Idee einer Rassefindung

[Kleinfastenrather]

Hallo,
ich freu mich, es gibt Neuigkeiten im Zuchtprojekt.

Ich werde am Sonntag zwei Malaienhennen in weizenfarbig bekommen. Eigendlich hatte ich gedacht das ich an BE von weizenfarbigen oder sogar wildfarbigen Malaien komme aber das hat sich dann doch anders entwickelt. Nach einiger Suche, ich war auch bereit irgendwelche anderen Kämpfer oder Mixe fürs erste experimentieren zu nehmen weil die Suche nach vernünftigen Kampfhühnern oder erst BE als extrem schwer herausgestellt hat.
Dann mich der nette Rolf angeschrieben, er züchtet u.a. Indische Kämpfer und hat die Tiere von einem befreundeten Züchter bekommen der aufgehört hat, er würde sich über ein vernünftiges Zuhause freuen. Wir haben telefoniert und es hat sich herausgestellt das wir doch einige Ansichten teilen, das ausführliche Gespräch unter Hühnerzüchtern (über Hühnerzucht hat natürlich nicht gefehlt. Dann habe ich noch eine nette Mitfahrgelegenheit gefunden (durch JanaMarie ) die die Tiere mitnimmt, ich hoffe es läuft alles reibungslos ab .

Die beiden haben wohl recht gut gelegt und sind sehr dominant, also nicht nur Showlöwen sondern etwas Feuer im Hintern, gut, dann werden sie nicht so untergebuttert als neue Hühner, ich hoffe doch das der Augsburger sie besiegt und gefallen an ihnen findet, dann wird hoffendlich bald die F1 schlüpfen!

Zu den einzukreuzenden Rassen habe ich mir auch noch Gedanken gemacht, 5 Zehen und scheckung soll die Rasse bekommen, also Houdan, die Haube wird noch überlegt.
Der erste Farbschlag wird in die Richtung Weizenfarbig gesperbert mit Scheckung oder Kennfarbig mit Scheckung gehen. Vielleicht darf man ja beides, also mit und ohne Scheckung und Sperberung anerkennen, das gäbe auch eine innerrassische Varibilität da man die Farbschläge untereinander kreuzen könnte, so entstände weniger Inzucht. Toll wäre es wie bei den Kämpfern, das Farbbild (z.B. die Scheckung an sich) nicht so streng bewerten, dafür aber umso mehr auf Form und Kopfpunkte zu achten (von Äußerlichen).

Die Rassen zur Einkreuzung von Leistung sollen so Rassen wie Sulmtaler, Rhodeländer, Bielefelder Kennhühner und Mechelner sein, da die Ausgangsrassen ja teils recht brütig sind. Kämpferähnliche wie Orloff oder Kraienköppe (beide gute Leger!) werden auch in Betracht gezogen.

Was die grünen Eier betrifft werde ich wie gesagt das aussehen der Kämme absehen, einen Weg mit Araucana könnte ich mir aber auch vorstellen, da gibt es recht große Linien, angenehmes Wesen, "Kämpferblick" und kleiner Kamm, negatives wie Schwanzlosigkeit und Bart lassen sich schnell rauskreuzen.

LG Thorben

[thegardener]

Schade , wenn sich jeder seine eigene "Rasse" mixt sieht es bald übel aus für die etablierten Rassen . Wobei es ähnlich wie bei Hunden wichtig ist das die Ausgangstiere reinrassig sind . Also sind Rassezüchter nur die die Dummköpfe die Tiere für "bessere" "Rassen" produzieren ? Schade , mit der Energie könnte man auch eine bedrohte Rasse erhalten , wichtiger ist dann wohl das Ego . Frankfurter Zwerghühner waren auch so ein Ergebnis ...

[Kleinfastenrather]

Eine neue Rasse! (ich denke hier schalten manche Leute schon wieder in einen bestimmten Modus um )

Schade , wenn sich jeder seine eigene "Rasse" mixt sieht es bald übel aus für die etablierten Rassen

Ich denke das die meisten Hühnerhalter Hybriden halten oder sich selbst ein paar Mixe ziehen, deswegen sieht es aber nicht "bald übel aus" für Rassehühner.

Wobei es ähnlich wie bei Hunden wichtig ist das die Ausgangstiere reinrassig sind .

