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Thema: Wie meine Hühner mir gegen meine Depressionen helfen....

  1. #31
    Avatar von Blacky04
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    Diese vielen Kommentare berühren mich doch reichlich.
    Ich finde mich in wirklich jedem Schreiben irgendwo wieder.

    Z.B. der Satz von Hobbyhuhn2013: "Nein sagen war mein schlimmster Feind" trifft vieles auf den Kopf.

    Ich habe gelernt, NEIN zu sagen, wenn eigentlich ein JA erwartet wird. Das hat mich wohl die ein oder andere Freundschaft gekostet.
    Heute weiß ich, richtige Freunde/innen hat man höchstens 2/3 wenn überhaupt. Der Rest sind Kumpels und eben JA Sager nachdem Motto: "Was sollen denn die Anderen denken?"

    Die "Anderen" können denken, was sie wollen. Mir Latte. Eh vieles nur Scheinwelt und so tun als ob.

    Ich bin seit Anfang des Jahres in einer so genannten Resilienzgruppe, wo über Probleme und besondere Themen gesprochen wird. Offen und ehrlich, mit Tränen usw. Es haben ja alle Probleme und Verständnis für eben diese Probleme der anderen Gruppenmitglieder. Alles, was da besprochen wird, bleibt in den 4 Wänden des Gruppenraumes.

    Und ja, ich bin der einzige männliche Teilnehmer. Männer haben ja keine Probleme, jedenfalls nicht in unserem Dorf. Und wenn, dann gibt man sie nicht zu oder säuft sie weg.

    12 Jahre alleinerziehender Papa und 18 Jahre Arbeit in einer Werkstatt mit geistig behinderten Menschen, die mir sehr viel Spaß gemacht hat, haben ihre Spuren hinterlassen. Als wir in eben dieser Werkstatt einen neuen Leiter bekamen, ging das Arbeitsklima total den Bach runter und Mobbing vom feinsten (gemeinsten) war an der Tagesordnung.

    Nun bin ich seit knapp einem Jahr in Frührente, teile meine Zeit so ein, wie es MIR paßt und habe mit dem anderen Kram nichts mehr am Hut. Gut so.
    Geändert von Blacky04 (25.05.2016 um 21:17 Uhr)
    Alle sagten das geht nicht.

    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  2. #32
    Avatar von Blacky04
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    Ich vergaß:

    Es ist doch ein Mann (passiv) in der Gruppe. Er begleitet seine Frau, weil sie die Termine nicht alleine wahrnehmen kann.

    Dieser Mann war Lehrer und hatte vor vielen Jahren einen Schlaganfall mit anschließenden Depressionen, die eine lange Ausfallzeit nach sich zogen.
    In dieser Fehlzeit kam eine neue Kollegin in die Schule und sagte:"Ich kenne sie ja noch gar nicht, was hatten Sie denn?"
    Als er kurz und knapp antwortete: "Ich hatte Depressionen," entgegnete diese Kollegin: "Ach so, ich dachte schon, Sie hatten etwas Schlimmes."

    Viele der langjährigen Lehrerkollegen waren sehr sauer, weil sie über den Zeitraum seines Fehlens seinen Unterricht übernehmen mußten und ließen ihn das auch spüren.

    So viel zum Thema und zur Annerkennung von Depressionen in der (unwissenden) Gesellschaft.
    Alle sagten das geht nicht.

    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  3. #33
    Hühnerangestellte Avatar von Kohlmeise
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    Dieses hochsensible Thema hier zu diskutieren, bricht wieder die Starre und Hemmschwelle dieser Erkrankung auf.
    Genau das ist so furchtbar wichtig für Betroffene sowie deren Angehörige. Meine Älteste leidet jetz schon das 3. Jahr darunter, ist seit zwei Jahren arbeitunfähig. Es geht eigendlich nichts voran, da sie, wie von Lisa so schön beschrieben, diese Leiter nicht akzeptieren will. Etwa zeitgleich fing ich mit der Planung und Haltung unserer Hühner an. Ich bringe es jetzt mal sehr deutlich auf den Punkt. Hätte ich durch die entzückenden Hühner und deren grenzenlose Zuneigung nicht stetig Ablenkung gehabt, ich wüsste nicht was dann mit mir passiert wäre.
    So oft bin verzweifelt ich in den Garten gegangen, und dann kamen immer diese fröhlichen Geschöpfe und lenkten mich vom schweren Alltag ab. Sie sind niemals nachtragend und nehmen dich so wie du bist.
    Frau Kohlmeise und das Fußvolk...


