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Thema: Wie meine Hühner mir gegen meine Depressionen helfen....

  1. #61
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Zitat Zitat von flugfisch Beitrag anzeigen
    Ich war es so lange gewohnt immer zu lächeln, zu funktionieren, schaffe ich , geht schon, alles ok, kein Problem.
    Wie soll ich jetzt wissen was mich belastet und wann ich aufhören soll. Ist ein langer Prozess.
    Ja, das ist es - aber wir leben ja, um zu lernen und zu wachsen. Dafür bin ich immer wieder sehr dankbar. Jeder neue Tag kann so viel Gutes bringen, indem man einfach aufhört, immer die selben Fehler zu machen - auch wenn man manchmal ein bisschen rumprobieren muss, um zu wissen, was gut für einen selbst ist oder nicht. Aber wir haben ja Zeit! Es steht ja keiner mit der geladenen Waffe hinter uns.

    Ich habe ja auch immer nur funktioniert und die Anzeichen verleugnet, dass es mir schlecht geht, bis das nicht mehr möglich war. Da ich immer schon "viel zu" (sensibel, anspruchsvoll) war, habe ich irgendwann versucht, besonders stark, organisiert, pragmatisch, tough und eine "Stütze" zu sein, um mich mir, der Familie und der Welt zu beweisen. Daneben habe ich heimlich Lyrik geschrieben und oft vor dem PC geheult, weil ich den Spagat kaum noch aushielt. An manchen Tagen habe ich direkt nach dem Aufwachen gedacht "Scheisse, ich lebe immer noch..." Ich habe - weil ich eigentlich ein scheuer Mensch bin - nicht viel aus einigen meiner Möglichkeiten gemacht, mich dafür wieder geschämt, mich wieder beweisen wollen, mich wieder selbst gequält, usw. Eigentlich habe ich ständig versucht, mich und andere davon zu überzeugen, dass ich "trotzdem" ok bin. Dabei habe ich in jungen Jahren manche Krise so toll gemeistert, dass ich heute - im Nachhinein - stolz auf mich und meine Verhaltensweisen bin. Aber wie gesagt: ich wußte mich lange nicht zu schätzen.

    Richtig gut geht's mir erst wieder, seit ich mit dem Kundalini-Yoga angefangen habe, v.a., seit ich das nunmehr zwei Jahre mache. Das funktioniert für mich, und ich habe seither viel mehr Verständnis - für mich, für Andere - und viel mehr dauerhaftes "Licht" im Herzen. Und ich habe gelernt, "Nein" zu sagen, mal nichts zu tun, wenn ich nicht mag usw. - ich muss mich nicht mehr beweisen. Weder mir, noch Anderen. Das ist so eine Befreiung, das kann ich gar nicht sagen. Und wenn dann in der Meditation wieder mal ein dunkles Gefühl hochblubbert, lasse ich es einfach kommen - dann schaue ich's mir in Ruhe an und akzeptiere es. Und mache NICHTS dran - weil es zu mir gehört. Und weil es seine Berechtigung hat. Und weil nicht immer alles hell und fröhlich sein muss! Und meistens, wenn ich das wirklich entspannt geschehen lasse, geht es dann langsam wieder - aber in Frieden. Und kommt - jedenfalls in der Stärke - nie wieder...

    Ich bin wirklich so dankbar, dass es mir jetzt so gut geht. Vielleicht liegt's ja auch am Alter - seit ich die 40 überschritten habe, ist mir Vieles viel "egaler" als früher Deine Bücher schaue ich mir mal an! Besonders "Die Macht der Stille" hört sich an wie mein Buch
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  2. #62

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    Hallo, ich freue mich so, dass ich hier was angeschubst habe...und ich bin froh, dass ich hier nicht das Gefühl haben muss ausgegrenzt zu werden. Momentan ist mal wieder ein mittlere bis schwere Phase angesagt. Reden mag ich schon gar nicht mehr. Einzig meine Tiere können momentan richtig zu mir durch kommen. Alles andere ist mir zu anstrengend. Ich möchte derzeit kaum Kontakt zu Menschen. Ich kann sie nicht verstehen, ihre Reaktionen und Aktionen sind mir einfach zu heftig derzeit. Trotz jahrelanger Therapie kommen diese Phasen immer wieder. Ich nehme Medikamente, die ein wenig Erleichterung bringen. Ich hoffe es geht bald wieder vorbei....nichts ist schlimmer als das Gefühl in ein dunkles Loch zu rutschen und das rettende Licht wird immer kleiner, egal was du unternimmst, es entfernt sich unaufhaltsam....ich wünsche mir oft, man könnte per OP einfach einen Knopf im Hirn drücken und dann wär alles gut...ich bin so froh meine " Engelchen mit Kämmen " zu haben...der einzige Ort, wo ich zur Ruhe komme ist der Hühnergarten....ein Huhn auf dem Arm zu halten und das weiche Gefieder zu spüren beruhigt mich sehr...Ich wünsche allen ein schönes WE .....
    Geändert von brittchen (30.09.2016 um 20:13 Uhr)
    I love my chickens...www.meine-huehnerschar.jimdo.com
    1.4 Zwergaustralorps schwarz, 0.2 Bovans, 0.4 Lohmann's , 0.11 Leghorn,0.1 Welsumer, 2.4 Mini Mixe,1.3 deutsche Sperber, 0.3 Bassetten, 0.3 Chochins groß