Natürlich ist das wichtig! Nur züchte ich keine "Labradoodel" sondern weiter als die F1. Rassetiere haben berechenbare Eigenschafen die sie vererben.

Also sind Rassezüchter nur die die Dummköpfe die Tiere für "bessere" "Rassen" produzieren ?

Nö.

Schade , mit der Energie könnte man auch eine bedrohte Rasse erhalten , wichtiger ist dann wohl das Ego .

Ich erhalte von jeder Rasse die ich einkreuze ein mehr oder weniger großes Stück Erbgut, und Augsburger habe ich ja auch noch, sei doch nicht so vorwurfsvoll wenn du mich garnicht kennst? Meine Vorlieben, Ansprüche oder auch Stallungen. Wird dein Ego nicht auch durch den Erhalt alter Rassen gefördert? Darf man kein Ego haben? Ich bin offen dafür ob es klappt, ich brauche keine Anerkennung um das zu tun was ich will.

Frankfurter Zwerghühner waren auch so ein Ergebnis ...

Das geliebte Beispiel eines jeden Kritikers neuer Rassen. Es war sicherlich nicht schwer als einfachkämmigen Zwerg Wyandotten und ein paar anderen Rassen diese neue Rasse zu kreieren, doch warum ist sie schlechter als andere wenn sich ihrer ein paar Züchter annehmen und erfreuen? Da könnte man genau so die vielen Züchter der Zwerg Wyandotten kritisieren.

LG Thorben

[Okina75]

Sag' mal, Gardener, könntest Du diese subversive Kritik vllt. mal sein lassen? Denkst Du, auf die Tour kriegst Du einen dazu, sich zu schämen?

Wie Thorben schon ganz richtig sagt: Dann beschwere Dich lieber bdrg- intern über den 25. Farbenschlag einer einzigen Rasse wie bei Italienern oder Zwergwyandotten, da gehen auch und vor allem ungeheure Züchter- Energien flöten, zumal zumindest Zwergwyandotten nicht mal zu was taugen außer zum seine deutsche Perfektionismus- Ader ausleben! Weder legen sie nennenswert (Legebilanz meiner silber schwarzgesäumten aus hochdotierter Schauzucht: 1. Jahr 100 Eier, 2. Jahr 66 Eier, 3. Jahr 44 Eier- da ist jede meiner Buschhennen besser... Noch Fragen?), noch ist arg viel dran- und Thorben will ja wenigstens was sinnvolles kreieren...

Oder ist sowas dann wiederum ok, weil 's ja bereits bestehende Rassen sind, die mit dem x-ten Farbenschlag ja auch immerhin rein erhalten werden? Lass' doch einfach die Leute ihr Ding machen, oder hast Du schon mal einen von uns Mixzüchtern gesehen, die unbedingt organisierte Züchter bekehren wollten, dass die Hinterhof- Köter doch viel besser und vitaler etc. und sowieso das einzig wahre wären? So wie Du es gerade bezüglich der Rassehühner tust?

Nimm' mal alleine die Zwergwyandotten... Da 10 Farben weniger, und es wären mindestens 25 Züchter für andere Belange frei... Warum nicht da ansetzen? Weil's fruchtlos wäre? Ist es hier auch, also würde ich freundlich nahelegen, hier keine weitere Energie zu verpulvern, sondern mal die eigenen Bundeskollegen etwas wachzurütteln, ob der xte Farbenschlag bei Rasse XY denn nun unbedingt so nötig wäre und man die Energie nicht lieber anderem, bedürftigerem zufließen lassen könnte- da werden Dir die werten Zuchtfreunde aber wahrscheinlich 'ne ganz andere Art von Vogel zeigen, wenn Du da mit den Vorhaltungen kommst- lasse es also bitte auch hier bleiben .

Sorry, jedem natürlich seine Meinung, aber gegen Missionierungs- Aktionen wie die Deine, da kriege ich echt 'nen Bürzel!
Ist natürlich schiete, dass es Leute gibt, die keinen Bock haben, die zu bloßen Anschauungsobjekten runtergewirtschafteten einstigen Nutzrassen wieder in jahrelanger Kleinarbeit auf Leistung zu trimmen... Da könnte ich gegenfragen: Warum sollen WIR wieder Leistung in die Schaurassen reinzüchten, wenn Euch das jahrzehntelang völlig egal war (Stichwort Rasse- Sussex, die im ersten Legejahr keine 80 Eier bringen und wo der Züchter empfiehlt, sich Hybriden zu holen, wenn man Eier will- und das ist kein Einzelfall gewesen!), weil es Eier und Fleisch ja für billig Geld im Laden gibt ...

