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Thema: Gans kann nicht mehr stehen und frisst kaum

  1. #1

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    Gans kann nicht mehr stehen und frisst kaum

    Hallo Ihr Lieben,
    Vielleicht weiß von Euch einer noch weiter:
    Einer meiner beiden Gänse (Ganter, Toulouser, Mai 2015) ist seit gestern krank.
    Zuerst schwankte er leicht, kurze Zeit später konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten und flüchtet nicht mehr vor uns.

    Der Tierarzt kam sofort, konnte aber keine Diagnose stellen. Er ist zwar Landtierarzt, Geflügel ist aber nicht seine Spezialität, wenn es um unklare Fälle geht.
    Er hat in den Schnabel geguckt, den Hals abgetastet, die Augen kontrolliert, Temperatur gemessen und Reflexe geprüft:
    Der Ganter hat Untertemperatur, hat abgenommen und die Augen- und Schnabelschleimhäute sind sehr blass. Er hat ihm ein entzündungshemmendes Medikament gespritzt und ihm Brechwurz in den Schnabel getropft. Montag soll ich eine Kotprobe vorbeibringen, er will nicht auf Verdacht entwurmen, besonders nicht bei einem geschwächten Tier.

    Der Ganter und sein Kumpel (eigentlich als Paar gekauft, aber keiner legt Eier, daher gehen wir von zwei Kerlen aus) sind nun in die Küche umgezogen und können sich direkt an die Heizung kuscheln.

    Der Patient trinkt, Körner scheint er nicht fressen zu können, an Gras nagt er gierig, scheint das aber nicht gut schlucken zu können. Er atmet teilweise durch den Schnabel und schüttelt häufig den Kopf und schüttelt seinen Schnabel auch im Wasser.

    Der TA meinte ich könnte ihn zwangsernähren, aber er habe das selbst noch nie gemacht.
    Also habe ich Haferflocken sehr dünn angerührt und es vorsichtig in den Schnabel getropft, damit ich nicht versehentlich die Luftröhre erwische (ich weiß halt nicht wie das richtig geht, nur dass man da viel Schaden anrichten kann), einen Teil hat er widerwillig den Hals runterlaufen lassen, ein Teil läuft dann wieder aus dem Schnabel.

    Da er zumindest trinkt, auch wenn er danach nicht den Kopf in den Nacken legt, gibt's abwechselnd
    Multimineral, Multivitamin und Calcium +D3 (alles Brausetabletten) ins Wasser.
    Seit gestern Abend steht er nicht mehr auf und hat nur ein einziges Mal grüne Flüssigkeit mit einem Hauch an Grashalmen abgesetzt.

    Ich habe nochmal in den Schnabel geguckt und seinen Hals abgetastet, konnte aber nichts feststellen.
    Mein Bauchgefühl sagt, entweder hat er doch irgendwo einen Fremdkörper hängen oder er hat Würmer. Schnabelgruch hat er keinen, außer nach dem was er grad zu sich genommen hat.
    Die beiden wurden noch nie entwurmt. Eigentlich sollte das im Herbst passieren, aber dann hätte sich der andere Ganter eine miese Augenentzündung eingefangen und wir sollten noch abwarten. Entwurmung stand jetzt an, aber jetzt ist er krank und ich habe Angst,dass im das Wurmmittel den Rest geben könnte.

    Die vogelkundigen TAs im Unkreis von 80 km wollen und können keine Gänse behandeln und die Klinik in Essen mag nicht wegen Vogelgrippegefahr.
    Und so schwach wie er ist, möchte ich ihm den Stress einer weiteren Reise eigentlich nicht antun.

    TA meint, es wäre Glück, wenn er die Nacht übersteht, das hat er.
    Jetzt hoffe ich auf einen Hauch brauchbaren Kot für eine Untersuchung.

    Ich hoffe, von Euch hat einer die zündende Idee, was ich noch machen kann.
    Und vielleicht kann mir jemand beschreiben, wie man vernünftig zwangsfüttert.
    Zumindest konnte ich mein Leid klagen, denn ihn so zu sehen zerbricht mir das Herz.

    LG,
    Nöle

  2. #2

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    Nachtrag: er zeigt erste Mauserzeichen: am Halsansatz fehlen Federn und man kann ein paar frische Kiele fühlen.

