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Thema: Hahn - Einflüsse auf Aggressivität, Nervosität, Ängstlichkeit

  1. #1
    Avatar von sternenstaub
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    Hahn - Einflüsse auf Aggressivität, Nervosität, Ängstlichkeit

    Hallo ihr Lieben,

    mich würde mal interessieren, was alles die Neigung zu Aggressivität eines Hahnes beeinflussen kann. Genetik? Fütterung? ? ? ?

    Das Problem:
    Ich habe Zwerg-Reichshühner und wollte die eigentlich gern züchten. Aber alle drei Hähne, 2x Zukauf, 1x selber gezogen, sind aggressiv geworden. Das war, gerade beim letzten, so eine Art Angst-Aggressiv. Bei Hunden würde man Angstbeißer sagen.
    Als Küken war der Hahn unauffällig und von den drei Junghähnen war Gero der Ruhigste und sehr zurückhaltend. Trotzdem scheint es mit 7 Monaten plötzlich einen Schalter umgelegt zu haben. Er hat sich dann gern mit den Mädels versteckt, dauergekräht, Alarm geschlagen, wenn er jemanden gesehen hat, alles für gefährlich gehalten und angegriffen. Es war kein Grund dafür auszumachen. Auch sein Vater Gismo war ähnlich, plötzlich Schalter umgelegt und er war ein Dauerkräher und aggressiv.

    Wir sind bis heute nicht darauf gekommen, woran das liegen könnte. Es wird kein Huhn gescheucht, ich achte darauf, dass keiner durch das Grundstück rennt. Die Mädels pflücke ich abends von der Stange und da gibt es kein Gezeter, weil sie handzahm sind. Keiner macht irgendwelche Lockgeräusche. Die Küken werden nicht übermäßig betüddelt. Wenn sie heran kommen, OK, wenn nicht, dann auch OK. Ich bin auch immer der letzte gewesen, der von den Reichsgockeln angegriffen wurde.

    Gismos Vorgänger Mixhahn Flux hat nie solche Anwandlungen gehabt. Meine 2 adulten Seramahähne kämen niemals auf die Idee jemanden anzugreifen. Und auch der jetzige Zwerg-Sussexhahn Silvio ist friedlich. Er kräht zwar viel, aber sonst ist er verträglich und er schlägt ganz selten mal Alarm.

    Jetzt ist natürlich die Frage, ob es sinnvoll ist mit den Zwerg-Reichis weiter zumachen.
    Ich habe nun 4 (reinrassige) junge Hähnchen hier, 3 Monate alt, bisher alle unauffällig und zutraulich. Ich weiß aber von deren Vater Gero, dass dies mit Geschlechtsreife umschlagen kann.

    Ich weiß von meinen Tieren, dass sie letztlich genetisch alle auch der gleichen Quelle stammen. An blutsfremde Tiere heran zu kommen ist schwierig, weil der Farbschlag selten ist.

    Habe ich überhaupt eine Einflussmöglichkeit auf das spätere Verhalten der Hähne? Oder liegt das einfach in der Linie/dem Farbschlag drin?
    Kann das Inzucht bedingt sein? Darauf kann auch die schlechte Befruchtung (gerade mal 50%) und der miese Schlupf (auch 50%, davon 40% nicht lebensfähig) hindeuten, oder?

    Ein erfahrener Züchter meinte, dass der übliche Eiweißgehalt von 16 -17% zu hoch sei für einen Hahn. Gibt es da Erfahrungen dazu?

    Ich würde mich freuen, wenn hier auch erfahrene Züchter antworten würden.
    Für mich steht mittlerweile die Frage im Raum, die Rasse zu wechseln, weil ich mit den Hähnen nicht klar komme.
    Über schlechte Befruchtung und miesen Schlupf käme ich derzeit noch hinweg, wenn sich das Hahnenproblem lösen liese. Diese Dauerkräherei und Aggressivität ist allerdings sehr frustrierend.

    Vielen Dank schon mal
    Gruß sternenstaub

  2. #2
    Avatar von elja
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    ich habe bzw. hatte Kinder verschiedener Hähne bis zur Geschlechtsreife und drüber hinaus hier bei mir laufen.

    Mein Madras, Sohn eines gutmütigen Deppen und einer äußerst ausgeglichenen Henne: Selber ein ganz ganz netter, der sich hervorragend um Küken gekümmert hat, wachsam, aber zur Familie immer nur nett.