  3. #63
    Avatar von Blacky04
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    Britta, das Thema ist doch allgegenwärtig und gut, dass du es angeschubst hast.

    Ich habe ähnliches in einem ganz anderen Forum getan. 2 oder 3 Meldungen als Posting im Forum, aber viel mehr als PN.

    Viele wollen halt nicht "öffentlich" drüber schreiben, obwohl, ich z.B., bin hier doch sehr anonym. Mir aber auch absolut Latte.

    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, dass du diese Phase schnellst möglich "durchschreitest", und wenn auch auf allen Vieren.
    Der berühmte Satz: "Der Weg fängt mit dem ersten Schritt an" trifft wohl selten so gut zu, wie auf depressive Phasen.

    Bernd
    Alle sagten das geht nicht.

    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  4. #64
    Hühnergott (Avatar) Avatar von Jorg
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    Zitat Zitat von brittchen Beitrag anzeigen
    Hallo, ich freue mich so, dass ich hier was angeschubst habe...und ich bin froh, dass ich hier nicht das Gefühl haben muss ausgegrenzt zu werden ...
    Wir haben alle mal Schnupfen, Husten, aber was seelisches ...
    Wenn es um Zivilisationskrankheiten geht, die sich in der heutigen Welt kaum vermeiden lassen, sieht es schon anders aus.
    Wenn 10 von 10 Leuten behaupten würden, sie wären seelisch absolut gesund, dann würde ich sagen: Da sitzen die Ver-rückten, denn diese 10 leugnen und verdrängen.

    Ich wünsche Dir gaaaanz viel Kraft und dass es Dir bald wieder gut geht.
    Super Therapeuten (die Huhns) hast Du ja an Deiner Seite.

    Liebe Grüße von der gewittrigen Nordseeküste
    Beste Grüße in die Runde, Jorg

    "Eier, wir brauchen Eier!" (Oliver Kahn)

  5. #65
    offline Avatar von guggel
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    Moin
    Danke für dieses Thema und euren Mut hier zu schreiben.
    Meinereiner hatte auch schlechte / dunkle Zeiten.
    Bin allerdings gestärkt dort wieder heraus gekommen.
    Eure Schilderungen über diese Krankheit hilft mir, sie zu verstehen.
    Habe im Umfeld 2 Personen mit dem Problem.

    Danke nochmal für den Erfahrungsaustausch hier.



    Gruß Reiner
    "Wer seine Ruhe will, darf im Hüfo nichts posten"
    zfranky
    Gruß Reiner 0,14 Mixe - 2,11 versch. RasseHuhns - 0,2 Mieze

  6. #66
    Avatar von flugfisch
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    Brittchen
    Unsere Hühnerchen sind schon ganz besondere Therapeuten.
    Einen der Anstöße, die mir meine Therapeutin gegeben hat, war, mir in besonders angespannten oder belastenden Situationen ein entspannendes oder hilfreiches Szenario vorzustellen.
    Ich habe mir vorgestellt, daß ich meinen Ärger, meine Hilflosigkeit (was auch immer) in ein Huhn verwandele.
    Dann nehme ich mein Huhn unter den Arm. Und alleine das Gefühl, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie ich ein Huhn unter dem Arm nehme, beruhigt und erfreut mich.
    Und meine Hühner kann ich mir jederzeit, spielendleicht und völlig lebensecht vorstellen.
    1,1 Zwergmalaien porzellanfarbig 1,6 Zwerghühner 8 RdH`s
    Liebe Grüße von Sabine
    Die Pflicht ruft! "Sag ihr, ich ruf zurück."

