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Thema: Legeleistung von Rassegeflügel

  1. #1

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    Legeleistung von Rassegeflügel

    Hallo ich bin neu hier und hab in den letzten Wochen gespannt diverse Threads zur Rassegeflügelzucht, Erhaltung alter Rassen, etc. durchgelesen.

    Wird bei irgendwelchen Rassen die Legeleistung oder wahrscheinlich weit aus einfacher die Mastleistung erfasst?

    Wenn ich das richtig gelesen habe bisher nicht? (Wahrscheinlich auch, da es zu schwer wäre die Angaben der Züchter zu überprüfen. Bei Milchvieh zum Beispiel gibt es den Milchkontrolleur der die Leistung jeder (Herdebuch,-) Kuh regelmäßig überprüft, so konnten die Milchleistungen und Zucht in den letzten Jahrzehnten enorm gesteigert werden)

    Ich finde es irgendwie widersinnig, bei Rassen wie Altsteirern oder Sulmtalern rein auf Äußerlichkeiten zu züchten und das eigentliche ursprüngliche Zuchtziel auf Fleisch- und Legeleistung außen vor zu lassen.
    Würden sich alte Rassen nicht auch leichter erhalten lassen wenn, man Tiere anbieten kann, dessen Vorfahren eine gewisse Legeleistung/Jahr nachweisen können.

    Mir ist durchaus bewusst, dass die Haltung/Fütterung einen großen Einfluss auf die Leistung hat, darauf möchte ich hier aber nicht eingehen.

    Dass es Versuche gibt, die Legeleistung einzelner Hennen mittels Transponder zu erfassen hab ich auch gelesen, gibt es dazu Fortschritte?

    Falls ich mit meinen Gedanken oben falsch informiert bin, bitte mich zu korrigieren.

  2. #2

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    Zitat Zitat von Vulpes vulpes Beitrag anzeigen



    Ich finde es irgendwie widersinnig, bei Rassen wie Altsteirern oder Sulmtalern rein auf Äußerlichkeiten zu züchten und das eigentliche ursprüngliche Zuchtziel auf Fleisch- und Legeleistung außen vor zu lassen.
    Würden sich alte Rassen nicht auch leichter erhalten lassen wenn, man Tiere anbieten kann, dessen Vorfahren eine gewisse Legeleistung/Jahr nachweisen können..
    Richtig, manche Leute versuchen trotzdem, die Leistung ihrer Tiere zu steigern, sind allerdings schwer zu finden.
    Bei Züchtern, die stolz ihr Regal mit Aluminiumschrott, von "hochbewerteten" Tieren, zur Schau stellen, heißt es Finger weg. Ich leiste mir auch regelmäßig den sinnfreien Luxus einige Rassetiere bei meinen Hybriden mitlaufen zu lassen. Diese Jahr habe ich mir ein paar Kücken von silber-schwarzgesäumten Wyandotten geleistet. Ich sehe die Tiere einfach gerne, sind jetzt 9 Monate, noch kein Ei in Sicht und krank waren sie auch schon. Die Hybriden sind das nie.
    Gruß Werner

  3. #3
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    Ist die Herdbuchführung beim BDRG nicht dieses Jahr sogar aufgegeben worden?? Meine so was aufgeschnappt zu haben ...


    Nachtrag: Weiß nicht mehr, wo ich das gelesen hab.

    Scheinbar gibt es das doch noch

    https://www.bdrg.de/zuchtbuch-bdrg
    Geändert von Redcap (13.12.2015 um 13:35 Uhr)

  4. #4

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    Danke, in diese Richtung ging meine Frage.

    Wie viele Züchter nehmen daran teil und finden diese Leistungsdaten auch Eingang in die Bewertung bei Schauen?

