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Thema: altsteirer weiß und wildbraun

  1. #21
    Avatar von Drachenreiter
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    Aha die Weihnachtsbäume bei kajosche sind schon ganz schön geschmückt und wie rund die Kugeln schon am Baum sind.

    Gruß
    DR
    Altsteirern wb, weiß, gesperbert
    Sultan Hühner weiß
    Große Paduaner div. Farben

  2. #22
    Avatar von altsteirer.at
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    Hallo Aus Österreich!

    Hallo Kajosche!

    Ich habe nach längerer Zeit wieder mal in Web geschaut und heute Deine interessanten Beiträge gelesen.

    Ich lebe die meiste Zeit des Jahres in Wien, züchte aber seit über 10 Jahren recht konsequent Altsteirer und da v. a. weiße. Auch ich versuche die diversen Parameter zu verbessern, wenn ich auch v. a. weiße züchte, ganz einfach, weil sie vor 15 Jahren kaum noch vorhanden waren. In Österreich hat es damals gar keine mehr gegeben, außer 10 Hennen. Ich war damals federführender Aktivist im VEGH und wir haben damals von Grisse noch 3,3 bekommen.

    Obwohl ich seit Jahrzehnten beim RÖK bin, bin ich eher Generhalter, als Sportzüchter. Daher züchte ich auch mit Fallennestern, mache also Stammbaumzucht.

    Auch ich habe einige wildbraune Tiere, oder fast wildbraun, welche ich zu erhalten trachte. Sie sind wirtschaftlich recht konkurrenzfähig und daher suche ich sie zu erhalten. Allerdings ist es immer schwierig mit kongenialen Partnern zusammenzuarbeiten. Daher bin ich in der Zucht mit professionellem Anstrich doch sehr auf mich allein angewiesen. Hähne, welche man zukaufen kann, sind quasi unbeschriebene Blätter, außer dass man sie nach dem Standard der Sportzucht bewerten kann. Welche Leistungsparameter im Pedigree vorkommen, ist aber unbekannt.

    Im Zuge meiner Zuchtarbeit musste auch ich notgedrungen weiße Hähne bei den Wildbraunen einsetzen, u. a. weil ich krummes Brustbein oder Hühnerschnupfen konsequent gegenselektiere. Ähnlich ist es auch mit dem Kamm. Daher hatte ich in den ersten Jahren große Ausfälle, weil auch die meisten Hähne Wickelkamm hatten, was man in der Sportzucht laut Knöll sen. (SV-Altobmann) nicht nur toleriert, sondern in "Hahnenlinien" akzeptiert. Bei mir sieht das anders aus und es lässt sich mit viel Aufwand auch umsetzen.

    Jedenfalls fielen und fallen auch bei mir die diversen Farben der Hühnergenetik an. Neben rotgesattelten, schwarzen mit und ohne Schaftstich, kamen auch schwarzgold, silberfarbige (mit braunem Faktor) oder schwarzgescheckte Tiere vor. Zwar habe ich da kaum Fotos, doch ist dieses bunte Farbspiel bei Liebhabern sehr begehrt. Auch ein TA in Oberösterreich hat eine solche Herde auf seinem Bauernhof, quasi als Nukleusherde.

    Nicht zuletzt konnte ich auch diverse Leistungsparameter verbessern, auch die Fitness und Robustheit,sowie das durchschnittliche Eigewicht.

    Vielleicht kannst Du mir mal Deine private E-Mail-Adresse senden. So können wir etwas besseren Meinungsaustausch betreiben.

