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Thema: Hahn - Einflüsse auf Aggressivität, Nervosität, Ängstlichkeit

  1. #21
    Avatar von sternenstaub
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    Hi Elja,

    Zworpis habe ich jetzt so gar nicht auf dem Schirm, obwohl ich Deine Anzeige gelesen habe. Aber der Kerl bräuchte ja dann auch passende Zworpidamen dazu. Hättest Du denn ein paar Damen zu dem Guten?
    Wenn schon Rassewechsel, dann richtig. Ich wollte ja eigentlich züchten.

    Aktuell habe ich drei 3 monatige Zwerg-Amrockhähne hier herum laufen. Eigentlich wollte ich nur die Damen für den Legetrupp behalten und die Buben zu Tisch bitten. Ob die was sind? Da liest man ja in Bezug auf die Hähne auch sehr Widersprüchliches. Und optisch gefallen sie mir nicht so. Allerdings sind die deutlich frohwüchsiger und schwerer als die gleichalten Reichihähne.
    Ansonsten liebäugele ich so halb mit Zwerg-Lachsen, aber der Züchter, wo ich nach Bruteiern gefragt habe meldet sich nicht.
    Gruß sternenstaub

  2. #22
    dreadhead Avatar von Brutlust
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    Hallo sternenstaub und alle anderen,

    interessanter Thread. Viele Punkte, zu denen ich was sagen mag. Aber das wichtigste zuerst

    Ich denke, vor aufkommender Inzuchtdepression brauchst du keine Angst zu haben. Da scheinst du nämlich schon mittendrin zu sein, wenn ich mir deine Schlupfquote so ansehe. Wenn man sich jetzt die Populationsgenetik ansieht, dann wäre es spannend weiter zu machen, weil die Inzuchtdepression bzw. die kränklichkeiten bald wieder raus sein dürften und übrig bleibt ein gesunder Stamm von Hühnern. Sagt zumindest die Populationsgenetik. Frustrierend ist der Job aber allemal....
    Wenn du was einkreuzen willst, dann nimm andere Zwergreichshühner. Ich kann dir mein Leid klagen von den gelben Ramelslohern, die auch mal eine verdammt enge Basis hatten und in die einiges eingekreut wurde. Das bekommst du über Generationen nicht mehr richtig grade gezogen. Wenn du jedoch einen Zwergreichshahn einer anderen Farbe nimmst und auf die Hennen setzt und die Junghähne wieder auf ihre Mütter 7 tanten zurückverpaarst, hast du nur etwas farblichen Ausschuss. Wenn du zwei oder gar drei Gruppen aufbauen kannst, hast du in zwei, drei Jahren absolut vitale und auch farblich passende Jungtiere. Das bekommst du über Fremdeinkreuzungen nicht hin. Da kann ich nur massiv von abraten, weil du danach anfangen musst per Inzucht deine Linie wieder durchzuzüchten. Damit landest du am Ende nur wieder da, wo du jetzt auch bist.

    Jetzt zu den Hähnen an sich. Manfighter haben bei mir exakt zwei Chancen. Nach dem ersten Angriff auf mich bekommen sie eine (ja nach Größe des Hahns) sanfte bis leicht kräftige Ohrfeige, damit sie den Rangkampf verlieren. Beim nächsten Angriff landen sie in der Truhe. Das hat bei mir durchaus schon geholfen, den ein oder anderen Kandidaten nach einem Versuch auf den Rang zu verweisen und ihn mir gegenüber ruhig und zurückhaltend zu machen.

    Einzig bei echten Kämpfern akzeptiere ich, wenn sie Fremden gegenüber argwöhnisch sind, diese beäugen und auch Breitseite zeigen. Das zeigt Charakter, das ist gut. Aber eben nicht mir gegenüber. Aber ich versorge meine Tiere auch nahezu alleine, da ist selten mal jemand anders da. Da müsstest du den Kreis eben auf Familie, Kinder usw. ausweiten.