  5. #5
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    Wontolla und Günter Droste können als Zuchtbuchzüchter des BDRG mehr dazu sagen.
    Oder Katrin ... sie züchtet Vorwerk-Hühner.
    http://www.erhaltungszucht-gefluegel.de/index.php?id=27
    Geändert von Redcap (13.12.2015 um 13:53 Uhr)

  6. #6

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    Hallo,

    auf die Legeleistung wird nach Meinung bei vielen Züchtern wenig Wert gelegt. Die Angaben über eine Legeleistung von 160 bis 240 Eiern bei den einzelnen Rassen sind in der Regel viel so hoch angesetzt, und werden ja auch nie überprüft. Bestimmt spielt die Rasse, und insbesondere die Haltungsbedingungen eine Rolle, aber hohe Legeleistungen kann man wahrscheinlich mit Rassehühnern selten erzielen.

    Ich habe meine Altsteirer-Hühner auch in erster Linie am Spaß an der Freude mit den Tieren. Es ist für mich jeden Tag ein tolles Erlebnis wenn ich meine bunte Schar Altsteirer gemeinsam mit meinen Ziegen auf dem Gelände beobachten kann. Für meinen, und den meiner Freunde, hohen Eierbedarf habe ich noch ein paar Hybriden, die im 1. Jahr mehr als 300 Eier legen. Unsere Eier sind nämlich mit das beste Lebensmittel was es gibt.
    Hühnereier enthalten natürlich Cholesterin. Allerdings ist es ein Irrglaube, dass der Verzehr von Eiern den Spiegel des gefährlichen LDL-Cholesterins erhöht – im Gegenteil. Studien konnten mittlerweile beweisen, dass der Verzehr von bis zu 4 Eiern täglich keinen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat.

    Meine Hybriden haben sich auch sehr schnell dem Verhalten der Rassehühner angepasst, und es gibt keinerlei Probleme. Deshalb werde ich jede Jahr 4-6 Hybriden dazu holen, damit mein Eiervorrat nicht zu Neige geht.

    Nobbi
    2.12.10 bunte Schar Altsteirer, 0.45 Hybriden, 4 Laufenten, 4 Bronzeputen, 7 Kaschmirziegen, 2 Kanninchen, 1 Kromfohrländer Hund / www.rothenbergfarm.de

  7. #7

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    Zitat Zitat von Nobbi555 Beitrag anzeigen
    Hallo,

    auf die Legeleistung wird nach Meinung bei vielen Züchtern wenig Wert gelegt. Die Angaben über eine Legeleistung von 160 bis 240 Eiern bei den einzelnen Rassen sind in der Regel viel so hoch angesetzt, und werden ja auch nie überprüft. Bestimmt spielt die Rasse, und insbesondere die Haltungsbedingungen eine Rolle, aber hohe Legeleistungen kann man wahrscheinlich mit Rassehühnern selten erzielen.....

    Meine Hybriden haben sich auch sehr schnell dem Verhalten der Rassehühner angepasst, und es gibt keinerlei Probleme. Deshalb werde ich jede Jahr 4-6 Hybriden dazu holen, damit mein Eiervorrat nicht zu Neige geht.

    Nobbi
    Deshalb wundert es mich ja, dass bei Rassen die ursprünglich wegen Eiern und Fleisch entstanden sind gar kein Wert auf Legeleistung und Mast gelegt wird. Es ist auch vollkommen klar, dass die Legeleistung von Hybriden nicht erreicht werden kann aber deshalb dieses Merkmal gleich komplett weglassen?

    Man könnte jetzt soweit gehen, dass positive Bewertungen bei Schauen negativ mit der Legeleistung korrelieren, da ein Huhn, dass viel Energie in sein Gefieder steckt, vermutlich weniger für die Eierproduktion übrig hat.
    Oder liege ich mit der Annahme falsch?

    Die Frage ist bei mir deshalb aufgetaucht, da man hier oft negative Kommentare zu den Legehybriden liest aber am Ende doch wie von dir erwähnt zu ihnen greift um ausreichend Eier zu erhalten.

    Wäre es da nicht sinnvoller gute Legeleistung als Zuchtziel bei Rassen wie Altsteirern zu forcieren und auch zu überprüfen, als nur auf das Aussehen zu züchten?
    Oder scheitert das einfach an der praktischen Umsetzung?