    Viele Grüße vom

    Altsteirer
    "Tierzucht ist Denken in Generationen" - "Wer nicht konsequent selektiert, geht unweigerlich fehl", "Haflingerpapst" Otto Schweisgut, Tirol

  3. #23
    Avatar von kajosche
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    ich denke wir kennen uns.
    die weißen 1.4 und 0.2 wildbraune habe ich doch von dir. so wie sich dein bericht anhört.
    klar kann ich dir meine email addi geben. wir können uns aber gerne hier austauschen. ist für andere user bestimmt auch interessant.
    der weiße hahn und eine henne hatten anfangs als ich sie holte auch leichten schnupfen.
    nach ein paar wochen waenr sie wieder ganz gesund. leider holte mir ein fuchs letzen herbst 0.3 weiße und 0.1 wildbraune. darauf habe ich über einen freund aus österreich noch 0.3 wildbraune bekommen. von diesen einen hahn und den übriggebliebenen 0.1 weiß und 0.1 wildbraun von dir und den 0.3 wildbraunen aus einer anderen linie, stammt meine gesamte heurige nachzucht ab. kein einziges der küken hatte schnupfen oder war sonst irgendwie auffällig. die brustbeine sind alle gerade und bis auf einen hahn haben alle einen schönen geraden kamm.
    das bruteigewicht schwankte zwischen 52g -56g. die erste goldfarbige henne der nachzucht legt nun eier von einem gewicht 57g-59g. eine weiße henne 52g-54g schwere eier.
    was mich sehr verblüfte war die tatsache das einteil der nachzucht blau-gold war. wo kommt den das blau her. es kann ja nur der weiße hahn verdeckt tragen. den auch mit den wildbraunen hennen kamen blaur raus. soweit mir bekannt ist gab es aber niemals die blaue farbe bei den altsteiren.
    vieleicht kannst du mir ja was dazu erklären.

    grüße
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  4. #24
    Avatar von altsteirer.at
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    So findet man sich wieder...

    Ich habe fast vermutet, dass es sich um Dich handelt. Insbesondere, dass Ihr eine Permakultur habt, war mir neu.

    Die Resultate um die Hühner, welche von mir stammen, ist doch erfreulich, eigentlich in der Form, wie es sich nun auch bei mir präsentiert.

    Blaugold waren bei mir schon etliche Hähne. Vater war jeweils weiß und die Henne rein wildbraun. Wenn die Nachzucht verdünnt ist, so muss es reinerbig den Verdünnungsfaktor tragen, also auf beiden Chromosomen. So ist es zumindest bei den Tauben, welche nicht rot, sondern gelb sind. Ich bin kein besonderer Farbengenetiker bei Hühnern, doch sollte es hier gleich sein. Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Genetik am x-Chromosom sitzt und dann würde es sich nur um ein Chromosom handeln, weil am y-Chromosom keine weiteren Gene sitzen, zumal es dafür zu kurz ist.

    Die Sportzüchter kreuzen bekanntlich alles Mögliche ein bei den diversen Rassen, weil sie damit bestimmte Standardmerkmale zu verbessern suchen. Aus solchen Motiven hat man sicher auch versucht den Schopf der Altsteirer zu "verbessern". In Zeiten eines Armin Arbeiter, der Sulmtaler erzüchtet hat, besaßen nur die Hälfte der Sulmtaler einen Schopf. Damals gab es auch noch sehr viele rote, welche die Formalisten aber ausgerotten haben, weil ja alles dem Standard zu weichen hat. So sind auch die weizenfarbigen Altsteirer verschwunden, immerhin beim einstigen SV-Obmann, welcher sie nach dem 2. Weltkrieg von Klagenfurt aus einer Herdbuchzucht in die BRD verbracht hat.

    Wie Du selber schon gesehen hast, kannst Du mit weißen und wildbraunen Altsteirern alle nur erdenklichen Farben erzüchten und hervorbringen. Ich habe es heute schon beschrieben.

    Ich habe natürlich Deine E-Mail-Adresse noch. Es wäre aber toll, wenn Du eine solche Nukleusherde aufziehen könntest, wie sie etwa der Tierarzt im Salzkammergut hat. Leider stimmen seine E-Mail-Adresse und das Handy nicht mehr. So ist der Kontakt abgerissen. Die Hühner in einer Menge an die 40 Tiere gibt es aber bestimmt noch.