  3. #3
    Avatar von Widdy
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    Hallo Nöle,

    kenne ich leider auch von meinem Hannibalinchen.

    Um Kropf-Geschichte (Entzündung, Gärung, Ansammlung v. Flüssigkeit) auszuschliessen, nimm ihn auf die Arme. Halte ihn fest und beuge Du Dich kopfüber, damit Ganterli auch kopfüber in deinen Armen fest verankert ist.
    Halte seine Schulter bzw. Halsansatz so, dass er mit dem Hals nicht hoch kann, damit Du sicher bist, dass nichts "verstecktes" drin ist.
    Halte so ein paar Sekunden aus, vielleicht gurgelts und es kommt dann was.

    Danach wieder aufrichten und Wasser bzw. Futter wieder für ihn erreichbar vor ihn stellen.

    Das mit den frischen Federkielen deutet auch noch auf eine zusätzliche Schwächung hin.

    Dass Du erst am MO (also morgen) die Kotprobe bringen kannst, erscheint mir nicht ganz logisch.
    Wieso wartet TA?
    Hast Du Chicoree-Salatblätter im Haus? Oder Endivi-Salat. Oder anderer Salat mit Bitterstoffen drin. Wenn ja, bitte so viel wie möglich in ein Wasserbecken vor ihm reingeben, ich merke, dass meine Dame das braucht und es ihr hilft, mehr zu fressen und sie ist mir danach fitter als sonst.

    Wenn Du noch nie entwurmt hast, tippe ich persönlich schon auf Würmer, die konnten sich in Ganterli drin über den Winter gut entwickeln.
    Wenn er jetzt festsitzt, kannst Du mit dem Flubenol-Wurmmittel eigentlich nichts falsch machen.
    Ich hatte meine Olivia auch soweit gebracht, dass sie wieder auf die Beine kam.
    Ein Rückfall nach ca. 1 Woche war jedoch nicht mehr zu bremsen, und wir verloren den Kampf.

    Hast Du nicht auch gleich AB vom TA bekommen?

    Stell ihm alles Lieblingsfressen hin, damit er - falls er denn was nimmt - wenigstens etwas zu Kräften kommt (Apfel-Scheiben, Gurken-Scheiben etc.) Das könnte er gut nehmen, das schwimmt oben auf.

    Ich halte Euch ganz fest die Daumen.

    PS: Wie ist Ganterli Nr. 2 drauf? Irgendwelche Anzeichen auf ähnliches ?

    Das würde mal ein weiteren Fortlauf ins Negative abbremsen.
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  4. #4

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    Danke für Deine Antwort,
    der zweite erscheint äußerlich normal, hat jetzt aber auch nur noch flüssigen, grünen Stuhl, aber wenigstens großen Appetit.
    Mein TA gibt kein AB ohne Diagnose und Kotuntersuchung macht er erst am Montag, da er dann wieder in der Praxis ist. Am Wochenende kommt er nur in Notfällen von zu Hause aus vorbei. Und für die Untersuchung brauchts halt auch Kot. Den gabs schon bei der Untersuchung nicht.

    Und Lieblingsfutter ist bei den beiden eh ein Problem: Sie fressen nur Hühnerkörner, Gras, Löwenzahn und Wirsing.
    Letzterer ist hier nicht mehr zu bekommen, Gras bringe ich ihnen von draußen mit, Löwenzahn gibt's noch nicht und Körner mag er grad nicht.
    Werde morgen Aufzuchtfutter besorgen, einweichen und versuchen ihm das in den Schnabel zu geben, Haferflocken sind ja nicht das Beste, aber was anderes ist leider nicht da.

  5. #5
    Geduldsfädensammler Avatar von wattwuermchen
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    Einen ähnlichen Fall hatte ich vor kurzem mit einer Henne, wollte dies auch noch in einem separatem Faden niederschreiben das dauert aber weil es ein kleiner Roman wird...
    Hier die Kurzform: Die Henne wirkte plötzlich völlig orientierungslos, am nächsten Tag konnte sie nicht mehr stehen/laufen.
    Ich glaube dass sie so etwas wie einen Schlaganfall hatte, sie bekam hochdosiert Vitamin B, ich habe die Kapseln von ratiopharm genommen davon bekam sie täglich 2 Stück, ausserdem als Kur noch über zwei Wochen mittags 1/2 Tablette Weissdorn.
    Selber fressen konnte sie nicht, sie wurde 3x täglich von mir mit eingeweichtem Legemehl mit der Pinzette gefüttert.
    Nach ungefähr vier Wochen konnte sie wieder stehen, danach machte sie die ersten Schritte.
    Nach ungefähr 8 Wochen begann sie wieder selber zu picken und zu scharren, jetzt hat sie sogar schon wieder gelegt.

