..und immer wieder die Wildvögel...
Bitte gestatten Sie mir eine kleine Richtigstellung:
1. Die Wildvögel (Zugvögel) sind nicht schuld, sie sind die Opfer. Es stimmen weder die Zugvogelrouten noch die Daten des ersten Auftretens des Vogelgrippevirus mit den Thesen des Friedrich Löffler Institutes überein. Der Vogelzug nimmt ganz andere Routen, als dass der Ort des ersten Auftretens 2016 damit in Zusammenhang gebracht werden könnte. Bitte kontaktieren sie einen der Ornithologen/Biologen des WAI (Dr. Steioff, Dr. Mooji), um sich diese Fakten bestätigen zu lassen.
2. Das FLI hat eine Karte der Ausbruchsorte des Vogelgrippevirus herausgegeben. Bitte unterlegen Sie diese mit der Straßenkarte Deutschlands. Sie können sich die unterlegte Karte auch auf
www.aktionsbuendnis-vogelfrei.com oder auf
www.wildvogel-rettung.de anschauen. Wenn Sie diese Karte noch mit der Karte der Zugvogelrouten (stellen Ihnen gewiss die Ornithologen des WAI zur Verfügung) zu den entsprechenden Ausbruchszeiten vergleichen, werden Sie feststellen, dass die Verbreitung des Virus (siehe Ausbruchsorte) genau entlang der Hauptverkehrswege geschieht, die auch von der Geflügelindustrie zu Transportzwecken (Brütereien, Mästereien, Schlachthöfe) genutzt werden und nicht entlang der Zugvogelrouten!
3. Das FLI selbst ist spätestens seit der Ausbruchsserien im Landkreis Cloppenburg (Garrel) zu der Überzeugung gekommen, dass hier eine Verbreitung von Stall zu Stall erfolgte und nicht über die Wildvögel. Auch rücken Menschen und Geräte ins Verdachtsfeld.
4. Unter den oben genannten Internetlinks finden sie darüber hinaus eine Fotodokumentation eines AVF-Aktiven, welcher anhand dieser glaubhaft belegt, dass aus in Sperrgebieten/Beobachtungsgebieten mehrfach und entgegen aller geltenden Gesetze, Geflügelmist auf umliegende Äcker ausgebracht wurden, an dem sich die Wildvögel eines nahe gelegenen Vogelschutzgebietes an darin enthaltenen Kadavern gütlich tun. Diese Tatsache erhärtet den Verdacht des AVF, dass ausgebrachter (und nicht zeitnah untergearbeiteter) Geflügelmist eine weitere Rolle bei der Verbreitung des Virus spielt. Diesen Verdacht durch entsprechende Untersuchungen zu verifizieren sollte vordringliche Aufgabe des FLI sein, tut es aber nicht! Denn das wäre der Supergau für die Geflügelindustrie, wenn sich in diesem Mist Viren nachweisen ließen.
5. Eines haben sie ganz richtig geschrieben: „Spätestens nach dem Vogelpestverdacht auf einem Hof in Schwante Anfang Dezember 2016 war allen Geflügelhaltern im Landkreis klar“…… und jetzt wird es unklar, denn hier wurde kein gefährlicher Krankheitserreger gefunden, sondern ein niedrig pathogenes AI-Virus, welches all die völlig überzogenen Maßnahmen die auf diesen Fund hin folgten nicht rechtfertigten.
Vielleicht sollten Sie das nächste Mal die Familie Müller aus Schwante persönlich fragen, was damals auf ihrem Hof abgelaufen ist. Dann wüssten Sie nämlich, dass wegen eines simplen „Schnupfenvirus“ dort quasi der nationale Notstand ausgerufen wurde. Dann wüssten Sie, dass man Familie Müller, bevor das Virus anhand der Proben überhaupt spezifiziert war, ein unangemeldetes Keulungskommando, bestehend aus 60! Personen auf den Hof schickte, die nichts eiligeres zu tun hatten, als die Kunden aus dem Hofladen der Familie buchstäblich „rauszuwerfen“ und somit den Ruf des Ladens nachhaltig zu schädigen. Dann wüssten Sie weiterhin, dass die Tiere entgegen jeglicher tierschutzrechtlicher Vorschriften teils bestialisch erwürgt und unsachgemäß getötet wurden und dass sogar die Tauben der Familie Müller sterben sollten, obwohl diese das Virus nachweislich nicht verbreiten können.
Und das alles wegen eines simplen Schnupfenvirus, welches alles andere als hoch ansteckend war, denn die Proben, die den Tieren ebenfalls teilweise auf quälerische und unprofessionelle Art und Weise genommen wurden, ergaben eine niedrrig pathogene Subspezies.
Und wie sie schon richtig schrieben, weitere Fälle gab es im Gebiet der Oberhavel nicht, und dass obwohl es sich hier um ein wahres Wildvogelparadies handelt. Man hat also mit Kanonen auf Spatzen, ach nein auf Viren, geschossen.
Aber was doch mal eine Recherche und einen Artikel wert wäre: hinterfragen Sie doch mal wie viele Geflügelzüchter im Kreis Oberhavel Tiere durch die Stallpflicht verloren haben, sei es dass sie sich in der Enge der Ställe gegenseitig umgebracht haben, oder dass völlig gesunde und eigentlich für die Zucht vorgesehene Geflügel, teils vom Aussterben bedrohter Rassen, von ihren Besitzern geschlachtet werden musste, weil diese nicht gegen das im Grundgesetz verankerte Tierschutzgesetz verstoßen wollten. Und weil die Besitzer der Tiere nicht zusehen wollten, wie ihre Tiere sich gegenseitig verstümmeln oder auf Grund von Licht- und Luftmangel vor sich hin siechen.
Im ganzen Land hat man seit einem halben Jahr viel Aktionismus verbreitet und nur in den Großstallungen der Geflügelindustrie hoch pathogene Ausbrüche gehabt. Und dass obwohl die Biosicherheitsmaßnahmen in den Geflügelhochburgen an Hochsicherheitslabore erinnern, Biosicherheitsmaßnahmen wie sie kleinbäuerliche und private Geflügelhalter schon aus den baulichen Gegebenheiten heraus nicht leisten konnten und daher viele auch nicht umgesetzt haben.
In meinen Augen ein halbes Jahr lang Spielgelfechten, und das auf Kosten des Steuerzahlers!
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