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Thema: Nicht nur für Bayern: offener Brief ans Umweltministerium

  1. #11

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    @Silvia,
    mein Name kann gerne mit darunter!
    Noch ein Tipp- wandel den Brief in ein PDF -Format um und verschicke den dann als Anhang mit und per mail dann nur ein kurzes Anschreiben, in dem du Bezug darauf nimmst.


  2. #12

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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen


    Anmerkung: Diese Industrie zu schützen, so jedenfalls das Selbstverständnis der Staatsregierung, ist Auftrag der Politik. Wir müssen eher erklären warum eine generelle Stallpflicht den Schutz vor Viruseintrag für diese Industrie nicht verbessert - Markus, ich hab grad eine Blockade, wie kann man das formulieren?

    Ich weiß nicht warum "wir" das erklären müssten. Die Entwicklungen sind doch selbsterklärend:
    Trotz Stallpflicht und Biosicherheitsmaßnahmen, kam es zu diversen Ausbrüchen.
    Hier https://www.ndr.de/nachrichten/niede...elpest650.html wurde nun der Wind als Überträger vermutet.


  3. #13
    Avatar von ***altsteirer***
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    @nic: Und schon hast Du es wunderbar erklärt

    Noch kurz mit dem Hinweis garniert, dass standorttreue Hühner, die HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos tragen, sondern laut FLI massive Symptome zeigen und binnen 48 Std versterben, kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein können, der seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.

    Selbst mit FLI eigenen Thesen ist die Stallpflicht Unsinn.

    Liebe Grüße, Markus
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  4. #14
    Moderator Avatar von sil
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    So, jetzt nochmal auf die Schnelle überarbeitet, bin am Überlegen, die grün markierten Absätze nochmal extrem zu kürzen, bzw zu überarbeiten, weil immer noch mit sehr emotionalem Bezug. Andererseits, ich bin kein Politiker, und mich betrifft es emotional.
    Jetzt muß ich erst mal Viecher versorgen.


    Sehr geehrte Frau Scharf,


    endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.

    Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
    Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
    Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Vogelgrippe nicht jedes Maß aus den Augen zu verlieren.
    Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen.
    Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist unter Fachleuten höchst umstritten.
    Die Zahlen, auf die die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar.
    Das FLI listet jeden toten Wildvogel, bei dem das Virus gefunden werden konnte, als Vogelgrippeopfer ohne die tatsächliche Todesursache nachzuweisen oder auch nur zu untersuchen. Es gibt sich damit zufrieden, jeden toten Vogel in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft zu einem positiv getesteten ebenfalls als vom Virus dahingerafft ohne jede weitere Untersuchung und demnach auch ohne konkreten Befund in die Statistik aufzunehmen. Sieht so fachlich korrekte wissenschaftliche Arbeit aus? Davon, dass zwischen Funddatum und Veröffentlichung eines Befundes bis zu drei Wochen liegen, einmal ganz abgesehen. Informationen über ein vorgeblich dramatisches, ernst zu nehmendes Seuchengeschehen vorsätzlich zu verschleppen, zeugt meiner Meinung nach nicht von verantwortungsvollem Vorgehen. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. In Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten, und deren Betreiber, wissend, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind, schon im eigenen Interesse die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kontrollieren, dürfte ein Eintrag über infizierte Wildvögel eigentlich nicht sehr wahrscheinlich sein.

    Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren, dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges nicht wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen.
    Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
    Hühner tragen HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
    Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, haben die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.


    Wenn Sie sich die Mühe machen, sich unabhängig von der vorformulierten Meinungsmache des FLI zu informieren, werden sie bei künftigen Vogelgrippemeldungen mit Augenmaß und durch überzeugende Argumente begründete Vorgaben handeln können.



    Mit freundlichen Grüßen
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #15
    Avatar von Hühnerfee72
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    Guten Morgen zusammen,