  4. #34

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    Ohne hier jetzt auf Einzelheiten einzugehen, einige kennen mein Problem und die Gutgläubigkeit wie es passierte, Depri ist auch mir nicht unbekannt. Das Hauptproblem ist das man nur selten unbefangen und angstfrei darüber reden kann und man auch bei professioneller Hilfe lange suchen muss bis man Vertrauen aufbauen kann.

    In einigen Beiträgen von Euch finde ich mich wieder, Danke für Ratschläge und Tips.

    Liebe Grüße Windfried

  5. #35

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    Ich muss jetzt einfach mal sagen, dass mich das unglaublich berührt wie mutig und offen hier über das Thema Depression gesprochen wird.
    Vor 3 Jahren wurde bei mir eine schwere Depression diagnostiziert. Irgendwie war das alles ganz schleichend gekommen, aber auf einmal war mir mein bis dahin sehr erfolgreiches Studium zu viel, die eigentlich tolle Beziehung - zu viel, das ganz normale Leben - einfach zu viel. Ich war ausgebrannt (mit 22 Jahren) und kam mir vor wie die größte Versagerin aller Zeiten.
    Erst nach fast einem ganzen, furchtbaren Jahr habe ich mich dazu durchgerungen eine Therapie zu machen (wohl eher weil meine Eltern mir die Pistole auf die Brust gesetzt haben - zum Glück). Heute geht es mir viel besser und ich habe wieder Lust zu Leben.
    Unsere Hühner kamen Anfang 2016, ein paar Wochen bevor ich meine Therapie erfolgreich abgeschlossen habe, und unterstützen mich seitdem das in der Therapie Erlernte nicht zu vergessen und weiter auf mich zu achten.
    Sie sind einfach immer da - zum guten Morgen sagen - Mittags freuen sie sich auch über einen kleinen Besuch und Abends beobachte ich sie sehr gerne bei der Zubettgeh-Routine :-)
    All das macht mich wirklich glücklich..

  6. #36
    Avatar von zickenhuhn
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    Tja,Depressionen sind niht zu unterschätzen.Die kann man schneller bekommen,als man meint,und niemand soll sagen "Ich nicht". Auch ich habe das immer weit von mir abgeschoben.Und dann gibt es irgent etwas,was einen schnell in Depri bringt.Dann da wieder rauszukommen,ist dermaßend schwierig bis unmöglich.Und ja, Tiere können da sehr wirkungsvolle Therapeuten sein.Sie geben Struktur und was noch viel wichtiger ist,ganz viele Lichtblicke ins dunkle.Ich weiß nicht,wo ich heute wäre ohne meine Tiere,vorallem ohne meine Hühner.

  7. #37
    Avatar von sternenstaub
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    Ich finde euch mutig.
    Depression ist ja nach wie vor ein heikles Thema. Leider gibt es auch viele Wege dahin und nur wenige meist sehr schwere wieder heraus. Und dann mutig zu sagen/schreiben: "Ja ich hatte eine Depression." macht den Vielen Mut, die einen Weg heraus noch vor sich haben.
    Gruß sternenstaub

  8. #38
    Avatar von Kunibert
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    Diesen Thread sehe ich ja jetzt erst.
    Oh wie wahr ist das Alles.

    Hatte vor ein paar Jahren fast schon mit Allem abgeschlossen. Bis mein damaliger Chef die Reissleine gezogen hat (ja er hats als Erster gemerkt, bzw mich drauf angesprochen während alle anderen gerätselt haben, was denn wohl mit mir los sei) und mir einen Termin beim Arzt gemacht hat. Dann kam alles ins Rollen und ich musste erstmal lernen zu akzeptieren, daß ich Depressionen habe.

    Und wenn ich u. A. bei meinen Hühnern, oder bei meinen Wellensittichen vor der Voliere stehe, oder im Garten die blühenden Blumen mit ihren summenden Besuchern betrachte, vergesse ich für den Moment alles schlechte.