    Wer mich anspringt, bekommt keine zweite Chance mehr. Da brauche ich gar nicht groß nachdenken... sowas geht gar nicht. Und das vererbt sich leider auch *grummel*

    Du scheinst deine Entscheidung ja bereits getroffen zu haben, was ich schade finde, denn dir lag ja viel an den Reichis in dem farbschlag. Und gerade gelb ist ein schöner, aber auch anspruchsvoller Farbschlag. Ich würde tatsächlich mit einem silbernen Hahn versuchen, dieses Jahr noch Nachzuchten zu ziehen und schauen, was dabei rauskommt. Nächstes Jahr kannst du die Krawallbrüder immer noch abgeben. Und wenn das was ruhiges dabei ist, den eben auf seine Mütter / Tanten zurückverpaaren und gut ist.

  3. #23
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    Wenn man sich jetzt die Populationsgenetik ansieht, dann wäre es spannend weiter zu machen, weil die Inzuchtdepression bzw. die kränklichkeiten bald wieder raus sein dürften und übrig bleibt ein gesunder Stamm von Hühnern. Sagt zumindest die Populationsgenetik.
    Da sagt sie richtig. Irgendwann sind alle negativen Gene rausgepurgt, dann darf aber auch kein Umgebungs- und Haltungsparameter mehr grob variieren/ abweichen, weil sie dann wirklich hochangepasst an genau die heimische Ausgangssituation sind. Ein unbekannter Keim, ein unbekannter Parasit, und die Truppe ist in höchster Gefahr, weil aufgrund der stark verarmten Genetik nicht mehr großartig anpassungsfähig.
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  4. #24
    Avatar von sternenstaub
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    Hallo Brutlust,

    auch Dir Danke für Dein Feedback. Inzuchtdepression war auch einer meiner ersten Gedanken gewesen, weil ja die anderen, rassefremden, Küken, die gleichzeitig gebrütet wurden, alle zeitgerecht geschlüpft und vital waren.
    Wer allerdings von Anfang an gesund war, ist auch bis ins Erwachsenen-/Schlachtalter gekommen.

    Wenn ich mir das so ansehe, dann scheint der Farbschlag allgemein genetisch eng zu sein. Der erste Versuch 2014 beinhaltete Tiere, die letztlich auf den gleichen Züchter zurück gehen, wie zwei Hennen des Ende 2015 gekauften Stammes. Der Hahn Gismo war aber von dem Züchter erzüchtet, der mir den 2015 Stamm verkauft hat. Mit diesem Hahn gab es im Zusammenspiel aller Hennen Probleme. Besonders bei den beiden alten Damen aus 2014 (vom 1. Versuch) war die Schlupfquote herabgesetzt. Was eigentlich nur den Schluss zulassen kann, das diese beiden Damen irgendwie mit dem Hahn Gismo verwandt gewesen sein müssen.

    So und nun?

    Sind mit silbern eigentlich die rein weißen Reichis gemeint? Und wenn man diese Farbe rein bringen würde, eher Hahn oder eher Hennen? Von den vier Junghähnen zeigen jetzt zwei Tendenzen an, die mir nicht gefallen. Das fällt aber nur im Vergleich mit den Zwerg-Amrock-Junghähnen auf. Letztere sind einfach völlig relaxt, während erstere nun schon Zeichen von Nervosität zeigen, sobald was unbekanntes auftaucht.

    Ich bin halt ziemlich gefrustet. Die Kerle sind sehr nervös, krähen viel und sind aggressiv. Ob ich das mit einer anderen Farbe heraus bringe? Vielleicht ist das ja auch eine Rasseeigenschaft, diese Nervosität. Und nervöse Tiere finde ich furchtbar. Ich mag mich durch meine Hühner bewegen, ohne befürchten zu müssen, dass mir der Gockel durchdreht. Und Erziehungsversuche haben bisher bei diesen Hähnen immer Dauergekrähe zur Folge gehabt. Das ist in Bezug auf eine gute Nachbarschaft (ich lebe am Stadtrand) auch eher hinderlich.
    Gruß sternenstaub

