Ich glaube, dass sich jeder, der sich Gedanken über die Fütterung macht, nur im Toleranzbereich von Optimum und Pessimum bewegt.

Ich bin momentan etwas am Gedankensortieren und nach einem Gespräch mit meinem Freund etwas unschlüssig.
Seine Gedanken gehen in die Richtung, dass das Huhn durch Mutation und Selektion, Instinkt und Erlerntes von der Mama oder Artgenossen nur gelernt hat, DASS es etwas fressen kann. Also nur entscheidet, ob mmmh oder bäh. Es hat gelernt, dass bestimmtes Fettiges, Proteinreiches, Kohlenhydratreiches fressbar ist. Da es ein Allesfresser ist, ist es darauf "geeicht", dass es vielfältig fressen muss. Eine bewußte Entscheidung vor dem Futternapf für einen bestimmten Nährstoff findet allesdings seiner Meinung nach nicht statt. Das ist auch nicht notwendig, weil es durch vielfältiges Futter wahrscheinlich alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen wird. Wenn es zuwenig "gelernt" hat, wird es sich unausgewogen ernähren und ggf. krank werden oder sterben.

Ob es den Begriff " es schmeckt mir" beim Huhn auch gibt, weiß ich nicht, aber dadurch könnte sich eine evtl. einseitige Futteraufnahme auch begründen.

Das alles würde aber für mich heißen, dass ich meine Meinung zum Auswahlfutter etwas ändern müsste. Ich kann nicht mehr sagen, das Huhn weiß schon was es tut und braucht, sondern muss mich fragen, ob dieses spezielle Huhn überhaupt fähig ist und gelernt hat vielfältig zu fressen.
Und natürlich sollte auch mein Futterangebot vielfältig genug sein. Wenn ich das nicht sicherstellen kann, müsste ich Nass-bzw. Weichfutter zufüttern. Was ich bis jetzt eigentlich für mich ausgeschlossen hatte bzw. meine Hühner oder Wachteln dieses abgelehnt haben.