    Der Schnupfen kommt bei mir nur sehr selten vor. Heuer habe ich wieder eine Henne, welche entzundene Stirnhöhlen hat. Selbst das kann sich wieder verbessern. Chronische Hühner habe ich heuer keine mehr. Mein Bestand ist nun faktisch resistent. Das waren die wildbraunen, welche von Schmidt stammen, eigentlich immer schon. Meine Weißen, welche aber auf 3 Blutlinien zurückgehen, waren vor 8, 9 Jahren extrem anfällig, so 70 - 80 %, würde ich sagen. In den letzten Jahren hatte ich noch eine chronische Henne, welche aber sehr gute Leistungsparameter hatte. Sie hat mir wohl vollkommen den gesamten Bestand durchseucht, wobei natürlich die resistenten Tiere keine klinischen Erscheinungen mehr zeigten.

    Wenn die Tiere aber weitgehend immun sind, zeigen sie entweder keine klinischen Erscheinungen mehr oder nur ein paar Wochen. Heuer hat selbst kaum noch ein Tier geschnupft. Auch Deine Tiere sollten nun im Prinzip immun sein, was sie in der Regel, ähnlich dem Kolostrum über die Biestmilch bei Säugern, über das Ei an das Küken weitergeben.

    Obwohl faktisch kein Zuchttier mehr krummes Brustbein hat, natürlich bei runden Sitzstangen von Jugend an, hatte ich heuer noch vereinzelte Fälle bei den Jungtieren. Insbesondere die beiden Zuchthähne hatten aber ein sehr gutes Knochengerüst. Nur bei den Wildbraunen hatte ich diesbezüglich erst wenig Zuchttiere, welche ein gutes Knochengerüst hatten. Krummes Brustbein wird man mit Gegenselektion nur sehr schwer los, selbst wenn es nur einen Elternteil betrifft.

    Dazu muss man noch festhalten, dass fast alle meine Ausgangstiere aus diversen Spitzenzuchten stammten, insbesondere die wildbraunen. Nachzucht und Leistungsparameter waren in der Regel ziemlich enttäuschend und jene Tiere welche gute Leistungsparameter hatten, konnte man nicht ausstellen, weil sie wohl nur 93 Punkte oder weninger bekommen hätten.

    Meine Junghennen legen ohne Lichtprogramm erst mit dem Jahreswechsel, selbst wenn sie fallweise im August, September schon beginnen.

    Anhand meiner 2 Wohnsitze und der wochenlangen Abwesentheit ist natürlich eine erfolgsorientierte Zucht kaum möglich. Dennoch habe ich schon wesentlich mehr erreicht, als die meisten "Züchter", welche stets vor Ort sind. Ich werde aber sehen, inwieferne ich wie lange noch weiterfahren kann.

    Viele Grüße vom

    Altsteirer
    "Tierzucht ist Denken in Generationen" - "Wer nicht konsequent selektiert, geht unweigerlich fehl", "Haflingerpapst" Otto Schweisgut, Tirol