  5. #25
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    Mit silbern sind eher die weiß schwarz columbia gemeint- das ist die silberne Variante von Deinen goldenen.
    Da die goldenen Hähne ja doof sind, hättest Du da aber auch 'nen leichten Umweg vor Dir. Goldene Hennen in der Nachzucht gäbe es nur, wenn Du silberne Hennen an diese stellen würdest.
    Also müsstest Du einen silbernen Hahn nehmen, der mit goldenen Hennen aber nur silberne weibliche Nachzucht ergibt... Die Hähne wären in jedem Fall silber mit Goldfaktor, also quasi im Schmuckbehang ganz hell golden. Vielleicht doch alles bissi kompliziert für Deine Ausgangslage?
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  6. #26
    Avatar von sternenstaub
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    Hi Okina,

    jetzt wo Du es so schreibst, das hört sich schon ziemlich kompliziert an. Die würden dann wohl ähnlich ausschauen wie meine Bressemixe, nur mit Columbiafärbung. So klar war mir das nicht, von Genetik habe ich leider wenig Ahnung.

    Nee. Ich glaube, wir versuchen es mit den vorhandenen Zwerg-Amrocks. Da gibt es auch genug Züchter für die Blutauffrischung, auch bei uns in der Nähe. Und die drei Gockelchen sind bis dato ziemlich ausgeglichen. Mein Mann meinte vorhin, das es ihm schon von Anfang an aufgefallen sei, das die Zwerg-Amrocks die Ausgeglicheneren sind. Einer der Kerlchen hat sogar einen brauchbaren Kamm und obendrein interessiert der sich gar nicht für uns. Vielleicht klappt es ja dann mit denen.
    Optisch gefallen tun die uns nicht, aber letztlich ist es wie mit allen Lebewesen: Der Charakter muss passen. In 3-4 Monaten wissen wir mehr, dann kommen sie in die Geschlechtsreife.
    Gruß sternenstaub

  7. #27
    Avatar von melachi
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    wer Interesse, Zeit und genug Englisch-Kenntnisse hat, für den gibts hier einen sehr aufschlußreichen Aufsatz über das Thema:

    http://www.scielo.br/pdf/rbca/v8n1/29626.pdf

    besonders spannend die Beleuchtung der Aggressionsneigung von Hähnen der industriellen Züchtungen, denen anscheinend im Zuge der Mastfähigkeit das Balzverhalten abhanden gekommen ist und die Vergewaltigung der Hennen zum Standard wird.
    Geändert von melachi (29.03.2017 um 00:01 Uhr)

  8. #28
    dreadhead Avatar von Brutlust
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    Hi Sternenstaub,

    normalerweise bringt man frisches Blut über Hennen in die Gruppe, damit es sich nicht so krass auswirkt und gleich die ganze Brut im Eimer ist. In deinem Fall wäre das aber genau das, was du wollen würdest, denn im Eimer ist es ja jetzt schon. Es kann also nur besser werden.
    Ich kenne mich mit den Farbvarianten von Reichis nicht aus. Letztlich ist es aber egal, welche Farbe du reinbringst, solange die Rasse und somit bis auf das Gefieder die Eigenschaften die gleichen sind. Wenn du allerdings eine Farbvariante reinbringst, die sich tatsächlich nur in einem Gen unterscheidet, fällt die Auswahl nach hinten raus wieder leichter.

    Allerdings ist das mit den Geschlechtsgebundenen Genen wie z.B. Silber/Gold auch nicht immer ganz einfach. Und meist bleibt es da ja auch nicht bei einem Gen, denn gerade gelb hat diverse Verstärker und "Verschwächer", um eben ein gutes, starkes, leuchtendes gelb hinzubekommen, das ohne Schwarzeinlagerungen daherkommt, was die weißen / silbernen so nicht haben dürften.