    Mein Silberpieps (Z-Welsumerin x Z-Brahma), Sohn eines Hahns, der nach dem Motto lebte "du sollst keine anderen Hähne haben neben mir". Das hat dieser an alle seine Söhne (teilweise bis zu den Enkeln) vererbt. Silberpieps selber ist Menschen gegenüber vollkommen unauffällig, aber seine Söhne und Enkel mit meiner einen Bresse müssen mit ca. 5-6 Monaten spätestens gehen, dann fangen sie an, sich gegen mich zu stellen. Seine Söhne mit anderen Hennen sind i.d.R. absolut unauffällig Menschen gegenüber, fangen aber mit der Geschlechtsreife an ziemlich zu raufen.

    Söhne und Enkel von Feivel, Zworpi: Selber war er Menschen gegenüber einfach nur nett, geduldig, Fehler verzeihend , der perfekte Anfängerhahn, und auch mit anderen Hähnen verträglich bzw. defensiv. Zu den Hennen ein wahrer Gentleman.
    Genauso sind/waren seine Söhne und Enkel, auch mit Hennen anderer Rassen. Selbst der eine Bresse-Mix-Enkel war in seinem Verhalten Menschen gegenüber deutlich gemäßigt.

    Anderes Beispiel, ich habe eine Buschmixhenne von jemanden aus dem HüFo übernommen, der seine Hühner nicht explizit zähmt. Sie selber ist scheu, aber nie unüberlegt panisch (wenn sie nicht gerade glaubt, dass man ihr ihre Bruteier klaut). Die Töchter und Enkelinnen sind alle extrem zahm, unabhängig von den Vätern. Die Söhne waren auch zahm und umgänglich.

    Charakter vererbt sich bei bei Hühnern sehr deutlich - und zwar über den Vater und die Mutter und über mindestens zwei Generationen. Ich würde an Deiner Stelle mit diesen Hähnen nicht weiter machen.

    Natürlich macht auch der Umgang viel aus, aber da die Nachzucht deines Hahns ebenfalls aggressiv ist, du mit anderen Hähnen klar kommst, ist die Linie charakterlich zumindest nicht ganz einfach.
    Geändert von elja (27.03.2017 um 10:57 Uhr)
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  3. #3
    Avatar von pet75
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    Meiner Erfahrung nach hat die Ernährung nichts mit der Aggressivität zu tun. Das klingt für mich einfach nach einer Kombination von Vererbung und jugendlichem Hormonschub plus Frühling.
    Momentan steht jeder junge Hahn ziemlich unter 'Druck". Es gibt aber nunmal auch A....Hähne. Diese schließe ich sofort aus der Zucht aus. Bei Deinem klingt es danach.

  4. #4
    Avatar von sternenstaub
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    Elja,
    vielen Dank für Deinen Einblick und Deinen Rat. Es bestätigt, was ich befürchtet habe. Dass sich der Charakter des Hahnes so stark auswirkt. Aber in den Genen der Hennen steckt das ja auch drin. Meine Junghennen sind Töchter von Gismo und von Gero habe ich auch eine Tochter. Macht das dann Sinn mit den Mädels weiter zu ziehen? Nicht dass ich mir diese Angst-Aggression über die Hennen wieder rein hole.
    Derzeit stellt sich die Frage, ob ich versuche mit Silvios Hilfe diese Unart heraus zu kreuzen. Oder ob ich komplett die Rasse wechsele. Zwerg-Lachse sollen angenehmere Zeitgenossen sein. Aber so gut, wie die Reichis, gefallen sie mir halt nicht.
    Silvio hat jetzt im Frühjahr leichte Anwandlungen, sich mal quer zu stellen oder mal hin zu hacken (bei der Tochter), aber das schiebe ich auf den Hormonschub. Trotzdem auch den Hahn sein lassen?