  7. #67
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Liebe Britta,
    die schlimme Phase wird vorbeigehen - tue alles für Dich selbst, was Du wirklich tun willst. Mir hat es immer sehr geholfen, mir vorzustellen, ich wäre mein eigener Freund: dann mache ich Dinge für mich selbst, die mir sonst zu anstrengend gewesen wären. Und gleichzeitig bringe ich mich dazu, mich aufzuraffen, um mir kleine, aber schöne Erlebnisse zu verschaffen.
    Ich weiß, wie es ist, niemanden sehen zu wollen aus Angst, womöglich angesprochen zu werden - ich habe manchmal sogar den Weg zum Briefkasten gescheut; es hätte ja ein Nachbar "lauern" und mich ansprechen können. Es ist fast unmöglich, das so zu sehen, wenn man mittendrinsteckt, aber: jede Krise ist auch eine Chance. Es muss nicht immer besser werden, manchmal reicht es schon, wenn es nicht schlimmer wird.
    Ich wünsche Dir, dass Du - neben den Tieren - neue Kraftquellen entdeckst und es schaffst, Dich ab und an einfach wohl und geborgen zu fühlen. Mein neustes "Ding" ist gerade Herbstkränze basteln - da pfriemle ich selbstvergessen vor mich hin und fühle mich wohl, sammle und sehe die schönen Früchte und Blätter der Natur und keiner will was von mir Seeehr entspannend derzeit.....
    Alles Liebe
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  8. #68
    Avatar von Engerling
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    So jetzt habe ich grad mal abgecheckt ob brittchen noch aktiv ist (check, ja ist sie )

    Also, wenn du magst darfst du mir gerne auch mal eine PN schreiben.

    Bei mir ist alles 'ein bisschen kompliziert' (Wo ist es das schon nicht?)

    Ich war zwar auch schon beim Therapeuten, habe aber keine Diagnose Depression bekommen. Das mag auch daran liegen, dass ich einige Dinge (zumindest) dem Therapeuten gegenüber verschweige (und es lieber 'normalen' Menschen/Freunden/oder schriftlich bei Seelsorge-Anbietern mache). Ich bin auch ziemlich froh, keine Medis zu nehmen, ehrlich gesagt. Das ist einer von mehreren Gründen wieso ich mich vor einem erneuten Therapeuten-Besuch (der zwar nicht zwingend, aber möglicherweise doch 'sinnvoll' wäre) etwas heraus schiebe. Und nein, auch wenn ich mich bei der Aussage 'die Leiter nicht annehmen' schon bisschen 'angesprochen' fühlte so habe ich doch rein objektiv, aber auch subjektiv, einfach eine andere Leiter. Ich möchte jedoch niemandem 'empfehlen' auf Medis zu verzichten. Das muss jeder selber ausfinden. In meiner 'Phase' wo ich begann die Krankheit nicht tot zu schweigen (obwohl das unabsichtlich geschehen ist, da ich da grad so 15-16 war und man vorher hald vom Alter und der 'Weisheit' noch nicht so weit ist) habe ich diese Baldriantabletten sowie das Johanniskraut (tlw. gemischt) genommen. Letzteres hat mir nicht so lange geholfen. Obwohl es wohl nicht schlecht war und ich nicht darauf verzichten würde hätte ich das früher wieder absetzen können. Das Baldrian half mir sehr. So beruhigte sich das Gedankenkarrussell etwas, obwohl ich schon ab und an recht nun ja... 'schläfrig' am Arbeitsplatz war. (arbeiten konnte ich trotzdem relativ perfekt, aber den ganzen Tag zu stehen ohne sich zu bewegen war bisschen mühsam. Da wurde ich dann hald komisch angeschaut, wenn ich mir einen Stuhl heran holte )

    Ich glaube ich bin heute soweit zu sagen, dass es sich 'sehr gebessert' hat. Eine gewisse Müdigkeit und der Hang zu Stimmungsschwankungen habe ich leider immer noch. Auch aggressiv kann ich mich nennen... (Vor Allem letzteres ärgert mich schon sprichwörtlich, weil ich ja eigentlich nicht wegen jedem bisschen in die Luft gehen möchte und fürchte, somit die beginnende Fortschritte in der Familie zunichte zu machen...) (obwohl ich noch nicht ganz sicher bin, ob sich unsere Familie wirklich kitten lässt).

    Ach ja, die Hühner Mit denen beschäftige ich mich noch nicht so lange, aber sie tun mir sicher gut. (nun ja, ich frage mich nur andauernd, ob ich ihnen gerecht werden kann, etc. pp. ). Sie 'zwingen' einem hald auch mal dazu, Neuerungen anzugehen, damit die ******* Milben nicht mehr so plagend sind. Sie zeigen mir ab und an auch, dass man andere Lebewesen nicht 'ausnützen' kann, aber wenn sie Lust haben geben sie mir viel Freude zurück. Na ja, ich bin hald schon die Person, die sich nicht (nur) am blossen zuschauen der kleinen Tierchen erfreut, sondern auch mal kuscheln will... Da haben meine Hühner meistens genau dann, wenns mir richtig mies geht, so gar keinen Bock drauf. (wenns mir dafür besser geht wird gerne gekuschelt... Die sind schon schlau )

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