    Probiere mal Vitamin B hochdosiert, darf man auch über längere Zeit geben
    Ein bisschen Misanthropie
    schadet nie

  6. #6

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    Danke Wattwürmchen,
    Vit B kommt gleich mit auf den Einkaufszettel.

  7. #7
    Avatar von Widdy
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    Nöle,

    wenn's Lungenwürmer sein sollten, werden sich diese wahrscheinlich auch in der Kotprobe nicht unbedingt auf'm Präsentierteller zeigen (das Kopfschütteln könnte auf das hindeuten).

    Hast Du Ganterli schon kopfüber gehalten wg. allfälliger Kropfgeschichten?

    Was hast Du sonst noch für Tiere wg. Würmern, Kokzidien etc.?

    Ich finde, Nöle, Du musst so schnell als möglich handeln; sonst läuft Euch die Zeit davon.

    Frisst er was? Trinkt er? Wenn er noch Durchfall haben sollte, dann würde ich Dir unbedingt noch Kohletabletten empfehlen, damit er dadurch nicht weiter schwächer wird.
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  8. #8

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    Der Kopfstand ergab nichts, außer einem schwer beleidigten Patienten.

    Den Stall teilten sich die beiden mit dem 13 Hühnern (ca. 25 m2), den Auslauf noch mit 6 Enten (1000m2).

    Er hat eben zum ersten Mal wieder seit gestern Mittag gekotet, flüssig mit Graspartikeln. Gut ist, es geht also was durch.
    Unter dem "Spielzeug"-Mikroskop meines Mannes kann ich nicht wirklich was erkennen, hab aber dann was für den TA.
    Die Zwangshaferflockenpampe mag er nicht wirklich und die Fütterung findet er auch unmöglich, aber so bekomme ich wenigstens etwas in ihn rein. Alle 2 Stunden etwa 30 ml, mehr schluckt er nicht und er ist danchuauch völlig fertig.
    Gras knabbert er gierig, schluckt dann aber nur halbherzig, als wäre das schon zu anstrengend.
    An Körnern hat er sich verschluckt und die dann verweigert.
    Aber er trinkt, oft aber wenig und was mir halt auffällt, dass er danach nicht den Kopf in den Nacken legt, wie der Kumpel.
    Hals haben wir durchleuchtet, können aber gar nichts erkennen, da scheint kaum Licht durch.
    In den Rachen geleuchtet: nichts besonderes gesehen, aber ich weiß auch gar nicht wie er aussehen soll. Wie erkenne ich Luftröhrenwürmer?
    Jetzt muss er sich erstmal von der Aufregung erholen.
    Geändert von Nöle (05.03.2017 um 16:26 Uhr)

  9. #9
    Avatar von conny
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    Für mich hört sich das nach Lungenwürmern oder Fremdkörper im Schlund an. Dafür spricht auch das Kopfschütteln.

    LG Conny
    Man kann dem Leben keine Tage geben, aber dem Tag mehr Leben





  10. #10

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    Zitat Zitat von conny Beitrag anzeigen
    Für mich hört sich das nach Lungenwürmern oder Fremdkörper im Schlund an. Dafür spricht auch das Kopfschütteln.

    LG Conny
    Der TA hat in den Schlund geschaut und abgetastet, wir haben das auch noch zweimal gemacht, der er mit offenem Schnabel atmet müsste ein Fremdkörper dann doch soweit oben sitzen, dass ich ihn sehen könnte??
    Wenn er nicht so schlapp wäre, würde ich auf der Stelle entwurmen, habe aber wirkliiich Angst, dass es ihn umhaut.

    Welches Wurmmittel wäre denn "harmloser", ich weiss natürlich dass die alle nicht ohne sind.
    Einmalgabe Concurat oder lieber über mehrere Tage Solubenol?
    Kann man die Präparate auch mit Wasser verdünnen und direkt eingeben? Ich befürchte der Jung wird sonst nicht genug davon zu sich nehmen.

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