    Pet75,
    vielen Dank auch für Deinen Rat.
    Junghahn Gero ist im Herbst aggressiv geworden, da war er 7-8 Monate. Ende November haben wir ihn dann geschlachtet, weil er nur angegriffen und im Halbstundentakt gekräht hat. Das war niemandem mehr zuzumuten. Der Junghahn war auch plötzlich sehr nervös. Aber die Crux ist, dass man es diesen Hähnen bis zur Geschlechtsreife nicht anmerkt. Alle 4 Söhne von Gero sind unaufgeregt und ruhig, teilweise auch recht anhänglich. Nach den Erfahrungen mit Vater und Großvater werden auch die zur Aggression neigen. Auch deren Vater Gero war bis zur Geschlechtsreife völlig ausgeglichen.
    Gruß sternenstaub

  5. #5

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    Hallo sternenstaub. Nach meinen Beobachtungen in der Nachbarschaft und bei befreundeten Bauern würde ich es nicht unbedingt an der Rasse festmachen sondern eher an der Blutlinie. Vor 20 Jahren gewann ich mein erstes Tombolahuhn ein Zwergwyandotti u aus Begeisterung bestellte ich mir Bruteier von federfüssigen ZH. Die hatte der Nachbar und die waren immer lieb u unauffällig. Bei mir mußte es aber ein besonderer Farbschlag sein und ich bin damit nicht froh geworden. Alle junghähne wurden zu A... ein jahr später noch ein Versuch und das selbe. Die sind meiner Tochter so lange an den kopf geflogen bis ich mit der Hühnerhaltung für viele Jahre aufgehört habe. Mein Rat, wenn dir die Rasse gut gefällt, versuche noch 1 mal ganz woanders her Bruteier zu bekommen. Den einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Mein Nachbar hat bis heute unauffällige Hähne, von Ausnahmen abgesehn. Die Züchtung auf Schönheit und das Besondere gehlt leider oft auf Kosten des Wesens. Jetzt hab ich seit einem Jahr Zwerglachse. Der Hahn ist super anständig aber ich weiß das der Züchter alle bösen Hähne gegessen hat und deshalb schiebe ich es wirklich auf die Linie u nicht darauf das zwerglachshähne automatische immer friedlich sind. Lg Jaci

  6. #6
    Avatar von Pudding
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    2x Zukauf, 1x selber gezogen, sind aggressiv geworden.
    Ich möchte niemandem zu nahe treten aber es liegt auch oft am Halter!
    Wenn man forsch und selbstbewusst auftritt kommen die meisten Junghähne garnicht auf die Idee zum spacken!
    Wenn man ängstlich und ausweichend den Hähnen gegenüber herum huscht dann nehmen sie es gerne als Zeichen dafür das sie ihre "Überlegenheit" dem Zweibeiner gegenüber zeigen wollen!

    Natürlich gibt es Rassen/Linien die ausgeprägter "Aufmüpfig" sind kein Zweifel, denke da an Marans!
    Wer mit mir reden will, der darf nicht bloß seine eigene Meinung hören wollen.
    von Wilhelm Raabe

    Alle verrückt hier, komm Einhorn lass uns gehen....!

  7. #7
    Avatar von SetsukoAi
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    Also ich würde zum Großteil von einer Genetischen Problematik ausgehen. Sowas gibt es auch unter verschiedenen Farbschlägen. Während meine Rebhuhnfarbigen Brahma immer alle sehr brav waren, sind Silberfarbige scheinbar Aggressiver anderen Hähnen und Menschen gegenüber. Ansonsten neigen manche Marans Hähne auch zu Aggresivität, jedoch nicht übermäßig schlimm.
    Natürlich macht auch die Umgebung was aus, ich denke, wenn wenig Platz ist kann sowas auch passieren.

    Ich hatte schon lange keinen wirklich bösartigen Hahn, manche Marans hatten mal so Ihre Phasen mit viel Krähen und rum pöpeln, hielt sich aber in Grenzen.

  8. #8
    Avatar von sternenstaub
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    Hi Pudding,

    das, was Du sagst, hätte ich auch einem Fragesteller geantwortet, wäre ich nicht in der blöden Situation.