    wie wäre es, wenn man formuliert, "Die Politik kann die Massentierhaltung nicht vor sich selbst schützen." Ich bin der Meinung, dass das Virus gar nicht so aggresiv ist, wie immer behauptet. Ansonsten müßte es viel mehr tote Wildvögel geben. Der Winter war vergleichsweise streng. Ich gehe davon aus, dass es an Überzüchtung - nur auf Leistung - und den perversen Haltungsbedingungen liegt. Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, ich würde es nicht glauben, Lohmann Hybriden legen auch bei Legedarmentzündung (diese Erkrankung kommt züchtungsbedingt häufig vor) noch Eier. Ob diese Eier dann gesund sind, dazu möge sich jeder selbst seine Gedanken machen. Ich wollte sowas nicht essen. Die Industrie hat das Augenmaß bei der Zucht verloren. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man es politisch zulassen kann, die Versorgung von 82 Millionen Menschen nur auf eine Hybridrasse zu setzen.
    Beim Hessischen Landeslabor erklärte man mir, dass das FLI Versuche mit dem Virus an steril gebrüteten Küken vorgenommen hat. Dabei starben 50-80%. Man muss kein Professor sein, um festzustellen, das derartige Versuche meilenweit an der Praxis vorbeigehen. Bei uns brüten die Hühner noch selbst. Und wenn es nicht am 2. Tag nach dem Schlupf in Stömen regnet, dann gehen die Glucken mit den Küken ins Freie. Bei uns ist (wir brüten seit 4 Jahren) noch kein Küken gestorben und von steril sind wir meilenweit entfernt!

    Ich lebe zwar in Hessen, ihr könnt micht trotzdem auf die Liste setzen.

    Viele Grüße
    Anke Rudolph
    Geändert von Hühnerfee72 (18.03.2017 um 10:24 Uhr)

  6. #16
    Moderator Avatar von sil
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    OK, nochmal komplett überarbeitet, mit einem leichten Schlag Emotionalität, aber hoffentlich nun auf Tatsachen beschränkt und so sachlich wie es mir möglich war, zusammengefasst:

    Sehr geehrte Frau Scharf,


    endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
    Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
    Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
    Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Vogelgrippe nicht jedes Maß aus den Augen zu verlieren.
    Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen.
    Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist unter Fachleuten höchst umstritten.
    Die Zahlen, auf die die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar , die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten und deren Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind. Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein, betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren?
    Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
    Fakt ist, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.


    Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren, Nicht dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

    Hühner tragen HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.
    Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, haben die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.


    Die Stallpflicht als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Selbst das FLI empfiehlt eine solche nur risikobasiert.





    Mit freundlichen Grüßen


    .....für das Aktionsbündnis Vogelfrei
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  7. #17
    Avatar von Vamperl
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    Zitat Zitat von Nicolina Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht warum "wir" das erklären müssten. Die Entwicklungen sind doch selbsterklärend:
    Trotz Stallpflicht und Biosicherheitsmaßnahmen, kam es zu diversen Ausbrüchen.
    Hier https://www.ndr.de/nachrichten/niede...elpest650.html wurde nun der Wind als Überträger vermutet.
    Mein Kommentar unter dem NDR-Beitrag (evtl. noch als Erklärung für Sil brauchbar?) :
    Ohne Häme: betrachtet man die hier verlinkten beiden Karten des FLI (https://www.fli.de/fileadmin/FLI/Ima...2-16_11-53.jpg), fällt zweierlei auf: es gab eine erste Seuchenepisode, die einen abflachenden, natürlichen (selektiven) Verlauf entlang der See-Küsten und des Bodensees hatte. Im Dezember - Anfang Dezember - kam nach dieser Episode das Seuchengeschehen zum zeitweiligen Stillstand, um danach - vor allem in unverhältnismäßig vielen Zoos und schließlich in konventionellen Mastbetrieben, wieder aufzuflammen. Selbstverständlich gab es auch dahingehend begleitende Wildtierfunde, allerdings ist deren Anzahl im Verhältnis zu den Großbetrieben a) gering und sind sie b) recht weitflächig verteilt. Betrachtet man zudem die ARTEN im TSIS (und berücksichtigt die Inkubationszeit und die Zyklen von H5N, liegt nahe, dass diese Tiere - vornehmlich keine Zugvögel - fast "logischerweise" am in den Betrieben zirkulierenden Viren infiziert haben müssen Dass die Viren dann den Weg in den Stall zurück finden und dort, nachdem quasi weitflächig im Feld eine Immunisierung stattgefunden haben dürfte (siehe oben:Selektion) weniger Angriffsfläche finden, liegt auf der Hand. Wer nach der aktuellen Karte des FLI an den Wind als Verursacher und Medium glaubt, dem sei das Märchen "Hänsel und Gretel" nochmals zur Nachtlektüre empfohlen. Neben dem Wind, dem himmlischen Kind, spielen auch hier das Mästen und ein Geflügelknochen eine zentrale Rolle...