    Jedenfalls, wenn du einen silbernen Hahn auf deine goldenen Hennen setzt, kommen nur silberne Jungtiere raus, so denn der Hahn reinerbig ist, wovon man ja ausgehen kann. Diese Nachkommen *musst* du dann auf die goldenen Hennen setzen. Dann kommen aber nur zur Hälfte goldene Hennen raus, die Hähne spalten wiederum auf. Und bei den Hähnen *musst* du die mit goldenem Anflug zur Weiterzucht nehmen, sonst kommst du nicht mehr auf Goldene Hähne.

    Einfacher wäre es natürlich mit silbernen Hennen.... aber da müsstest du deine Krampfgockel ja weiter behalten.

    Jedenfalls wäre das schon mal ein Projekt, dass dich auf jeden Fall 3 Jahre beschäftigen würde, bis du wieder halbwegs mit den gelben Reichis unterwegs bist....

  9. #29
    Avatar von sternenstaub
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    Danke für den Artikel melachi, das wird Urlaubslektüre.

    Aggressiv zu den Hennen waren die Reichshähne nie, im Gegenteil sie waren ausgesprochen höflich. Keiner von denen hat gegen den Willen der Hennen agiert und keiner von denen durfte alle Hennen treten. Das aggresive Verhalten bezog sich ausschließlich auf uns Menschen, erst die Kinder, später auch Erwachsene und natürlich auf Hund und Katze. Und es wurde jeder Mensch mindestens verkräht. Sobald außen einer vorbei ging, gab es Gekrähe.
    Auffällig war auch, das die Hennen keinen der Reichsgockel ernst genommen haben und auch keinen vermisst haben. Die Hähne standen oft genug alleine da, wenn einer von uns aufgetaucht ist. Die Hennen haben ihr eigenes Ding gemacht.
    So ein Hahnenverhalten kenne ich weder von Zwerg-Sussex Silvio, noch hat das Mixhahn Flux gezeigt und auch die Seramahähne stehen nie abseits und krähen, wenn einer auftaucht.
    Silvio ist bei Leckereien grundsätzlich mit den Mädels beschäftigt. Er lockt und legt vor und verteilt und macht was ein guter Hahn machen soll. Mixhahn Flux war genauso drauf. Und auch Seramahahn Lori lockt sich förmlich den Wolf, wenn es was Feines zu verteilen gibt.
    Das war bei keinem der Reichshähne je der Fall, die haben sich im Fall von Leckereien breitseitig vor den Verteiler hingestellt. Da hat keiner die Mädels gelockt. Mehlwürmer oder andere Leckerlies hinwerfen war aus deren Sicht Gefahr. Sie haben viel Alarm geschlagen und noch mehr gekräht. Überhaupt haben sie wenig die Mädels gelockt und wenn, dann kam selten mal eine Henne. Scheinbar mochte die Hennentruppe die Reichshähne auch nicht. Und vielleicht hätte ich mal auf meine Hennen hören sollen.
    Geändert von sternenstaub (29.03.2017 um 10:41 Uhr)
    Gruß sternenstaub

  10. #30
    Avatar von sternenstaub
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    Hi Brutlust,

    danke für Deine Erklärung. An weiß-columbia heran zu kommen ist nicht einfacher, obwohl die weiter verbreitet sind. Um so ein Projekt vernünftig betreiben zu können, brache ich mindestens zwei Stämme. Und bei der Krähfreude, die die Reichis bisher gezeigt haben, kann ich das keinem der Nachbarn zumuten. Die steigen mir da (zurecht) aufs Dach. Ergo werde ich das Projekt Zwerg-Reichshuhnzucht aufgeben.
    Wir schauen uns mal die vorhandenen Zwerg-Amrocks an, die sind bisher ausgesprochen ruhig in Charakter. Vielleicht geht es mit denen. Und frisches Blut wäre auch kein Problem. Ich weiß allein in der näheren Umgebung zwei Züchter.
    Auch Zwerg-Lachse wären OK, aber der Züchter, den ich um Bruteier gefragt habe, meldet sich nicht. Auch bei denen gäbe es genug Züchter, um mal nach neuen Tieren fragen zu können. Und je nachdem, wie wenig sie krähen, wäre da sogar ein zweiter Stamm möglich.
    Gruß sternenstaub

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