  5. #25
    Avatar von kajosche
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    die farb-vererbung von hühnern und tauben kann man nicht vergleichen. ich kenne mich mit der farbvererbung und genetik sehr gut aus. meine frage zum blau der altsteirer bezog sich nur darauf, ob du weißt welche eingekreuzte rasse die farbe mitgebracht hat. mein hahn trägt vermutlich auch noch das gen für weizenfarbig in sich. ich tippe da mal auf sulmtaler in der ahnenreihe. auch weil er etwas kräftiger ist als seine nachkommen
    was das wort" Nukleusherde" bedeutet weiß ich nicht. meine altsteirer herde wird immer farblich gemischt bleiben, es ist für mich als farbgenetiker einfach viel interessanter zu sehen wie sich theorie und praxis gleicht oder unterscheidet. mein vorrangiges selektionkriterium sind gesundheit, raubtiersicherheit, und legeleistung. erst dann kommt form und farbe. momentan habe ich 5 hähne und 14 hennen. 1.2 werden aber noch verkauft. die 4 hennen meiner aprilbruten legen seit 1-6 wochen.
    für die zuchtsaison 2008 habe ich dann 1.0 weiß, 1.0 rotgesattelt, 1.0 gold oder weizenfarbig und 1.0 blaugold als mögliche väter und 0.4 wildfarbig, 0.1 goldfarbig, 0.2 rotgesattelt, 0.4 blaugold und 0.1 weiß als mögliche mütter.
    nach wie vor bin ich sehr zufrieden mit den altsteirern und werde sie sicher noch länger besitzen, beobachten und leistungsmäßig verbessern.

    grüße
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  6. #26
    Avatar von GockelBaron
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    Hallo,

    das hört sich interessant an für Landwirte.
    Und sind übrigens schöne Tiere die du da auf den Fotos hast.

    Gruß von der Farm
    GockelBaron
    Gruß von der Farm
    GockelBaron


    Zukunfts Züchter von weißen Altsteirern für landwirtschaftliche Zwecke

  7. #27
    Avatar von altsteirer.at
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    Farbgenetik

    Der blaugold Hahn muss doch einen Verdünnungsfaktor haben, oder wie verhält es sich diesbezüglich?

    Ich habe vor 14 Jahren die damaligen Genpoole der Weißen recherchiert und konnte da erfahren, was hier von einigen Exponenten der Züchter von weißen Altsteirern eingekreuzt wurde. Auch vom Altobmann des SV, Knöll sen., konnte ich diesbezüglich einiges erfahren. Hier habe ich vom SV auch noch ein Restexemplar der Historie dieser Rasse erhalten.

    Wenn ich diese Recherchen finde, sende ich Dir das Attachment zu.

    Ich hatte auch vereinzelt weißscheckige Tiere, auch blaue, quasi reinerbig verdünnte schwarze. Daher gehe ich davon aus, dass man die ganze Palette der diversen Farbschläge, welche man so bei Hühnern kennt, erhalten kann, so eben eine panmiktische Herde gehalten wird.

