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Thema: Mycoplasma Gallisepticum

  1. #1
    Avatar von Batschkapp
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    Mycoplasma Gallisepticum

    Hallo Forum.

    Zunächst ein kleiner Überblick über meine Situation.

    Im Mai 2016 habe ich mit der Hühnerhaltung überhaupt erst begonnenen und 5 Hybriden in den frisch gebauten Stall nebst ganztägigem 150qm Auslaf gesetzt. Die Tiere waren zu dem Zeitpunkt bereits ca. zwei Jahre alt, genau kann man das nicht sagen. Bereits in der ersten Woche ist eine Henne verendet. Abends habe ich sie in den Stall gesetzt da sie es alleine nicht schaffte. Das Tier war morgens noch fit, am Abend jedoch sichtlich entkräftet und am nächsten Morgen tot. Ich war zunächst geschockt, habe im Forum recherchiert und gelesen, das bei Hybriden in dem Alter die Probleme los gehen. Also nichts weiter bei gedacht.
    Einige Wochen später hat dann eine Henne angefangen mit Atemgeräuschen. Gurgeln und Röcheln bei jedem Atemzug Das ging und ging nicht weg, alle Hausmittel und Tipps aus dem Forum probiert, keine Besserung, letztendlich geschlachtet. Noch während der Versuche mit den Hausmitteln hatte ich eine weitere Henne mit den selben Symptomen wie bei der ersten. Morgens fit, abends nicht in den Stall, entkräftet. Da ich das Tier nach den Erfahrungen mit dem ersten Huhn nicht qualvoll verenden lassen wollte, noch am selben Abend Notschlachtung. Spätestens jetzt war ich schwer beunruhigt.
    Mittlerweile hatte ich noch vier Sundheimer Junghennen von 2015 und zwei einjährige Araucanas dazu geholt. Der nächste Schock dann mit einer der jungen Sundheimer. Schwere Erkältungssymptome. Die Henne verendete nach einigen Tagen intensiver Pflege über Nacht im Quarantänestall. Deren Körper habe ich nach Gießen in die Uniklinik eingeschickt. Vernichtende Diagnose: Mykoplasmen, genauer das Mycoplasma Gallisepticum.

    Momentan wird hin und wieder genießt, es ist mal eine Nase verklebt. Die Legeleistung ist schlecht, manchmal sind die Eier deformiert. Ansonsten scheinen die sieben verbliebenen Tiere fit, aber das ist bei Hühnern ja so eine Sache...

    Jetzt sitze ich hier, habe wunderschöne Hennen meiner beiden Wunschrassen im Garten.... und weiß das ich die armen Tiere nie mehr Mycoplasmosefrei bekomme.

    Darum dieser Thread. Wer hat Informationen zum Thema, einen guten Rat oder ist eventuell auch betroffen?

    Nach meinen Recherchen zum Thema Mykoplasmen habe ich folgende Möglichkeiten:

    1. Mit Tylan behandeln.
    Bekanntlich beseitigt man das Problem damit nicht, kann aber Symptome zeitweise unterdrücken. In Internetrecherchen bin ich allerdings auf Hinweise auf eine rasche immunisierung des Bakteriums gegen Tylan gestoßen. Eine acht-Tage-Kur habe ich bereits bei meinen Hühnern durchgeführt. Am zweiten Tag waren alle Symptomfrei, am fünften wurde bereits wieder genießt.

    2. Bestand Keulen (ich HASSE dieses Wort)
    Alle meine Tiere töten, Stall und Auslauf desinfizieren und Kalken. Im Internet stößt man auf Zeitangaben um einen Monat rum, bis man neue Hühner einstallen kann. Jedenfalls erscheint mir die Jahreszeit sinnvoll, da das Bakterium wohl ohne Wirt nicht lange überleben kann, besonders bei niedrigen Temperaturen.

    3. Gar nichts machen.
    Versuchen, es einfach auszusitzen. Man liest hier und da, dass infizierte Bestände nach Jahren keine Symptome mehr zeigen. Ob das der richtige Weg sein kann... ich glaube jedenfalls nicht an eine "Wunderheilung".

    Was ist eure Meinung?
    Es grüßt, die Batschkapp!
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  2. #2
    Geduldsfädensammler Avatar von wattwuermchen
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    3. Gar nichts machen...

    Meistens treten Mykoplasmen nur bei geschwächten/kränkelnden Tieren auf. Vor zwei Jahren hatte ich auch meinen ersten Mykobefall. Wir halten ca. 40 Hühner, innerhalb der letzten zwei Jahre ist es nur ein paarmal ausgebrochen ( vielleicht bei 5 oder 6 Hühnern, ich weiss das gar nicht mehr genau) Es wurde erfolgreich mit Tylan behandelt und allen Hühnern geht es gut.
    Ein bisschen Misanthropie
    schadet nie

