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Thema: Milbeneier im Futter möglich?

  1. #1

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    Milbeneier im Futter möglich?

    Hallo zusammen,

    nachdem unsere regelmäßigen Präventionsmaßnahmen im und um den Hühnerstall herum (v.a. Sauberkeit, Kiesengur, Urgesteinsmehl und Eukalyptus in der Einstreu) fast ein Jahr lang gut funktioniert zu haben scheinen, haben wir heute sehr plötzlich und explosionsartig den Befall mit der roten Vogelmilbe in unserem kleinen mobilen Holzstall festgestellt. Nun habe ich ein paar Fragen, auf die ich in den vorherigen Forenbeiträgen noch keine passende Antwort finden konnte. Für uns als Neulinge ist die Situation leider vollkommen neu.

    Zunächst etwas Hintergrund: Keine Ahnung, wie uns der Befall entgangen ist, denn die Milbenfallen kontrollieren wir trotz allem regelmäßig. Aber nachdem es heute Nachmittag im Legenest krabbelte, kleine graue Milben/Larven auf der Wasseroberfläche der Tränke im Stall schwammen und zwei der drei Milbenfallen leider plackig voll mit braunroten Milben waren, sind wir gleich zur Tat geschritten. Unsere drei Zwerghennen waren ohnehin im weitläufigen Außengehege, also haben wir abgesperrt und zunächst den Stall gesäubert/ Streu entfernt und alle Ritzen mit Kieselgur-Neem-Lösung eingesprüht. Nun trocknet der Stall ab, wir werden die Behandlung morgen wohl nochmal wiederholen. Die Hühner übernachten vorerst im großen belüfteten Karton in unserem kühlen Keller und werden in der Früh direkt in ihr Gehege gebracht. Zu Trinken bekommen sie ab jetzt MilbProtect im Trinkwasser; der Nassfuttergabe am Vormittag (i.d.R. unsere gehäckselten Küchenabfälle mit den üblichen Ausnahmen) geben wir schon immer eine Knoblauchzehe bei. Wenn die Milbenfallen und zusätzlich aufgestapelten Eierkartons morgens (nahezu) milbenfrei bleiben, dürfen die drei Hennen wieder nachts zurück in den Stall.

    Nun unsere offenen Fragen:

    1. Milben im Futter: Tränke und Futterbehältnis aus dem Stall (Körner gibt's wegen der Konkurrenz draußen eben nur hier!) haben wir sorgfältig gereinigt. Die Körnermischung schien milbenfrei, aber ich habe sie vorsichtshalber nicht zurück in den Trog gefüllt, sondern erstmal in einen Eimer und weggestellt in die Garage. Prophylaktisch wegschmeißen wollte ich die zwei Kilo Futter nicht sofort, war mir aber nicht sicher, ob die Milben hier überhaupt Eier reinlegen würden. Hilft es, ein paar Tage zu warten und dann zu schauen, ob im Futtereimer was zu krabbeln beginnt? Oder harren die Milben(eier) dann einfach regungslos aus und man sieht nichts? Oder sollte man das Restfutter aus dem Stall in einer Befallssituation generell gleich wegkippen?

    2. Zusätzliche Behandlung der Tiere: Unsere drei Hennen scheinen nicht krank zu sein. Sie verhalten sich tagsüber normal, fressen normal, trinken normal und machen ihre Staubbäder übers Gelände verteilt. Sie haben lediglich sehr wenige Eier gelegt in der vergangenen Woche (1/Tag statt sonst 3 - das hatten wir bisher auf die Hitze zurückgeführt.) Wir haben alle Hennen heute abend genau inspiziert, bevor sie in den Übernachtungskarton umgezogen sind: Bei allen war die Kloake sauber; vereinzelte Verklebungen schienen eher Kotreste zu sein. Auch sonst war im Gefieder kein Befall festzustellen; die Läufe waren wie auch die Kämme etwas blass, aber hatten keinen offensichtlichen Befall. Unser Gedanke war, die Hennen einfach nur für einige Tage aus dem Stall fernzuhalten, bis dort die Milben unter Kontrolle sind - insofern sie sich ansonsten normal verhalten. Ist das ein Trugschluss? Sollte man sie schon jetzt mit Kieselgur einreiben oder sonst irgendwelche Bekämpfungsmaßnahmen einleiten?

