, wenn auch nicht seit 10 Jahren, Hühner im Alter von 5 Monaten bis 4 Jahren.
    Weder von den 40 geschlüpften Küken aus Naturbrut, noch von den Althühnern ist eines krankheitsbedingt gestorben. Deine Statistik blendet übrigens die eigentlich kritischsten Phasen aus. Es werden doch nur legereife bzw. erstlegende Junghennen während der ersten Legeperiode ausgewertet.
    Kükensterblichkeit oder Mortalität im Alter von 2-3 Jahren werden garnicht erfasst.

    Nun ist mein Bestand sicher nicht representativ. Aber ich habe, und das in einer wesentlich größeren und gefährlicheren Altersspanne, trotzdem 0 % krankheitsbedingte Verluste.

    Und als ein von Dir erwähnter Kleinhalter verstehe ich mich durchaus!
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  2. #62

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    Meiner Erfahrung nach gibt es durchaus einige Zwiehuhnrassen, die für unsere Ansprüche eine sehr gute Legeleistung erbringen, darunter auch einige Winterlegerrassen. Wir als Hobbyhalter und/oder Hobbyzüchter - denn nichts anderes sind wir schließlich alle, ganz egal ob wir auch ausstellen, auf Leistung züchten oder die vielgeschmähte bunte Truppe halten - benötigen halbwegs robuste Tiere, die mit unseren Haltungsbedingungen und Garten-/Auslaufhaltung ohne Stallheizung klarkommen.

    Da nützt es herzlich wenig, ständig Hybriden und deren "Leistung" als Maßstab aller Dinge heranzuziehen, denn diese Eierzahlen werden nur unter absurden und meiner Ansicht nach tierquälerischen Haltungs- und Erzeugzungsbedingungen hervorgequält.

    Als langjährig sehr gute und zudem auch Winterleger züchte ich hier La Flèche und Kraienköppe in silberhalsig, diese Tiere sind allerdings nicht für kleine Ausläufe oder gar reine Stall- oder Volierenhaltung geeignet.
    Als eine gute Voraussetzung zur Erhaltung der Legefreudikeit hat sich die Verpaarung blutsfremder Tiere erwiesen. Zu diesem Zweck wurden von mir auch mehrfach La Flèche-Bruteier aus dem Ursprungsland Frankreich importiert.

    Aus meiner Zucht gibt es auch Tiere, die auf Ausstellungen mehrfach "v" errungen haben, eine gute Ausstellungsbewertung muß also gute Leistung nicht ausschließen. Ich verkaufe auch des öfteren Tiere meiner Zucht an Ausstellungszüchter, die mit der Qualität meiner Tiere bislang zufrieden sind und nach erfolgten Ausstellungen die entsprechenden Rückmeldungen geben. Selbst stelle ich nicht aus, da ich BIO-Haltung habe und mir das Risiko von Krankheitseinschleppung zu groß ist.

  3. #63
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    Zitat Zitat von hühnerling Beitrag anzeigen
    Da nützt es herzlich wenig, ständig Hybriden und deren "Leistung" als Maßstab aller Dinge heranzuziehen, denn diese Eierzahlen werden nur unter absurden und meiner Ansicht nach tierquälerischen Haltungs- und Erzeugzungsbedingungen hervorgequält.
    Wenn die ZUCHTTIERE gequält werden würden, würden sie kaum Höchstleistungen bringen.
    Hier macht man den Fehler von Einzelbildern in Legehennenhaltungen im Fernsehen auf die Zuchttierhaltung zu schliessen.
    Was soll man dann von "allgemein üblichen" erodierten Matschausläufen schliessen?
    Es kann nicht schaden immer auch mal die Außenperspektive einzunehmen ... denn Außenstehende finden unser Hobby auch nicht wirklich tiergerecht.
    Es ist z.B. auch nicht natürlich, dass eine Hennengruppe mit mehreren Hähnen und entsprechend häufige Tretakte/Vergewaltigungen ertragen muss.
    Dabei sind immer bestimmte Hennen die "Lieblingsopfer".
    Finden aber scheinbar viele okay - Außenstehende finden das nicht normal. Normal wäre auch bei den Bankiva ein Hahn und 5 bis 15 Hennen in ihrem Revier.