  3. #3
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Du hast keine Garantie, dass neue Tiere sich nicht infizieren. Abwehrkräfte stärken. Ist das Immunsystem stark haben es Bakterien/ Viren schwerer. An Mykos. Erkranken schwache Tiere meist als 2. Infektion. Je öfter du ab einsetzt, desto anfälliger werden die tiere.
    Propolis ins Trinkwasser..und angocin wäre ein Möglichkeit ....
    Kokido von den Hühnern
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  4. #4
    Avatar von Batschkapp
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    Ich bin hin und her gerissen. Aber alleine Legeleistung und Wachstumshemmung... drei Sundheimer haben noch überhaupt nicht gelegt (eine vom März, zwei vom April), die beiden Araucanas auch nicht. Die haben definitiv gelegt bevor sie zu mir kamen. Gut, die waren in der Zeit in der Mauser, hätten jetzt aber seit Wochen wieder legen müssen. Nix...
    Es grüßt, die Batschkapp!
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  5. #5
    Moderator Avatar von zfranky
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    Ich würde auch Nr 3 wählen.
    Bzw. die Haltungsbedingungen optimieren.
    Ausrotten lässt sich der Erreger nur durch Keulung und Neustart oder durch ein langwieriges Impfprogramm für den Nachwuchs.
    Ich will allerdings nicht wissen, in wie vielen Beständen Mycoplasmen vorhanden sind, ohne dass die Halter viel merken.
    Wenn du sicher sein willst dann Neustart und Impfen.
    Neustart ohne Impfen birgt auch wieder das Risiko einer Erneuten Einschleppung.

    LG

  6. #6
    Avatar von mm66
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    Zitat Zitat von Batschkapp Beitrag anzeigen
    Ich bin hin und her gerissen. Aber alleine Legeleistung und Wachstumshemmung... drei Sundheimer haben noch überhaupt nicht gelegt (eine vom März, zwei vom April), die beiden Araucanas auch nicht. Die haben definitiv gelegt bevor sie zu mir kamen. Gut, die waren in der Zeit in der Mauser, hätten jetzt aber seit Wochen wieder legen müssen. Nix...

    Neeeh, keine Bange, dass die beiden Araucanas zur Zeit nicht legen, ist normal. Ihre Schwestern legen jetzt auch längere Zeit nicht mehr. Einige schon seit dem Zeitpunkt nicht mehr, seit dem du da warst. Die Mauser zieht sich länger, als man denkt und man von außen ansieht. Da jetzt die Tage einfach schon zu kurz sind, um einen Hormonschub Richtung Eierlegen anzuregen, wirst du auch noch länger warten müssen, außer du fährst ein Lichtprogramm.

    Bei ihren Schwestern rechne erst wieder im Februar/März mit Eiern. Zur Zeit habe ich auch nur noch eine (!) legende Junghenne. Alle anderen machen Pause. Solange sie nicht schniefen, geht es ihnen besser, als du vielleicht vermutest.

  7. #7
    Avatar von Batschkapp
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    Oh, da war ich mit den Araus auf dem Holzweg....
    Es bleiben die Sundheimer. Zwei von dreien die noch gar nicht legen. Das ist doch ungewöhnlich. Und Probleme bei der Schalenbildung haben sie auch. Ich glaub auch das ich eine Wachstumshemmung beobachte. Die legende Märzhenne hat schon einen schönen Kamm und Kehllappen, die andere entwickelt das jetzt erst so langsam. Bei der Aprilhenne ist noch garnichts zu sehen.
    Oder kann auch das normal sein?
    Es grüßt, die Batschkapp!
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  8. #8
    Avatar von KerstinU
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    Meine 7 Sundis legen im Moment auch nicht . War letztes Jahr um diese Zeit aber auch. Sollten zwar gute Winterleger sein aber mehr als ein Ei gab es im letzten Jahr nicht. Mach doch mal Calcium Tbl ins Wasser

  9. #9
    Avatar von Batschkapp
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    Vielleicht noch Infos zu meinem Futter. Es gibt Legekorn Premium und Geflügelkörner Premium, beides von Mifuma, zur freien Aufnahme im Verhältnis 1:1. Außerdem mische ich gerebelten Oregano unter. Als Leckerbissen Sonnenblumenkerne und Obst und Gemüse, was halt so anfällt. Trinkwasser mit Zusatz Poultry Complete von Ropa. Im Sommer gab es immer Apfelessig ins Wasser, im Winter jetzt den Zusatz. Muschelschrot steht zur freien Verfügung.
    Es grüßt, die Batschkapp!
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  10. #10
    Avatar von cimicifuga
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    ich praktiziere nummer 3 (über 80 hühner)

    es sind immer mal wieder einzelne krank, meistens ältere oder sehr rangniedrige (stress) oder während der mauser.
    ausserdem gibt es chronische fälle mit leichten lungengeräuschen, die aber ansonsten fit sind.
    manchmal geht es von selbst wieder weg.

    ich kaufe keine tiere mehr zu, sondern komme ausschließlich über BE zu neuen tieren. ich bilde mir ein, wenn sie von kleinauf dran gewöhnt sind, dann haben sie bessere chancen. meistens werden die jungtiere wenn sie halbwüchsig sind erstmals alle krank, da trennt sich dann die spreu vom weizen. manchmal stirbt ein jungtier (trotz behandlung - weil wirklich helfen tut eh nix). die, die alles schadlos überstehen oder gar nicht erst krank werden, sind kandidaten für eine weiterzucht.
    die idee ist die tiere durch bessere gene weniger anfällig zu machen. ob es klappt - keine ahnung.

    tendenziell stelle ich aber fest: rassereine jungtiere (auch nur von bestimmten rassen offenbar) sind sehr anfällig, meine haus-mischlinge dagegen sind seltener betroffen. kann zufall sein, einbildung oder tatsache.
    wer die menschen kennt, liebt die tiere
    findet mich auf facebook unter "MALUs Hühnergarten"

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