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Thema: Verdauungsdauer Hühner

  1. #11
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    Bei mir ist aus Hühnerkot, auch kompostiertem, noch nichts und niemand gekeimt, und ich verteile den Kram auch regelmäßig. Bis vor drei Jahren noch alles direkt aus dem Stall in den Garten, ab dann auf den Kompost, und es kam bestenfalls mal was aus daneben gefallenem Getreide auf, das in der Streu war...

    Für die Verdauungstraktpassage vorgesehene Kerne sind auf kurzfristige mechanische Belastung ausgelegt, nämlich die durch's Kauen, da überstehen diverse Samen und Nüsse sogar Elefantenzähne, die bis zu 10 cm dicke Äste kleinmachen. Langfristige mechanische Belastung überstehen auch harte Kerne nicht, auf jeden Fall keine Beerensamen- Nüsse wären da sicher wiederum was anderes, aber welches Huhn frisst ganze Nüsse...
    Kirschen fressen meine Hühner erst gar nicht mit Kern, auch die winzigen Vogelkirschen nicht. Täten sie es doch manchmal, so hätte ich noch nie Kerne in deren Mist gesehen, ab Ende Juni aber sind die Marderhäufchen monatelang quasi purer Kirschkern- das so zur Verdauungseffizienz.

    Da ich sicher keine anders verdauenden Hühner habe als ihr, bleibe ich aufgrund deren Verdauungswirkung und meinen Beobachtungen dabei, dass es keinerlei Zweck hat, deren Kot als Saatbeet zu interpretieren, nachdem sie Beeren gefressen haben. Und Magensteinchen mit harten Samen gleichzusetzen, ist vllt. auch etwas verwegen, zumindest im Hühner- Maßstab .

    frady: "Alte Tricks" empfehlen auch, Hühnern mit "Pieps", also Schnupfen, mit einem Messer die Oberhaut von der Zunge abzuziehen und sie im weiteren ihrem Schicksal zu überlassen... Muss ich noch mehr sagen, was ergo von diesen "alten Tricks" zu halten ist? Früher hat man auch, wenn man jungen Hunden das Hühnerjagen abgewöhnen wollte, die zusammen mit einem Huhn in einen Sack gesteckt und dann auf den Sack eingeprügelt- war auch ein totsicherer Kniff, weil der Hund nur das Huhn roch und hörte, die Schläge und Schmerzen spürte, und das mit dem Huhn verband, weswegen er die in der Folgezeit nicht mehr mit dem Hintern ankuckte...

    Wie ich bereits sagte: Früher nahm man das als Streu, was billig und reichlich zu finden war. Eben Laub oder auch Laubstreu aus Wald und Flur- klar, dass da alles draus keimte und 1a wuchs in Verbindung mit dem Dünger. Da zäumt man aber das Pferd wieder von hinten auf, denn das gedieh, keimte und wuchs nicht AUS dem Hühnerkot so gut, sondern WEGEN des Hühnerkots- wer schon mal ein zB pferdemistgedüngtes neben einem geflügelmistgedüngten Feld gesehen hat, kann sich vorstellen, was ich meine... Pferdemist so normal grün und -hoch, Geflügelmist giftig dunkelgrün und in den Ausmaßen nahezu das doppelte- in der selben Zeit...
    Desweiteren würde auch keiner auf den Gedanken kommen, aus Kuhfladen irgendwas anziehen zu wollen. Die fressen auch vieles mit Samen- draus wachsen tut aber trotzdem nix, weil deren Fresschen durch's Wiederkäuen auch stark mechanisch bearbeitet wird, wie im Hühnermagen durch dessen Muskeln und die Magensteinchen, was einem intensiven Durchkauen gleichkommt.
    Und die Verweildauer ist länger und die Krafteinwirkung sehr stark, denn kuckt man sich an einem geschlachteten Huhn an, wie das Futter vor und nach der Magenpassage aussieht, hm, da ist kein Stein mehr auf dem anderen, und sogar die wirklich knochenharten Süßlupinen, die du in einer normalen Schrotmühle (die Mais und Erbsen prima schafft) nicht klein kriegst, werden vom Muskelmagen kleingemacht. Für mich also keine Frage, dass die "alten Tricks" bezüglich Beerenvermehrung unpraktisch sind.
    Beerensämlinge in Geflügelmistboden gepflanzt, gehen fraglos ab wie die Raketen. Aber drin keimen tun sie aus dem Kot nicht.

