Hallo ihr Lieben,
mich würde mal interessieren, was alles die Neigung zu Aggressivität eines Hahnes beeinflussen kann. Genetik? Fütterung? ? ? ?
Das Problem:
Ich habe Zwerg-Reichshühner und wollte die eigentlich gern züchten. Aber alle drei Hähne, 2x Zukauf, 1x selber gezogen, sind aggressiv geworden. Das war, gerade beim letzten, so eine Art Angst-Aggressiv. Bei Hunden würde man Angstbeißer sagen.
Als Küken war der Hahn unauffällig und von den drei Junghähnen war Gero der Ruhigste und sehr zurückhaltend. Trotzdem scheint es mit 7 Monaten plötzlich einen Schalter umgelegt zu haben. Er hat sich dann gern mit den Mädels versteckt, dauergekräht, Alarm geschlagen, wenn er jemanden gesehen hat, alles für gefährlich gehalten und angegriffen. Es war kein Grund dafür auszumachen. Auch sein Vater Gismo war ähnlich, plötzlich Schalter umgelegt und er war ein Dauerkräher und aggressiv.
Wir sind bis heute nicht darauf gekommen, woran das liegen könnte. Es wird kein Huhn gescheucht, ich achte darauf, dass keiner durch das Grundstück rennt. Die Mädels pflücke ich abends von der Stange und da gibt es kein Gezeter, weil sie handzahm sind. Keiner macht irgendwelche Lockgeräusche. Die Küken werden nicht übermäßig betüddelt. Wenn sie heran kommen, OK, wenn nicht, dann auch OK. Ich bin auch immer der letzte gewesen, der von den Reichsgockeln angegriffen wurde.
Gismos Vorgänger Mixhahn Flux hat nie solche Anwandlungen gehabt. Meine 2 adulten Seramahähne kämen niemals auf die Idee jemanden anzugreifen. Und auch der jetzige Zwerg-Sussexhahn Silvio ist friedlich. Er kräht zwar viel, aber sonst ist er verträglich und er schlägt ganz selten mal Alarm.
Jetzt ist natürlich die Frage, ob es sinnvoll ist mit den Zwerg-Reichis weiter zumachen.
Ich habe nun 4 (reinrassige) junge Hähnchen hier, 3 Monate alt, bisher alle unauffällig und zutraulich. Ich weiß aber von deren Vater Gero, dass dies mit Geschlechtsreife umschlagen kann.
Ich weiß von meinen Tieren, dass sie letztlich genetisch alle auch der gleichen Quelle stammen. An blutsfremde Tiere heran zu kommen ist schwierig, weil der Farbschlag selten ist.
Habe ich überhaupt eine Einflussmöglichkeit auf das spätere Verhalten der Hähne? Oder liegt das einfach in der Linie/dem Farbschlag drin?
Kann das Inzucht bedingt sein? Darauf kann auch die schlechte Befruchtung (gerade mal 50%) und der miese Schlupf (auch 50%, davon 40% nicht lebensfähig) hindeuten, oder?
Ein erfahrener Züchter meinte, dass der übliche Eiweißgehalt von 16 -17% zu hoch sei für einen Hahn. Gibt es da Erfahrungen dazu?
Ich würde mich freuen, wenn hier auch erfahrene Züchter antworten würden.
Für mich steht mittlerweile die Frage im Raum, die Rasse zu wechseln, weil ich mit den Hähnen nicht klar komme.
Über schlechte Befruchtung und miesen Schlupf käme ich derzeit noch hinweg, wenn sich das Hahnenproblem lösen liese. Diese Dauerkräherei und Aggressivität ist allerdings sehr frustrierend.
Vielen Dank schon mal
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