    Nukleusherde ist ein Bestand, wo die gesamte Genetik, der Genpool erhalten wird. Alle Hybridkonzeren brauchen solche Nukleusherden als genetische Basis für deren Zuchtprogramme. Im klassischen Sinn findet da keine Selektion statt. Doch unter meinem Begriff Nukleusherde muss natürlich immer eine Selektion stattfinden. So aber mehrere Hähne sich in Panmixie vermehren können, kann man drunter wohl eine Nukleusherde verstehen. Letztlich selektiert auch die Natur, zumindest nach den Parametern Fitness und Vitatlität.
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  8. #28
    Avatar von kajosche
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    Das Altsteirer _Huhn Eine Hühnerrasse aus dem deutschen Sprachraum Noch Mitte des 18. Jahrhunderts wurden in Deutschland und dem Deutschen Sprachraum überall rein gezüchtete Landhühner ohne Beimischung fremden Blutes anzutreffen. Allerdings wo man sie antraf, waren sie meist durch Inzucht und Vernachlässigung stark herabgewirtschaftet, daß es sich kaum lohnte, sie zu erhalten. Nur in einzelnen Gebieten, wo man der Geflügelzucht aus irgendwelchen Gründen besonderen Wert beimaß, waren schon damals nach einheitlichen Merkmalen gezüchtete Schläge vorhanden, die den Grundstein für die Schaffung noch heute vorhandene Rassen abgaben. Solche Rassen sind im gewissen Sinne Naturdenkmäler und haben auch als solche ihre Berechtigung, zumal sich bei ihnen Wirtschaftlichkeit und Schönheit die Waage hielten. Freilich war es ein sehr langer Weg, ehe man aus den Zufallskreuzungen und den verschiedenen Landschlägen mit einfachen Kämmen, Rosenkämmen oder Hauben, mit weißen oder roten Ohrscheiben, gelben, grünen oder blauen Läufen, unbefiederte oder befiederte Beine, alle erdenklichen Gefiederfarben, große und kleine Figuren den bestimmten Landhuhnschlag erschuf. Bereits 1894 gab es die erste Musterbeschreibung für Altsteirer. Durch sorgfältige Auswahl und Zuchtwahl aus dem alten steirischen Landhuhn, unter sparsamer Verwendung fremden Blutes herausgezüchtet. Sie unterscheiden sich von den alten deutschen Landhühner dadurch, daß sie weiße oder fleischfarbene Beine, sehr volle Brust und sehr feines Fleisch haben. Im Bau sind beide Schläge völlig gleich. Ein kleiner Schopf bei der Henne und ein fast nur angedeutete Spitzhaube weisen darauf hin, daß zu ihrer Herauszüchtung unter anderem auch Haubenhühner verwendet wurden. Tatsächlich ist überliefert, daß schon sehr früh im Gebiet der Steiermark in Österreich Paduaner ähnliche Hühner gezüchtet wurden, die mit zur Entstehung der Altsteirer dienten. Die Altsteirer erinnern in der Form an die altdeutschen Landhühner und stimmen auch in der Form einigermaßen mit den Rheinländern überein. Nur die Haltung der Altsteirer wurde damals leicht abfallend verlangt. Die auch in der heutigen Musterbeschreibung noch beibehalten wird. In den letzten Jahren wurden des öfteren rebhuhnfarbige Rheinländer in die wildbraunen Altsteirer eingekreuzt, man verbesserte damit die Form und die gerade Rückenlinie aber bei den Altsteirer ging dadurch die nötige Schenkelfreiheit verloren auch die weißen Läufe haben ihre Reinheit verloren. Altsteirer sind sehr fleißige und wetterharte Landhühner, die sich besonders für rauhe und hochgelegene Lagen eignen. Ihr zartes, weißes Fleisch ist saftig und wohlschmeckend. Im derzeit gültigen Standard sind 2 Farbenschläge anerkannt, wobei die wildbraune Variante am häufigsten vertreten ist, nur vereinzelt sind auch weiße Altsteirer anzutreffen. Aus verschiedenen Musterbeschreibung um die Jahrhundertwende geht hervor, daß es damals mehrere Farbenschläge gab, unter anderem: wildhuhnfarbige, rotbraune, rote, gelbe gesperberte, weiße, schwarze, gold und silberhalsige. Der Standard der Altsteirer aus dem Jahre 1902 hat sich zum heute gültigen in nur wenigen Punkten wesentlich verändert. Dies betrifft insbesondere die Körperhaltung, einst wurde diese aufrecht und stolz getragen gefordert, im Gegensatz zu heute, wo eine nahezu waagerechte Haltung verlangt wird. Für eine höhere Bewertung sind die damaligen Forderungen der Kehllappen unvorstellbar, ( lang, schmal, dünn und hängend) heute kurz und gut gerundet. Der Kamm wurde bereits damals nicht zu groß und mit ansteigender Fahne gefordert, die Anzahl der Zacken wurde erst vor einigen Jahren angeführt. Ein weiterer Punkt ist die Verringerung der vielen Farbenschläge auf zwei, wildbraun und weiß. Und die Züchterschaft von weißen Altsteirern ist sehr sehr klein. Durch den Vergleich solcher Aufzeichnungen der verschiedenen Jahre ist ersichtlich, daß sich die Züchter und speziell die Sondervereine an die damals erstellte Musterbeschreibung der Altsteirer halten. Diese Spezialisten stehen dafür gerade um dieses alte Kulturgut in ihrer damaligen Entstehungsform soweit wie möglich zu erhalten. Wie oft ist es schon passiert, daß durch Einkreuzungen verschiedener fremder Rassen das einstige Musterbild einer Rasse vollkommen verfälscht wurde. Ich hoffe, daß dies bei den Steirischen Hühnerrassen nicht so weit kommt. Den Standard hier zu beschreiben nimmt zu viel Platz ein, den dieser wurde bereits im ÖKZ veröffentlicht. Die Nachfrage wegen Bruteier, Küken und Zuchttiere wird von Jahr zu Jahr stärker, leider ist die Anzahl der Züchter nur in begrenzten immer noch zu gering. Natürlich ist diese Rasse auch nicht für jedermann zu halten, den diese Hühner sind sehr beweglich und fliegen schon mal über den Zaun. Aber wer einen großen Auslauf besitzt hat bestimmt Freude mit Altsteirern. Für kleine Gehege sind diese temperamentvollen Tiere nicht geeignet, es wäre eine Tierquälerei sie dort zu halten. Altsteirer wollen die volle Freiheit auf grünen Flächen, wo sie sich den Größten Teil an Futter selber suchen und erst bei Einbruch der Dunkelheit den Stall aufsuchen. Will man gute Früh und Winterleger, sollte man die Frühbrut bevorzugen, da nur März- April Bruten, richtig aufgezogen, schon im Oktober zu legen beginnen. Und Wintereier sind doch besonders begehrt. Leider brüten um diese frühe Jahreszeit kaum Altsteirer so daß man auf einen Brutschrank angewiesen ist.