    Zumal die Bauern wie gesagt Ertrag brauchten.
    Bei Sämlingen muss man immer erst mal mindestens 3- 4 Jahre bis zum ersten Fruchtansatz warten. Und dann erstmal schauen, wie die einzelnen Individuen, alle mit eigenen Eigenschaften, blühen und tragen. Hätten die das nur gemacht, wären noch mehr verhungert und verseucht als sowieso schon!

    Vermehrt man Beerensträucher durch Stecklinge (oder bei Him-, Brombeeren und Co. auch durch Wurzelschnittlinge), hat man binnen zwei Jahren eine fruchtende Pflanze mit bekannt- bewährten Eigenschaften. Durch Samen wäre also äußert unrentabel, es sei denn für Wildvögel.

    Natürlich kann das jeder ausprobieren mit der Vermehrung über eventuelle Samen im Kot, das sei ungenommen. Sollte dann aber nicht zu enttäuscht sein, wenn es nichts wird. Zumal es jetzt leider eh zu spät ist und erst nach der nächsten Ernte wieder angedacht werden kann. Ich will's wie immer nicht besser wissen, sondern nur Leute vor Enttäuschungen bewahren. Das ist immer meine Intention, auch wenn ich auch weiß, dass leider Gottes wohl doch immer jeder seine Erfahrungen selber machen muss- hatten wir ja neulich erst wieder, wieviel weiter die Menschheit schon sein könnte, wenn NICHT jeder immer erst selber zum letzten Endes doch immer selben Ergebnis kommen müsste...
    Muss ja auch nicht jeder das Smartphone oder dergleichen neu erfinden- warum denn nicht einfach auch mal grundlegendere Sachen glauben ^^?
    Geändert von Okina75 (02.03.2017 um 15:35 Uhr)
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  2. #12

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    Na Du kennst aber auch alte Trick´s, aus welcher Kiste sind die denn?
    Ich streu mir Salz auf die Türschwelle, um den Teufel draußen zu halten ...

    ES HILFT!

  3. #13
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    Aus keiner Kiste, aus ganz normalen Berichten und Schilderungen des Lebens vor 1950, unter anderem auch aus der Feder des hochgeschätzten Herr Professor Bernhard Grzimek, freilich um einiges vor seiner Zeit als lieber Tieronkel, wo der auch so manch fragwürdige, damals aber ganz herkömmliche und somit "normale" Maßnahme anwandte. Wie in den späten 1920er Jahren den Jäger kommen lassen und dem Kind dann sagen, der Habicht war da und hat die Hundewelpen geholt...
    Nach der Lektüre dieses Sachverhalts war der Gutste bei mir erstmal reichlich und einige Jahre mehr als unten durch, und um das hinzukriegen, braucht es bei mir schon einen Stiefel ganz seltener Güte...

    Damals wurde auch jeder Hund böse, wenn er einmal Blut geleckt hatte, weswegen dessen Weg dann zuende war. Weiße Cairn Terrier (heute bekannt als West Highland White Terrier) waren feige und nicht zur Jagd zu gebrauchen wie die normalfarbigen, weswegen sie direkt nach der Geburt ersäuft wurden, desgleichen weiße Schäferhunde und Boxer- taugten angeblich alle nix, also ab in Eimer damit, sowie sie aus der Hündin waren... Noch heute glaubt man ja großenteils, dass kastrierte Katzen faul werden und keine Mäuse mehr jagen... ...

    Ist zugegeben alles ein wenig ab vom Thema, aber nur soviel zu erwähnten "alten Tipps".
    Viele sind heutzutage wieder nett und eine Alternative, aber den Großteil sollte man lieber da lassen wo er hingehört, nämlich unter'm Teppich/ Dielenboden.

    Probiert es halt aus, gebt den Trullas am Vormittag/ Mittag Beerenobst und bringt dann am nächsten Tag den Nachtmist auf die Beete aus- seit aber wie gesagt nicht zu enttäuscht, wenn das nichts wird. Ich würde echt Stecklinge oder besser noch Ableger empfehlen, die im März, also jetzt, abgelegt und mit Erde bedeckt, schon im Herbst genug Wurzeln haben werden, dass man sie abtrennen kann und somit neue Sträucher hat, die im Folgejahr auch schon tragen sollten .
    Geändert von Okina75 (02.03.2017 um 16:18 Uhr)
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  4. #14

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    Mal ganz blöd gefragt:
    Wenn's sich um beerenvermehrbare Pflanzen handelt (Sorbus - Vogelkirsche ?) dann geht man am besten jetzt mal in Wald und Parks suchen, oft finden sich da Gehölzsämlinge im Gebüsch.