  4. #64
    Moderator Avatar von sil
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    Es dürfte zur Beantwortung der Ausgangsfrage nicht wirklich zielführend sein, die Haltungssünden der Rassehuhnhalter/-Züchter/-Vermehrer gegen die der Hybriderzeuger aufzurechnen. Schon allein die Tatsache, dass das Huhn zum Haustier wurde, bedeutet, dass es anpassungsfähig (oder sollte es besser heißen: leidensfähig) ist.
    Die Diskussion pro und kontra Hybridenhaltung führt ebenfalls nicht zur Beantwortung der Ausgangsfrage. Die Lege- und Masthybriden sind ebenso Teil der weltweiten Hühnerpopulation wie die diversen Rassen und Nichtrassen.
    Das Bestreben die Möglichkeiten auszuloten, die im Genpool unserer Haustiere stecken, ist vielleicht so alt wie die Haustierhaltung selber, und die Steigerung der Eierzahl beim Huhn ist nur ein Aspekt.

    Sowohl die Hybridhühner wie die Rassehühner sind das Ergebnis gezielter Zuchtarbeit, und die gibt es nicht ohne Selektion. Nur durch das aussortieren von Trägern nicht erwünschter Eigenschaften können die gewünschten Eigenschaften in einer Population gefestigt werden. Dass die nicht befriedigenden Ergebnisse dieser Selektionsarbeit gegebenenfalls als Abfall entsorgt werden, ist womöglich ein Phänomen unserer Gesellschaft und weder auf die Halter und Züchter der einen wie der anderen beschränkt. Letztendlich läßt sich die Anfangsfrage dieses Threads aber nur so beantworten: Wer die Legeleistung seiner Hennenherde dauerhaft erhöhen möchte, muß über mehrere Generationen auf eine höhere Eierzahl selektieren, heißt, er muß wissen, wieviele Eier jede seiner Hennen tatsächlich legt, muß alles, was eine unbefriedigende Leistung zeigt, aus der Zucht nehmen, muß nebenher noch auf andere Eigenschaften (bei Rassen eben auch auf Optik) aussortieren, und wenn das immer noch nicht reicht, womöglich mit der Einkreuzung anderer Rassen experimentieren, immer mit Blick auf das zu erreichende Ziel, darf dabei die Gefahr einer zu engen Verwandtschaft nicht aus den Augen verlieren, etc. - kurz: er darf sich ruhig am Beispiel der Hybriderzeuger orientieren, die alle diese Dinge und noch viel mehr kompromisslos umgesetzt haben.
    Letztendlich muß jeder selber für sich entscheiden, wieviel Respekt vor dem Lebewesen er auf diesem Weg zum "besseren Huhn" einem Tier zugesteht.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #65
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    Das hilft aber einer differenzierten Meinungsbildung. Das einseitige Hybriden-Bashing ist nämlich in Bezug auf die Eingangsfrage auch nicht zielführend.
    Geändert von Redcap (16.12.2015 um 18:24 Uhr)

  6. #66
    Moderator Avatar von sil
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    Ich habe jetzt die Seiten dieses threads nochmal durchgesehen, und ich finde kein Hybridenbashing.
    Was ich gefunden habe ist diese Aussage:

    Zitat Zitat von SetsukoAi Beitrag anzeigen
    Es gibt wenige schwarze Schafe in der Rassegeflügelzucht aber die Produzenten von Hybriden sind alle schwarze Schafe. Es gibt nicht einen Grund die Produktion von Hybriden gut zu heißen oder gar diese zu Unterstützen durch kauf dieser Tiere.
    Für Lohmann und Co. sind es nur Produkte wie Äpfel, Karotten oder Klopapier.
    Das ist für mich kein öffentliches Beschimpfen der Hybriden, sondern eine (zugegebenermaßen negative) persönliche Äußerung über die Hybriderschaffer.

    @ redcap
    Grundsätzlich ist es richtig und wichtig, beide Seiten zu sehen und zu beleuchten. Verstehe ich das richtig, dass das dein eigentliches Anliegen ist?
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  7. #67
    Avatar von kniende Backmischung
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    Zitat Zitat von Redcap Beitrag anzeigen
    Es will doch keiner ne 5 jährige alte, zähe Henne essen.
    Ich esse meine Hennen gar nicht und freue mich über eine langlebige und trotzdem regelmäßig legende Henne
    Das ist mein Ziel.
    Und nicht etwa, dass sie die von vorne herein angelegte Eizahl in möglichst kurzer Zeit raushaut und sich dabei selbst aufzehrt.