    Ich behandele die Reichshähne nicht anders, als ich den Mixhahn behandelt habe und der war lammfromm. Und auch der derzeitige Zwerg-Sussex Silvio benimmt sich. Die beiden Seramahähnen sind sowieso ganz brav. Die haben nicht mal die Frühjahrs-Hormonwallung. Silvio hat sich mal komisch verhalten, bei dem weiß ich aber mittlerweile, dass der manches nicht überblickt. Also bekommt er die Gelegenheit Unbekanntes in Ruhe anzusehen, und schon klappt das mit ihm. Und das Hähne im Frühjahr, wenn die Hormone überschießen, komisch sein können, ist ja klar.
    Aber die Reichshähne waren regelrecht ängstlich und nervös. Da war alles ein Problem, da wurde extrem viel Alarmgegacker losgelassen und sie haben alle drei extrem viel gekräht. Silvio als durchaus häufiger Kräher schafft es auch mal 2 Stunden am Stück den Schnabel zu halten. Das war bei den Reichis nicht möglich.
    Was die Aggression angeht: Ich war nie das erste Opfer, obwohl ich der Hühnerversorger bin.


    Ich denke mittlerweile auch, dass es wohl an der Blutlinie liegt. Die gelben sind nicht so verbreitet, im Zuchtbuch der BDRG waren 2016 19 Zuchten gemeldet.
    Ist vielleicht auch eher eine Rasse für die Voliere und für eine ruhige Lage. Wir leben neben einer viel befahrenen Bahnstrecke, vor dem Grundstück ist viel Fußgängerverkehr, häufig bleiben die Leute auch stehen, das macht die Reichshähne möglicherweise zusätzlich kirre. Zwerg-Sussex Silvio juckt das wiederum gar nicht.
    Gruß sternenstaub

  9. #9
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    Hy!

    Am Futter keinesfalls.
    Wenn, dann ganz eindeutig und vor allem Genetik/ Veranlagung, sekundär aber auch die Aufzucht- da reicht auch schon Kunstaufzucht ohne besondere Betüddelung. Wie man zB an Hybridhähnen merkt.
    Die haben, lehne ich mich mal aus dem Fenster, zu 80 % einen an der Klatsche, sprich ein etwas enthemmtes Aggressionsverhalten. Das fängt bei gekauften an, die mit der Geschlechtsreife dann abgehen wie Schmidts Katze, und endet bei selbst gezogenen, egal ob direkte Hybridenhähne oder Nachzucht aus 'ner Hybridhenne (braunen...). Ich hatte schon Kükenhähnchen aus braunen Hybriden, die schon mit zwei Wochen mit imaginär gestelltem Kragen trillernd auf die Schuhspitzen sprangen, und bei meinem Penny- Bioei- Hennchen bin ich auch recht froh, dass die kein Hahn wurde, denn die hat 'nen ungeheuren Rochus auf dunkle Schuhe.

    Muss bei denen mindestens Veranlagung sein, denn zumindest meine beiden Tiere stammen aus Naturbrut. Hätte ich die aber künstlich aufgezogen und somit auch ohne Tüddelei auf Menschen geprägt, ich glaube, dann hätte ich da echt 'nen biestigen Hahn gehabt, oder entweder jetzt eine mega- anhängliche Henne ODER 'nen ähnlichen Drachen wie seinerzeit meine Königsbergerin, die auf den Mann ging, wenn man in ihrem mehr oder minder unmittelbaren Beisein 'nen Truppengenossen fing...

    PS:
    Anderes Beispiel, ich habe eine Buschmixhenne von jemanden aus dem HüFo übernommen, der seine Hühner nicht explizit zähmt. Sie selber ist scheu, aber nie unüberlegt panisch (wenn sie nicht gerade glaubt, dass man ihr ihre Bruteier klaut). Die Töchter und Enkelinnen sind alle extrem zahm, unabhängig von den Vätern. Die Söhne waren auch zahm und umgänglich.
    Womit sie ganz nach dem Opa kamen, der mein eigentlicher Seelenhahn war.
    Vom Verhalten her klingt sie nach ihrer Mutter, die leider eine relative Hysterikerin war, die Nachkommen aber ganz nach dem Papa/ Opa. Dessen Sohn, gerade Alpha bei mir, genau so nett und umgänglich ist. Obwohl definitiv Kämpfer drin steckt...