  8. #18
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    OK, nochmal komplett überarbeitet, mit einem leichten Schlag Emotionalität, aber hoffentlich nun auf Tatsachen beschränkt und so sachlich wie es mir möglich war, zusammengefasst:

    Sehr geehrte Frau Scharf,


    endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
    Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
    Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
    Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Vogelgrippe die Verhältnismäßgkeit der Mittel zu waren.
    Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen.
    Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist wissenschftlich nach wie vor nicht belegt.
    Die Zahlen, auf die die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar , die Methoden, wie diese erhoben werden, äußerst umstritten. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt werden kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. Hier handelt es sich um Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten und deren Betreiber wissen, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind. Schon im eigenen Interesse sollten dort Biosicherheitsmaßnahmen Standard sein, betriebsfremde Personen haben grundsätzlich Betretungsverbot, wie soll da ein Eintrag über Kleinhalter oder gar infizierte Wildvögel passieren? Wir verweisen an der Stelle auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen. Demnnach ist bei 73% der seit 2006 in Westeuropa aufgetretenen Fälle der Eintragsweg als "unbekannt" angegeben, und bei den verbleibenden 27 % liegen die Infektionswege mit knapp 66 % innerhalb der Geflügelwirtschaft selbst.(Kontakt zu Nachbarbetrieben, Zukauf von Tieren, Übertragung durch Gerätschaften)

    Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.
    Fakt ist jedoch, die Stallpflicht kann die Massentierhaltungen nicht vor sich selber schützen.


    Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren!

    Nicht dass sie beim nächsten Feststellen eines "Seuchenzuges" wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen. Das Töten gesunder Tiere ohne vernünftigen Grund ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das Töten ganzer Bestände rein auf Verdacht ohne Beweis eines tatsächlichen akuten Infektionsgeschehens ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

    Laut FLI, dem Institut worauf sich die Politik immer beruft, tragen Hühner HPAIV H5N8 nicht verdeckt/symptomlos, sondern zeigen laut FLI massive Symptome und versterben meist binnen 48 Std. Sie sind zudem standorttreu und können kaum an der Verbreitung eines Virus beteiligt sein, der laut FLI seit Monaten endemisch in der Wildvogelpopulation kursiert und von ebendieser ja angeblich über tausende von Kilometern getragen wird.

    Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen mit Auslauf unter freiem Himmel zu leben, haben ! nicht ausgeschlossen, aber bei momentanem HPAIV H5N8 höchst umstritten ! die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.


    Die Stallpflicht als flächendeckende Maßnahme über Monate ist kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Vogelgrippe. Selbst das FLI empfiehlt eine solche nur risikobasiert.





    Mit freundlichen Grüßen


    .....für das Aktionsbündnis Vogelfrei
    Hab nochmal drin rumgepfuscht, ich hoffe Du schimpfst mich nicht

    Liebe Grüße, Markus
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  9. #19
    Moderator Avatar von sil
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    Ich lob dich jetzt mal. Hast Du gut gemacht mit dem drin rumpfuschen. Es ist nämlich gar nicht so leicht, wegen der Überschaubarkeit soviel wegzulassen und trotzdem alles unterzubringen, was einem wichtig ist. Und dann noch einen Ton zu finden, der jemanden, der das liest, aufmerken läßt. Ich werd das eins zu eins so stehen lassen!
    Aber die Flüchtigkeitsfehler hättest Du eigentlich auch gleich noch verbessern können.

    Das im letzten Absatz mußt du mir bitte nochmal erklären, wie ist das gemeint?

    @ nicolina, ich würd das schon gern irgendwie mit unterbringen, weiß aber grade nicht, wie am Besten, ohne mich zu sehr zu verzetteln. Ich hab ja geschrieben, dass das FLI jede ernstzunehmende Antwort schuldig bleibt- - - - irgendwie ist das gar nicht so einfach....
    Geändert von sil (18.03.2017 um 19:38 Uhr)
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  10. #20
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Ich werd das eins zu eins so stehen lassen!
    Aber die Flüchtigkeitsfehler hättest Du eigentlich auch gleich noch verbessern können.
    Ich übersehe doch auch Vieles. Das muss die "Schwarmintelligenz" hinbiegen!

    Genauso die abschließende inhaltliche Bewertung. Der Brief soll ja möglichst viele "Kämpfer" representieren und ihnen entsprechen.

    Das im letzten Absatz mußt du mir bitte nochmal erklären, wie ist das gemeint?
    Das ist so gemeint, dass die von Dir beschriebenen Hühner mit den natürlich in der Umwelt zirkulierenden Influenza Viren in der Regel wirklich bestens zurecht kommen.

    Ob diese Hühner aber mit der in den Massenstallungen mutierten und momentan kursierenden Form von HPAIV H5N8 zurecht kämen ist bislang nicht erwiesen.

    Einige, auch auf unserer Seite, glauben das nicht.
    4.29.31 Altsteirer

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