    Ich habe übrigens bisher *dreimal auf Holz klopf* auch noch kein Küken an einer Infektion verloren. Legedarmprobleme hatte ich festgestelltermaßen nur zweimal in 5 Jahren: Einmal eine 4jährige gesperberte Hybride und einmal ein Rassemix (3Jahre), die vergleichbar viel legte, wie eine Hybride, aber schon seit dem ersten Ei immer mal wieder Probleme mit dem Lege-Apparat hatte.

    Meine jetzige Viellegerin (die zum Glück jetzt mal ne Winterpause macht - mit 3 Jahren), ist eine Araucana-La Fleche von Hühnerling.
    Eine richtig tolle, vitale Legehenne.
    Die beiden Verluste von Hennen unter einem Jahr waren mysteriös und nicht auf Legedarmprobleme zurück zu führen.

    Was mich bei Hybriden am meisten stört, ist ihre tierbedürfnisverachtende Produktion und Haltung.
    Wenn ich so ein Tier kaufe, unterstütze ich das und genau das will ich nicht!
    Die Hybriden an sich find ich nicht unsympathisch.
    Meine absolute Lieblingshenne und Mutter der Kompanie war die gesperberte Hybride, die an Legedarmentzündung starb.
    Ich habe alles versucht (was sinnvoll erschien), sie zu retten. Leider bemerkt man es oft auch zu spät, als dass man noch helfen kann ...

    LG Silvia
    Geändert von kniende Backmischung (17.12.2015 um 07:34 Uhr)
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
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  8. #68
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    So hat man aber früher selbst im Kleinen nicht wirtschaftlich arbeiten und überleben können.
    Im Krieg hat sogar Ken Bosley, der Verwalter von Lord Greenway (hat die Marans nach England gebracht) aufgrund Futtermangels bzw. inflationärer Futterpreise die Zwerg Marans erzüchtet. Die Verzwergung der Großrassen hatte früher vor allem Kosten & Platzgründe.
    Deswegen wird sie auch in der Legehennenzucht genutzt.
    Geändert von Redcap (17.12.2015 um 08:41 Uhr)

  9. #69
    Avatar von kniende Backmischung
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    Ich habe die Hühner ja nicht, um deren Produkte zu vermarkten, sondern für den Eigenbedarf.
    Ich kann es mir leisten, sie mit Bio-Futter zu verwöhnen, sie im Zweifel zum TA zu bringen und die Legehennen zu behalten, bis sie von selbst gehen.
    Es sind ja nicht nur meine Nutztiere, sondern auch meine Haustiere. Es ist mir egal, dass die Produkte (Eier, Fleisch) im direkten Preisvergleich teurer sind, als die Supermarkt Produkte.
    Hier geht es mir ums Tier.
    Ich liebe auch die Hähne, die später in die Truhe kommen ... auch, wenn das nicht von allen Menschen verstanden wird

    Im übrigen bin ich gar nicht für "Geiz ist geil"

    LG Silvia
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    F. Rückert
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  10. #70
    Avatar von ***altsteirer***
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    Meine Rassehühner sind trotz Biofutter wirtschaftlich. Zwischen 160 und 200 Eier (auch im zweiten Legejahr) sind doch ganz ordentlich, im Sommerhalbjahr suchen sie sich den Großteils des Futters selbst.
    Zum Tierarzt kommen sie nicht, vielleicht sind ja gerade deswegen alle gesund
    Ich halte sie zwar als reine Nutztiere, mag aber jedes einzelne von Ihnen und freu mich täglich an Ihrem Anblick.

    P.S. Eine jetzt dann zweijährige, gesperberte Altsteirer Henne mit 167 Eiern zwischen 50 g und max. 58 g in der ersten Legeperiode wird für die kommende Zuchtsaison aussortiert.
    Ich erwarte mehr.

    Liebe Grüße,

    Markus
    4.29.31 Altsteirer

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