    ein auszug aus dem buch " Ein steirischer Hühnerhof " von Pensold Peter
    und vom Vorsitzenden des SV der Steirerhühner.

    grüße
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  9. #29
    Avatar von kajosche
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    @altsteirer.at
    danke für deie unterlagen sowie die erklärung des begiffs " Nukleusherde" .
    jetzt weiß ich das der verdünnungsfaktor zum blau, wohl von eingekreuzten blauen rheinländer stammt.
    bin schon gespannt welche farben nächstes jahr fallen werden. evt, hole ich mir im frühjahr brüteier von wildbraunen aus einer deutschen linie. dann hätte ich ein sehr breiter genmaterial und bin über jahre hinaus unabhängig.

    grüße
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  10. #30
    Avatar von altsteirer.at
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    Genpool

    Hallo!

    Ich denke, dass auch der derzeitige Genpool ausreicht. Aus meiner Sicht müsstest Du nur so einen Genpool von 50 - 60 Tieren aufbauen, wenn möglich können es auch mehr sein. Natürlich hängt das immer von den örtlichen Möglichkeiten und Voraussetzungen ab. Wenn dann noch 5 - 6 oder mehr Hähne existieren können, d. h. die Rangniedrigen auch ihren Platz und ihre Hennen haben können, oder eben separat sind, so bleibt der Genpool über Jahre stabil.

    Die relative Inzuchtsteigerung ist v. a. durch die Zahl der Vatertiere begrenzt, weil bekanntlich die Jungtiere die halben Chromosomen vom Vater bekommen. Selbst Vollbrüder haben nie die selbe Genetik.

    Die relative Inzuchtsteigerung soll immer unter unter o,2/Generation, also 20 % sein. Das bedeutet, dass der Genverlust der Population/Generation gering ist. Somit bleibt die Fitness des Bestandes weiterhin erhalten, wozu ein Mindestmaß an Genen Voraussetzung ist. Das ist aber kein Problem, wenn es möglichst viele Vatertiere/ Generation gibt.

    Das ist eine wesentliche Voraussetzung, um genetisch autark zu sein. Das ist v. a. bei mir nötig, weil ich nur über "unbeschriebene Blätter" zu meinem Bestand zukaufen kann und das war bisher fast immer zumindest teilweise (Krankheitsanfälligkeit, Leistung etc.) enttäuschend.
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