als Vogelliebhaberin und Hobbyornithologin beobachte ich schon lange mit Sorge das Geschehen rund um die Geflügelpest/Vogelgrippe. Seit einiger Zeit lese ich auch auf ihren Seiten mit und bin verwundert, dass noch niemand auf die massiven Aussetzungen von jagdbarem Federwild hingewiesen hat. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Jagdlobby es immer wieder schafft, eine Berichterstattung darüber zu verhindern?!
In vielen europäischen Ländern (aber auch in den USA und anderswo) werden massenhaft Fasanen, Rebhühner, Wachteln und Stockenten usw. gezüchtet und kurz vor, bzw. sogar während der Jagd freigelassen. Mit dem Aussetzen in die freie Wildbahn gelten diese dann als „Wildvögel“! Diese Tiere werden zudem - ob als Bruteier, Küken oder ausgewachsen, europa-, wenn nicht sogar weltweit gehandelt.
Besonders bei den Enten erscheint mir da eine große Übertragungsgefahr in die wilde Wasservogelpopulation gegeben! Die Zuchttiere werden in Gewässer ausgesetzt und vor Ort gefüttert, was wiederum anderes Wassergeflügel anzieht.
Es werden in Europa Millionen von Enten, Fasanen und Rebhühner nur für die Jagd gezüchtet und ausgesetzt! Auf diese Weise gerät in Massentierhaltung gezüchtetes Geflügel in die Wildtierpopulation und nicht umgekehrt!
Vor allem in den osteuropäischen Staaten, die zudem noch auf den Zugrouten und Rastplätzen einiger Wildvögel liegen, sind Jagdreisen ein einträgliches Geschäft. So viel ich weiss, gab es auch in Ungarn den ersten Ausbruch in Europa, der zeitlich mit dem Beginn der Jagd auf Wassergeflügel übereinstimmt. Ich gehe davon aus, dass Ausbrüche in derartigen Beständen NICHT gemeldet werden, um dieses "Hobby" nicht noch mehr ins schlechte Licht zu rücken. In deutschen Jäger-Foren ist zu lesen, dass man bezüglich toter Vögel im Revier auf beiden Augen blind ist, schliesslich bedeutet ein positiver Fund in der Regel ein Jagdverbot für längere Zeit...
Bei den vor wenigen Tagen in Nordfrankreich mit H5N8 infizierten Enten, die auch bei AHO als Wildenten bezeichneten wurden, handelt es sich um Lockvögel für die Jagd, die mit Sicherheit nie wild gelebt haben!
Aber auch in Deutschland sieht es nicht viel besser aus:
http://www.komitee.de/content/aktion.../entenjagd-nrw
http://www.derwesten.de/region/rhein...id8457436.html
Die Tiere kosten zwischen sechs und sieben Euro, werden zumeist in Osteuropa gezüchtet und bei Zwischenhändlern großgezogen.
http://www.nabu-lueneburg.de/aktuell...C3%BCdersburg/
http://www.wildtierschutz-deutschlan...gelgrippe.html
Hier noch weitere Links zu diesem Thema:
http://www.jagdreiseninungarn.com/wi...wasserflugwild
Außerordentlich beliebt unter den Jägern ist auch die Jagd auf gezüchtete und auf Nachzuchtteichen ausgesetzte Stockenten, deren Abschuss zahlenmäßig nicht begrenzt ist.
http://www.sevako.hu/wildarten_und_e...re/niederwild/
Viele Jagdgesellschaften in Ungarn verfügen über jahrzehntelange Erfahrungen in der Aufzucht und dem Aussetzen von Wildenten und sind in der Lage, die Entenjagden so zu organisieren, daß man diese kaum von freilebenden Wildenten unterscheiden kann.
http://www.jageninungarn.hu/m/jagdin...hen_tiefebene/
„..wo über den natürlichen Bestand hinaus eine bedeutende Menge von gezüchteten Fasanen ausgesetzt wird. In dieser Gegend blickt die Fasanenzucht auf eine lange Tradition zurück. Unter anderem kann man Anlagen, die über eine große Erfahrung haben und sich mit Fasanenzucht beschäftigen, in der Nähe von Abádszalók, Füzesgyarmat, Árpádhalom und Sarkad-Doboz finden. Sie machen sowohl die Ausbrütung oder die Züchtung der Eintagsküken als auch die Aussetzung der Fasanen in eine halbwilde Umgebung, ebenso wie die Abwicklung der Fasanenjagden mit einer großen Strecke. Die Gesellschaften, die sich mit Entenzucht beschäftigen, setzen ebenfalls ihre erfolgreiche Arbeit fort..“
http://vgt.at/actionalert/gatterjagd/vogelzucht.php
http://www.buettnerducks.com/
https://www.youtube.com/watch?v=vHfsymc7jDY
http://www.ws-jagdreisen.de/angebote...t_wildente.pdf
http://burgenland.orf.at/news/stories/2546069/
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