    PPS: Noch ein Beispiel für Charakter- Vererblichkeit, mein erster Hahn hier auf dem Hof- Javaneser/ Zwergitaliener- Bastard (und dieses Wort gebrauche ich bewusst...).
    Beim Vorbesitzer als "Ferner liefen"- Hahn der hinteren Ränge total unauffällig, aber hier dann bereits am zweiten Tag beginnend, den fetten Louie zu markieren... Zu den Hennen und Küken einwandfrei, hat sogar mitgehudert, aber Menschen gegenüber den totalen, TOTALEN Kopfschuss. Immer auf teils 10 m stets von hinten am heranschießen, und sowie man sich umdrehte, um ihm Paroli zu geben, Schwanz eingekniffen und wieder weg, es war FÜR-CHTER-LICH, weil man keinen Schritt mehr machen konnte, ohne dass einem die feige Sau wieder fast in den Hacken hing...
    Als er dann anfing an die Kinder zu gehen, war denn bald Ende, ich habe den Vollidioten nur drei Monate ausgehalten, dann war es mir egal...

    Jedenfalls war ihm ein Sohn gelungen, und das war der übelste Vergewaltiger, den man sich vorstellen konnte...
    Geändert von Okina75 (27.03.2017 um 16:27 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  10. #10
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    Weiter im Text (Edit- Zeit abgelaufen...):

    Der Sohn jedenfalls (seine Mutter war jener oben schon angesprochene Königsberger- Drachen, der auch mal an den Mann ging...) war zwar nicht gegen Menschen aggro, aber vergewaltigte wirklich ALLES pausenlos und so arg, dass zum Ende hin alle Hennen schon rennen gingen, sowie sie ihn nur auf 20 m sahen. Sogar letzten Endes die Henne, die ihn immer noch freiwillig rangelassen hatte. Er war nicht aggro, aber genau so ein Neurotiker wie sein Vater, da er sich noch (man höre und staune!) mit 11 Monaten von der ranghöchsten Henne vermöbeln ließ (zufällig seine Mutter, aber egal). Man stelle sich vor, ein nahezu einjähriger Hahn der alles poppt, was nicht bei 3 aufm Baum ist, was ihm aber auch egal war, und lässt sich noch von einer Henne verkloppen...
    Das da im Wesen so EINIGES nicht stimmte, leuchtet da sicher ein.

    Diesem Mega- Vergewaltiger gelang mit besagter, total ruhiger und lieber Maranshenne, die ihn als einzige lange freiwillig ranließ, eine Tochter.
    Die war ebenso lieb, nett und umgänglich wie ihre Mutter, und dieser Tochter gelang auch eine Tochter. Die habe ich heute noch laufen, also quasi vierte Generation, und die ist ebenso nett und umgänglich.

    Daher vermute ich ganz stark, auch aufgrund Beobachtungen und Selektionsergebnissen bei befreundeten Züchtern, dass sich das nette, umgängliche Verhalten dominant vererbt.
    Schon oft habe ich gelesen, dass Manfighter/ Vergewaltiger/ sonstige Entgleislinge nach ca. 3- 5 Jahren und rigider Selektion aus einer Linie praktisch verschwunden waren, die man vorher kaum händeln konnte. Was ja bei der Ekelhaftigkeit der ganzen Sache zumindest ein sehr angenehmer Aspekt ist, wenn zutreffend (wofür viel spricht)!

    Auch bei mir sehe ich das jedes Jahr wieder, denn ich lasse nur Hähne als Chefs bei mir zu, oder gebe nur Hähne ab, die ich auch selber behalten würde. Was NULL Aggressivität gegen Menschen beinhaltet (auch keine mal kurze Breitseite und Scheinpicken, tritt das nur zwei-/ dreimal auf, ist der Gockel fällig!), sowie eine Vergewaltigungsphase im Junghahnalter von maximal drei Wochen.
    Bevorzugt werden die, die am wenigsten oder gar nicht vergewaltigen, und raus fliegt rigoros, egal wie schön oder sonst angenehm, wer es auch nur die Spur bei den Mädels übertreibt oder denen gegenüber übermäßig rauh ist.

    So sind Hähne aus meiner Linie durch die Bank sehr angenehm im Wesen, tun alle ihre Aufgaben hervorragend, sind aber gegen Menschen null aggro und zertreten auch keine Hennen. Geht alles, allein durch Selektion, man muss nur die nötige, ja, ich sag' mal, Knochenhärte besitzen, das auch durchzuziehen und keine Kompromisse zu machen...

    Auch wenn die Zuchtbasis also bei Deinen Tieren schmal ist- nicht anders würde ich auch bei denen verfahren!
    Geändert von Okina75 (27.03.2017 um 16:51 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

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