Nö, ganz ehrlich sorry, aber das sehe auch ich nicht ein!

Besten Gruß,
Andreas
- dessen beste Legerinnen bislang neben Hybriden immer unverzüchtete Landrassen ohne festgelegten Standard oder eigene Mixe waren- oder Rassetiere aus Ländern, wo das Äußere nur eine beigeordnete Rolle spielt, und nicht wie hier das absolute Non Plus Ultra ist, wie französische Marans...

[aria]

wahrlich gut gesprochen

[Kleinfastenrather]

Ist natürlich schiete, dass es Leute gibt, die keinen Bock haben, die zu bloßen Anschauungsobjekten runtergewirtschafteten einstigen Nutzrassen wieder in jahrelanger Kleinarbeit auf Leistung zu trimmen... Da könnte ich gegenfragen: Warum sollen WIR wieder Leistung in die Schaurassen reinzüchten, wenn Euch das jahrzehntelang völlig egal war (Stichwort Rasse- Sussex, die im ersten Legejahr keine 80 Eier bringen und wo der Züchter empfiehlt, sich Hybriden zu holen, wenn man Eier will- und das ist kein Einzelfall gewesen!), weil es Eier und Fleisch ja für billig Geld im Laden gibt ...

Da muss ich noch zu sagen dass ich da nicht ganz so "radikal" denke .

Ich weiß garnicht wie man das hinbekommt dass so eine Leistungsrasse wie Sussex nurnoch 80 Eier im Jahr legt, das ist ja weniger als manche Malaien, aber ich denke das es in der selben Linie auch welche mit z.B. 160 Eiern gibt und das einfach die Selektion darauf fehlt. Ich kenne einige Züchter die durchaus sehr auf die Vitalität und Leistung achten, z.B. die Zwerg Bielefelder unseres Vereinsvorsitzenden, die legen Eier mit 50g+, und davon mindestens die im Standard angegebene Zahl. Oder die Augsburger von Jussi, Legelestung super! Die schwarzen Orloff von Thusnelda haben auch extrem gut gelegt. Generell die Mechelner sollen ja eine sehr gute Legeleistung nebst gutem Schlachtkörper haben.

Ich denke man muss den passenden Züchter finden, die paar Leute die ich erst kenne, da muss eine ganze Menge mehr da sein. Diesen engagierten Züchtern gegenüber wäre es fair die Rassegeflügelzüchter und die Rassen nicht generell zu verteufeln und die Leistung an den einzelnen Tieren festzumachen die man hat!

LG Thorben

[Engerling]

Ich persönlich bin der Meinung: 'Leben und Leben lassen'. Jeder 'darf' so züchten 'wie er will'. (bisschen Sinn muss es scho noch machen).

Ich persönlich finde es schon 'wichtig', dass die Züchter nicht aussterben. Meiner Meinung nach haben aber die Mix-Züchter keinen Einfluss darauf. Und wenn ich mir jetzt ein App. Barthuhn (eher selten) kaufe und es mit einem anderen Hahn mixe dann unterstütze ich mit diesem Kauf ja auch den Züchter. Ich gebe ihm Geld, damit er reinrassige App. Barthühner züchten kann. Und bestimmt kaufe ich dann auch irgendwann mal reinrassige BE... Nur wenn wir mal einen Mix züchten, sind wir noch lange nicht Konkurrenten für die richtigen Züchter. Und zudem ist das Experiment, eine neue Rasse zu züchten bestimmt sehr spannend Und es gibt ja nicht viele Züchter, die sowas auf 'höherem Niveau' machen, also sehe ich auch da keine Gefahr.