    Für Eure erfahrenen Hinweise sind wir jetzt schon sehr dankbar! Und bitte beachten: Wir unterstützen ausschließlich natürliche Bekämpfungsmaßnahmen.

  2. #2

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    Die Milben sind in den Ritzen des Holzstall sicher vor jeder Bekämfungsmaßnahme mit Kieselgur und Giften.

  3. #3
    Avatar von Sulmtaler forever
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    Denke nicht, dass Milben im Futter sind. Das wäre ja gar nicht natürlich für die Tiere ihre Eier da abzulegen. Die legen sie ehr da ab, wo ein Wirt für die Nachkommen ist.
    Milben können sich sehr, sehr gut verstecken. Und bei diesen Temperaturen vermehren sie sich schneller wie ein Lauffeuer. Die können auch sehr lange ohne Wirt überleben. Je nachdem wie du die Milben bekämpfen willst macht die Hühner aus dem Stall nehmen wenig Sinn... ich schöre auf Exzolt, besonders wenn der Befall schon fortgeschritten ist.
    Milben gehen hauptsächlich nachts auf die Hühner, also wirst du tagsüber nicht viel sehen.
    Durch die Hitze legen die Hennen so oder so wenig. Wenn dann noch Milben dazukommen, schwächt das die Tiere auch noch . Aber so ab August fangen viele auch noch an zu mausern und machen eine Legepause. Also ganz normal, dass sie jetzt weniger Eier legen.
    LG
    Astrid

  4. #4
    Avatar von cairdean
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    Ich würde erstmal alles abflämmen oder noch besser mit einer Heißluftpistole alles behandeln, bis es nicht mehr knistert.

    Exzolt bekommst Du beim Tierarzt, das hilft wirklich super, allerdings solltest Du den Kot Deiner Hennen nach jeder Gabe (muss man 2x geben) für eine Woche über den Restmüll entsorgen, da das Mittel unverändert ausgeschieden wird und Kleinstlebewesen und Wasserorganismen tötet.

    Deine Erstmaßnahme, die Mädels im Keller schlafen zu lassen, finde ich super!
    Liebe Grüße

    Jassi

  5. #5

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    Hallo Bea, danke für Deine Antwort! Grundsätzlich ist mir auch klar, dass es per se keine milbenfreien Ställe gibt, sondern dass es darum geht, die Milbenzahl einfach weitestgehend zu dezimieren. Allerdings ist uns von unserem Züchter gerade bei einem Holzstall Kieselgur empfohlen worden, da es sich genau in die Ritzen sprühen lässt. Der Silikatstaub bleibt dann zurück und zerstört zumindest die ausgewachsenen Milben. Zusätzlich haben wir Milbenfallen (die Röhrchen), um evt. Befall im Blick zu behalten und an der Sitzstange an beiden Enden die übliche Falle mit den ölgefüllten Deckeln (ist aber zwecklos, da die Hennen gerne im Legenest übernachten statt auf der Stange!) Bisher sind wir mit den Maßnahmen gut gefahren. Kieselgur haben wir 1x/Monat in alle Ritzen gesprüht.
    Wenn sich in der aktuellen Situation der Milbenplage nun mit Kieselgur nicht mehr beikommen lässt (das entnehme ich Deiner Antwort), wie würdest Du vorgehen? Der Stall soll ja nicht versiegelt werden.
    Bei uns wohnen drei glückliche Zwerg-Barnevelder.