  9. #39
    Avatar von flugfisch
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    Wie bei Brittchen hat mich meine Depression seit Jugendzeiten begleitet.
    Hatte immer wieder besonders schwarze Phasen. Und nie habe ich sie als das erkannt was sie ist.
    Eine Krankheit. Bei der es gut tut sich Hilfe zu holen. Bei der es Hilfe gibt.
    Hätte ich oder jemand anders bei mir als Kind erkannt, um wieviel früher hätte ich mehr Lebensqualität haben können.
    Meine Hühner habe ich mit Hilfe meiner Therapeutin gegen den Willen meines Mannes (der mich mittlerweile gut unterstützt) angeschafft. Ganz schnell und plötzlich, damit nichts mehr dazwischen kommen kann.
    Und seit letztem Jahr im Juli freue ich mich jeden Tag daß es sie gibt.
    Nicht nur sie "lieben" mich, auch ich kann sie einfach bedingungslos lieben.
    Für sie sorgen und für sie da sein.
    Und sie sind die eigenwilligsten, lustigsten Persönlichkeiten.
    1,1 Zwergmalaien porzellanfarbig 1,6 Zwerghühner 8 RdH`s
    Liebe Grüße von Sabine
    Die Pflicht ruft! "Sag ihr, ich ruf zurück."

  10. #40
    Hühnergott (Avatar) Avatar von Jorg
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    Moin zusammen,

    habe mich mal eingelesen und möchte meinen Senf dazu geben:

    Zitat Zitat von SalomeM Beitrag anzeigen
    ...In depressiven Menschen steckt ein wahnsinniges Potential an Nächstenliebe, Gerechtigkeitsempfinden, Treue und Intelligenz...
    Kann ich unterschreiben!
    Die meisten Depressionen (z.B. Neurotische Depression bzw. Dysthymia) zählen zu den Neurosen.
    Aus meiner therapeutischen Arbeit in eigener Praxis und Tätigkeit für niedergelassene Psychologen kann ich unterschreiben, dass zur Ausbildung von Neurosen immer eine gewisse Grundintelligenz vorhanden ist.
    Soll heißen: Depressive Menschen sind oft hochbegabt; denn erst eine gewisse Intelligenz ermöglicht die Ausbildung von Neurosen.
    SalomeM schrieb (Zitat): "...wahnsinniges Potential an Nächstenliebe, Gerechtigkeitsempfinden...".
    Das kommt daher, dass eine überdurchschnittliche oder Hochbegabung fast immer mit einer sehr hohen sozialen Intelligenz als isolierte Intelligenzstruktur einhergeht.
    Ist doch auch schon mal was

    Zitat Zitat von SalomeM Beitrag anzeigen
    ...Ich finde es sehr erstaunlich, dass Depression unter behandlungsbedürftige Krankheit eingestuft wird. Noch erstaunlicher, dass die Betroffenen dies meist auch glauben...
    Hier möchte ich Einspruch erheben.
    Bei einer Depression ist die Selbstwahrnehmung, das "ICH" gemindert, wodurch das "DU" an Macht gewinnt.
    Ein Depressiver fühlt sich subjektiv (i.d.R.) klein, wodurch evtl. Partner übergroß gesehen werden.
    Nicht selten vernachlässigen depressive Mensch dadurch eigene Interssen zu Gunsten Dritter.
    Spinnt man den Gedanken weiter, werfe ich mal häusliche Gewalt etc. in den Raum ...

    Das "klein" fühlen kann soweit gehen, dass man sich in Phantasien aufgibt.
    Eine ganz typische Äußerung von Depressiven ist: Ich sehe mich in einer Schneelandschaft und wandere immer weiter ... bis ich immer kleiner werde und im Schneetreiben schließlich ganz verschwinde"
    Da das ICH irgendwann sehr klein werden kann, ist ein möglicher Suizid als Folge schließlich denkbar.

    Bei neurotischer Depression habe ich immer gerne SSRI (Serielle Serotoninwiederaufnahmehemmer) empfohlen.
    Die sind nicht so schlecht, wie viele glauben mögen.
    Da bei Neurosen oftmals die Möglichkeit zur objektiven Aufarbeitung der auslösenden Probleme im Krankheitsverlauf nicht mehr gegeben ist, kappen die SSRI gewisse Spitzen um eine adäquate Selbstaufarbeitung wieder zu gewährleisten.
    So ganz grob ...

    Gruß in die Runde
    Jorg
    Geändert von Jorg (28.09.2016 um 21:14 Uhr)
    Beste Grüße in die Runde, Jorg

    "Eier, wir brauchen Eier!" (Oliver Kahn)

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