  8. #8
    Gast
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    Genau so ist es ... Schautiere sind heute als "Spätentwickler" selektiert. Damit kann das Gefieder (Zeichnung & Farbe)** als auch Körperform länger ausreifen, ganz anders als bei Leistungslinien.
    Wenn man Leistung und Schönheit vereinen will muss man bei beidem Abstriche machen. In England wird wahrscheinlich auch deswegen nicht so streng bewertet (z.B. bei Fehlern der Lauffarbe) wie in Deutschland. Ausserdem wurden da speziell bei den Welsumern (leider weniger bei den Barneveldern) immer wieder Blutauffrischungen mit Marans (englische Version ohne Fussbefiederung) gemacht. Im Welsummer Club gibt nur keiner das offensichtliche zu. Dabei war genau das eine weitsichtige Strategie, die die Rassemerkmale (großes & dunkles Ei) gesichert haben ... heute schielen selbst die Holländer nach den englischen Welsummers.

    ** Die Gefiederentwicklung erfolgt über hormonelle Skripts, die durch die Selektion gefestigt/fixiert werden.
    Wenn die Federn mehr Zeit zum Wachsen haben, kann sich die Zeichnung schärfer/klarer und die Farbsättigung stärker/schwächer (je nach genetischem/hormonellem Skript) ausbilden.
    Geändert von Redcap (13.12.2015 um 14:30 Uhr)

  9. #9

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    Zitat Zitat von Redcap Beitrag anzeigen
    Genau so ist es ... Schautiere sind heute als "Spätentwickler" selektiert, damit kann das Gefieder (Zeichnung & Farbe) als auch Körperform länger ausreifen, ganz anders als bei Leistungslinien.
    Wenn man Leistung und Schönheit vereinen will muss man bei beidem Abstriche machen.
    Das stimmt wohl, aber man müsste ja gar nicht versuchen die Legeleistung ins Unendliche zu steigern sondern nur eine Mindesteierzahl/Henne/Jahr/Rasse festlegen und sobald man über der Grenze ist kann man sich wieder aufs Aussehen konzentrieren. Dann gäbe es eben Legeleistungsvererber(die vom Aussehen nicht ganz perfekt sind), die man sich in die Zucht holt, wenn man mit seinen Schautieren unter die Legeleistungsmarke fällt.

    Aber das ist alles nur Theorie solange es nicht eine praktikable Lösung zur Eierfassung von einzelnen Hennen in Beständen gibt. Und es ist leichter auf Merkmale zu züchten die man am Tier direkt sieht, als auf Leistungsmerkmale, die man dem Tier nicht direkt ansieht.

    Ich meine so eine Leistungsüberprüfung würde die Erhaltung alter Rassen erleichtern, wenn man Tiere anbieten kann die eine gewisse Eierzahl/Jahr erreichen.

  10. #10

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    Hallo,

    mein Zuchtziel ist es robuste, wetterharte, und wildnistaugliche Hühner zu züchten die Gefahren frühzeitig erkennen und die angemessenen Reaktionen zeigen. Die Hennen sollen gute Brüterinnen sein und ihre Küken sehr zuverlässig führen. Aber ich will auch als Langzeitziel erreichen das die Legeleistung nicht unter 190 Eier im Jahr liegt. Dabei muss natürlich die Brut und das Führen der Hennen berücksichtigt werden. Wenn ich aber von April bis Juli wegen Brütens und Führen der Küken sowie von September bis Dezember wegen Mauser kaum Eier habe, habe ich eines meiner Ziele (kontinuierliche Eierversorung) nicht erreicht.

    Im nächsten Jahr wird mir das Selektieren der Nachzucht leicht gemacht, weil die "Räuber" in diesem Jahr schon genügend selektiert haben. Das heißt, das ich alle Rassehühner die brüten wollen auch brüten lasse. Sollten dann mehr als zehn Junghennen überleben, kann ich mit der Selektion beginnen. Die "Räuber" haben allerdings schon ein Beitrag zu meinem 1. Zuchtziel erbracht, denn nur die tapfersten und schnellsten Küken und Hühner haben überlebt.

    Nobbi
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