Bezüglich dem Farb-Dilemma Ja, ich freue mich über neue Farbschläge. Bei den Zwerg-Seiden kam doch letztens weiss mit schwarzen Flecken auf (oder sowas in der Art...). Megas süss! Aber Nein, ich kapiere es dann wiederum nicht, wenn man als Züchter nur einen Farbschlag züchtet, konkret z.B. bei den Zw.-Wyandotten. Es gehen auch mehrere Rassen oder Farbschläge gleichzeitig. Ich fände es schon optimal (zwingen kann man ja niemand) dass sich 'mehr' Züchter neben ihren (möglicherweise gewöhnlichen) Rassen auch noch den aussterbenden Rassen widmen (müssten).

Die Selektion der Rassenhühner auf möglichst viele Eier finde ich mittelmässig optimal. Schlussendlich hat man so auch wieder 'Hybriden'. Aber eine gewisse Grundleistung sollten die schon bringen. Also 90 Eier sind schon arg wenig. Und natürlich ist es mir auch wichtig, dass nach dem Schlachten auch etwas dran ist. Das ist aber auch bei den meisten Hühnern der Fall, ausser eben bei den Hybriden. Und bei den ganzen Zwerg-Hühnern... Aber die sind ja auch niedlich fürs Auge und haben bestimmt auch ihre guten Seiten

[Okina75]

Hy!

Ja, hast recht Thorben, war etwas sehr allgemein gesagt- kriege aber bei vorwurfsvollen Semi- Missionierungsaktionen leicht offene Füße- und das war hier im Thema ja nicht das erste Mal, bei welchem ich mich noch gerade so zügeln konnte, weil es ja nicht mein Thema ist, und es mir noch nie was brachte, mich für andere Leute einzusetzen. Nun aber konnte ich nicht mehr an mich halten...

Klar soll man Rassehühner nicht zu Pseudohybriden puschen, aber die standardgemäße Mindestleistung sollte doch zumindest annähern drin sein- und das sind bei zB Sussex 180 Stück im Jahr. Auch um die 160 wären für mich ok, aber unter 100? Hm, und von solchen Fällen habe ich bei Sussex nun schon dreimal gelesen... Äußerlich piekfeinst, aber im Nest nur heiße Luft ... Sowas ist doof- sicher nicht die Regel, aber existent, und daher doof!

Darum fand ich es plöd, das Thorben hier so ange"klagt" wird, weil er eigene Visionen hat... Wo wären wir ohne Leute mit Visionen? Wenn wir immer nur am altbewährten festhalten würden, weil's ja bewährt ist, aber mit der Zeit immer seltener wurde, hm, dann würden wir heute noch in Scheiben von Baumstämmen mittig Löcher bohren und dem Ochsen die Peitsche geben. Wäre vllt. nicht zwingend das schlechteste für die (Um)Welt, aber nun ja...
Neben altem muss es immer auch neues geben, und da finde ich gänzlich neue Rassen zB echt besser als die nur abbildliche Rückzüchtung ausgestorbener Rassen, wenn es um Hühner geht.

Wie auch immer, mich nervte diese untolerante Anklagerei hier, obwohl auch der 100.ste neue Farbschlag einer Rasse nur noch äußerlich zB Italiener ist, genetisch aber genau so ein lustiger Mix wie das, was wir aktuell veranstalten ...
Soll einfach jeder machen, wie er lustig ist und fein...

[Kleinfastenrather]

Das ist sehr nett von dir Andreas, der Meinung bin ich auch.

Hennen mit so wenigen Eiern gehören halt in den Kochtopf, so einfach ist Selektion .

LG Thorben

[Kleinfastenrather]

Hallo,
heute habe ich den Zuchtstamm zusammengesetzt, Augsburger Hahn mit 2 Malaien, 3 Araucana und 3 Houdanhennen. Mit den Malaien wird der Startschuss gegeben. Mit den Araucana wiederhole ich das Experiment wo ich die ersten doppelten Ersenkämme herhatte, vielleicht nutze ich die auch schon um das grüne Ei einzukreuzen später. Bei der Kreuzung mit Houdan will ich schauen ob da wieder gute Doppelkämme rauskommen und auch Hühner die schon massiger sind, die werde ich dann eventuell an die Malaien paaren, die habe ich aber auch in der Gruppe weil die Hybrid Sussex denen an den mausernden Hauben rumfressen. Wenn der Hahn die Malaien nicht annimmt und nur mit den anderen Hennen rumturtelt werde ich die Araucana und die Houdan wieder wegsetzten, die Verpaarung hat aber auch Zeit, müssen ja auf keine Ausstellung.

LG Thorben