  6. #6

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    Hallo Astrid, Deine Antwort beruhigt mich jetzt ein bisschen - zumindest was das Futter angeht. Ich werde den Eimer sicherheitshalber zwei Wochen abgedeckt in der Garage lassen und weiter beobachten. Erstmal frisches Körnerfutter nehmen, wenn der Stall wieder genutzt wird.
    Gut, die Behandlung mit Exzolt setzt natürlich die Anwesenheit der Hennen voraus, damit die Milben nicht einfach herumsitzen und abwarten, solange kein Wirt da ist. So viele, wie gestern im Stall waren, möchte ich das den Hennen, die noch dazu immer im Legenest übernachten, also mittendrin sitzen, allerdings erstmal nicht zumuten, da ich fürchte, dass sie der Befall dann ganz schön schwächen würde. Daher eben erstmal die Attacke mit Grundreinigung und Kieselgur gestern - in der Hoffnung, dass wir so schon mal viele ausgewachsene Milben erwischt haben. Heute früh waren in den Milbenfallen und zwischen den extra dafür ineinandergestapelten Eierkartons im Stall auch nochmal so Grauschleier und Minimilben, die lassen sich dann natürlich gut aus dem Stall heraustransportieren und entsorgen. Wenn die Population sich etwas dezimiert hat, werde ich dann überlegen, die Hennen wieder in den Stall zu lassen und evt. mittels Exzolt bei der Milbenbekämpfung zu helfen... Klingt aber nach einem ganz schönen Hammermittel - bin noch nicht entschieden. Bislang miscghen wir ja MilbProtect ins Trinkwasser, was aber den Milben nichts anhat. Ich hatte noch überlegt, ihnen etwas Kieselgur ins Gefieder zu geben, weil ich das hier auch irgendwo gelesen hatte.
    Bei uns wohnen drei glückliche Zwerg-Barnevelder.

  7. #7

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    Hallo Jassi, danke für den Tip mit der Heißluftpistole - da müsste ich mir eine in der Nachbarschaft leihen. Deine Bemerkungen zu Exzolt bestätigen meinen Verdacht, dass das ein ziemliches Hammermittel ist. Muss ich mir überlegen...
    Bei uns wohnen drei glückliche Zwerg-Barnevelder.

  8. #8

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    Ich habe in meinen beiden Hühnerställen Geflügeleinstreu (Urgsteinsmehl) das die selbe Wirkung hat wie Kieselgur. Zudem gebe ich den Hühner täglich Anti-Mite-Liquite ins Trinkwasser. Trotzdem habe ich nach 9 Monaten Hühnerhaltung vor einigen Wochen festgestellt, jeder Menge Vogelmilben in den Ritzen des Holzstalls zu haben.

    Ich habe den Stall, ausgemistet, dann komplett ausgewaschen um Gefügeleinstreureste zu entfernen, wieder Sand und Holzspäne in den Stall gegeben und dann Raubmilben eingesetzt. Zum selben Zeitpunkt, konnte mein Mann den zweiten Auslauf fertig stellen, so das ich die Hühner umstallen konnte. In den darauf folgen Tagen quollen Massen von Milben aus allen Ritzen des ersten Stalles, tagsüber. Mit einsetzen der Dämmerung verschwanden sie wieder in den Ritzen.

    Allmählich werden die Milben im Stall weniger. Es ist Licht am Ende des Tunnels erkennbar.
    Geändert von Bea65 (13.07.2023 um 16:57 Uhr)

  9. #9

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    Ok, Raubmilben kommen für uns ja nicht in Frage, da auch diese durch das im Stall verteilte Kieselgur schnell vernichtet wären...

