Minus 20 Grad hatten wir auch noch nicht, aber zweistellige Minusgrade über mehrere Tage, dazu heftiger Wind, das ist hier nicht zum ersten Mal. Wir sind auf 1000 Höhenmetern, da sind lange und kalte und auch schneereiche Winter eigentlich die Regel. Mir ist immer aufgefallen, dass die Hühner keinen Wind mögen, also an kalten Tagen vorwiegend im Windschatten bleiben, und dass sie an den Füßen am kälteempfindlichsten zu sein scheinen, denn immer wieder habe ich beobachtet, wie sie auf einem Fuß standen und den anderen ins Bauchgefieder hochgezogen haben, auch wenn sie ansonsten kein bißchen verfroren gewirkt haben, und auch, dass sie zum chillen eindeutig eine Unterlage aus Stroh oder Heu einem blanken Holz oder Stein vorgezogen haben. Wenn sie wirklich jemals übermäßig gefroren hätten, wäre mir das mit Sicherheit aufgefallen. Ich kann aber auch sagen, dass ich kaum je einen Zusammenhang zwischen beispielsweise langen Kälteperioden und nachlassender Eierzahl ziehen konnte. Eher ist es so, dass im Dezember, Januar und Februar die Junghennen anfangen und die Alten ihre Legepause beenden, dann eisern durchlegen, egal wie das Wetter ist, und ich oft genug tiefgefrorene Eier aus den Nestern sammeln konnte.
Dem angekündigten Kälteeinbruch sehe ich zugegebenermaßen eher gelassen entgegen. Ich setze jetzt einfach mal auf eine dicke Schicht Einstreu und darauf, dass der Stall trotz seiner offenen Bauweise ziemlich windgeschützt zu sein scheint. Damit sollten die einschnedensten Faktoren, die den Erhalt der Körperwärme bedrohen, schon mal ausgeschlossen sein. Außerdem setze ich, wie geschrieben, auf eine möglichst vielseitige Grundversorgung.
Ansonsten halte ich es wie Beckenbauer: Schaun mer mal, dann segn mas scho.
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