    Und wenn's sich um gezüchtete Sorten handelt, dann erhält man sowieso nicht die echte Edelsorte durch Aussaat.
    Marans goldhalsig und silberhalsig

  5. #15
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    Fast- Sorbus (aucuparia) = "Vogelbeere", gemeinhin bekannter als Eberesche.
    Vogelkirsche wäre Prunus avium, Stammform der Süßkirsche.
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  6. #16

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    Wat ein Zufall, wird die Woche geliefert, soll den Liguster ersetzen:


    https://www.pflanzmich.de/produkt/15...elkirsche.html

  7. #17
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    Da bin ich mal wieder.
    Ging ja ganz gut zur Sache hier
    Mein Ansinnen ist, dass ich in einer Ecke vom Wald ein paar Ebereschen (Sorbus aucuparia) habe.
    An anderer Stelle habe ich Windwurf. Jetzt wollte ich im nächsten Herbst die offenen Stellen gezielt impfen und ich wollte eine möglichst einfache und dennoch wirksame Methode nehmen. Klar könnte ich an der einen Stelle Sämlinge ausheben und umsetzen, aber das wäre aufwendig (gerade im Wald, da muß man beim Aus- und Einpflanzen mit anderen Wurzeln kämpfen).
    Für mich habe ich mir jetzt folgende Methode überlegt:
    Ich zerstoße die Vogelbeeren, mische die "Pampe" mit Hühnermist und werde diese Mischung in den entsprechenden Teilen im Wald verteilen.
    Keine Panik, das entspricht dem Forstgutvermehrungsgesetz, da ich die Samen aus dem eigenen Wald entnehme.
    Warum ich das mache:
    Die Flächen sollen mit anderen Pionierbäumen bestückt sein, bevor die Traubenkirsche sich festsetzt.

    Vielen Dank für die einzelnen Anmerkungen!
    Ich hoffe, dass meine Variante Erfolg haben wird.
    Gruß
    Adrian
    ______________________________
    Nimm das Leben nicht zu ernst, du kommst da eh nicht lebend raus.

  8. #18
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    Hy ar1!

    Da würde ich Dir doch vllt. den Tipp geben wollen, Dir lieber in einer Forstbaumschule schon fertige Jungpflanzen zu kaufen. Die sind noch bis Ende März wurzelnackt erhältlich, spottbillig, und Du sparst zwei bis drei Jahre im Vergleich zur Aussaat, wo Dir jede Brombeere (Traubenkirsche zumal) etc. zuvor kommen wird, bevor sich da Keimlinge etablieren können.

    Das Forstvermehrungsgesetz...
    In meinen Augen läuft das zuwider jeder genetischen Vielfalt im Walde, aber das Thema gehört woanders hin *glaub*.

    Grüße,
    Andreas
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  9. #19

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    Hör auf´m Andreas, der weiß bescheid. Empfehlen kann ich:

    https://www.pflanzmich.de oder https://www.schlueter.de

    Beide gut und günstig und immer wieder interessante Angebote,
    heute kamen z.B. 2 Apfelbäume, beide 80cm größer als beschrieben

    oder "Fotomodel" Schwarzer Hartriegel 1,60m im 3l Topf für 3,99€

  10. #20
    Avatar von ar1
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    Hallo,

    bei den Forstbaumschulen stören mich eigentlich die Kosten nicht, es ist eher der Arbeitsaufwand.
    Es müssten aber auch schon mehrere hundert Bäume/Sträucher sein und für jeden ein Pflanzloch ausheben und lockern ist zu aufwändig.
    Bei der maschinellen Vorbereiten steigen wieder die Kosten, so dass man wieder einen Zaun bauen muss gegen Verbiss.
    Ich möchte durch den Wald gehen, den Mineralboden aufkratzen, "Samenmatsche" hinwerfen und somit den Wald impfen.
    Wenig Aufwand, wenig Kosten und somit ist es nicht ganz so schlimm, wenn da einige verbissen werden.
    Ist halt nur ein Versuch und wenn der Versuch viel kostet, ist die Enttäuschung größer.
    Also im Herbst werden Ebereschen, Mehl- und Elsbeeren gequetscht, mit Mist als Startdüngung verrührt und dann im Wald verteilt.

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