    Ich bin nun im Wesentlichen Jessis Ratschlägen gefolgt: Nachdem wir die Hennen nach dem plötzlichen und akuten Befall im kleinen Holzstall zu deren Sicherheit erst einmal zwei Nächte lang in den Keller "umgestallt" hatten (Umzugskarton mit Luftlöchern), habe ich trotz Grundreinigung und Kieselgur den Stall heute noch zusätzlich abgeflämmt. (Wir haben einen kleinen Handbrenner, der eigentlich zum Karamellisieren von Crème brulée etc. gedacht ist, ähnlich einem Bunsenbrenner mit einer kleinen Gasflamme - überraschenderweise auch das perfekte Werkzeug bei unserer Stallgröße von unter 1 Kubikmeter!) Konsequenz: Schon beim Flämmen der ersten Ritzen kamen die Milben sehr schnell herausgekrochen, weil es ihnen wohl zu heiß wurde - und zwar in Massen! Ich habe, wie Jessi meinte, solange geflämmt, bis kein Knistern mehr zu hören war - im Grunde alle Ritzen und Nischen zweimal. Nach 1/2 Stunde Ruhe habe ich den Stall dann nochmals kontrolliert und wo noch vereinzelte Milben panisch herumkrabbelten, habe ich die Behandlung wiederholt. Der Vorteil scheint wirklich zu sein, dass die Milben, die sonst ja nur nachtaktiv sind, durch das Abflämmen aktiviert werden bzw. panisch die Flucht aus ihren Ritzen ergreifen, so dass man sie wirklich ganz gut erwischt. Heute abend sind unsere Hennen wieder eingezogen. In einer Woche, wenn die nächste - und hoffentlich schon wesentlich kleinere! - Population ausgewachsen ist, werden wir die Prozedur nochmal wiederholen, mindestens aber nochmal Kieselgur versprühen.

    Ansonsten haben wir den Hennen heute die erste Dosis Exzolt über das Trinkwasser verpasst (vom Tierarzt), damit die Milben, die nachts dennoch den Weg ins Gefieder finden, nicht lange überleben. Auch das wird in einer Woche nochmals wiederholt - in der Hoffnung, dass bis dahin die voll entwickelten Milben (weitgehend) abgetötet sind und auch keine neuen Eier mehr platziert haben. Wenn's nicht geklappt hat, würde ich mich hier nochmal zurückmelden!

    Und für diejenigen, für die das auch noch eine wichtige Info ist: Exzolt gibt es wirklich nur über einen Tierarzt, der auch die Zulassung als Geflügeltierarzt hat (also nicht alle! - bei rettet-das-huhn.de gibt es eine mehr oder weniger vollständige Liste). 1ml reichen schon für 2kg Hühner, also z.B. 20 Zwerghennen, wobei man wegen der wiederholten Behandlung die doppelte Dosis braucht. Mein Tierarzt hat mir die kleinen Dosen in zwei Spritzen abgefüllt (unter 1ml war schwer machbar!) und ich habe ca. 45 EUR bezahlt (einschließlich des vorsorglichen Checks bei einer der Hennen und der "Dokumentation aufgrund der gesetzlichen Vorgaben". Der reine Preis für das Medikament lag jedoch nur bei 3,80 EUR).

    Ganz lieben Dank jedenfalls für Eure vielen Tipps! Es hilft schon ungemein, nicht die einzige Betroffene zu sein!
    Bei uns wohnen drei glückliche Zwerg-Barnevelder.

  10. #10
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von weizengold Beitrag anzeigen
    ... 1ml reichen schon für 2kg Hühner, also z.B. 20 Zwerghennen, wobei man wegen der wiederholten Behandlung die doppelte Dosis braucht.
    Meine Zwerghennen wiegen alle mehr als 100 Gramm .

    Meine Methode, die Milben halbwegs in Schach zu halten ist neben anderen Maßnahmen ein kleiner Akkuhandstaubsauger. Damit sauge ich regelmäßig die Sitzstangenumgebung ab, besonders auch die Ritzen. Meiner hat einen durchsichtigen Staubsammelbehälter, da sieht man gut den Erfolg. Anschließend wird der Inhalt in einen Eimer mit Wasser und Spülmittel entleert, Filter und Sammelbehälter werden mit Spülmittelwasser gewaschen und mit Desinfektionsmittel eingesprüht und warten auf den nächsten Einsatz. Das kann schon der nächste Tag, oder auch die nächste Woche sein. Man sieht ja direkt beim Einsatz, wie hoch der akute Befall ist.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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